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WtlWllAWM» A «lhalimd di« ««Mch«, Be*a»»t»»ch«»»«» d« «ml,haupi»«mnschafi »Id d« d Schwärzendem, d« Aml««ich« in «UL Löbnitz, Schneebtkg und Schwarzenberg, der Stadtrüt« in Srünhain, Lögnitz, «eustitdiel und Schn«««», der Siuanziimier in Au» und Schwarzenberg. Sa »erd« «uberde» »eröffenMchti «edannkwachuug» der Siadirdi« « Au« und Ochwarzevbers »ad des «wtsgerich!» zu gohanngevrgmfiadt. Verlag S. M. GSrlner, vu«, Sachse«. »—»«««,1 «ne »I «» »1. U»»I» M» «i« «» »4««»«, « V4»iv»<r» «We»I»Nffi »e«d«»» «Wechs» Nr. 2. Sonnabend, den 2. Januar 1S32. 8S. Jahrg. Amtliche Anzeigen. Löhnih. Im Januar l»rr werten sMg! am 8.: Aufwertungs-(Mietzins-)Steuer für Januar 1932 — in der bisherigen Höhe —. « 15.: Grundsteuer 4. Termin 1931. „ 15.: Hundesteuer 4. Termin 1931. Erinnert wird an die sofortige Entrichtung der Mietzins- steuer für Dezember 1931, Gewerbesteuer 3. Termin 1931 und der am 19. Dezember 1931 fällig gewesenen 1. Rate Bürger steuer für 1931. Lößnitz, den 30. Dezember 1931. Der Rat der Stadt — Steueramt. Lerbanös-SMels- v. Gewerbeschule für Schwarzenbergu.A. Anmeldungen betr. Die Anmeldungen für die Osteraufnahme werden Mon tags, Dienstags, Donnerstags und Freitags von 8 bis 12 Uhr und von 2—4 Uhr im Geschäftszimmer entgegengenommen. Es ist das letzte Schulzeugnis (Zensurbuch) vorzulegen. Handelsschule: Vollabteilung für Knaben und Mädchen (Er weiterung der Allgemeinbildung, Vorbereitung auf den kaufmännischen Beruf). Zweijähriger Schulbesuch. Der Eintritt in die Lehre erfolgt nach dem 1. Schuljahre. Abteilung für den Einzelhandel (gute fachliche Ausbil dung für lernende Verkäufer und Beiläuferinnen). Dreijähriger Schulbesuch, wöchentlich zwei Halbtage. Lehrlingsabteilung für kaufmännische Lehrlinge (Kna ben und Mädchen und für Büroangestellte). Dreijäh riger Schulbesuch, wöchentlich 14—15 Stunden. Gewerbeschule: Gut ausgebaute Fachabteilungen für die ge- , werblichen Berufe. Mäßiges Schulgeld. k " Mr Besuch der Handels- und Gewerbeschule befreit vom Wesuche der Berufsschule. L Die Anmeldungen «erden baldigst erbeten! s Schwarzenberg, den 23. Dez. 1931. Die Direktion. Erinnert wird an die umgehende Abführung des am 15. Dezember 1931 fällig gewesenen 3. Dermins der Staats gewerbe. und Gemeindezuschlagsteuer 1931, sowie der am 10. Dezember 1931 fällig gewesenen 1. Rate der Bürgersteuer 1931, soweit diese Steuer durch besonderen Steuerbescheid angefor dert worden ist. Nach dem 10. Januar 1932 noch rückständige Beträge werden zwangsweise eingezogen. Schwarzenberg, am 31. Dezember 1931. Der Rat der Stadt — Steueramt. SetrLnkesteuer in Schwarzenberg betr. Die für die Durchführung der Getränkesteuer erlassenen Bestimmungen werden noch nicht allenthalben genügend be- achtet. Es ist wiederholt festgestellt worden, daß dem Gast wohl die Getränkesteuer angerechnet wird, ihm aber Steuermarken nicht verabreicht werden. Auch werden Getränkesteuermarken entgegen den Borschriften nicht genügend durch Anreißen ent wertet. Wir weisen nochmals darauf hin, daß die Hinterziehung sowie Unterschlagung von Getränkesteuer mit empfindlichen Strafen, auch Gefängnisstrafen, geahndet wird. In ihrem eigene« Interesse bitten wir die GSste daraus zu achten, daß ihnen bet Bezahlung der stenerpflichtige« GetrSnke die Stenermarke« in demselben Werte, wie sie ihnen in Rech- nnng gestellt wurden, vor ihren Augen vom Steuerblock ab gerissen und entwertet ausgehSndigt werden. Schwarzenberg, am 30. Dezember 1931. Der Rat der Stadt — Dteueramt. Die amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörden können in den Geschäftsstellen des „Erzgebirgischen Bolksfreunds" in Au«, Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg eingesehen werden Auf -er Schwelle -es Jahres. Der Reichskanzler hat sich diesmal ausgeschwiegen, was gewiß kein Fehler ist. Er hat den Iahresschluß bei dem Die Nunkfunkrede des Reichspräsidenten war in ganz Deutschland mit großer Spannung erwartet wor- den. Ihre Uebertragung mißglückte. Wer Königswusterhausen oder einen davon abhängigen Sender eingeschaltet hatte, hat nur die beiden ersten Absätze der Rede und ihre letzten Worte hören können. Die Störung des Berliner Senders dauerte kürWm Mii. - M°vn,,stch sp auch d?r, Andruck Wortes nicht voll auswirken konnte, so war es doch für Mil- lionen von Deutschen und für das Ausland ein Ereignis, die Stimme des greisen Reichspräsidenten zu hören und ihren Ernst in sich aufzunehmen. Die Worte Hindenburgs greifen in ihrer Schlichtheit jedem Deutschen, soweit er nicht der mosko- witischen Psychose unterlegen ist, ans Herz. Ob sie freilich auf gewisse Stellen des Auslandes irgendwelche Wirkung ausüben, muß bezweifelt werden. und wäre der Wehrwille (von dem der Wehrminister so gern redet) ein leerer Begriff. Die Kundgebungen des Herrn Groener lesen sich ganz nett, sie geben aber kein richtiges Bild der Ereignisse. * Der Neujahrsaufruf, mit dem sich die sächsische Re- gieruya an die Öffentlichkeit sendet, stellt dagegen die MW öaEMH^W, uÄ ha"'p Seine Mahnungen dürften überall, wo guter Wille dazu vor handen ist, beherzigt werden. Leider war diesmal die recht zeitige Veröffentlichung des Neujahrsgrußes nicht überall mög lich, da die Regierung ihn den Zeitungen nicht unmittelbar, sondern durch irgendwelche Nachrichtenbüros zugehen ließ. Es bedarf wohl nur dieses Hinweises, damit hier Abänderung getroffen wird. Vorsitzenden der Zentrumspartei, dem Prälaten Dr. Kaas kn Trier, verbracht. Vermutlich hat er sich dort Direktiven für die kommenden Wochen geholt, welche innen- und außenpoli tisch entscheidend sein werden. Don Herrn Kaas stammen be kanntlich verschiedene „Niemals", die freilich immer kn das Gegenteil umgewandelt wurden, wenn es ha^uf hart ging. lernen können. Darüber dürften sich wohl aber die beiden Herren klar geworden sein, daß die Zeiten vorüber sind, in denen die Zentrumspartei und ihre roten Mitläufer bas deutsche Volk nach Belieben an der Nase herumführen konnten. Denn „die Romantiker des Dritten Reiches" haben für Aufklärung gesorgt. G» Die Neujahrsansprache -es Reichspräsi-enlen. Es war eine unbedingte Notwendigkeit, das weltbewegende Ereignis der Rundfunkansprache Hindenburgs vor Störungen zu sichern. Die Schuld daran, daß dies nicht gelungen ist, trägt in erster Linie der Berliner Polizeipräsident. Herr Greszinski hat immer große Worte über die Organisation der Polizei der Reichshauptstadt gemacht, er hat dafür gesorgt, daß der Gummiknüppel gegen rechts rechtzeitig (und oft genug vorzeitig) in Aktion trat, Deutschland vor einer unerhörten Blamage zu bewahren, dazu reichte es aber nicht. Möglich ist, daß gewisse Leute, welche der politischen Weltanschauung des Genossen Polizeipräsidenten nahestehen, über das Mißlingen der Uebertragung nicht besonders böse gewesen sind. Denn Mahnungen zur Einigkeit und zum Zusammenhalten werden ja selbst in sog. staatserhaltenden Parteien nicht immer gern gehört. * Gegenüber der Ansprache Hindenburgs fällt die Neu- jahrskundgebung des Ministers Groener sehr ab. Der Wehr- und Innenminister hat den schon oft genug mißlunge nen Versuch wiederholt, Fehler der jetzigen und der früheren Reichsregierungen auf das Volk abzuwälzen. Insbesondere hat er das jetzt so beliebte Kapitel der „Illusionen" angeschnit ten und vor den „Träumen vom Dritten Reich" gewarnt. Was die Illusionen anlangt, so muß immer wieder darauf hingewie- scn werden, daß die Regierungen des Reichs dreizehn volle Jahre hindurch innen- und außenpolitischen Trugbildern nach gelaufen sind, und daß es auch jetzt noch keineswegs feststeht, ob das Jahre 1932 eine Aenderung in dieser Hinsicht bringen wird. Und die „Träumer vom Dritten Reich", zu denen sich nebenbei fast die Hälfte aller Volksgenossen und vor allem die Jugend zählt, haben sie nicht, als andere Leute sich roman- tischen und nutzlosen Träumereien über Völkerversöhnung und Pazifismus Hingaben, dafür gesorgt, daß die Flut des Bolsche wismus abgedämmt wurde? Mit dem „absoluten Begriff des Staates", auf den der Minister Groener so großen Wert legt, wäre nichts, aber auch garnichts anzufangen, wenn nicht die „Romantiker" vom dritten Reich das Bestehen dieses Staates ermöglichten. Ohne die Realpolitik, welche von der nativ- nalen Opposition, insbesondere von den Nationalsozialisten und vom Stahlhelm, getrieben worden ist, wäre die Reichs wehr (deren Organisation, was nicht vergessen werden darf, ni<bt ans da« Kanton sown,^ <>!no p-,v"ns-> Wasso ' Berlin, 1. Ian. Der Reichspräsident hielt gestern abend 9t^ Uhr im deutschen Rundfunk folgende Neujahrs ansprache: Deutsche Männer und deutsche Frauen! Aus meinem Amt als Reichspräsident und aus der Tatsache, daß ich als hochbetagter Mann einen verhältnismäßig großen Abschnitt deutscher Geschichte miterlebt habe, folgere ich die Berechtigung, heute am Abschluß eines schicksalsschweren Jahres wenige aber treugemeinte Worte an Sie zu richten, um Ihnen zu helfen, die Not der Zeit zu tragen. Ich bin mir voll bewußt, welche gewaltigen Opfer von jedem von uns verlangt werden, damit wir es versuchen können, durch eigene Kraft die gegenwärtige Notzeit zu überwinden. Dem deutschen Volke gebührt aufrichtigster Dank und hohe Aner kennung für die bisher bewiesene Opferbereitschaft und für die Geduld, mit der es in Erkenntnis der harten Not wendigkeit alle Leiden und alle Lasten getragen hat. Das sei hier zuerst gesagt. Aber die Größe dieser Opfer, die wir bringen, berechtigt uns dem Auslande gegenüber gleichzeitig zu der Forderung, sich unserer Ge sundung nicht durch Zumutung unmöglicher Leistungen entgegenzu st eilen. Auch in der Ab- rttstungsfrage darf Deutschland sein gutes Recht nicht vor- enthalten werden. Unser Anspruch auf gleiche Sicherheit ist so klar, daß er nicht bestritten werden kann. Unwillkürlich de n ke ichzurück an Tannenberg. Unsere Lage war damals gleichfalls schwierig. Sehr gewagte Entschlüsse mußten gefaßt und hohe Anforderungen an die Truppe gestellt werden, um des Erfolges nach Möglichkeit gewiß zu sein. Da max mancher innerlich Bedenken gehegt haben, aber das Band gegenseitigen Vertrauens, treuer Kameradschaft, inniger Va terlandsliebe und der Glaube an uns selbst hielten uns fest zusammen, sodaß die Entscheidung nach mehrtägigem heißen Ringen zu unseren Gunsten ausfiel. Auch heut« rufe ich al'ermals in ernster Zeit, und zwar ganz Deutschlands, auf zu gleicher treuer schicksalsverbundener Einigkeit. Lassen Sie uns Hand in Hand unverzagt der Zukunft mit ihren sorgen- s* .. cm » dem Kleinmut unterliegen, sondern jeder unsr- schütterlichen Glauben an des Vaterlandes Zukunft behalten. Gott hat Deutschland schon oft aus tiefer Not gerettet. Es wird uns auch jetzt nicht verlassen! Und nun wünsche ich dem deutschen Volke in seiner Getan,theit und jedem einzelnen Deutschen aus vollem, treuen Herzen ein gesegnetes neues Jahr! Die kommunislischen SMrnngen. Die Uebertragung der Ansprache auf die deutschen Sender wurde durch kommunistische Störungen stark beeinträchtigt. Der Reichspräsident sprach in seinem Amtszimmer in der Wilhelmstraße. Auf dem Schreibtisch war das-Mikrophon auf gestellt, das durch besondere Verstärker mit der gewöhnlichen Fernsprechleitung verbunden war. Diese Leitung führt zu nächst zu dem Fernsprechamt in der Obermallstraße und von hier aus führt ein« der üblichen Amtsverbindungsleitungen zum Fernsprechamt Wrstend und von da wiederum zum Funk- haus in den Masurenallee und zum Sender Witzleben, der gegenüber dem Funkhaus heht. Aus dem Fernsprechamt in der Oberwallstraße führt eine zweite Amtsleitung zum Fernamt in der Winterfeldtstraße, und von hier auf einem besonderen Kabel nach Königs- Wusterhausen. Auch die Kabel zu den übrigen deutschen Sendern und den ausländischen Sendern, die angeschlossen sind, nehmen hier im Fernamt in einer l^sonderen Rundfunk- abteilunq ihren Ausgang. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist das Kabel Berlin — Königswusterhausen unterbrochen und an dieser Stelle ein Mikrophon eingeschaltet worden, das der kommu nistische Sprecher benutzte. Eine solche Unterbrechung ist für einen Eingeweihten und technisch Unterrichteten verhältnis mäßig einfach, denn diese Kabel sind in geringen Abständen durch sogenannte Kabelbrunnen unterbrochen, die dazu dienen, l>ei Beschädigungen Störungen festzustellen. Nun ist jedoch dieses Kabel durch einen dicken Dlsimantel gesichert und außerdem enthält «g eine ganz« Reih« von Adern, und cs ist noch nicht ganz klar, wie cs ohne besondere Vorbereitungen und Dcrsuch« gelingen kann, gerade die Don nerstag abend gesprochene Leitung anzukoppeln. Ls ist aller- dings denkbar, daß der Streich von langer Hand vorbereitet rq. an-nuf dem