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Erscheint »glich früh «'/, Uhr. LtdecNo« und seprdüu» IvhaamSgastr LZ. rpenWunde» der Rrdetti«»: Sormitlags U»—12 Uhr. Nachmtttagr 4—6 Uhr. Nnucchme der für dir nächst- olomde Nummer beftimmkrn ^mrroir an Wocheaiagr» dia 8 Uhr Nachmittags, an Lonu- «md KesttaG« früh bis '/„!> lthr. Ln Sc» Filialen für Las. Lnnahilu: Otto Klemm, UniverMisfir. 22, LoulS Löscht. Latharme» str. I d,p. nur ÄS Uhr. W SN. WpMrr Lageblall Anzeiger. Organ str Pvlittk, Lvcalzcschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Kreitag den 7. December 1877. M»fi«ge Iö,SSS. d»»»»e»«,wprti» viertelt 4'/, M l. inet, vrinaerlohn 4 ML, durch »« Po- bezug« 4 SN. Ich« einzeln« Nummer Z» Ps. velegexemplar l» «s. ,G»bübrru für rrttabellagev ohne Pr^besdrderung »« Mt. «tl Pos.vtfvrderuag 14 »N. >»frr«1» »rößer, Pr«:»verzer Satz .rach HL-erem Tarif. »«tMne» unter 4. sedalttoochr q vie Spaltzeilr 40 Pf. Inserat» find fiel« eu 4. TeordiL», zu send«. — Rabatt wird als- o-gabea. Aadlunfl prnsauMsn» Za »4« durch Postvvrichntz 71. Jahrgang. Anmildnvg znr Sirchenvvrsteher-Wahl in der Ricolaivarvchie. Kür die an» de» Nicolaiktrchmvorstande dnrck Ablauf der Wahlperiode ansscheidenden Herren: Handelt kammersecretairvr. Grnsel, Ldvocat Heinrich Goetz, Instizratb Oehme, vnchhändl« Resel». Hbf«. Stadtrath Scharf. Kanfmann Schnoor, Direetor vr. WachSmuth. sowie für die d»»ch Wegzng «nchgefchiedeven: Prosestor vr. LipfinS, Professor vr. C. Th. Wagner nvd den verstorbenen Kanfmann G A Schröder, soll demnächst dnrch dieSirchmgemeinde eiueNenwahl statt finden, diese jedoch »it Rück sicht ans die beschlossene Verminderung d« Mitglieder zahl des Ktrchmvorstaude» ans 7 aene Mtt- glsich« beschräntt werden. Stimmberrchti t find nach dem Gesetze alle in der Nicolatparochie wohnhaften, selbstständigen, Un bescholtenen, verheirathelen wie »nverheiratheten Männer evangelisch-lutherischen Brkmntnisto». welch« da» 2b Lebensjahr erfüllt haben. W« sein Stimmrecht bei der bevorstehenden Wahl augübev will, hat sich gesetzlich« Porschrist zufolge znnächst », Südlich oder schriftlich daz» a»z»«»ltzo». Diese Anmeldungen wer dm «um «, 7. a»d 8 Deeemeße» d. I., au jedem dies« Tage früh von tv bis 1, und Nachmittag« von 2»/, bi» 5 Uhr t» der Sakristei de» GNeolaMrche entgegen genommen: bei schriftlichen Anmeldungen, welche während dies« Tage, sowie schor, vorher anch in den Amt»«ohnnnge« de» Pastor v Ahlfeld »nd de» Archtdiakonn» v. Gräfe c-bgegeb« w«deu können, ist vor- und Zuname, Stand oder Gewerbe, Jahr und Tag der Gebnrt, sowie Wohnung de» sich Lnmeldenden genau auzugebm. Wir fordern unsere Gemeinde herzlich »nd dringend aus. sich an der bevorstehenden Wahl, deren Tag spät« bekannt gemacht werden wird, zahlreich zu betheiligen, und deshalb die Anmel dung daz», welche in der angegebenen Weise längsten» bi« znm 8. December Nachmittag» 5 Nbr geschehen «nß, nicht verabsänmen zu wollen. Wir bemerken noch, daß in die Ntcolaikirche d« östliche und der nördliche Theil der Stndt und der Vorstadt eingepfarrt ist. soweit « von folgenden z» ihr gehörigen Straßen und Strecken be grenzt wird: Thalstrsße von Nr. 1—b und von Nr. 2Sd dt» 32, Linden- »nd Roßstraße. Mrn« t-rrg« Straße t—23 und von 52—63, Roßplatz von Nr. 10 an. An der 1. Bürgerschnle, Naiver- iUütSstraße, Magazwgaste, Nenmarkt, Grimma'sche Straße von Nr. t au, Naschmarkt, Salzgäßchen, RetchÄlraße, Brühl von Nr. 18—68, Parkstraße. Bahnhofstraße von Nr. 1—12, WintergaNmflr. Leipzig, dm 1. Decemb« 1877. Der Kircheuvwrfta»- z« St. -tteolat. v. Fr. Ahlfeld, Pastor. Las aüaemrim Wahlrecht im sächsischen Landtage. L —V. Da» allgemeine gleiche directe Wahlrecht war ein Hauptzwttk de- von Lafsalle gestiftetm Allgemein m dentschm Arbeiterverein», au» welche» sich die heutige socialdemokrattfche Partei ent wickelt hat, und je«» Wahlrecht zu erobern ist auch heute noch nne der ersten Forderungen der Socialdemokrane. ES ist daher natürlich, daß die Socialisten, angeregt durch die Erfolge, die sie bisher bei dm Reichktagtwrhlen und in d« letzten Zeit auch bei den Landl ag-wable» er langten, mit aller Macht sich bestreben, die Ueber- rraguag jene- Wahlmodu» vom Reichstag ans die Landtage dnrchzusetzen, «nd eS konnte, nach dem die Zahl ihr« Grimmen bei den Landtags wahlen von 1877 sich gegen die von 1875 verdreifacht, und ein zwiefacher Wahlgaug im Bezirk Stollberg mit dem Sieg ihr« Partei geendigt hatte, Niemand überraschen, al» d« ioctalistische Abgeordnete Freytag in der säch sisch« Zweiten stamm« dm Antrag stellte, die Regierung möge einen Gesetzentwurf vorlegen, durch welchen tu de« Wahlgesetz vom 3. Dec. 1868 die Bestimmungen, welche da» active »nd passive Wahlrecht von de« Etgevthum eine» Grundstücks md der Entrichtung eine» gewissen Adgabenbe- Irag» abhängig machen »nd welche zur Wähl- dcnkeit Erfüllung de» dreißigsten Lebensjahre» und einen dreijährigen Besitz der sächsischen Staats angehörigkeit verlangen, aufgrhoben werden sollten Die sächsisch« Lamm« zeigte sich in ihrer Sitzung vom 30. November nicht gmeigt zu solchen Experimenten socialtstischer StaatsweiSheil md wie» mit all« gegen eine Stimme dm An trag de» Herrn Frehtag ab. Daß d« Antrag eine Gefahr für da» Land in sich berge, war der gemeivschasttiche Gnrndton all« Redner gegen ihn (vier liberaler md eine» conferdativen): und nicht mit Anrecht bemerkte d« Referent Böntfch in sei»« überm» llareo, ruhigen Red« gegen dm Au- trag, alle übrigen Parteien, so verschieden sie auch »nt« sich sei«, stäub« doch auf de« Boden de» heutig«, historisch gewordene» Staate», der SoeialiSmu» ab« laufe unseren staatlich« md gesellschaftlichen Einrichtungen schnurstrack» zu wider, md der Lutrag gemahne ihn daher wie die Aufforderung M» Lapttnlation, welch« die belagernde Arm« m die belagerte richte. Äuuge La« sollt« »och nicht in so frühe« Alt« m da» politisch« Leb« Hinei»- md dadurch von ihr« geistigen «»»bilduug abgezogen werden; mm «liste sich doch io die Verhältnisse eine» Laude» «st eiugelebt Hab«, che mm an de« Wahlrecht theiloehmev könne. Andere Abgeord nete hob« hervor, der Ferhtag'sche Antrag lanfe nicht ans Reform, sondern ans Btseitigmg md ^ i«S; politisch« Rechte müßt« dnrch feste Lebensstellung md durch Bildung «worb« werden. E» fett dnrchau» nicht heilsam, dem Wahlrecht t« jetzigen Augmbl ck eine solch« Aus dehnung z» geben md da» ohnehin mit Wahl agitationen überhänste Volk noch »ehr in dies« Beziehung z, ermüd«, ln einem Moment, wo wir hier« viel »her an m» halt« müßt« Eine nothweudige Folge der Annahme de» An trag» wäre dt« AnSdehnmg seuc» Wahlrecht» auch ans die Cvmmnnalwahlen, wa» beiläufig d« Amragstell« bestätigte. In Frankreich »nd Amerika habe man sehr schlimme Ersahrnngm mit dem allgemeinen Wahlrecht gemachl; in Frankreich sei dastete eine hauptsächliche Stütze der Napoleonischm Tyrannei gewesen, »nd e» sei vielleicht nöthiger, dm Wahlmodn» znm Reichs tag, au dm znm sächsischen Landtag abznäadern. Im Allgemeinen lehnte e» die Kamm« a», die abstrakte Frage de» allgemein« Wahlrecht» zn behandeln, best« nothwenvige Aufrechter Hal tung für den Reichstag ausdrücklich betont wnrde Sie erörterte vielmehr die praktische Krage, ob daS sächsisch« LandrSmterefse e» erfordere md er- lanbe, dem Wahlrecht znm Landtag, da» 1868 bereit» eine An-dehnuvg erhalt« habe, die e» de« allgemein« Wahlrccht sehr nahe bringe, t« gegenwärtigen Angenbltck eine noch weitere AnSdehnmg z» geben. Diese Frage ward von allen Rednern, anßer dem Antragstell«, ver neint md dabei insbesondere darauf verwiesen, daß »ns« überau» niedrig« Wahleensu» schon heute bei einem Wochenverdienst von 12 »iS 18 Mark da» Wahlrecht erlheile, daß also von einem unberechtigt« Ausschluß ein« großen Maste Stenerpflnötiger nicht die Rede sein könne. Ll» durchan» irrig ward der Hin weis aus den Retch-tag mit der Schlußfolgerung bezeichnet, wa» für jenen vertretungbkörper gut sei, müsse e» anch für den Landtag mb Überhaupt für alle politisch« Wahl« fein. Gerade die Größe de» Gchanplatze» md d« Interest« ans der ein«, die Kleinheit und Enge derselbm ans d« andern Sette können al« Argnmente für da» allgemeine Wahlrecht dort, für CensnSwahlm hi« angeführt werden. Ans jeoen Kall ist «S viel weniger gefährlich, wenn in der großartig« Arena de» Reichstag« sich die verschieden« Kräfte und LebeoSeltmevte, welche dm Körper de- deutschen Volk» dnrchfiuth«, herumtummeln und in freie« Spiel md Gegenspiel beweg«, wo doch all« Kampf getragen mH verAÄt wird durch d« national« Gedanken, al» in dem embeschrKulten Schanplatz eines deutschen Parttcnlarlandtaa» »nd noch mehr in dm eng» Grenz« der Kreiß« md Eommmalvertretmg. Große Interest« md Ver hältnisse erzeug« anch eine größere Gesinnung; mögen darum die Herr« von der GoetaldemokraÜ« auf de» wett« Terrain de» deutsch« Reichstage» die Berechtigung ihr« Weltanschauung gegen die md«« Parteu» verfechte»; ab« wa» soll« dies« Kämpfe in ein« Landtag-kammer, der« wichtigste Anfgabeo doch hauptsächlich finanzieller Art sind? — Daneben warb namentlich von uatioualltberaler Sette die Reform bedürftigkett »vserer sächsisch« Vertretung»«,t besonder» in d« doppelt« Richtmg betont, daß eine Reform der Ersten Kamm« md eine Anshebmg der Scheidmg zwischen Stadt md Land nöthtg sei; nicht über die Rothweudigkett dies« Reform an sich könne ein Zweifel besteh», sondern nur üb« den richtig« Zettpnoct ihr« Iuaagriffnasme. Die ganz« sehr belebte Verhandlung hatte Rn« durchaus würdigen Verlauf, der durch da» ziem lich maßvolle Auftreten de» Antragstell«» selbst wesentlich Unterstützt wurde. Bekanntmachung. Im Hofe der hiesig« GaSmstalt soll« «« AS. Deee»ßrr ß. I, >U«ch»tt1«-» L NH», mgesähr 2S.OOO Kilogramm altes Gußeisen, ungefähr 3700 Kilogramm alte» Schmiedeeisen und 2 Stück alte, 7»/, Jahre in Gebrauch gewesene Klammenrohr. Dampfkessel tu maeiähre« Ge wich: von 4400 Kilogramm per Stück in vi« »nt« sich getrennten Parti« m den Meistbietenden, jrdocd mit Vorbehalt d« AnSwahl »ater d« Licttantm. öflevtlich versteigert »erd«. Die LicttativnSdedingmgen find im Bureau der Gasanstalt ernznsehen, auch gegen Erlegung d« Copialieu daselbst in Abschrift z» «halt« Leipzig, dev 5. Decemb« 1877. Do» Werth» Dop» tat iw« z«, Mas«»ft«lt. Keller-Vermiethung. Ein »nter dem der Stadtgemernds gehörig« Hanse Wri«h»chr«dr Mo. SA befindlicher, an» 2 Abtbeilnvgen bestehend« M«I«r von zusammen ca. 14 Ellen Länge und 12 Ellen Brette soll »»« 1. Ia»«ar L878 a» gegm einvierteljährliche Küadigmg an d« Meistbietenden ver«t«th»t werdm md beraum« wir hierz» LersteigernrgStermin an RathSstelle ans Dw««<r»tag, -e» LS. d». SLt». Vormittags LL Nh» an, in welchem Mreihlnstige sich einfinden md ihre Gebote lhnn wollen. Die VermrethnngS. nnv LersteigermgSbediugnngen liegen bet nn» schon vor dem Termine zur Einsichtnahme an». Leipzig, den 1. December 1877. Do« Wath de, Gt«dt Heipzig. Ter, vr. Georgt. rnitt. 8lt2llv8 >Iv8 ürrtllvbeo Lvrlrlisvvrvlos Ser 8t»tt I-elpM M»»t»»A» LH««., v VI>r lim» 8»»Iw chwr^IlwM MWUM«. 1) tz?»blvo 2) Vnsselldvriebt. 3) veriebt »der clle klsunr-Vse sorruolnng äes I- - b! - Loli. 4s ^vtrng clor vrr. kloadsrt mel Songor, vsirboo däuoor detr. 5) Antrag ävs vr. Zekrlädnek, ckis riebttge Schrsibboltnoa ä«r lliväc r detreSonä. Zh». Tagesgeschichtliche Aebrrlicht. Leipzig, 6. Decemb«. Fürst BiSmarck, d« bRanntlich um die Mitte diese- Monat» in Berlin «wartet wird, hat sich in der letzt« Zeit eifrig mit den öffentlichen An- aelegmhetten beschäftigt; ja, « hat kürzlich all« ReichSbehvrden angewiesen, keine Gesetzentwürfe «»-»arbeiten, bevor sie ihm darüber eingehende Mitthetlungm gemacht »nd feine Will«»«etvmo vernommen hätten. Man ist sehr gespannt ans die Dinge, die nach der Rückkehr de» Fürsten komm« werd«. E» mußte natürlich Auffeh« «reg«, daß Windthorst - Meppen soeben e» für sehr möglich erklärte, daß Prruß-n ein conservative» Ministerium haben würee Da Herr von Meyer-ArvSwalde glerchzeriig, in Ued«ei»sttm«mg jedenfalls mit ein« groß« Zahl von Eooservativm, sich gegm die Maigesetze «klärte, so könnte Da» ans eiue be drohlich« Eoalitiou der Ultramont«« mit den Eonfervativea Hinweis«. Allein die National- Liberalen verratben keine Furcht, t« Tegmiheil, sie fühlen sich «her von einer Furcht erleichtert; denn bi» jetzt vstn» «ad namentlich so oft Fürst BiSmarck verstimmt war über Red« und Ab stimmung« i« Abgeordneten Hause »der im Reichs tag. »nd so oft dann von Bildmg einer cortter« vativ« Mehrheit die Rede war, war immer eine Mehrheit gemeint, auf der« Beistand sich der Reichskanzler verlast« könne. Die neue Eoalitiou würde im Gegmtheil geg« dm Kürst« BiSmarck gerichtet sein; denn daß er feststeht i« Cnltnrkampse, ja daß d« Eulturkamps i« Innern »nd in ganz Europa ihn besonder« beschäftigt, ist «ine «»»gemachte Sache. Er hat sich noch neulich darüb« gegen den E»ltn4«tuister au»gesp rochen, und die Erklärung«, welche Herr Kalk ocnüb« «bgab, find sicherlich anch i« Ramm de» Kürst« Bwmarck gesprochen Word» Kein Zweifel, daß unter dies« Umständen jene Eoalitiou ohnmächtig ist. Der Minist« Falk sprach sich auch geg» dm letzt« Erlaß de» Oberst,chmrath» au». Er tadelte »war unmittelbar nur da» Erschein« de» Erlasse» im amtlich« Blatte; iadeffeu Hab« seine Worte den Eindruck gemacht, al» ob er mit jene« etwa» schroff« Erlasse üb«. Haupt nicht einverstanden fei. Man will Da mit de» EnUastnngsaesuche de» Präsiden- teu Herrmann io verbmbuog bring«. Diese» Entlastuug»ges»ch ist schon vor acht Tag« etn- gereicht, »nd man schließt dara,», daß der Kais« nicht gmeigt sei, einen so auDgezetchoet« Mau» wie Herrmann an» ein« Stelle zu entlaste», auf welcher « kau« zu «setz« ist. Der Kall Hoßbach scheint der Stein de» Anstoße» geworden z» fein. Rack der AngSbnrger „Allg Ztg." wird da» Gerücht von emem bevorstehenden Eintritt de» Frhrn. v. Stansfeaberg w den RetchSdieust mit einem angeblich beabsichtigt« Wechsel in der Besetzung deSRetchßkanjleramtspräfidiu«» inver- biodnog gebracht — Da» Gerücht ist bekanntlich von vationalliberaler Seite dementirt Word«. OsficiöS wird jetzt gemeldet, daß tm Reich», kauzleraotte eine Vorlage üb« Tewerbegertchte «»»gearbeitet sei E» würde die» als» «in« d« drei Gegenstände sein, welche i« letzten Krühjahr dom Präsident« de» ReichSkcmzleramt» al» Gegen stände einer für die nächste Reich»lag»fe!sion de- stimmt zu erwartenden Ergäuznng der Gewerbe ortuung bezeichnet wurden. Bon de» betdm anderen Gegenständ«, Regelnng de» Lehrling«wesen» uno der Franm- »nd Kinderarbeit in Fabrik«, ver lautet bi» jetzt Nicht». Immahi« kann au» der «wähnten Notiz erfreulicherweise entnommen werden, daß da» vor einiger Zeit verbreitete Ge rücht von eiue» vollständigen Ansschnb d« ans da» gewerbliche Gebiet bezüglichen Scsetzgebnng»- arbeiten de« Reichskanzleramt» entweder un begründet oder wentgükn» übertrieben war. Da» preußische Abgeordnetenhaus be schloß am Mittwoch aus dm Aulrag der Abgg Bircho» »nd Zelle, feine Geschäftsordnung dahin abzuändern, daß tu Znknuft auch bei der Befprechnng von Interpellationen die Anwesenheit der Minister za fordern beantragt und beschloss« »erden könne vor 14 Tag« hatte die Mehrheit bekanntlich den versuch zurückgewies«, dm bestehend« Geschäft«- ordnungß-Text schon so anSzuleg«. Diesmal spaltete diese Mehrhett sich. Ihre konservativen Bestand thetle wollt« keine Aeudrruag. Die »cttional- ltberale Kractton dagegen setzte durch dm Munr de» Abg. LaSker aukeiuaud«, daß sie Nicht» ein zuwend« habe, wenn auch bet der Besprechung von Anfragen an da» Staat-Ministerium die Au Wesenheit d« Minist« verlangt werd« könne, da die Mehrheit für den richtigen »nd besonn«« Ge brauch diese» Rechte» immer verantwortlich bleib« und besten hoffentlich auch immer eingedenk fein werde Demgemäß wurde dir Abänderung sofort beschloflen ind nicht erst, wie die Nknconseroattv« eventuell begehrt«, der GesctästtorvnuagScom- misfirn überwiesen. Die Debatte hatte nock eine interessante Nein« Episode, indem nämlich der Abg Windthorst-Meppen der national - libe ral« Partei vorwarf, tnSqehei« nach Minister- Post« zu angeln »nd e» öffentlich z» lengnrv, worauf der Aog Braun fragte, ob « etwa durch seine hohen Verbindung«, zn der« Gorthetl er hi« so «auch« Rede halte, m dm Stand gesetzt fei, die» so zuver sichtlich zu versichern. — Die danach folgend« Dtscnffiou de» den Welfeufond» betreffend« Autrag» von Nicht«-Hag« konnte weg« der ziemlich überSllspgeu Läng« der «st« Verhandlung nicht zu Eude geführt werd«. In der BegrüuduugSmde wurde wiederum d« agi terroristisch« Ton gegm die andere liberal« Kraetto» utcht vermteo«, der dem ge- uauut« «bgeorduet» vomug-pmise eig« ist Dm Staodpauct d« GtwttSreaierung legt« d« Sicepräfidmt de» Mtuisierium», Kinan^utntfier Eamphausm, dar. Er lehute dt« gewünscht» Mittheiluogm üb« dt, Verweuduvg d« Zinsen jene« K«d» ab, versicherte, daß die Sndstauz dcstelb« uuversehrt tm Hauptdepofitortum der Smeralstaatßcaste liege, uud «klärte, daß die Re- gieruug zwar fortwährend lebhaft wünsch«, den Fond» snuem Eigeathü«« auslieferv z, wunm, bet best« fortdauernd« feindlich« Haltung ab« daz» anch beute «och «,ßer Stande sei. Al» Anwalt de» Exkönig» Georg sprach dam, d« Abg. Windthorst - Meppen lang und breit Wie schon d« Kinanzminist«, wie» auch »er Handelsmtuister die Unterstellung zurück, al» o» die Erträge de» Koud» ». A. «uh zur H«beffühnmg etuS bik. lig« verkauf» von Pttvateiftubahn« an den