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i Weitzeritz-Jetlung LaaesreMm« m» Anzeiger sür DippoldiswalSe, Schmtesederg a.L «ettrp« x-- — -» 96. Jahrgang Freitag, am 21. November 1930 Alt Nit ZMNiWlR I« UM Wmmei allen gegen Thüringens Stimmen angenommen, das Gesetz ! über die Zuschläge zur Einkommensteuer bei Stimmenthal - tung Thüringen». Angenommen wurde weiter das Gesetz ! das die Ablieferungspflicht im Reichspostfinanzgeseh ne« re! wünschen. Ir. . 271 ien und er auf. s FiL- ,'U Hiiu- Lrauch, ;or der unserer ur. Da ohl an iftmals :s nicht akleidct ngfrau Das ist das ist r nach hon ist fe vcr- daß es er, der Nebel, größte stnster- n zer- Errn- gegenüber als wirklichen Wert der Gußstahlaktien angeben werden. Kreischa. Am Dienstag hielt der Grund- und Hausbe sitzerverein eine Versammlung im „Erbgericht" ab. Nach Be richten über die letzte Kreis- und Bezirkstagung in Dresden erläuterte sder Vorsitzende noch einmal das am l. Oktober d. I. in Kraft getretene neue Aufwertungsgesetz, vor allem Zins satz, Kündigung und Zahlungsfrist und schilderte an Hand eines Durchführungsprogramms die Umschuldung der Auf wertungshypotheken und die hierfür einzurichtenden Beratungs stellen im Bezirk. Verhandlungen wurden weiter gepflogen über Haus- und Prioathaftpflicht, sowie Unfallversicherung im Verbände, über Umlegung von Betriebskosten. Zuletzt fanden örtliche Miet- und Steuerangelegenheiten ihre Erledigung. Bannewitz. Der auch in weiterer Entfernung gut be kannte Kaufmann und Zigarrenhändler Paul Schulze wurde auf der hiesigen Schachtstratze in der Dunkelheit rückwärts von einem Motorradfahrer angefahren und umgerissen. Ohne sich um den Verunglückten zu kümmern, der von vorbei gehenden Leuten aufgerichtet werden mutzte, drehte der Motor radfahrer sein Rad herum und fuhr davon. Schulze hat stark blutende Verletzungen an der linken Hand und Seite davon getragen. Der Motorradfahrer ist ermittelt. E einem jeden empfehlen, sich dieses hervorragende Werk deutscher Filmregie anzusehen. Mppol-itwal-e. Am Dienstag sprach in einer Mitglieder versammlung des Zentralverbandes der Angestellten (Z. d. A.) im Schützenhaus Verbandskollege Fischer—Freital über „Soziale Kämpfe der Gegenwart." In seinen sehr interessanten Aus führungen beleuchtete der Referent die Dauerkrise der Erwerbs losigkeit, die durch die Kapitalzusammenschließung beabsichtigten Stillegungen usw. (siehe Gutzstahlwerke Döhlen). Diskussions fragen der Mitglieder kamen zur Beantwortung. 2m zweiten Teile der Versammlung wurde u. a. die Abhaltung einer Weihnachtsseier beschlossen. Ein besserer Besuch der Zusammen künfte ist im Interesse der Mitglieder selbst dem Z. d. A. zu Bezugspreis: Für einen Monat 2.20 mit Zulragenr einzelne Nummern 15 : Gemeinde - Verbands - Girokonto Nr. 3 : Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petilzeile 20 ReichSpfennlge, Eingesandt und Reklamen 80 Relchspfennlge r und »derer Gebirge t Über- Strafe bäume n, die en die n des r das , unüj erg. ! Lieb- , leben öoten, isento r lan- Qu«d°- inrichs ragen! Volke! > sind! ; und gliche ionen durch Auf- mehr > ihrs — Die Bereinigten Stahlwerke A.-G. in Düsseldorf hatten der sächsischen Regierung im Oktober den Ankauf von nom. 3,6 Mill. Mark Aktien der Sächsischen Gutzstahlwerke Döhlen A.-G., die stillgelegt werden sollten (und inzwischen größtenteils auch stillgelegt worden sind), zum Kauf angeboten. Aus den Kreisen der sächsischen Regierung wird nunmehr bekannt, datz die Stahlwerke für die Gutzstahlaktien einen Kurs von 101 o. H. verlangten, während der Börsenkurs 37 v. H. war. Es ist ' begreiflich, datz die sächsische Regierung ablehnte, einen Ueberpreis von rund 2,3 Mill. Mark zu zahlen. Weniger begreiflich ist es allerdings, datz die Stahlwerke für die Aktien eines Unternehmens, das nach ihren eigenen An gaben einen monatlichen Verlust von 150 000 Mark ge bracht hat, einen Kurs von über 100 v. H. verlangen, also einen Kurs, den sie in ihrer eigenen Bilanz nicht entfernt verantworten könnten und den sie noch weniger der Steuer Das Gesetz über die Ausgavenvegrenzung in den haus halten des Reiches, der Lander und Gemeinden wurde mil allen gegen Thüringens Stimmen angenommen, das Geseh »schlage zur Einkommensteuer bei Stimmenthal- LerWks mö SWM Dippoldiswalde, 21. November. Gestern abend fand der dritte und letzte Heimatschutzvorlrag der jetzigen Reihe statt. „Sachsens Windmü h l e n u n d h r e Geschichte" lautete das Thema. Der Besuch ließ leider alles zu wünschen übrig. Woran mög's gelegen haben. An der Uebersättigung? Am Geldmangel? Am Wetter? Wahrscheinlich hat alles das mikgeholfen. Vielleicht haben auch manche nicht daran gedacht (das Inserat erschien bereits Montag). Vielleicht aber auch — und das dünkt uns das Wahrscheinlichste — hat man den Vortrag unter schätzt, hat den Stoff für zu trocken und zu einseitig taxiert, als datz der Abend unser schon etwas verwöhntes Publikum befriedigen könnte. Wo diese Bedenken bestanden haben sollten, sind sie ganz, aber ganz unangebracht gewesen, ebenso falsch, wie auf der anderen Seite die gewiß nicht unbegründete Annahme, daß die Besucher unsrer Müller schule Interesse für das Thema hegen müßten, wenn auch nur „platonische Liebe". Der Abend war sehr, sehr schön, wie die wenigen Zuhörer uneingeschränkt bestätigen werden. An Hand von wieder in jeder Hinsicht meister haften Lichtbildern behandelte Studienrak Or. Iordan— Bautzen in geschickter Weise die verhältnismäßig noch wenigen vorhandenen sächsischen Windmühlen von der tech nischen, der geschichtlichen und kulturgeschichtlichen, aber ganz besonders von der landschaftlichen Schönheitsseite. Mir sehen die alte deutsche Bockmühle, die Mühle mit steinernem Unterbau und schließlich die massive Holländer mühle, lernen die Arbeitsmethode in ihnen kennen, aber auch den schweren Kampf des Müllers gegenüber der modernen Technik, seine Anpassungsfähigkeit in dieser oder jener Weise an die Forderungen der Gegenwart, aber auch den Stillstand und Verfall so vieler Mühlen. Gerade das letztere aber bestätigt die Notwendigkeit für das Eingreifen des Heimatschuhes, soll es nicht dazu bald zu spät sein. Sind doch seit 1903 etwa 100 sächsische Windmühlen ver schwunden und gegenwärtig nur noch rund 200 vorhanden. So viele aber konnte früher ein Windmüller in der Großen hainer Gegend allein von seiner Mühle aus überschauen. Jawohl, es gehört zur Aufgabe des Heimatschutzes, auch Zeugen alter Technik zu erhalten, umsomehr, wenn damit gleichzeitig und ganz wesentlich der Schönheit der Land schaft gedient ist. Daß das der Fall ist, zeigte eine weitere lange Reihe schöner Lichtbilder in packender Weise und mit tiefem Eindruck auf das Gemüt. Das aber war wohl die stärkste Seite des Abends. — Wurden die Arbeiten am Talsperrenbau Lehn mühle am Dienstag zunächst wegen des Bodenfrostes ein gestellt, so hat man sich jetzt entschlossen, sie wegen der un beständigen Witterung bis zum Frühjahr ruhen zu lassen. Es werden nur noch einige kleinere Arbeiten erledigt. Etwa 400 Mann sind dadurch wieder arbeitslos geworden. Dippol-ttwat-e. Der in weiten Kreisen bekannte, lange Jahre beim hiesigen Finanzamt tätige Steuer-Inspektor Erich Dörner ist nach dem Landesfinanzamt Dresden versetzt worden und wird bereits am l. Dezember mit seiner Familie unsre Stadt verlassen, um in seine neue Wirkungsstätte einzuziehen. Steuer-Inspektor Börner ist allerwärts sehr beliebt. Dippol- diswalde verliert in ihm einen Mann, der auch mehrfach ehrenamtlich tätig ist. Die besten Wünsche begleiten ibn in sein neues Amt. — Die Bewirtschaftung des Erholungsheims „Windisch haus" des Sächsischen Militärvereinsbundes ist ab l. Januar I Y3l dem Gastwirt Paul Gimpel, zurzeit in Kipsdorf („Schöne Aussicht") übertragen worden. DlppoMckvald«. „Die weiße Hölle vom Piz Palü" lief wochenlang in den Filmpalästen ber Großstädte und er regte ein Aufsehen, wie selten zuvor ein Film Aufsehen erregt. Man sprach von ihm als dem schönsten, großartigsten, aber auch ergreifendsten Hochgebirgsfilm, den man je gesehen hat, als einen Triumph deutscher Filmkunst. Es ist auch otem- raubend, die kühnen Bergsteiger auf schwindelnden Pfaden aufwärts steigen zu sehen, unvergeßllich, wie die Rettungr- erpedition mit Fackeln durch die Eisnacht zieht. In 4000 m Höhe, unter unsäglichen Opfern ist der Film gedreht worden, die tüchtigsten Bergsteiger haben mitgewirkt und ihr Leben eingesetzt, der bekannte Kunstflieger Udet hat von seinem Flamingo aus teilweise selbst gekurbelt, teils hat er auch mit ihin in Landungsmanövern auf tem Gletschereis, in Loopings und Rollings im Objektiv gestanden. Dieser herrliche Film wird heute, morgen und Totensonntag in den Ar-Ri- Lichtspielen laufen, und man kann mit gutem Gewissen Das Gehallskürzungsgefeh wurde bei Stimmenthaltung von Sachsen, BrannsäMeig und Thüringen angenommen. Das Perfonalanswandsgeieh wurde mit 53 gegen 3 Stimmen bei 10 Stimmenthaltungen genehmigt. Ulettep flii» morgen: In den nächsten beiden Tagen Fortbestand des jetzigen wechsel- baflen, teilweise unruhigen Witterungs-Charakters wahrscheinlich. Meist stark bewölkt und zeitweilig Regen. Temperaturen schwan kend, dabei für die Jahreszeit allgemein zu hoch. Winde aus südlichen bis westlichen Richtungen. Auch Im Gcbirgesnoch Wärme grade. Berlin, 20. November. Dem Reichsratsplenum lagen in seiner öffentlichen Sitzung die Regierungsgesetze zur Finanz- und Wirtschastssanierung nach den bisherigen Beschlüssen der Reichsratsausschüsse zur Beratung vor. Den Verhandlungen mißt man allgemein grundsätzliche Bedeu tung bei. Das starke Interesse der Regierung an den Reichsratsverhandlungen bewies di« große Zahl der an wesenden Kabinettsmitglieder, an der Spitze der Kanzler und der Reichsaußenminister. Von letzterem erwartete inan Lie Antwort der Reichsregierung auf die letzte Reds Tardieus vor der Kammer gegen Abrüstung, Grenz- und Tributrevision. Zunächst berichtete der Generalberichterstatter für das Haushaltsgesetz, preußischer Ministerialdirektor Dr. «recht, Ser das Ergebnis der Ausschußberatungen über sichtlich zusammenfaßte. Dann gab der bayerische Minister präsident Dr. Held eine längere Erklärung ab, in der er u. ä. feststellte, daß die vorliegenden Maßnahmen den Ein druck machten, als ob die Reichssanierung auf Kosten der Länder und Gemeinden gemacht werden solle. Es handle sich bei fast allen Maßnahmen um Eingriffe in die Hoheitsrechte der Länder und um Gesetze mit verfasfungsänderndem Lharakter. Ls bandle fick ge- rad!y« um ein Reichsdiktat, eine Reichsbevormundung, eine Relchszensur über Länder und Gemeinden. Es entstehe der Eindruck, als sollte damit eine Reichsresorni emgelertet werden, die für Länder und Gemeinden uner träglich wäre. In normalen Zeiten wären diese Maßnahmen glatt abzulehnen. Wenn der Reichs- vat sich dennoch zur Zustimmung entschlossen habe, so sei da für bestimmend, daß eine unmittelbare Lebensgefahr bestehe nicht nur für das Reich, sondern auch für die Länder und Gemeinden, die daher ein solidarisches Interesse mii dem Reich an der schleunigen Sanierung haben. Bei dieser Zustimmung müsse aber mit Nachdruck betont werden, daß es sich bei den Maßnahmen nur um einmalige und zeitlich begrenzte Maßnahmen handeln könne und daß energisch der Versuch zurückgewiesen werden müsse, etwa auf Hintertreppen ein« Reichsreform anzubahnen. Reichsfinanzminister Dietrich erwiderte, die Reichs- regierung habe den unvermeidlichen Eingriff in die Hoheits rechte der Länder auf ein Mindestmaß reduziert. Sie wolle nicht den Ländern hineinregieren, aber es sei notwendig, die Sparsamkeit nicht nur beim Reich, sondern auch bei den Ländern und vor allem bei den Gemeinden durchzufetzen. Nachdem die einzelnen Länder und die preußischen Pro vinzen ihr« Stellungnahme kür bzw. gegen die Vorlage be- kanntgogoben hatten, war di« Generalaussprache beendet. Der Gesamthaushatt wurde darauf vom Reichsral ein stimmig angenommen. gelt. Bei der Beratung der Vorlage zur Aenderung des T a bak st euergesehes bedauerte der Vertreter des Areistaa! stes Sachsen die im Ausschuß beschlossenen Aenderungech die eine schwere Schädigung -er Aigaretteaindustrie bedeut teten. Sachsen könne dieser Vorlage nicht zustimmen. Gei gen die Vorlage erklärten sich auch die Vertreter von Schiess wig-Holstein, Thüringen, Lippe, Bremen und Vaden. Dit Vorlage wurde in namentlicher Abstimmung mit 45 gegev 21 Stimmen angenommen. — Angenommen wurde auch das Gesetz über die Senkung der Realsteuern mit Stimmen- Mehrheit, weiter die Gesetze über die Verbilligung des mil öffentlichen Mitteln geförderten Lleinwohnungsbauer, über wetteren Abbau und Beendigung der Wohnungszwangs. Wirtschaft und das ülelnwohnungswlrtschaftegesetz. Reichskanzler Dr. Brüning dankte im Namen det Reichsregierung dem Reichsrat für die außerordentlich schnelli bündige und sachlich äußerst wertvolle Arbeit. Die noch aus» stehenden Vorlagen zur Steuervereinfachuna und zum end! gültigen Finanzausgleich werden am nächsten Donnerstag auch vom Reichsratsplenum verabschiedet werden. Wir sink uns klar darüber, daß mit dem Abschluß dieser Vorlagen dit Aufgaben der schweren Zeit noch nicht erledigt sind, sondern daß dann sofort neue Maßnahmen in Angriff genommell werden müssen. Die Reichsreaierung denke nicht daran, dit Ziele und Wege der Außenpolitik sich diktieren zu lassen voü innerpolitischen Tagesrücksichten. Dr. Curtius zur AubenpoliM Hierauf nahm Außenminister Dr. Curtius das Worl zu einer großangelegten Rede über die deutsche Außenpolitik! Nach kurzem Engehen auf Deutschlands Stellung zur Me« melfrage und zu den Ereignissen in Prag führte der Ministet u. a. aus: Es gilt, der Tatsache ins Auge zu sehen, daß niemand von uns heule wissen kann, ob wir mit den Maß nahmen, mit denen wir Ordnung schaffen wollen, auskom- men werden, wenn wir auch internationale Schrille lun müssen, die in -en Verträgen zum Schuhe unserer Wirt schaft und Währung vorgesehen sind. Die Relchsregierunp erwartet im Ausland Verständnis dafür, wenn sie nach Durchhetzung ihre» wirtschafte- und Finanzplans sich fort laufend -le Frage vorlegk, ob sie nicht zu jenen Schutzmit teln greisen müsse, wir werden den neuen Vlan nickt «er-