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Ausgabek vundv Sachflsche M r,70 M. l.70 UolkssMung Freirag» den «. April 1834 v„l»S«»rt ««Mz.npMH: dl« Up-Ms« « mm d««U« 3««« « Pt»^ — slli FamUIcnanzclg-n und SIcNtngeluch« i Pl». - Für Platz°»«lch'>l>«» Unn«» »tr Mn« Dcwlthr leist«» Nummer 79 — 33. Jahrgang Erscheint » mal wSchentllch mit «er INustrlerlen TciN«- bellage „Der geuerrelter" und mehreren Tizlbellage» Monatliche ve>ug»i>r«>l«: ilusg. A mit S«. Vennoblalt und Feuerleiter Ausg B. ohne LI Vennoblalt u mit Feuerrelier M 2,iS Nusg. C ohne St. Vennoblalt u. ohne Feuerrelier Einzelnummer 1i> Psg., Sonnabend- u. Sonntag-Nr. A> Psg. N«»»Itt„: vreiden-« , Polierstr. »?, gernr. A>7«1 u rillt» TeschLIioftett«, Drnck und Verl»,: Termani« Buchdruckerei ». .Verla, Th ». « Winkel, Polierstr «7, F«rnr rillir, Postscheck: Nr. lors. Bank: Stadtbank Dreoden Nr S«7S7 Zm gatte von höherer Gewalt, verbot, Ltrett oder V-Iriebsstörunzen hat brr Bezieher olxr Znse-tnt tein, «nsprüche, lall, die Zeitung ln besch'äntl-m Umlonge -erspStet ober ntch, erschein« - Ersllllungsori 1>- ^n Times rollt die AbrüstunOsrage aus Ausdehnung des Hl. Jahres auf die ganze Welt - Weitergeltung von Tarifverträgen nach dem 1. Rai 1934 England und die Garantiefrage Garantierung der territorialen Zustände der Arledensverttäae untraabar Darlegungen der Times London, 5. April. Der nm 10. April festgesetzte Zusammentritt des Büros der Abrüstungskonferenz in Gens veranlaht die Times, in einem Leitaussatz den gegenwärtigen Stand der Ab rüst u ng s f r age zu prüfen. Eine Zeitlang habe man has sen können, aus dem Wege der diplomatischen Besprechungen voranzukommen. Die letzte französische Note habe aber wieder zu einem Punkt des Weges zurückgesührt, der längst über schritten worden war. Die Besprechungen, die bei dem Weggang Deutschlands von Genf begonnen haben, waren beträchtlich über das Sta dium der letzten französischen Note hinausgegangcn und hatten Einzelsragen erreicht, die Barthou unbeachtet gelassen hatte. Das Ergebnis war, dah der Meinungsaustausch zwischen der britischen und französischen Regierung wieder in erheblichem Mähe einer Form allgemeiner Sicherheit gatt, die England für unzweekmähig und unannehmbar hielt. Grohbritannien hat nicht die Aufgabe und Absicht, sich selbst verantwortlich für die Aufrechterhaltung aller europäischen Grenzen zu machen, von denen einige, wie die öfsentliche Mei ¬ nung zu glauben geneigt ist, nicht in jeder Hinsicht gut gezogen sind. Aber die Ansicht gewinnt fraglos an Boden, dah ein Unterschied gemacht werden kann und gemacht werden sollte zwischen der Gewährung einer Garantie für die Aufrechterhaltung der Zustände, die die Friedens verträge geschaffen haben, und der Gewährung einer Ga rantie für die Aufrechterhaltung eines neuen internationalen Systems, das sich auf ein Rüstuugs- abkommen gründet. In Frankreich ist behauptet worden, das; zwischen diesen beiden Punkten kein groher Unterschied be steht. Aber ein solcher Beweisgrund ermangelt der Logik. Eine allgemeine Sicherheitsgarantie muh sich auf die Ueberschreitung einer Grenze oder auf irgendeine andere of fene Angrisfshandlung beziehen. In diesem Falle mühte beinahe unvermcidlicherwclse eine schwierige Erörterung darüber folgen, ob die Handlungsweise des angeblichen Angreifers berechtigt war oder nicht. Bei der Garantie eines Rüstungs- abkioinmens würden sich derartige Zweifel höchstwahr scheinlich nicht ergeben. Internationale H und II! Aus verschiedenen Borkommnissen der letzten Zeit ist ersichtlich geworden, das; die Fäden zwischen Sozialisten und Kommunisten, zwischen der II. und lll. Internationale, die trotz aller Reibungen eigentlich niemals ganz abgerissen waren, wieder sehr eng geknüpft worden sind. Man erinnere sich nur der kürzlich von der französischen Regie» rung Doumergue vorgenommenen Waffenbeschlagnahme, wodurch eine weitgehende Zusammenarbeit zwischen Kom munisten und Sozialisten in Frankreich aufgedeckt wurde. So kann es eigentlich nicht wundernehmen, wenn die Einigungsverhandlungen zwischen der II. und III. Inter nationale, die im vorigen Jahre noch scheiterten, nunmehr dicht vor dem Abschluß zu stehen scheinen. Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" weih dari'ber in ihrer heutigen Abendausgabe aufsehenerregende Mitteilungen zu machen. Nach dem Bericht des Blattes haben etwa acht Tage vor Ostern in Amsterdam geheime Perhandlungen zwischen den Bertretern der Moskauer Komintern einerseits und der französischen, englischen, belgischen und holländischen Sozialisten andererseits stattgesundcn. Sie sollen ^nichts weniger zum Ziele haben, als „I. Kommunisten und Sozia listen künftig in all den Ländern, in denen die Lage hier zu reif ist, miteinander zu verschmelzen: 2. in Frankreich bei erster sich bietender Gelegenheit einen Umsturz mit dem Zwecke herbeizusühren, eine kommunistische Herrfck-aft zu errichten". Die Bcrhandlungen. an denen von franzö sischer Seite der auhenpolitische Mitarbeiter des „Popu- laire", Rosenfeld, und von englischer Seite der Generalsekretär des Eisenbahnersyndikats, Gillis, teil genommen haben, sind abgebrochen worden wegen der kom munistischen Forderung, dah sich die II. Internationale, von den Menschiwikis und von den russischen Sozialisten der Kerenski-Gruppe lossagen müsse. Die Berhandlungen sollen aber nach Ostern fortgesetzt werden. Aeuherst bemerkens wert ist an diesem Vorgang, dah Holland zum Hauptstütz punkt oes Sozialismus und der sozialistisch-kommunistischen Zusammenschluhbewegung erkoren wurde und ferner, dah Frankreich augenblicklich vom Weltkommunismus als der schwächste Punkt des Widerstandes angcseben wird. Rosen feld soll, wie der Korrespondent der „D. A Z." zuverlässig erfahren haben will, geäuhert haben, dah die Lage der französischen Sozialisten ohnehin kritisch sei und dah es nur des ersten Schusses von Rechts bedürfe, um die kom mun i st i s ch - s o z t a l i st i s ch e Einheitsfront in Frankreich zu verwirklichen. Dagegen erweckt die Ab sicht, Holland zur Basis der Einigungsbestrebungen zwischen II. und III. Internationale zu machen, starke Zwei fel an der auf dem Utrechter Osterkongreh abgegebenen Loyalitätserklärung der Sozialdemokratie gegenüber der holländischen Regierung. Man ist zunächst auf die Vermu tung angewiesen, dah es sich bei dieser Erklärung um eine Tarnung der holländischen Sozialisten handelt oder aber, um eine Spaltung der Partei. Für letzteres spricht, dah auf dem Utrechter Kongreh von offizieller Parteiseite die Mitteilung gemacht wurde, dah die zwischen der Partei und der Liga gegen Krieg und Faschismus bestehenden Bande zerschnitten worden jeisn, weil die Liga kürzlich eine Wehrformation gebildet habe und revolutionäre Ziele ver folge. Jedenfalls sind diese Vorgänge in Holland von alarmierender Bedeutung, und zwar nicht nur für Frank reich und die Niederlande, sondern auch für Deutschland. Denn das Ziel der Einheitsbcstrebungen ist, über die fran zösischen Sozialisten einen grohen Schlag gegen den deut schen Nationalsozialismus zu führen. Stichler vorlcmflg beauftragter Treuhänder der Arbeit siir Sachsen Berlin, 8. April. Mit der vorläufigen Wahrnehmung der Geschäfte eines Treuhänders der Arbeit ist in dem Wirtsck)gfts- bezirk Sachsen Ernst Stiehl er, M. d. R., beaustragt morden. Russisch-chinesische Nichtangrissspaktverhandlungen Schanghai, 5. April. Die chinesische Regierung hat dem Botschafter Aen Vollmachten zu Verhandlungen mit der Sow- jetrcgieruug über einen russisch-chinesischen Nichiaugrisispakt erteilt. Der Botschafter begibt sich demnächst ans Nanking nach Moskau, wo die Verhandlungen ausgenommen werden. Eine neue päpstliche Bulle Vom 8.4.1934 bis 28.4.193S können alle Gläubigen in ihrem eigenen Land den Zttbiläumsablafi gewinnen Rom, 8. April. Mit den Worten „Ouod superiore anno" beginnt die neueste päpstliche Bulle, durch die der Heilige Vater allen Katholiken der ganzen Welt nochmals die Gelegenheit zur Gewinnung des Iubiläumoablasses bietet. Der päpstliche Erlah widmet eingangs dem in Rom so grandios gefeierten Heiligen Jahr Worte des Rückblicks. Da aber längst nicht alle Katholiken im genannten Jahr nach Rom halben reisen können, um die mit dem Heiligen Jahr verbun denen Gnadenerweise zu erlangen, will der Tkiter der Christen heit es allen Gläubigen ermöglicl>en, in ihrem eigenen Land den Iubiläumsablah zu gewinnen, und zwar in der Zeit vom 8. April dieses Jahres bis zum 28. Deutsche Jugend beim Sl. Vater Rom, 8. April. Zum Schluh des Hl. Jahres und der Heiligspre chung Don Boscos trafen allein in den Kartagen über 200 Pilgerziige (ohne Einrechnung der vielen Einzel pilger) in Nom aus Italien, Oesterreich, Ungarn, Tsche choslowakei, Frankreich, Irland, Jugoslawien, Spanien, Schweiz, Argentinien, Chile, Costarica, Indien, Philip pinen, Mexiko, Palästina, Tunis, Malta, Brasilien, Bel gien, England, Litauen, Polen ysw. ein. Aus Deutsch land kamen 17 Pilgerziige, die der HI. Vater, wie alle Nationen in Sonderaudienz empfing: die -1000 deutschen Pilger füllten am Karsamstag abends 6.30 Uhr die grosze Benediktionen-Aula dos Vatikans und sangen bis der Hl. Vater etwa gegen 8 Uhr erschien, deutsche Lieder usw. Besonders die grosze Zahl deutscher Priester und eine Vertretung der deutschen katholischen Jugend fiel unter den frohen Pilgermassen auf. Der Hl. Vater sagte in seiner überaus herzlichen halbstündigen deutschen An sprache u. a., er kenne die Deutschen und wisse, wie die deutsche Seele eine Pilgerfahrt nehme. Er wünsche al len als reiche Frucht stets wachsendes christkatholisches Leben. Er segne in den Pilgern das ganze katholische Deutschland, April 1938. Der Papst fordert die Gläubigen aus, in ganz liesonderem Mähe zu beten zur Sühne für die Beleidigung» Gottes durch die Gottlosenlrewegung und di« militanten Athe isten. Zu diesem Zweck wird auch zu einem später noch be° kanntzumachenüen Zeitpunkt in der Petcrskirche vom Statthalter Christi ein fe ie r l i che r S ü h nego t Ie sdi« n st abgehallen werden. Die Bulle enthält die besonderen Bedingungen zur Ge winnung des Ablasses und die ln?sanderen Bestimmungen siir die Oestlicl)« Kircl>e, die Missionen, die Seereisendcn und Kranken. Der Iubiläumsablah kann mehrmals gewonnen werden, auch siir die armen Seelen. D'e Bulle ist unterzeichnet vom Kanzler der heiligen römischen Kirch;«, Kardinal Tommaso Pio Boggieni, und dem Grohpoenilentiar Kardinal Lauri. besonders die Bischöfe, die Priester, die Jugend und die Leidenden. Nach dem Segen nahm der Hl. Vater spontan das Christusbanner der Jugend kurz in die weihende Hand. Er hörte stehend das gewaltige deutsche „Groszer Gott, wir loben dich" an, sprach laut das Gelobt sei Je sus Christus vor und wurde, die jubelnde begeisterte Schar der deutschen Pilger in väterlicher Liebe segnend, durch ihre Reihen auf der Sedia gestatoria hinnusge tragen. Gstenbahnunsall km Dortmunder Sauptbahnhof 15 Personen verletzt. Dortmund, 5. April. Die Reichsbahnverwaltung Dortmund teilt mit: Am Don nerstag um 9,54 Uhr wurde der elnfahrende Eilzug 598 Grö na«, — Dortmund von einer Rangierlokomotive gestreift. Hier bei wurden vier Relchsbahnbedienstete und elf Reisende leicht verletzt. Der Sachschaden ist gering. Der Betrieb wurde nicht gestört. Strele legt Berufung ein. Innsbruck, 5. April. Der wegen der Erschiessung des Reichswehrsoldalen Schumack-er zu zwei Monaten bedingten Ar restes verurteilt« Heimatwehrmann Slrele hat gegen sein« Ver urteilung die Nichtigkeitsbeschwerde beim Obersten Gerichtshof in Wien eingebracht.