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Frankenberger Tageblatt m 87. zahrgang Mittwoch dm l6. Mal 1928 nachmittags An,«ig«npr«t»: l LiUUmettr Höh« cinskalltg (--» »« nun brrtt) 7'/, Pftnnlg, Im RedaMonStcil l-°« 72 nun Srrtl) SV Ps-mUg. SKInc tli!j«Ig«n sind l>rl AUlüL-e j>t bejahlen. Für srachwel» und BermUtlmig SS Pjennlg SoildtrgcdNhr. — zur Ichwierl^e Sotzarttn, bct Anlün- dlauug«n mehrerer «nslraggeber In einer Anzeige und bet Pirgvorschriflen Ansschlag. Bei größeren Aufträgen und Im WUderholnngrabdnur Er mäßigung nach sestsiehender Staffel. r« KMMttß« Lagedlstt lft dar M ««üsseMMmg der amtMa ManMmsHWgm d« «Mr-LGiMWichsst M-a. des AmtssrrichÄ ./Ls»»- md der Ktadttats »n zranlenbeig und d« Gemeinde Mderwlrsa de-SrdllHersett» deftimmte Blatt MMasdmS Md «erlag: e.».«M«, <rnh.akW«l!Kb«g !«n.) in zranlsuberg. BMMMrKH M dis BKMi-K: «MiAeMN^MikM-rs Da» Togrdtatt »»schein» -u jedem Werktag: Mo>,at»-^ckug»pr»i» bei Mholnng In de» «udgadestrNen der Stadl S.vv Mt., In de» Ausgabe- stcL«n.de»LandbcjIrI-i ».IO Mk., delZutragung im Stadt,edlct S.lS MI. ' . bet Lutragung Im Landgediet ».SV Mk. WocheirlartenSSPlg.. «InzeluummertvPsg., Sonnabendnumm-rSVPsg. W»Osch»ch^ont»: Leipzig esrol. «»nutndegirakont»: Frankenberg. : «»>»«ra»im», Tageblatt Jrankcnbergsachsen. kürzer Tagesspiegel Befirrden Dr. Stresemanns ist BHofsrm eine Veränderung eingetretsn, als die Wragsn- imd Darmerschemuingsn sich gebessert mabm. Indessen hält die Störung der Nieron- «Mgkeit an. Der Charakter der Rankheit niutz «vch als ernst angesehen werden. :.Dl« „Liberte" weist im Zusammenhang mit Erkrankung Dr. Stresenianns darauf hin, datz Mehrere Teilnehmer der Genfer Konferenz im März M» Paratyphlis erkrankt seien. Das Matt HEt die Frage, ob die 'Gekrankten schlechtes Wasser getrunken hätten, oder ob sie möglicher weise das Opfer eines Anschlages geworden seien. Di« „Jlakla" ist am Dienstag 13,20 Uhr in Richtung Franz Josef-Land gestartet. ^Tschangtsolin hat in Begleitung seines Sohnes und eines Unterführers Peking verlassen. Nach einer Meldung aus Peking soll die Vor- 8nt der südchinesischen Truppen die Wovorte der Stadt am Dienstag beseht haben. Die am Montag abend von verschiedenen Erd bebenwarten ausgezeichneten schweren Erd- o ö st e haben nach den bisher vorliegenden Mel- pimgen Japan, Ecuador, Georgien, Nieder- Aändifch-Jndisn und verschiedene andere Gebiete Kenngefucht. -Das Ozeanflugprojekt der Frau Dillenz mutz als gescheitert betrachtet werden. .Die Verteidigung im Kolmarer Mroz eh hat beim französischen Justizminister »sn Antrag gestellt, Kommerzienrat Röchling zur sZeugonvernehmung nach Kolmar freies Geleit tzu geben. In den Zerstdrungsarberten am Bismarckturm in Bromberg ist seit snehreren Tagen eine Unterbrechung eingetretsn. Auch auf polnischer Seite mehren sich die Stim men gegen eine Fortsetzung dieser Arbeiten. Im Untersuchungsgefängnis zu Cherbourg hat sich der wegen Unterschlagung tvsrhaftete Hamburger John Kroplin vergiftet. Amerikas KriegSver-iGtpatt Die japanische nnd die englische Antwort Die japanische Antwort fertiggestellt Parks, 16. 5. (Funkspruch.) Wie „Havas" aus Tokio meldet, hat der japanische Autzen- minister die Antwort auf den Kelloggschen Kriegs verzichtpakt fertiggestellt. Die Antwort wird dem amerikanischen Botschafter demnächst ausgehän- digt werden. Wie in gutunterrkchteten Kreisen erklärt wird, wird Japan den Vorschlag an- nehmen, jedoch einige Abänderungen zur Erwä gung stellen. Antwort Englands wahrscheinlich noch in dieser Woche London, 16. 5. (Funkspruch.) Nachdem das Oberhaus am Dienstag abend den Antrag Lord Readings, der die englische Regierung ersucht, dem Kelloggschen Krieasverzichtvorsch'ag zuzu- stimmen, angenommen hat, wird mit der Ueber- reichung der englischen Antwort in Washington noch in dieser Woche gerechnet. Bis gestern abend waren allerdings noch nicht alle Antworten der Dominien in London eingegangen. Aller Voraus sicht nach wird das britische Kabinett in einer heute mittag stattfindenden Sitzung die letzte Entscheidung über die Antwort treffen. Chamberlain nimmt an der Genfer Ratstagmg teil London, 16. 5. (Funkspruch.) Wie die „Times" im Gegensatz zu anderen Nachrichten meldet, wird Autzonmini'ter Chamberlain an der bevorstehenden Ratstagung trotz der Abwesenheit Dr. Stresemanns nnd Briands tebnshmen. Das Blatt erklärt, einer der Gründe für die Teil nahme des englischen Austeinninisters an der Ratssitzung dürfte darin liegen, das; der rumä nisch-ungarische Streitfall erneut zur Besprechung gelangt. Auch die Behandlung der polnisch- litauischen Streitfragen sei für die englische Poli tik im Zusammenhang mit dem angekündigten Besuch Woldemaras in London nicht unwesentlich. rschanMlins Flucht aus Peking Peking, 15. 5. Begleitet von seinem Sohn und einem Unterführer hat Tschwngtsolin gestern Peking verlassen. Seine Truppen setzen die Räu mung der Stadt fort. Die Ordnung in Peking hat die internationale Polizei unter dem schwedi schen General Kunturs übernommen. Die japa nische Gesandtschaft hat ihren Sitz nach Tientsin verlegt. Der japanWe Arlegsrat über China unschlüssig Tokio, 15. 5. Wie aus Tokio gemeldet wird, kam heute der japanische Kriegsrat nach achtstündiger Beratung zu keiner Entscheidung über die von Japan aufzustellenden Wicdergut- machungsforderungen im Zusammenhang mit den Ereignissen in Tsinalifu. Der Kriegsrat hat die Hauptfchwierigkciten für die Festsetzung einer be stimmten japanischen Politik in dem Fehlen einer stabilen chinesischen Regierung gesehen. Besetzung Pekings voraussichtlich nicht vor einem Monat- London, 16. 5. (Funkspruch.) Japanische Zeitungen berichten nach Meldungen aus Tokio, datz General Fengs Streitkräfte nach wie. vor durch sowjetrussische Agenten ausgebildet werden und gegenwärtig etwa 200 000 Mann stark sind, gegen nur 100 000 Mann TWangkaifcheks. In Tokio rechnet inan mit der Einnahme von Peking erst in einem Monat. Tschwngtsolin versichert, datz er seine Stellung in Peking verteidigt habe, aber seine Armee wird als so stark demoralisiert angesehen, datz ein weiterer Rückzug unvermeidlich erscheint. Im Hinblick auf diese Lage wird in Tokio die Entsendung neuer Truppen nach China in Erwägung gezogen. 31 Parteien! Das Listenwahlsystem als Ursache der Zersplitterung. Bon Alfred Briodauf, M.d.N. Wer dm Dingen auf den Grund geht, ist sticht überrascht davon, datz beim Reichswahlleiter sticht weniger als 33 Reichswahlvorschläge em- gegangen find, von denen 31 zugelassen werden Mutzten. Wir im Wahlkreis Chemnitz-Zwickau Sännen uns noch besonders dazu gratulieren, datz ivom diesen 31 Parteien und Stammtischgruppen Aei uns nur 17 mit ihren Liston zugelasson sind. Eine Liste der „Hausbesitzer mit Zentralheizung", wie sie vor Jahren einmal bei einer Kommunal wahl neben einer allgemeinen Hausbesitzerliste auftrat, ist bei den 31 nicht dabei, es fehlt auch «och eins Liste.der Jmpfgegner, dafür sind aber klletlei neue Jnterosfentsngruppen wunderlicher Art aufgetaucht. Es darf kein Zweifel darüber bestehen, datz diese Entwicklung zu einer immer wrötzerm Zahl von Liston bei jeder neuen Wahl woitergehon wird, wenn nicht endlich eine Reform »es Wahlgesetzes kommt. Denn das gegenwär tige System fördert die in den Deutschen nun keinmal liegende Neigung zur Eigsnbrödelei und stur Zersplitterung durch die Ueberspannu ng Des Gedankens der Verhältniswahl; Lis Möglichkeit, infolge Zusammenrechnung von ^Stimmen in grotzen Wahlkreisverbändcn ein Mandal zu erlangen, reizt geradezu an zu immer «reuen Verfuchsn mit eignen Parteigründungen, chrs häufig von solchen Personen ausgehen, die borst vergeblich versucht haben, auf der Liste einer per schön bestehenden Parteien einen guten Platz xu bekommen. Die Erkenntnis, datz das gegenwärtige Wahl- jchftsm auf die Dauer unhaltbar ist, hat sich im Laufs der Jahre in immer weiteren Kreisen churchgesetzt. Namhafte Zeitungen der verschie densten Richtungen Ireton schon lange für eine jWahkrofvvm, iirsbefomdere für die Abschaffung cher Listenwahl ein. Durchgosetzt hat sich die Er- jkenntnis mir -noch nicht dort, wo die Reform beschlossen werden mutz, km Reichstag. Es gab Wohl bisher schon in fast allen Parteien Abge ordnete, die sich für eine Reform einschten, aber überall waren sie in der Minderheit, imd Hu von Gegner!» einer Reform gehörten bisher meist die Parteiführer selbst. Die Erklärung dafür liegt auf der Hand: Man trenirt sich nicht gern von einem System, dem man das eigene Mandat verdankt, und was insbesondere die Führer anbelangt, so ist ihnen, so lange sie es sind, ihr Mandat bei jeder Wahl von vorn herein gesichert, indem sie an die erste Stelle einer Wahlkreisliste oder der Reichsliste gesetzt werden. Wir kommen nicht zu einer Wahlreform, wenn nicht aus der Wählerschaft selbst heraus möglichst schon vor der Wahl ein starker Druck aus die einzelnen Parteien und ihre Kandidaten dahin ausgeübt wird, datz sie sich für eine Reform einsehen. Was wir jetzt in Deutschland „Wahl" nennen, ist m Wirklichkeit nur ein Zerr bi ld von einer Wahl und hat nichts mit Demokratie als Staats forni zu tun, wenn man darunter versteht Führer auslese durch das Volk. Bei einer Wahl darf erst die Abstimmung am Wahltag ergeben, wer in das Parlament einzieht. Das war der Fall bei den Neichstagswahlen vor dem Krieg. Wohl gab es eine Anzahl Wahlkreise, wo der Ausgang der Wähl mit grotzer Wahrscheinlichkeit vorauszusehen war, immerhin waren lleberraschungen auch da nicht ausgeschlossen. Bei dem geltenden Listen wahlsystem ist für mindestens die Hälfte der Ab geordneten schon der Aufstellungsakt entscheiden!, für die Zugehörigkeit zum neuen Parlament: für mindestens '250 bedeutet di« Nominierung zum Kandidaten tatsächlich schon die Ernennung zum Abgeordneten. Wer von einer grotzen Partei auf «in« der ersten Stellen ihrer Wahlkreiskiste gesetzt wird, ist faktisch damit schon „gewählt", ohne datz er einen Finger zu rühren braucht. Mas wir jetzt „Wahl" nennen, ist in Wirklichkeit eine amt liche Zählung des Anhangs ber ein zelnen Parteien verbunden mit Er nennung der Abgeordneten durch die Parteiinstanzen. Auf das unpopuläre, unpersönliche Wahlsystem ist auch eine Erscheinung gurückzuführon, die bei jeder neuen Wahl immer augenfälliger wird: die Bersammlungsmüdigkeit. der Wähler, über die ast« Parteien klagen und die naturgemätz immer mehr zuirimmt, je mehr Parteien auf den Plan treten. Interesse an Wahlversammlungen wird erst dann wieder auflcben, wenn sich wieder in kleinen Wahlkreisen Einzclkgndidntcn, nicht Listen gegenüber stehen, die dann auch in der Lage sind, sich in der überwiegenden Zahl der Orte des Wahlkreises selbst den Wählern vorzu stellen. Der frühere Reichsinnenminister Dr. Külz hatte bekanntlich einen Entwurf ausgcarbeitet, der die bestehenden grotzen Wahlkreise in Unterkreise zer legte und für diese nur die Aufstellung von Einzelpersönkichkeiten, nicht von Listen zulÄtz. Wenn es Dr. Külz nicht gelang, seinen Entwurf als Vorlage an den Reichstag zu bringen, so lag das daran, datz sich schon in der Negierung der Widerstand auswirkte, der nach dem Obcn- gesagten bisher immer vom Reichstag ausge gangen ist und der eben für die Zukunft dadurch beseitigt werden muh, datz den Abgeordneten mög lichst schon vor der Neuwahl von den Partei organisationen und von den Wählern das Ein treten für eine Wahlreform zur Pflicht gemacht wird? Borbild: Staat (Von unserem Berliner Vertreter.) Berlin, 16. Mai. Die Teuerungswelle, die bereits vor Erhöhung der Kohlenpreise in Bewegung gekommen war, ist in letzter Zeit stärker angepeitfcht und plätschert deshalb immer sicht- und fühlbarer weiter. Wenn die Privatindustrie, teilweise ohne Grund, die Gelegenheit benutzt, uni die Vcrdienstspanne zu erhöhen, so hat sie immer den Staat als Vor bild, denn er hat uns ja wiederholt unliebsame Ueberraschungen beschatt, Preiserhöhungen der staatlichen Monopolbetriebe, die nicht notwendig gewesen sind. Inzwischen hören wir von der beabsichtigten Neuregelung der Eisenbahn, die nicht eine schematische Preiserhöhung vornehmen will, sondern gleichzeitig eine Umgestaltung des Lisen- bahttlransportmesens überhaupt. Es hat den An schein^ als ob durch diese Umgestaltung etwas kaschiert werden soll, denn die Mehrheit des Vol kes wird es durchaus' nicht verstehen, wenn plötzlich das Zweiklassen-System bei der Eisenbahn Ein führung findet. Vielleicht hat es Vorteile, einst weilen sehen wir indessen nur die Absicht der Eisenbahn, mehr Geld zu verdienen. Sie hat sich bekanntlich schon lange mit Preiserhöhungs- gedawken getragen, die Erhöhung der Kohlen- preise, die bevorstehende Erhöhung der Eisen- und Stahlpreise rechtfertigt nun anscheinend den unliebsamen Schritt, der denn auch sehr schnell gemacht werden soll. Die Erfahrungen lehren uns aber, datz gerade bei den staatlichen Be trieben — und auch die Eisenbahn ist es, wenn sie auch eine andere Basis aufweist -- grohe Vorsicht geboten ist und eingehende Prüfungen und Un tersuchungen notwendig sind, ehe die Zustimmung zu Preiserhöhungen gegeben wird. Man kann deshalb der Aufsichtsbehörde nicht ernstlich genug) nahelegen, die Vorschläge der Eisenbahnverwal tung zu prüfen und die Endentscheidung dem Reichstag zu überlassen, der, wenn er sich auch durch staatliche Betriebsleitungen wiederholt bluf fe» lietz, dennoch eins zuverlässige Untersuchung vornehmen wird. Es darf nicht mehr Vorkommen, datz der Reichs tag gewissermatzen übergangen und durch Winkel züge um sein Mitbestimmungsrecht gebracht wird. Wir haben den Fall bei der letzten Portoerhöhung unserer Rcichspost erlebt, die, wie sich jetzt ergibt, völlig überflüssig gewesen ist. Das lägt sich am besten aus dem letzten Geschäftsbericht der Post selbst feststellen. Der Reichspostminister hatte 1927 die Portoerhöhung gefordert mit dem Hin weis, datz ein Defizit von 300 Millionen Mark zu decken wäre. Er berechnete, datz die Gebühren- erhöhung höchstens 140 Mistionen Mark ein bringen würde. Jetzt mutz man feststesten, datz die Post ihre Ausgaben um 100 Millionen zu hoch berechnet hatte und die Einnahmen aus der Erhöhung statt 140, 200 Millionen betragen. Weiter steht fest, datz die Post statt 250 Millionen Anleihe, nur 50 Millionen aufzunehmen brauchte, weil sie 200 Millionen aus laufenden Einnahmen decken konnte. Dadurch ist klar bewiesen: Dis Post hat ein vollständig falsches Nechenerempel vorgeführt, und durch die unnötige Portoerhöhung namentlich den Mittelstand, die kleinen Betriebe, schwer geschädigt. Manche seufzen heute noch unter der Last der hohen Portospese». Wir er innern uns, datz der Reichstag seinerzeit der Be rechnung der Post sehr skeptisch gegenüberstand, aber durch die geschickten Schachzüge des Neichs- postministers lischt die Möglichkeit hatte, der be absichtigten Portoerhöhung Einhalt zu tun. Där Reichstag hatte dem Neichspvstminister nahegelegt, grötzere Abstriche im Ausgabcetat zu machen und so viel wie möglich einzusparcn. Er erhielt die Antwort: Die Ersparnisse wären bereits ein gerechnet und weitere Streichungen nicht möglich. Trotzdem hat es die Poft möglich gemacht, wie ihr Geschäftsbericht orgibt, beträchtliche BeträgS vom Ausgabeetat zu streichen. Und das alles, obwohl die Post die Beamtengehaltserhöhung bezahlt hat, die mit ein Anlatz war, die Ge bührenerhöhung zu rechtfertigen, und datz, obwohl die Post munter und fröhlich überall prachtvolle Neubauten errichtet, vom üppigen Gebäude dqc Oberpostdirektiom in Berlin ab bis zur Post- anstatt im kleinen Städtchen. Die Post baut, wie man sieht, praktisch, das mutz man zugeben, aber sie baut auch, wie selbst ein Laie feststellen kann, recht konfortabel. Diese Prachtbauten sind sämtlich aus den Einnahmen der Post errichtet worden. Die deutsche Bevölkerung ist durch hohe Gebühren belastet, damit die Post sich Milliarden von Werten schaffen kann. Man wird an einen kleinen Vergleich erinnert: Als die Portoerhöhung kam, sagte die Post, sie müsse bauen. Ein Ge schäftsmann überlegte, ob er, da er den Ehrgeiz hatte, sich eine eigene Villa zu errichten, seins Preise nicht auch uni 50 Prozent erhöhen könnte. Nach dem Beispiel der Post sollten die Kunden seine Villa bauen helfen. Er hatte aber nicht das Monopol und mutzte auf seine Villa ver zichten, wenn er keinen Kredit zum Bau auf nehmen wollte. Für Anlagewerte, und das sind Poftgebäude, könnte die Post Kredite erhalten. Aber sie ist rigoros als Monopool gegen ihre Abnehmer, denen wegen 10 Mark der Anschlutz gesperrt wird, und baut aus den laufenden Mitteln. Diese Vorbilder staatlicher Betriebe regen die Prkvatindnstrien an. Diese staatlichen Betriebe, wenn sie nicht einer schärferen Kontrolle unter stehen, tragen die Schuld an der dauernden Ver- teuerung in Deutschland. Krise überwunden (Eigener Informationsdienst.) Berlin, 16. Mai. Wie wir als die einzigen auf Grund besonderer Informationen schon am Geburtstage Dr. Strese- mamrs mitteilpn konnten, ist der Reichsautzen-