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Rabenauer Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. AbonnementSpreis einschließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eine« illustrierten Witzblattes 1,S0 Ml. Zeitung für Harund, Meesdorf. Inserate kosten dir Spaltenzeile ober deren Raum 10 Pf., sür auswärtige Ji serent-n Id Ps., Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzeigen sür alle Zeitungen. Klein- und Großölsa, Odernanndorf, Hainsberg, Somsdorf, Eotzmannsdorf, Lüdan, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. Stummer 122. 18. Jahrgang. Dienstag, den 17. Oktober 1905. Wittig. geben, lief aber davon und kam zu Fall und hervorgerufenen Blutung kam Blut in die Luft- Gewichts-Ab nähme pro Kopf von 520 xr. in der gegen die verehelichte Flade daselbst wurde am Donnerstag nachmittag von der 1. Straf kammer des hiesigen Königlichen Landgerichts das Urteil gefällt. Dasselbe lautet auf 4 Mon. 8 Tage Gefängnis. Plauen i. V. Ein Urteil über die Ge- sch äfts läge in unserer Stadt gestatten die vorgekommenen Konkurse. Die Zahl der bisher in diesem Jahre vorgekommenen Konkurse über steigt schon wesentlich diejenigen vom gesamten . — Sächsische Holz-Berufsgcnossen- chaft. Im 3. Vierteljahr 1905 kamen 386 Unfälle zur Anzeige. Todesfälle kamen 3 vor; von diesen ereigneten sich zwei in Sägewerken "nd einer in einer Bürstenfabrik. — Nächsten Donnerstag, den 19. d. M., wird der Turnverein I zu gunsten seiner Ge- Mekafse im Amtshof einKonzert der Burgker "oergnmsik-KaPelle veranstalten. Die musika- "Ichen Leistungen dieses von seinem früheren Auftreten hier noch in bestem Andenken stehenden Shores, verbunden mit dem anerkennenswerten Meck des Unternehmens, werden hoffentlich Mu beitragen, demselben durch ein gefülltes Haus einen glücklichen Erfolg zu sichern. Siehe öliges Inserat. röhre, so daß das Kind den Erstickungs tod fand. Dresden. Auf einem Pfeiler der Carola brücke erschoß sich ein Mann, altstädterseits, und fiel sodann in die Elbe. — Zu dem raffinierten Postdiebstahl auf dem Dresdner Hauptpostamt wird noch ge meldet, daß der Postbote Pfündel sein Ver brechen kingestanden hat. Der verheiratete Be amte war stark verschuldet und benützte beim Befördern eines Postbeutels mit Geld und Ein schreibebriefen einen unbewachten Augenblick, den Beutel zu öffnen und diesem sämtliche Briefe zu entnehmen. An ihrer Stelle steckte er Papier in den Beutel, die Briese verbarg er im Souterrain unter einem Schrank. Von diesen enthielt einer 8000 Mk., ein anderer 1500 Mk. Der Dieb gestand die Tat unter der Last der Schuld beweise ein. — Die Mutter des in Bautzen inhaftierten Bankiers Viktor Hahn-Dresden ist am Donnerstag nacht in Loschwitz verstorben. Das Urlaubsgesuch Hahns, das dieser eingereicht hatte, um noch einmal seine kranke Mutter lebend zu sehen, wurde abgelehnt, dagegen soll ihm am Tage der Beerdigung derselben ein Urlaub von einigen Stunden gewährt werden. — Die 6. Strafkammer des König!. Land gerichts Dresden verurteilte die Arbeiters ehefrau Marie Linna Saar geb. Kaiser wegen fortgesetzter Mißhandlung ihres Kindes zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis. Koljago kam nämlich auf den einfachen Gedanken durch Versuche an Mannschaften die Nährwirkung des Malz kaffeeS zahlenmäßig sestzustellen, und erzielte dabei ge- Hur Nab uua fern. Ravenan, den 16. Oktober. — Am Sonnabend abend 7 Uhr ertönte das Alarmsignal für die gemeinsame Uebung der hiesigen Wehren. Als Brandobjekt war das Dorn'sche „Sängerheim" angenommen. Nasch versammelten sich die Mitglieder beider Wehren und gaben, gleich sämtlichen Geräten, Zeugnis von ihrer Tüchtigkeit ».Schlagfertigkeit. — Viel Regen, Kühle, keine Sonne, dazu ost ein heftiger Wind, das war abermals das Kennzeichen der verflossenen acht Tage. Es ist darum auch nur zu erklärlich, daß Katarrhe oller Art sich jetzt bemerkbar machen. Außer ordentlich stark wetterte es am Sonnabend und Sonntag, wobei der heftige Wind manchen Schaden anrichtete. Von dem auf dem hiesigen Marktplätze stehenden Panorama hob der Wind einen Teil ab und trug ihn einige Meter Mit auf die Straße. — Sehr schlimm sind die Bewohner des Erzgebirges daran, die in den höheren Lagen schon mit einer ziemlichen Menge Schnee überrascht worden sind, und dazu noch an vielen Orten das Grummet und die Kartoffeln aus dem Felde haben. — Bei den nun beginnenden langen Abenden, die unserer Jugend ein fröhliches Spielen und Tummeln im Freien nicht mehr die dem Kleingewerbe und Kleinhandel bestimmten Worte liest, die Gemeindevorstand Rudelt-Deuben seinem über die Gemeinde Deuben verfaßten Berichte einfügie. Es heißt da: „Das Klein gewerbe und der Kleinhandel klagen nach wie vor über mangelnden Absatz, begründet durch die Nähe und den bequemen Verkehr mit der Großstadt, wodurch trotz der oft höheren Preise ein großer Teil der Verbrauchsgegenstände — wenn nicht der größte — in Dresden gedeckt wird und zwar namentlich von den besser situierten Einwohnern. Es ist und bleibt bedauerlich, daß sich die Ueberzeugung nicht Bahn bricht, daß eine Förderung der Interessen des heimischen Kleingewerbe- und Kleinhandelstandes gleich bedeutend ist mit der Förderung der eigenen Interessen. — Bei den Rmovierungsarbeiten am Kirch turme in Dippoldiswalde verunglückte der Maurer Zimmermann dadurch, daß ein Quader, nachdem er in die Höhe gewunden, umschlug und ihin zwei Finger der rechten Hand zer quetschte. — Im „Kummerkonkurs" werden voraussichtlich als letzte Verteilung noch 1 — 2 i/s "/o herauskomme». Es würde dann zuzüglich bereits ausgeschütteter 24 Prozent die Gesammtdividende 26 bis 27 Prozent betragen. — Ein bedauerlicher Unglücksfall hat sich in Neugersdorf in der Familie des Formers Roick ereignet. Die Frau R. hatte auf kurze Zeit das Zimmer verlassen und vor dem Weggehen das Strickzeug auf den Tisch gelegt, aus dem das 1»/« jährige Töchterchen eine Nadel herauszog. Als die Mutter zurück kehrte, sollte das Kind die Nadel wieder her ¬ vorigen Jahre. In diesem Jahre sind bis jetzt 91 Zahlungseinstellungen zu verzeichnen, wäh rend im vorigen Jahre insgesamt nur 69 vor gekommen find. — In Mittweida erhängte sich der Privatmann Knechtel. — Spurlos verschwunden ist in Chemnitz seit einigen Tagen Herr Rechtsanwalt Walter Zimmermann, dessen Bureau sich Poststraße 26 befindet. Der Vermißte wollte angeblich nach Leipzig fahren, um seine dort mit ihren Kinder» zu Besuch weilende Gattin abzuholen. Seit seinem Weggange fehlt jedoch jede Spur von ihm. — In seiner Wohnung zu Schlößchcn- Porschendorf erhängte sich am 12. Oktober der Fabrikarbeiter Emil Vogel. — Durch Spielerei mit einer Schußwaffe — Tot aufgefunden in seiner Wohnung in Loschwitz, Grenzweg, wurde der allein stehende Maler Rudolph. Ein Herzschlag hatte dem 49 Jahre alten Manne beim Ankleiden ein Ziel gesetzt. — Auf dem Bahnhofe Bischofswerda wurde die bei der dortigen Bahnmeisterei be schäftigte Scheuerfrau Paul mit ihrem fünf jährigen Sohne beim Ueberschreiten der Gleise von der Maschine eines nach Dresden fahrenden Güterzuges erfaßt und etwa 100 Meter weit geschleift. Dabei fand die Mutter ihren Tod, während der Knabe nur geringere Verletzungen erlitt. Man brachte diesen im Krankenhause zu Bischofswerda unter. — Auf dem Bahnhofe Bad Elster ist der in Reichenbach i. V. stationierte Bremser hat sich der 17 Jahre alte Brauergehilfe Richard Wagner aus Niederstrahwalde bei Herrn hut eine Verletzung dec linken Hand zugezogen. Infolge hinzugetretener Blutvergiftung ist der junge Mann im Stadtkrankenhause in Bautzen, wohin er gebracht wurde, gestorben. — Der Stationsaspirant Emil Ulbrich, welcher sich aus Anlaß des Eisenbahnunglücks in Schlucken au am 20. August eine Kugel in den Kopf schoß und dadurch schwer ver letzt wurde, ist im Krankenhause zu Prag am Mittwoch gestorben. Dresden. Beim Ueberschreiten der Straßen bahngleise wurde am Sonnabend abend gegen 8 Uhr an der Kreuzung der Marschnerstraße ein 60 Jahre alter Mann tödlich überfahren. Chemnitz. Vermißt wird seit einigen Tagen der Kaufmann Georg Kräuter aus Lunzenau. Er ist 21 Jahre alt und bei einer hiesigen Firma als Reisender angestellt. Er hat am Freitag seine in der Poststraße gelegene Wohnung verlassen und ist bisher noch nicht zurückgekehrt. Auf einem hinterlassenen Zettel teilte er seiner Wirtin mit, daß er beabsichtige, freiwillig aus dem Leben zu scheiden und bitte, diesen Entschluß seinen in Lunzenau in guten Verhältnissen lebenden Eltern schonend mitzu teilen. Was den jungen Mann zu solchem Schritt treiben konnte, ist nicht bekannt, doch nimmt man an, daß er aus Furcht vor dem Militärdienst in den Tod gegangen ist, denn er sollte am Dienstag bei den Grenadieren eintreffen. Berlin. Der Aus stand in der Allge meinen Elektrizitäts-Gesellschaft, der Siemens u. Halske-Aktiengesellschaft und der SiemenS- Schuckert-Werke, G. m. b. H-, ist beendet. Die Schraubendreher des Werner-Werkes er halten die bereits früher bewilligten erhöhten Akkordsätze. Die Lager-Arbeiter des Kabelwer kes Oberspree und der Automobil-Fabrik er halten gleichfalls die vor Ausbruch des Aus standes bewilligten Lohnsätze. — Ein erfolgreiche» Experiment in der — Ein Stuben- und Kammerbrand entstand Mittwoch abend in Possendors in dem der Frau verwitweten Schubert gehörigen Hause neben Diersches Restaurant und zwar in der Wohnung des Ofensetzers Hartmann. Während dessen Abwesenheit war die auf dem Sopha- tische stehende brennende Schirmlampe durch die Katze umgerissen worden und es hatte zu nächst das brennende Petroleum die Dielen in Brand gesetzt, sodann hatten die Flammen auch die Türgewände und Fenster ergriffen und sich bereits auf die Kammer herbreitet. Außer diesen Türgewände- und Feiisterdefekten verursachte der Brand großen Schaden an dein Mobiliar Hartmanns, dem Svpha, Tisch, Vertiko, Betten usw. vernichtet wurden. Der Schaden hätte jedoch noch weit größer werden können, wenn das Feuer nicht noch rechtzeitig bemerkt und von den im angrenzenden Diersche'schen Restau rant zu einer Sitzung versammelten Schulvor standsmitgliedern durch tatkräftiges Eingreifen unterdrückt worden wäre. — Waldwärter Philipp erlegte einen Fisch adler auf SpechtShausener Revier. Der seltene Vogel hat eine Flügelspannweite von 162 Zentimeter. Er soll präpariert und in JItzsche's Restaurant zu Hintergersdorf aus gestellt werden. — Kauft im Orte. Diese Mahnung drängt sich einem unwillkürlich auf, wenn man Bekanntmachung Gemäß § 17 des Landesgesetzes vom 18. August 1902 liegt die für hiesige Stadtge- Nieinde von dem Vorstand der land-und forst- Mrtschastlichen Berufsgenossenschaft eingc- gangene Heberolle und das Unternehmerver zeichnis für diejenigen Betriebe, bei denen die Veranlagung nach der Jahresgefährdung erfolgt, 2 Wochen lang und zwar vom 18. Oktober bis mit 1. November dieses Jahres zur Einsichtnahme der Beteiligten in hiesiger Natscxpedition aus. Nach Beschluß der Genossenschaftsversamm lung ist auf das Jahr 1904 für jede beitrags pflichtige Steuereinheit ein Betrag von 4,65 Pfennig einznheben. Einsprüche der Beteiligten gegen die Bei tragsberechnung sind binnen einer weiteren Frist Von zwei Wochen direkt an die Geschäftsstelle der Genossenschaft — Dresden-A., Wienerplatz Nr. 1 — zu richten, der ausgcworfenc Betrag jedoch ist trotzdem vom Unternehmer, unge achtet des Einspruches in voller Summe zu zahlen und wird demnächst durch den Stadt- tvachtmeifler cinkassiert werden. Rabenau, am 14. Oktober 1905, Der Bürgermeister. gestatten und sie darum an die Stube fesseln, dürfte es für beschäftigungslose Stunden keine nützlichere und angenehmere und dabei lehrreiche fluterhaltung geben als das Lesen eines guten Ruches. Wir verweisen darum auf die in hie- llger Schule befindliche Bibliothek des Ge- jverbevereins, die für unsere Jugend eine Me vortrefflichen Lesestoffes enthält. Sie um- „ . . . laßt in ihren verschiedenen Abteilungen eine stieß sich die Nadel durch die Mundhöhle etwa ^iche Anzahl von Werken der besten Jugend- 2 Zentimeter tief ins Fleisch. Bei der dadurch lchriftsteller. hervorgerufenen Blutung kam Blut in die Luft- Kontrolle mit Malzkaffee als Getränk ernährt. Das Resultat war eine Gewichts-Zunahme von 832 ^r. pro Kopf innerhalb 10 Tagen. Der gleiche Versuch wurde oann mit 10 anderen Mann von gleicher Kon- ihrer gewohnten Tee-Kost zurück, deren Folge war, daß die vorher mit Malzkaffee genährten Soldaten von ihrer Gewichts-Zunahme — 832 gr. pro Kopf, wieder 660 xr. pro Kops innerhalb 10 Tagen einbüßten. Es erwies sich außerdem, daß Malzkaffee gern getrunken, von einigen sogar dem beliebten Tee vorgezogen wurde. Dr. Koljago schreibt diese GewichtS-Z unahnle inte- ressanterweise nicht sowohl den im Malzkaffee enthalte nen Nährstoffen selbst zu, als vielmehr der indirekten physiologischen Wirkung des Malzkafsees auf den ganzen Verdauungs-Prozeß, der Steigerung der Fähigkeit, aus den Speisen die Nährstoffe in größerer Menge auszunchmen. Bachmann beim Halten des Güterzuges Nr. 7702 von der von ihm bedienten Schlußbremse herabgefallen und dabei durch die Schiebe maschine am rechten Beine überfahren worden. Der Verunglückte wurde dem Krankenhause Adorf zugeführt. — In Bockwa verunglückte tödlich kurz vor der Einfahrt der Bergarbeiter Artur Brauer auf dem Brückenschachl I, indem ihm der Kopf förmlich abgerissen wurde. Eine Unter suchung, ob andere eine Schuld an diesem trau rigen Vorfall treffen kann, ist sofort eingeleitet worden. Eine Frau und zwei kleine Kinder trauern um den Ernährer. — In einem Gasthause zu Meißen kam es zwischen einigen Bürgern und einem zum Besuch in Meißen weilenden Studenten zu Streitigkeiten, die in Tätlichkeiten ausarteten. Der junge Mann schlug auf seine Gegner und riß ihnen dabei die Kleidung vom Leibe. Er wurde überwältigt, über eine Bank gelegt und bekam nach Kräften eingeheizt. Ob er die couragierten Meißner Bürger fordern will, die ihn verprügelten, wurde vorläufig nicht berichtet. — In Niederschöna wurde der frühere Eisenbahnstations-Assistent Schönherr im Stra ßengraben tot aufgefunden. Im betrunkenen Zustande hat er sich im Straßengraben zum Schlafe niedergelegt und ist als Opfer des Alkohols in dem kalten regnerischen Welter von sollen rund 3000 Zentner Karpfen von hier aus auf dem Wasserwege nach Hamburg be- c" f lvurve vuiut "Nt TV Uttveren Licann von meimer Ztvn- fordert werden. Die Prahme wird nach ihrer stitutio» mit Tee angestelli. Das Resultat war eine Besetzung in zwei Teilen abschwimmen. Gewichts-Abnahme pro Kops von 520 xr. in der Areiüerg. In der Beleidig»ngs- gleichen Zeit. Nach Beendigung dieser Versuche kehrten sache des Herrn Bürgermeister Beier-Brand Armeeverpflegung. In einem Aufsatze des St. Petersburger „Militär-Medizinal-Journal", wird von Dr. med. Cyrillus Koljago, Oberstabsarzt des 2. tur- kestanischen Schützen-Bataillons eine Beobachtung, man sind, ist am Mittwoch die erste Fischsendung . 'M« --i-M ««»ui« « »Ä» Woche an sollen dann täglich drei große La- Zweck 10 Mann 1O Tage lang unter wissenschaftlicher düngen Fische emtreffen. In diesem Jahre Kontrolle mit Malzkaffee als Getränk ernährt. Das emem Schlaganfall getroffen worden .... . Virna. Nachdem die ersten aroken Fisch- kann sagen, eine Entdeckung mitgeteilt, die geeignet ist, ? ^a^oem vie ersten gropen geradezu Aussehen zu erregen, die jedenfalls aber sür kästen zu der hier auszurüstenden Karpfen- die Ernährungsfrage von größter Bedeutung ist. Dr. Prahme eingetroffen und zusammengestellt "