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Dresdner Nachrichten : 04.11.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188911044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18891104
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18891104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-11
- Tag 1889-11-04
-
Monat
1889-11
-
Jahr
1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.11.1889
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^ckeptlu'M (dmt« Mrlcs) voi» N«li»r !4I«/«r ill 6kristiaoiL, v«» »t«t» K«na 1 t'Ikrseko l Llarlc Ullä »U8M>V0^0U. Kromptor Vors-rncit Uireir ^mnvlirts. kKl.UoirlMvIiv Vrovrlvu, Ueorxerrtlior. 34. Jahrgang. Aufl. 47,000 Stück. Iiiiadtznp»I«t«tn v. X.Mvrm!iiitHl.7.".»^ mit KIltscir unä Lrrmmor desotrt. I'iimr» Stoü'o, düdseds ka^vus. ältmarU. «ormLilll vsrrkolck. LlloiM. Dresden, 1889. l «iLdv- ««ätr«, Ht ^i Qn- rurä Vaiuvi,-b^lLv naeh Aaa.48. Kürseiinorinoistor, Br itin, iBtrri-Zt;« 14. ^.ItmarLt 13 mi«l ULiixtLirLsss. ^ uml Ilt I»lXIII«II!X0l»IIt-I«t»'>-4ltIlr«>I. «««««««u« ««««»»««> LLwovIdLLrävvLvn «r 3681 Z LiiNiiv Wä ^>«I»i88v r kritL Sllvsou r 8rl»1v8^tz:a»»»««x lt, I.» iüelio iii'mik.loliannstrasso. z » -- I-n»p1»I>Ivir von l)r. rnoci. 'siro^Iinzr. » «t 'l'oIotO.ott Xr. ^tzNIIKN>4IlOli1" i:t8"L. Ä b>MtzlI-u. ksichtziil-^Mlltz ß Al in ^riia^ter -Vu^renlil. X»»' vissone8 4'a>>!i>a>k. Ä « 45 14 IIIilLV ^ünelrefirl»! ik IX rrn88tnttu»!k4-<in8elliut, N » n. Ir, I»I6ei>, ^Irrrn'inrtl'. 0 n. l'iii-tlxu». z>mi. »N'l I Dtp. Ztz « «-!»««,»,»>« «««« HK L« p,i»pr» N« 8^70. LLMvoUiLLrÄvekvll. rvikitel! Neueste Drahtnachrichten. Hvsnachrichte». Berniskrankheiten. Eiienbahneil-Perioncniarise. Streikbewegung. Katholiken in Sachien. Aiodenbrics. Briefkasten. Montag, 4 November. Fernschitib- und Ajcrnsprcch-Vcrichte. Stasi snrt. In der berzogl. Anbaltstrhen „enen Schacht Anlage hierietbst wuidcn die tzlrbeiler van einer Ansinnmlnng von Schweietwasiersloffgaieil überraicht. 7 Arbeiter wnrden getödtet, 3 schwer verlebt. Brüssel. Ter Arbeitsmiiiister de Buchn empfing 5 'Abgc- mdncie der ÜK'rglente de) 'Bocinage nnd ernialmte sie, schleumast die Arbeit wieder aniznnclnnen. da der 'Ansstand »nr deir dentichen Kohleniverkcn nütze nnd die dcntschc Kohicn-Konkncrenz ans dem belgischen Markte verstärke. Rom Da) deutsche Kaiierpaar wird am 12. November in Venedig erwartet, von wo dasselbe sich zu eintägigem Beinch nach Monza begiebl. Sofia. Die Sobranse ist beute vom Prinzen Ferdinand init eitier Tbrnnrcde eröffnet worden Tieielbe weist aus die besondere Bedeutung der Eröffn»»., dieier -Letsion Inn, welche in dem Um stande liege, dast zinn ersten Male seit dem Bestände des Fürsien- tlmniö dieselbe Natwnalveriammlnng zur dritten Seision zinaminen- trete. Ties sei ein unbestreitbarer Beweis der berrichcndcn Ord nung nnd Zuiriedeickeit Bnlgnrtens. Tie altieitigen Forrichritlc des Landes seit der Tlironbelietnnng des Priinen ,rerdinand seien ossenb ir. sodast dte bulgarische Nation sich die Sympatbieen der eioilinrten Welt erworben habe. Washington. Präsident Harriwn verkündet formell den Eintritt von Nord- und Sud Dakota in die Bereinigten Staaten. St. LouiS. H» der Stadt nnd Uingebnng wurden am 2. New leichte Erdei>chntte>ungen walirgenommen. ««»>.,,,Ukb«rs><o» »er w«im»-«a»r vom at. October lass. ilcliva. MctaNbcsamd M. 7bs.sno.aoo Aba. M. 7.W2M Bestand an Rcichbtassenschciae» . . , I7.aag.lxx> Aba. , saa.ooo tbetiand a» Note» anderer Banke» » s.rra.aoa N»a. . sss.ixx! Bennnd an Wedneln sss.eas.E Z„a. , 22.8W.«X) Steband an Nombardsorderunac» . » im.il2.ooo Bua. . Ls aas.aao Stcnand an Eiscklcn q.srs.ma t!na. , sm.lioo Bestand an sanltiaen Active» . . » 3i.3°.?.am Bna. - co.ooo Latnva. Ginndkavilal ira.ma.mo llnverändcrt. ReierveiondS 24.«3s.aaa .. Betraa de, nmlattscndc» Noten . . . l.oss.mü.lx« Nna. M. 32.aia.nm Cotiiitaciäal. iattiac Berbiitdlillikctle» . 31o.c3g.om .ana. - io.634.ouo Loitsiiac Passiva 40t.am Aba. - s.am !>I e >» - io o r k, 2. viovenitcr. IriaarendertLl «anulwolle in New-t,v>! lL'/,«. do. in ?!c>v-OrIea»e s'„. Nats. Betraleiim 7<r>to Abc! Len tn Neiv-Bark 7 >5 G.. do. tu Pdiladelvbia 7.34 Ä. Rode» Petroleum tn New-i)ork 7.7N, do vl»s Uns LoolUiti-ee». »er De;eniber lvs',. Aesl. rnliia. öchmaU laca esc. an. Rabe u. Brotber« r.ld. ,4»<ker <>'»>' r-ilmn. n-l->n«nL4»-> Ma-4 iX»"1 42'Naiver jSlnierwcben loco S4V-. NaBee lt-vr liin-i ig. Sieb! 2 D. 8ö o. üteiretdebacht s. KnlNer ver Decemdcr noi». Welle» ve' November S2V-. ver Lcccinder S3't>. ver Mai W'/.. iZniiec n,o Xr. i l„» nilim^F ver Lcceiiibcr 14.72. ver Kcbruar 14.77. LertlicheS und Sächsisches. — Sc. Majestät der König und Ihre Majestät die Königin, welche kurz zuvor von Sigmarinacn hier wieder cingetrassen war, wvlmten gestern Vormittag im Berem mit der Prinz Ge arg'scheu oiaiiiilie dem Goklesdiensle in der kalbvlischcn.iwilirche bei. Nach imltngs 5, Ubr ^and in Strehlen irniinbcnlaiel statt, zu der auch die das Bchthum tche Älimnastuin besuchenden beiden Mecklcnbnrg- scheti Prinzen geladen waren. — Kantor ts-e s ie >n WendiichrattmannSdors bei Zwickau, welcher 5>t» Zabrc lang hindurch in der Gemeinde amtirtc. erhielt dis AlbrcchtSkrcuj. -- Einkommensteiiervstichtige Perlonen, denen eine 2lnfsordc- ning zur Deklaration ihres E > nk o m m cnS inr das Steuer- j iln I8!X> seitens dcs SladlraiheS nicht zngestent ist, steht es stet, eine Deklaration ihres Einkommens emznrBctcn : dergleichen Dekla rationen, -n welchen Formulare uncntgelllich ans Beriungcn anSge- aeben werden, sind bis znm It>. sKovenibcr d. I. bei dem Sladt- stcncromie rV. einznreichen. 2llle Bormändcr, ingleichrn alle Per »eler von Stistungen, 2lnstnllen, Pertvnenvereincn, liegenden Erb- ichailen und anderen mit dem Rechte des BermvgenSerwerbeS ans- gestaltclen BermögenSmasien baben inr die von ibnen bevormnn-- dcle» Personen bez. sür die von ihnen verlrctenen Stliinngen, 2In- italten :c.. soweil dieselbe» ein slenewflichtigcs Einkommen haben, Deklarationen bei dem Stadlsteiieramie uV. auch dann einzurelchen, wenn ihnen deshalb besondere Annordcriing nicht zugegangcn sein iollw. — Ein nicht unbeträchtliches Wachsthnm Hot die katholische Kirche in der Zeit von 1880 bis UN"> im Königreich Sachsen gehabt, denn die Zahl der Katholiken wuchs in dem Zeitraum von fast i.b.OtXt aui tast 87,OM. d. i. um 2,79 Prvz. der Gciammt- dcvölkernng. Diese Bernichrnng ist iast ausichlieizlich der Ein- wandcruna ans Oesterreich znznichreibcn: 188b> gab es in Sachten MstW. 1885 ober 13",14 österreichische Staatsangehörige. Was die grosseren Stabte anlangl. io finden sich jestt in Dresden 16.490, in Leivzig o7ä(i. in Chemnch, 3.D/», in Zittau 2ä8I. in Bangen 1915, in Zwickau 1027 und in Planen 911 Katholiken. Aber auch viele Mitte!- und Klelnstädle, die vor 30 Jahren noch säst rem cvangclisch waren, haben jetzt ganz bcachtcuSwcrlhe katholische Mliidcrbeiten. z. B. Sebnih. sbei 7108 Einwohnern UM Katho liken), Löbau (bei 6977 Einwohnern 309 Katholiken). Neustadl (bei 3882 Ennvohnern 264 Katholiken), Radcberg (bei 7387 Einwohnern 792 Katholiken), Pirna (bei 11,899 Einwohnern 572 Katholiken). Mriszcn (bei 15,474 Einwohnern 665 Katholiken), '.'lnnabcrg (bei 13,824 Einwohnern 611 Katholiken). Bnchhol; (bei 6888 Einwohnern 213 Katholiken), Johanngeoracnstadt (bei 4815 Etiiwohnern 292 Katholiken), Werdau (bei 14,66k Einwohnern 24<> Katholiken), svrei- lerg (bei 27,012 Einwohnern 726 Katholiken), Königstcin (bei 3815 Einwohnern 167 Katholiken), Reichenbach zbci 18,320 Einwobnern >03 Katholiken). .Kamen, (bei 7211 Einwohnern 3K> Katholiken). Ueheriviegend katholische Städte sind ans alter Zeit geblieben: Schtrgiswnldc (2794 Einwohner, darunter 2105 Katholiken) nnd Ostritz (1592 Einwohner, darunter 1058 Katholiken). — Die armen E > se n b a h n p e r i a n c n t a r i fe! Alle Welt glaubt jetzt dazu berufen zu sein, an ihrer .Reform" hcriimziidoctern — und das ist ganz wörtlich z» nehme», denn vor dem Doktor Engel hat ichon Doktor Perrot und dann der Doktor Qertzka den Zonentarif als Recevt vorgeschriebe» und jetzt hat ein vierter Dok tor. Herr Victor, »i der Zeitung dcs Vereins Deutscher Eiiciibahn- verwaltnngcn den M > n u t e n t a r i s als das Neueste, so man auf dielcin Gebiete hat, ans die Tagesordnung gebracht. .Bei jeder Estenbalnifahrt spielt unstreitig ihre Dauer kur de» Reitenden eine »»gleich wichtigere Rolle, als die in der Bahnlinie gemessene Ent- scriinng zwischen Anfangs- und Endpunkt der Nciic." Mit diesem ssmidamciitaliay, welcher offenbar von der Droichtenzeitsalirt oder mich von einer Earonsself >hrt hergeleitet ist. begründet der Erfinder iciiicn Vorschlag, da« Eiicnbahniabrgeld nicht mehr nach der Ent fernung. sondern nach der Zeitdauer, in welcher man einen gewissen Zug benutzt, in bemessen. Als Taris Eiiihcit setzt er die „lO Minutenmarke" mit Abstufungen des Prelies »ach den verschie dene» Wagenklniien nnd nach den Znasnrien, wobei er Perione,i- ziige, Schnellzuge und Jngdznge nntericheidet. Auf die weiteren Einzelheilen dieier Idee, die nach der Ansicht ihres Urhebers daS NonvlnSultra der Einiachheit nnd Begnemlichkeit bielel, braucht man nicht nähcc einzngehcn z es wird vielmehr genügen, an ein paar Bcn>elen nachznwenen, was lür Phantasterei nni d>eiein (tzebiele jetzt aetriebcn w»d. 'Nach dem Niinntentarne fährt inan inii dv>» langiamverlehrenden Zug lheurer als mit dem icknielliahrenden. 'Nämlich der Herr Reiormer nntericheidet zwar Perionenznge von Schncllzäaen und erhöht iär lctztcrc den Tnrü, allein ec übersieht, das! die Perioiienzüge auch wieder in nnendlick verschiedenem Deinpo verlebren, er übersieht, dich inan, um den Zeittarif nnivcnden zu können, zunächst alle Perionenznge an, eine gleiche Geichwindigkeit gkivisterniaizcn setzen mähte, etwa wie das Bicrglas ans seinen In halt. weilt ionst ans derselben Strecke ganz venchiedene s'sahcgeld- iätze heranslommkn würden. Sv diiierirt B. die Fahrzeit der Pecioncnznge bon Pirna nach Trcsdcn-Alislndt ziviichcn 30 nnd l>5 Minuten. Daraus wurden, wenn inan inr die lO Mimitcnfahrt in 3. Waaenkiasse 10 P'ennige berechnet, sich Fahrpreise von 30. 30 nnd 40 P'ennige ergeben, >e nach dein Zuge, welchen inan benutzte. Bei einer Fahrt nach oder von Leipzig winde bei einem iog. Bum melzüge einhalbmal mehr bezahlt werden mniscn. als bei einc-n be schleunigten Perionenzuge. Diese Beispiele, die sich nr's Unendliche vermehren lieszcn, zeigen deutlich die ganze Verkehrtheit der Idee, bei welcher dcr schnellcre Zug biiliqec fahrt, als der langsamere. Am schlimmsten wurden natürlich die Reisenden ans den Sckundär- bahnen wegkommcn. Vielleicht bcabsichligte aber die Rcrorm iär diele nnnen Seknndärbahnen gleich einen Ansniilnne-Miiuilentaui". Sonderbar, daiz dieic mcrilvnrdiae Tarii-Jdce anstatt ,n ein Witz blatt in ein Fachorgan strh verlaust» hat: die Sache steht doch wirklich mehr nach einem Scherze, als nach einem ernsthaft zu neh menden Rciormvorschlagc ans. — Der Ezv o r tv e re i n für das Königreich Sachien er- ! sucht uns, zu konilatiren. dajz die gegenwärtig noch in Südamerika Gütigen zwei Eollekiivreistnden des Vereins bereits weit über 100 Ordres für die an der Rene bclliciligten Firmen emgeiandk haben. Wenn dies auch naturgeinäsz meist nur Probeaniicäae sind, von denen sich einzelne immerhin nni Weiche bis 10MO Mk. belanien, io beträgt dort, die Gciammtinmme der erzielten Verkäufe schon jetzt gegen 150,(BO Mk. Das; diests inr Erichlieszung neuer Absatz gebiete io wnkiame zielbewusste Vorgehen auch anderwärts vallaui gewürdigk wird, beweist der nach dem Muster deS hiesigen Vereins begründete schwedische Ei.'port-Verein, welcher gleichfalls Reitende zur Anbahnung von Geichästsveibindungen anc-geiandt hat. Dec- lelbc ist alleidings in der glücklichen Lage, die Kosten nuS Vereins- iivtleln bestreiten zu können, da er durch staatliche und private Zu wendungen über ein Betriebskapital von gegen 80,000 Mb veringl. Dnsz aber der iächstsche Egpoitveiem ohne pekuniäre Unterstützungen derartige Unternehmungen mit .Kutte Seiner Mitglieder dnrchzniührcn in der Lage ist, kann ihn mit beionderec Gennglhnnng erfüllen, da d>es ein Beweis ist, dast die Mitglieder volles Veriranen in die Vereinsleitnng setzen. — DaS Kaviicl der Berufskrankheiten ist inr die ärzt liche nnd Sozialwiiicnichait ein Gebiet, ani dem es noch manche wichtige Ausgabe zu listen giebt, nnd nmio mehr ilellt sich diese» heraus, je sicherer cS als cm Ergebnis; wiiienichaiklichcr Forichnng zu betrachten ist. dak ein ganzes Heer der ichlimmsten Krankheiten lediglich als Berniskrankheiten zu betrachten ist. ES ist eine namentlich von Frauenärzten mehrfach heobachtete Dhaliache. schreibt die .Soz. Eorr.". daj; uch auch beim weiblichen Gesthlecht derar tige BerniSkrankheiien »in io häniiger anSbilden, je mehr dasselbe gezwungen ist, sich am össcntlichcn Erwerbsleben zu bethciligen. ES verdient dabei Beachtung, das; nicht nur Fabrikarbeiterinnen, 'Näherinnen, Plätterinnen, Wäscherinnen von derartigen Krankheiten heimgeincht werden, wie ja allgemein bekannt ist, sondern auch Mädchen und Flauen in einzelnen „höheren" weiblichen Bernsen, wenn man den Dienst in Schreibst»!»' nnd VerkauiSladen so be zeichnen will Unieie Franenarzle wissen, das; gerade d>c weiblichen Angehörige» dieier Berufe vielsach von den schwersten Leiden hcim- gesiicht werden. Ein uns bekannter 'Arzt lenkte liniere Ansinert- iamkeit »amenttich ans die Geinndlnitsverhältniiie dcr Verlänser innen in nnicrcn gro>;s1ädliichen Prnnklädcn. Sie kann man ganz anszernewölmlich mt in den Beinchszimmern der Franenänte finden, eine Tbatiache, die »nt ihrer Berniskhäiigkeil eng zniammenhängt, wie uns gleichfalls von sachverständiger Seite erklärt wird. Wer in eines lener glänzenden Verkanisgeichäiie eintritt, ivird iär die Känicr eine gnnze Reihe beanemcr Sitzplätze vvrsinden, aber Innler den Ladentischen fehlen dieselben, namentlich in den grasten Laben der Groststädtc meist gänzlich. Die jungen Damen, welche dort die Käufer zu bedienen haben, dürfen sich vielfach nickt setzen, selbst in den 'Augenblicken nicht, wo dcr Laden nndeincht ist. Enggeichnürt, denn das Geschäft verlangt eine ..gute Figur", in hochhackigen Schuhen sind sie darauf angewiesen, täglich viele Stunden ohne Unterbrechung zu stehen, v»t auch schwere Waarenkästen die Laden- lciter herab und hinauf zu ichlcpvcn. Namentlich die bieien Stcch- stnnden und das Kastcnicklcvpen rächen sich an der Gesnndbeit icncr ohnehin meist schwächlichen Mädchen oil schrecklich. W>r möchten es als eine Pflicht der Menschlichkeit bezeichnen, ihnen wenigstens dann ein zeitweilige» Sitze» zu gestatten, wenn sie nicht mit dem Verkauf direkt heichäiligt sind: einige Augenblicke in jeder Stunde wnrden hier bereits wobllhätig wirken nnd dieZahl der Bc ruiskrankcn unter den Verkäuferinnen voranssichliich weienlttcb mindern. Ebenso dürikc es in den mosten VerkaniSgeichästen leicht ietii, mit dem Heben der schweren Waarenkästen emen geeigneten Mann zu betrauen. Vielfach scheint man in dcm groben Geschäften eine derartige Rücksicht beieitS z» beobachten: eine allgemeinere Uebung derselben ist jedoch dringend zn wnnicben, vor allem aber auch die völlige Beicitignng des unbedingten Sitzverbokes für Ver käuferinnen. Die Geinndheit des ArbeiierS nnd der Arbeiterin ist osl deren einziger Schatz nnd als ein Heiligthin» zn achten. — Ein interessantes M armorrelicf anS Rom, welches einen antiken Fleischerladen darstellt, hat das hiesige Antikenkabmct erworben. Man siebt da einen länglichen Raum, durch einen Pfei ler in eine gröbere und eine kleinere Hälfte getrennt. In der grö beren steht der Fleischer, vor ihm ein hoher, ans drei tüchtigen Bei nen stehender Hackcblock: hinter ihm hangt die Schneilwaaae und em Hackemesser: er selbst kerbt mit einem anderen Hackemesser ein Rippenstück ein: über ilnn, ganz wie bei uns, sind nebeneinander eine Reihe Haken an dcr Wand, an welchen bereits zngerichtete Portionen hängen : ein Ripvcnstnck, eine Keule, die Schweinsknöchel, die Enter, ein Leckerbissen dcr Römer, ferner Lnngc nnd Lcbci. end lich dcr besiedle Schweinskovf. Links in der kleineren Ablheiliina des Ladens sitzt im Lehnsessel die Frau dcs Fleischers niit einem Rcch- nnngöbiichc ans den Kniecn und unterstützt schreibend den GeichäfiS- betrieb ihres Mannes. Ihr Haarputz weist ani Antoninische Zeit. — Im Interesse der Hebung der iächi > ichen Pferde zucht hat im Januar d. I. der Landesknllncrath sich dahin gnt- achiliw ansgcivrochen, das; den Pferdezuchten! durch Errichtung von Remonternärkten Gelegenheit geboten werden möchte, ihre Pierde der Militärverwaltung znm Berkgni zn stellen. Ta jedoch bei dem geaenwärtiaen Stande der inländischen Pferdezucht noch keineS'vegs sich die Möglichkeit eröffnen würde, den gröberen Theit de» jährlich mit etwa 500 Werden anznnehmcnden Remonle-Bcdaris zn decke», die Zahl der als für Misitärzwecke tauglich zn bezcich »ende» Pierde sächsischer Zuckt sich vielmehr kaum höher a!S mit jährlich 50 Stück würde nnnchmen lasten, io hat das Ministerium des Innern auch gegenwärtig de» Zeitpunkt noch nickt sür ge kommen erachtet, nni dem Kriegsministerinm eine entsprechende Rücksichtnahme auf die inländische Pferdc-Produlsion anznempiehlen. Gleichwohl aber erklärte da» Ministerium de» Innern, die Sache auch Wetter im Auge behalten nnd, sobald die Verhältnisse es ge statten, den Interessen der iächsurbeii Pscrdesttchter bei Beichasinng deS Renwnte-BedariS tlninlichst Vorschub leisten zn »vollen. — Folgenden Stostienszer leien wir im ..Meistner Tagebl."! „Alleinstehende Damen reuen mit Vorliebe im „Nicht en n ch e r k o n v e e ", obgleich iär sie die „Damcncoiipces" einge richtet sind. 'NichiranchcrcanvccS sind selbstverständlich zunächst nur für Herren bestimmt, welche das Rauchen anS Gcinndheitsrücksichlen nicht vertraaen können, nnd nur snr Damen, welche in Gemein schaft mit Herren reisen. 'Ans der Tour Meiizeii-Trcsdcn und um- ackehrt ist eS Herren nnd Ehepaaren re. häufig fast unmöglich, im Ni'chir.incherconvee zu sichren, da namentlich von nnd nach der Löstnitz reisende alleinstehende Damen mit Vorliebe die Nicht- ranchcrevnpeeS benützen. Die ganze Presse sollte sich vereinigen, um dem bereisten, überall beobachteten Uebelitand abznhckfen, zn- ma! an Nichlrancherconpecs ohnedies kein Uebeislnb ist." — Die Richtrancherconvecs sind nun 'mal bei den Damen beliebt: ein facher wäre cs dabcr wohl, die Nichtranchercoupees zn vermehren, statt nmeren Damen das „Vergnügen" des Nichlrancherconpecs zu iiiistgöiinen — ^ie Technik im Dienste der Tnyend ist ja nichts Neues mehr, bwondcrs wird eine wachsende Reinsichkeitsvilcge durch ver schieden'' Erfindungen begünstigt. Das neueste in diesem Gebiete ist der mit der Schnhkratze verbundene Klingel; n g. So bald man die Schuhsohle an diAem Esten reinigt, ertönt nach einer gewissen Anzahl von Scharrbewegnngen die Hausklingcl. EZ kann asto einer nicht klingeln, ohne vorher seine Schuhsohlen acündlich vom Schmutze gereinigt zn haben, liniere Dienstmädchen werden sich künftig beim Platzwechsel mit Recht denjemgcn Häuiern zuwenden, wo diese kluge Vorsorge zur Reincrhaltnng dcr Gänge und Trevven getrosten nt. — Der Zweigvercin Dresden de» Verbands dcntichcr G a st- l> o is g e I> i i i c n feierte am Dienstag im Hotel Kaiserhof sein 9. Slstinnasiest mit Tafel nnd Ball mstcr zahlreicher Betbeiligung seiner Mitglieder und geladener Gäste. Bei Beginn der Talel be- gcnbie der zweite Vorsitzende, Herr Pansdorf, die Festtheilnchmer in herzlicher Weste Der Verbandssekrelür. Herr Poppe, berichtete über die Thatigkeit des Verbands ». A„ das; im vergangenen Jahre 3200 Mk. Krankengelder, 1500 Mk. Unlcrstntznngcn nnd Darlehen »nd 960 Akk. sür Beerdiglingsgelder verausgabt wnrden. Ter Verband habe sich aber nicht allein zur Ausgabe gemacht, leine Mitglieder in allen Nothlngen des Lebens zu unterstützen, sondern er habe sich vor Allen« das Ziel gesteckl, den Stand in so zialer Beziehung zn heben. Wenn nach dieier Richtung hin noch viel zn wnnichen ie«. io sei die» in erster Lime dem Jndisfercntis« mnS der BerniSgcnostcn znznichreiben. Es wäre zn wnnichen, das; sich alle achtbaren Gehlsten den Fachvereinen aiiichliesicn. damit dieielhen, zn starkem Bunde vereinigt, gemeiniame Interessen wahr- Nt'hmcm könnten. Es waren zahlreiche Gläckwinstchtelearamme aus allen Städten Deutschlands, wo sich Mitglieder nnd „stwergvercine befinden, cingeiroffen. Das Fest verlief in der angcnelnusten Weste. — Dcr heutigen Ctadt-Anslage ist eine Empiehlnng der Porzellan- nnd Stemgnt-.Haiidlnng von R. User Nächst, Dres den, König-Johannitrasze, beigegeben. — Im Publikum ist oft die irrige Meinung verbreitet, das; bei eingehenden Zollgütern ans Steueramleni die Revisions- hcainlcn die Packete, Kisten rc. zn öffnen baben. Laut 8 3l des ZollaeietzeS von« 1. Juli 1869 ilt der Empfänger von Zollgütern verpflichte«, dieselben dergestalt den Zollbeamten vorzntegen, das; eine Revision vbnc Weiteres eriolgcn tan». — In der Veroveistiing über ein überaus schmerzbaiteS körper liches Leiden bat sich heklagenSwerlher Weste am Sonnabend Abend ein Strakenbahn-Kondiiklenr in seiner Wohnung durch einen Rcvvlve r i ch u s; in die Brust selbst entleibt. — Das „Ehemmtzer Tagebl." schreibt: Tie Streikbewe gung in den Wirlwaarenfabriken nnierer Stadt und der Um gegend dauert znm Tbeii noch fori, ja es hat den 'Anschein, als lollte sie in der nächsten Zeit noch eine weitere Ansdehming ge winnen. Man wird zugcben können, das; ein Tlieil der Arbeiter und 'Arbeiterinnen in dieier Branche in der Tbar mir gering be zablk sind und solchen wären höhere Löhne wohl z» gönnen. Ob diese aber in jeden« Falle durch einen Streik zn erreichen sind, ob überhaupt dieser das rechte Mittet ist, ans die Tauer cine Besse rung dcr wirthschafilichen Lage dcr in der Wirtindnslrie beickäs ligten 'Arbeiter herbeiziifnhren, durste nnndestcns sehr zweifelhaft sein. Jedenfalls möchten wir den 'Arbeitern in ihrem eigensten Interesse dringend ratbc», den Vogen nickt zn straff zn spannen Einer Zeit, in dcr die Tinge snr diese Industrie vielleicht noch leidlich günstig liegen, tonnte leicht eine andere fobzen, in der den 'Arbeitgebern ein Streik vielleicht ganz crwnnicht lamc, weil sic cs dann selber nicht in ihrem Interesse finden, weiter arbeiten zn lassen. Wir müssen aber 'Alle wünicbe», das; dies nickt geschient und die Fabrikanten, wie bisher, auch dann geneigt bleilic», ihre 'Arbeiter zn beschäftigen, wenn das Geschäft einmal nickt geht oder nichts verdient wird. Man sagt, ein Theil dcr'Arbeitgeber sei schon jetzt nahezu entschlossen gewesen, neue Forderungen der Ar beiter selber mit einer Arbeitseinstellung zn beantworten »nd die Fabriken zn schlicszei!. Um so mehr müssen wir racke», die Dinge nicht auf die Spitze zu treiben nnd dadurch unabsehbaren Schaden hcrbeizniühreii. — In Lcipzig'tagke m» 1. dS. eine van 300 Personen bemchtc B nchdri! cker - V er > a m in lung, welche sich wieder mit Darlf- Angelegeiiheiten beschäftigte. Nach ausgiebigen Erörterungen entschied sich dir Versammlung für die Dmchinhrnng desabgeänderten, vom 1. Jonnar 1890 ab in Kraft tretenden Tarifs trotz der geringen Vortheile, weiche derselbe dem Gehilfen biete. Namentlich soll der im Amis vorgesehene 5vro,entige Znichtgg bei beiden Lohnarten, dem „Berechnen" (Accordlohn) nnd dem „gewissen Getdc" (Sinn- dcnlvhii), den Gehil'en zu Gute kommen. Winden die Bestimm ungen des ncncn Tarifs nicht in allen Thcilc» von den Prinzi palen aufrecht erhalten, dann soll die Tarif-Gemcinsichntt der Ge hilfen nnd Prinzipale gelöst und von erster«» ein »encr Taril. in «! -.2 ° ^ s « - s-n, « ^ kV ^ S s <!^> s. L-7" LN Ss"
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