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Mittwoch, den 28. Juni 1VSS Ileukirch und Almgegend Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Beilagen: Illustriertes Tonntagsblatt / Heimatkundliche Beilage Frau und Heim x Zum Sonntag , Landwirtschaftliche Beilage—Druck und Verlag von Friedrich May in Bischofswerda — Postscheck-Konto Am Dresden Nr. 1521. Gemeindeoerbandsgirokasse Bischofswerda KonwN», LJ4 I>-rSWsHkFrM-r Tageölaü firAWoßwerda Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Der Silchfische Erzllhler ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt- machungen des Landrates zu Bautzen und der Bürgermeister zu Bischosswerdau.N«ukirch(L.)behördlicherseUsbestimmteBlattu.enthäUferner die Bekanntmachungen des Finanzamts zu Bischofswerda u. md. Behörden. Fervftrecher Amt »ischoftwerda Ur. <44 und 44» Am Fall« von Betriebsstörungen oder Unterbrechung der , derungsetnrichtungen durch höher« Gewalt hat der Br- nach den gesetzlich vorgeschriebenen Sätzen. Für da» oder Nachlieferung der von Anzeigen kn bestimmten Nummern und an besttaun > Bezugspreise«. . Erscheinen brsümmt« Plötze» «4. Jahrgang tkrscheinungsweise: Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Fei«. tage. ve,ug«pr«w für hie Zeit «ine» halben Monats: Frei in» .... ... Sau» halbmonatlich NM. 1.10, beim Abholen in der Geschäft», »eförderungsetnrichtungen durch höher, stell« wöchentlich 4ö Npf. Einzelnummer 10 Apf. (Sonnabend, zieyer keinen Anspruch auf Lieferung « numcher IS Npf.) Zeitung oder auf Rückzahlung de» Nr. 148 Anzelgeuprei«: Die 4S mm br«U« einspaltige Millimeterzell« 8 Rot Im Tertteil di« SV mm breite Mtlllmeterzeike LS Npf. Nachlatz on Anzeigen in bestimmten Nummern und an besttauntoa ß keine Gewähr. — Ersüllung»ort Bischofswerda. , — Barter schreibt tm „Daily Sketch", daß man über den s < Wert eure- Bündnisse- mit Sowjetrußland zwar verschiede- j < «er Meinung sei, daß man aber sowohl-in diplomatischen wie in FinamkrAftn den Abschluß deS Paktes als „äußerst we- st sentlich für den Frieden" anfehe. Mit der Bemermng, die ft britische Regierung wolle eine „europäische Regelung^ jetzt o! erörtern, wo die Atmosphäre „noch einigermaßen gesund sei", -r umschreibt auch er die immer stärkere Bereitschaft London-, so noch größere Opfer:für eine Beendigung der peinlichen Ber- d Handumgen mir Moskau zu bring«. - c - ^-g< « zu bringen, ums Nu. Handlungen England macht sich Illusionen park 28. Juni. Die Blätter beschäftigen sich Mittwoch früh wieder mit den Moskauer Dreierpaktverhanolungrn. Der ,Lour" beleuchtet diese Verhandlungen in Zusammenhang mit den mandschurisch-mongolischen Grenzkämp fen und meint, diese Verhandlungen seien von außerordentlicher Wichtigkeit. SW bedeuteten nämlich nichts weniger, als daß Frankreich bestrebt fei, «inen Pakt mit einer im Kriegszu stand befindlichen Macht abzuschließen. Man erklärt zwar nach außen hin, daß dies« Allianz mit Sowjetrußland nur Eurova, aber nicht den Fernen Osten betreffe, und es gebe sogar Naive, die dies glaubten. Aber könne man sich beispftls weift eine Allianz mit England vorstellen, bei der Frankreich lediglich zwischen Ealai» utid Nizza garantiert würde, bei der sich England aber im Falle eine» Konflikte» tn Korsika oder Nordafrika auf «ine wohlwollende Neutralität beschränken würde? Eine» könne man vor allem fest- stellen, daß die Gefahr, di« Japan für da» britische Imperium dar- stelle, bei den englischen Freunden hinsichtlich einer sowjetrussischen Hilfe im Fernen Osten Illusionen zu erwecken scheine. Hierzu tonne man nur lagen, daß es ein sonderbarer Geschmack sei, zum Löschen eines Feuers einen Brandstif ter zu Hilf« zu rufen. Di« „Epoque" fragt sich, ob England und Frankreich etwa zu spät in Moskau «ingetroffen feien. Würde sich Moskau mit den letzten französtsch-britischen Vorschlägen einverstanden erklären oder beabsiMgs e», die Verhandlungen noch weiter in di« Länge -ü ziehen. Niemand könne dies vorerst sagen. Das einzige, was ichsx fti, sei, daß «S im Augenblick zu viel e B ra n dH erd e i n der Wett ged«, als daß man seine Zeit verlieren oder ihnen ^gLgenübek gleichgültig bleiben könne. WM M M KMM M Mlüll HM? London, 28. Juni. («ia. Funkm.) Wi, die „Times" be. richtet, ist Re Antwort an Moskau gestern abend fertiggestellt Worbs«. Sie wird heute beim britischen Botschafter Moskaus eintrefftn. Sobald auch her französische Botschafter seine In. ftruktkvnen erhallen habe, würbe man um eine neue Unter- rkdung mit Molotow nachsuch««. Die jüngsten britische« Be ratungen seien darauf «-gestellt, „eine Eiaigung uöherzu- bringe«" «ah, die Form der Zusammenarbeit klarzustrlle«. Der „Daily Telegraph" weist daraus hi«, daß man i« London ö« einer Kapitulation vor den Moskauer Förderungen — deren Kernpunkt sich bekanntlich auf den Fernen Osten be zieht — immer «ehr bereit ist, wenn nur eine tragbare For mulierung gefunden wird. Die neue« Instruktion»« an den britischen Botschafter sollten für die Mo-kauer Regierung „überzeugend" sein — so «eint er — für England- Sat- fchlutz, fei« Hilfeverfprechen zu erfüllen, und England- Be- reitschaft, sofort die Mittel zu erörtern, mit deren Hilfe diese Zusammenarbeit am Vesten wirksam gestattet werden könnte. England bittet Japan «m Verhandlungen Tokio, 28. Juni. (Ostasl«ndlenst des DND.). Da, pw-nische Auswärttge Amt veröffentlicht folgende Verlautbarung: „In Aulwort aus eine« britischen Vorschlag ha» die japanische Legie rung entschiede«, verhandlungeu in Ton» ein,«leiten mit der Ab sicht, verschiedene Fragen, die mit der gegenwärtigen Lage w Tientsin Zusammenhängen, zu lösen. Vertreter der japanischen Be hörden in Tientsin werden zu diesem Zweck nach Tokio kommen." In politischen Kreisen in Tokio wird erklärt, Laß die Regie- rung in Uebereinstimmung mit allen militärischen und diplomati schen Stellen daraus bestehe, daß vor der Eröffnung von Verhand lungen mit England in Tokio die Gesamtlage dahin geklärt werden müsse, ob England bereit sei, „der neuen Situation in Ostasien Rechnung zu tragen". Japans Bedingungen Vier pvntte als Voraussetzung für eine friedliche Regelung Tokio, 28. Juni. (Ostasiendienst des TMB.) Zu be« an- gekündigten Verhandlung««, die auf Bitten England- in Tokio über die Tientfinfrage stattfinden sollen, veröffentlicht die militärische Kommandostelle in Tientsin folgende vier Forderungen als BorauSse-ung für die friedliche Beilegung be- Zwischenfalle-: 1. Gemeinsame englisch-japanische Kontrolle und Festste!- lung der Terroristen m der britischen Niederlassung. L Ausreichende Ueberwachnng der antijapanischen Kräfte in der Konzession. 8. vollkommene Zusammenarbeit zur Beendigung der wirtschaftlichen Störungen in Rorbchina. btoasti Schanghai, 28. Juni. (Ostasiendienst des DNB.) Die a«. gekündigte« japanische« Operationen gegen die sübchinest. schen Häfe« Wentschau und Futschau haben am Dienstag mit der Besetzung einiger kleiner Inseln vor den beiden Hafen einfahrten begonnen. Während die vor Wentschau liegende« drei englischen Handelsschiffe durch japanische Flugzeuge, die Warnungen abwarft«, aufgefordert wurde«, den Haft« bi- Donnersiag mittag zu verlassen, hat ein japanischer Marine, offizier dir zwei vor Futschau liegenden englischen Zerstörer nochmals persönlich von der bevorstehenden Schließung d«S HaftnS unterrichtet. Militärische Kreise erwarten, daß die mit der Blockade der Häfen verbundene"""' " "" ' " "" " jede'"" Hon reiche sande . erbundSne Besetzung der Straßen und Bahnen Zufuhr au- dem Küstengebiet zwischen Schanghai und lAoNg für Tschiangkaischek unterbinden wird, nachdem die tenzone nördlich des Yangtse bereits gestärK ist. Zahl te Meldungen über Kampfe gegen irreguläre Kräfte be- WrS in Nordchina und im Uangtse-Gebiet Leuten an, daß , im Innern Chinas die Besetzung mit stärkeren Kräften lMäßig durchgeführt werde. 4. Uebergabe von 48 Millionen Uuan Silber an dir vor, läufige Regierung in Peking. Dazu wird weiter erklärt, daß es also an England liege, ob die Verhandlungen in Tokio zu einem Erfolg führten. „England zur Intervention nicht in -er Lage" Rom, 27. Juni. Zur Lage im Fernen Osten schreibt da» „Gi- ornole d'Jtalia": Japans Haltung beweise immer deutlicher, daß kein Konflikt mit Großbritannien, hinter dem vorsichtig und besorgt die Bereinigten Staaten und Frankreich stünden, das Gesamt problem China- und die allgemeinen Richtlinien ber briti schen Politik tm Fernen Osten betreffe. Deshalb versteh« man auch das Schwanken Großbritanniens, dessen stark geschwächte Po» sition keineswegs gestatte, entschlossen zu intervenieren. Die geheim gehaltenen Beschlüsse der Konferenz von Singa- our, die als erste „Warnung" an Japan gedacht sei, und die ver suchte Hinzuziehung Siams könnten den unaufhaltsamen Marsch Japans nicht aufhalten. Tokio glaube immer weniger an die Möglichkeit eines tatsächlichen Widerstandes Großbritannien» und Frankreichs und nütze diesen Zustand mutig aus, um seine großen Probleme in Asien radikal zu lösen und gleichzeitig die Positionen der beiden zu einem Widerstand unfähigen Imperien einer Nach prüfung zu unterziehen. Wn Mil die iesM WM W Beginn -er japanischen Operationen gegen Wentschau un- Futschau — Eng lische Schiffe müssen-ie HLfen verlassen Bestürzung in Lon-on London, 27. Juni. Mit Bestürzung hat man in London, wie Reuter zugibt, die Meldung zur Kenntnis genommen, daß die Japaner mit der Besetzung der Häfen Futschau und Wentschau begonnen haben. Die Londoner AVendpresse bringt ihre Beunruhigung über diese neue Hiobsbotschaft aus dem Fernen Osten in sen sationeller Aufmachung auf den Titelseiten zum Ausdruck. Die Blätter enthalten Meldungen, daß britische Schiffe in der Nähe von Futschau und Wentschau durch japanische Flie ger davor gewarnt worden seien, die beiden Häfen anzu laufen. Im Schanghaier Kaufmannskreisen erkläre man. Wentschau sei für ine Belieferung der Tschiangkaischek-Armee mit Waffen „unbedeutend". Immerhin werde zugegebqn, daß durch die Blockade von Futschau und Wentschau fast die ganze chinesische Küste unter japanischer Kontrolle stehe. Schwere Niederlage Roosevelts Roosevelts Wirtschaftsdiktatur am Err-e? —Demokraten und Republikaner bilden gemeinsam Opposition im Senat Präsident Roosevelt ist vom amerikanischen Senat das wich tigste Werkzeug seiner Wahrungs- und Wirtschaftspolitik au» der Hand geschlagen worden. Die Senatoren der republikanischen wie der demokratischen Partei haben sich zusammengefunden und ihm untersagt, den Dollar nach dem 29. Juni abzuwerten sowie auch wetter mexikanische» uvd chinesische» Silber anzukaufen. Zwar bedarf es noch der Zustimmung de» Repräsentantenhauses, damit der Senatsbeschluß Gesetzeskraft erhält. Auch rechnen amerikanische Politiker mit der Möglichkeit, daß der in die Enge getriebene Prä sident noch vor Ablauf der Frist einschneidende Finanzmaßnah- men trifft, um sich sein wichtiges Werkzeug nicht restlo» zerschla gen zu lallen, Wie der Kamps zwischen dem Präsidenten und dem Senat in Washington, d. h. wie di« Währungsrevolte auch ausgehen mag, das fällt weniger in» Gewicht al» dl« Ursachen, dl« zur Bildung einer geschlossenen Opposition gegen Roosevelt führten. Di« .Kriegserklärung" de» Senat» an den Präsidenten ist vielmehr symptomatisch für da» Mißtrauen, da» immer größer« Telle der Nordamerikaner gegen Roosevelt hegen. Al» der Präsident 1933 der mächtigst« Mann der vereinigten Staaten wurde, da erhoffte sich da» amerikanisch« Bolt von dem neuen Manne eine Rettung au» furchtbarer wirtschaftlicher Not. Cs gab dem neuen Präsi denten weitgespannte wirtschaftlich« Vollmachten, wie sie fetten einem Dorganger Roosevelt» gewährt wurden. Der Präsident durst« den Dollar abwerten; er besaß di« Lilll» macht, Silber au» Mexiko und Ehtna und au» anderen fernöst lichen Ländern, in denen Silber gleich dem Eold al» Währungs deckung benutzt wird, mit Dollar» und mit Gold einzukaufen. Der Präsident durste weiter einschneidende Maßnahmen in di« liberal« Wirtschastsverfassuna der Bereinigten Staaten «insühren und in di« geheiligten Traditionen und Spielregeln de» Prioatkapitalismu» eigenmächtig und gewalttätig eingreiftn. Die Abwertung de» Dollars führte in späteren Jahren zu einem Währungsabkommen zwischen den Vereinigten Staaten, England und Frankreich, durch das das Pfund, der Dollar und der Frank in einem bestimmten Wertverhältni» zueinander gehalten werden mußten. Wenn die Amerikaner Roosevelt diese einschneidenden Voll machten zugestanden, dann in der Hoffnung, dadurch au» einem furchtbaren Wirtschaftschaos hersuszukommen. Wenn sie jetzt mit dem Gedanken spielen, Roosevelt diese Vollmachten zu nehmen, so ausschließlich Leshalb, weil sie nicht mehr an den Erfolg der Rooft- veltschen Wirtschaftsdiktatur glauben. Nach anfänglichen Fort schritten erlitt die Wirtschaft-- und Währungspolitik des USA präsidenten Schläge Über Schläge. Das Jahr 1939 schließt mit einem Rekorddefizit ab und erhöht die nationalen Schulden aüf über IM Milliarden Mark. Di« Zahl der Arbeitslosen aber wächst ins ungemessene. Unter solchen Umständen haben es zahlreiche amerikanische Politiker satt, weiter mit dem Präsidenten -usam- menzuarbeiten. Die Opposition gegen ihn formiert sich. Jetzt greift sie zur Währungsrevolte. Sie wird auch gegen di« Außenpolitik Roosevelts Sturm laufen und sich gegen eine dritte Kandidatur de» Manne» stemmen, der als Ausweg aus seiner verfahrenen Lage nur noch den Eintritt Amerika» in einen Weltkrieg sieht Aber die Zeichen mehren sich, daß die USA. von einem KriegspeSsiden» ten Roosevelt erst recht nichts wissen wollen. * DNB. Washington, 28. Juni. Washington «eht, a« Dien-tag ganz unter dem Eindruck ber schwere« Rieberlage, die Roosevelt am Montag im Bunbessenat erlitten hat. Wo sich prominente Mitglieder seiner eigenen brmokratischen Partei mit der republikanischen Opposition Verbündeten, um de« Präsidenten die Ermächtigung zur Abwertung de-amr- »iranische« Dollar- sowie zum Ankauf au-ländischen Gilber- ,«ent-fthen. Zur gleichen Zeit begann eine fichrende Grnppe «40 (Scherl-Bilderdienst-M.) daS nur 2M Mellen nördlicher in der Provinz Tschekiang liegt, hat 200000 Einwohner und ist ebenfalls em bedeuten der Keemarkt.