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Bezuaspeti«: Für «Inen Monat r.—l »n Zutraxen; einzeln» Nummer 10 Npf>. - :: GemelnLr-Verbandt-Girokonto Rr. 6 :: Fernsprecher: Amt Dtppoldtswald« Nr. 4V6 ' Postscheckkonto Dresden 125 48 l „ » Aelteste Zeitung des Bezirks vleset Blast enthält die amtlichen Bekanntmachungen bei Amtshauptmannschaft, der Stadtrat« und des Finanzamts Dippoldiswalde ; Anzeigenpreis: Dl« 46 Millimeter breite - - Millimeterzeile 6 Stzf^r im LertteN bl« 96 - j Mllllm«t«r breit« MWmeterzeilr 18 Npf» i Anzelarnschluß: 10 Uhr »ormittaaS. Zur Zell ist Pr«Itlist« Nr. 4 gülng - 102. Jahrgang Nr. 100 Mittwoch, am 29. April 1936 Artliches und Söchksches Dippoldiswalde. Bei der gestrigen Zwangsversteigerung des Fremdenhoss „Stadt Dresden", hier, erstand die Stadk- bank — Stadlgirokasse — Dippoldiswalde das Grundstück für NM. 44 600.—. Das Grundstück ist nach dem Ber kehrswert auf 44 300 RM. geschätzt. Die Brandversiche rungssumme beträgt 47 800 RM. — Künftig nur noch zwei Bienenrassen. Eine Leistungsstei gerung in Tierhaltungen ist nur möglich durch Reinhaltung der Rassen und durch sorgfältige Zuchtwahl. Dieser Grundsatz findet in allen Tierhaltungen seine Bestätigung, ob es sich nun uM die Erzeugung von Milch, Wolle, Eiern, Seide oder Honig handelt. So schwankte z. B. im Vorjahre der Höchsterlrag eines Bienen volkes an Honig von minderwertigen und besseren Bienenrassen zwischen 15 und 20 Pfund. Da wir im Sinne der Erzeugungs- schlacht dahin kommen müssen, unseren Bedarf an Honig lm 3n- lande zu erzeugen, erweist es sich als notwendig, das; künftig nur gute Bienenrassen zur Aufstellung gelangen. 3n Sachsen haben sich zwei Bienenrassen bewährt, und zwar die Rasse Nigra und die sogenannte 47er Rasse, die aus der Schweiz bezw. aus Nieder- österrcich stammen. Nun ist aber die Reinhaltung von Bienen- rasscn schwieriger als die jeder anderen Haustierart. Trotzdem ist es der Landesfachgruppe 3mker gelungen, in zweijähriger Ar beit die vorhandenen Schwierigkeiten zu überwinden. Unter Füh rung von Oberlehrer Nebel, Äahlen, wurden bisher 18 leistungs fähige Befruchlungsslationen für Bienenköniginnen eingerichtet. 3n einem Umkreis von 6 Kilometern um eine solche Station dür fen keine andersrassigen Bienen ausgestellt sein. 3m 3ahre 1935 gingen aus diesen 18 Stationen bereits 1488 befruchtete reinrassige Bienenköniginnen hervor. Das erstrebte Ziel ist, im Lause der nächsten 3ahre im westlichen Teil Sachsens die Rasse 47, in Ost- lachscn dagegen die Rasse Nigra einzuvürgern. Als Trennungs linie ist die Freiberger und Vereinigte Mulde gedacht. Die ge nannten Matznahmen, Lurch die das gesteckte Ziel in greifbare Nähe gerückt ist, werden die Grundlagen für eine Ertragssteige rung der sächsischen Bienenzucht schaffen. Lammlung für völkische Lchuharbeit. Durch Erlaß des Reichs- und preußischen Ministers des Innern vmn 24. April ist dem Volksbund für das Deutschtum im Ausland am Sonnabend, den 23., und Sonntag, den 24. Mai, eine Haus und Straßensammlung bewilligt worden. Die Ergebnisse der Sammlung dienen der Erhaltung deutscher Kulturein richtungen im Auslands und sozialen Hilfsaufgaben für deutsches Volkstum im Ausland. Glashütte. 3m Beisein von Krejswaller der FAF, Werner, Dippoldiswalde, wurde am Dienstagfrüh der Werkmeister Paul Simmchen für 50 jährige Betriebstreue bei der Firma A. Lange und Söhne geehrt und beschenkt. Simmchen ist vor 50 3ahren dort als Lehrling eingelreten und ist heute Werkmeister Ler Ge häusewerkstatt. Der Betriebsführer Rud. Lange, stellte dem 3ubi- lar im Verlauf seiner Ansprache als Anerkennung für seine Lei stung und Treue eine 14 tägige „Krast-durch»Freude"-Reise in Aussicht und Betriebszcllcnobmann und Vertrauensrat beglück wünschten Simmchen, auch die Gefolgschaftsmitglieder der Ge häusewerkstatt beschenkten ihren Werkmeister. Kreiswalter Wer ner überreichte dem 3ubilar im Namen der Gauwaltung ein Exemplar des Werkes „Mein Kampf". - Dresden. Neue Bahnhofsbezeichnungen. Nach Mitteilung der Reichsbahndirektion erhalten vom 15. Mai an der Bahnhof Kohlmühle die Bezeichnung Goß- dorf-Kohlmühle und der Bahnhof Siegmar die Bezeichnung Siegmar-Schönau. Pirna. .Der Gebirgsverein für die Säch sisch e S ch w e i z (Hauptverein) hielt hier seine Frühjahrs- versammlung ab; es wurde unter anderem mitgeteilt, daß die vom Gebirgsverein seit Jahrzehnten unterhaltenen Boots fahrten auf der Oberen Schleuse bei Hinterhermsdorf im Vorjahr von über 16 000 Personen benutzt wurden. Die Wandertätigkeit in den Ortsgruppen hat eine beachtliche Steigerung aufzuweisen. Bon dem Gebirgsverein wurden nennenswerte Baubeihilfen gewährt, um Wiederherstellungs arbeiten und Erschließungen von Aussichtspunkten usw. durchführen zu können, Bautzen. Hochwassergefahr beseitigt. Der zweite Teil der großen Wesenitz-Regulierung bei Neukirch erreicht Anfang Mai sein Ende. Bom Januar ab haben 250 Volksgenossen Beschäftigung gefunden. Zehn Geländer brücken und viele Uebergangsstege wurden errichtet sowie drei eiserne Wehre eingebaut. Durch die Regulierungsarbei ten wird die Hochwassergefahr endgültig beseitigt. Bautzen. Durch Umschulung sofort Arbeit. In einem Demitzer Granitwerk wurde ein Umschulungs- lebraana der Deutschen Arbeitsfront für Steinspeller und Pflastersteinschläger beendet. Alle neunzehn Teilnehmer des Lehrganges sind sofort In die Belegschaft des Betriebes ein gereiht worden. Ein zweiter Umschulungslehrgang begann mit zwanzig Teilnehmern in einem benachbarten Granit werk. Vie Phönix-Gefallenen Zahlreiche bekannte Persönlichkeiten in Oesterreich belastet Die amtliche Nachrichtenstelle in Wien beginnt jetzt mit der Ausgabe der vielbesprochenen Listen der von der Le bensversicherungsgesellschaft Phönix bestochenen Personen. Es handelt sich hierbei um eine Liste, die lückenlos vom s Januar 1931 bis zum 17. Februar 1936 geführt wurde, Die Gesamtsumme der darin verzeichneten Beträge beläuft I sich auf 2 814 000 Schilling und 7000 tschechische Kronen; unter anderem wurden für Pressezwecke ausgegeben 1 098 000 Schilling, davon 635 000 Schilling an den Heraus geber der „Sonn- und Montagszeitung", Klebinder (Jude — Die Schriftleitung). 94 329 Schilling sind unter dem Buchstaben „O" eingetragen; hierbei liegt der Verdach vor, daß es sich um eine Summe handelt, die dem Leiter der Staatlichen Aufsichtsbehörde über das Versicherungswesen, Sektionschef Ochsner, zugekommen ist. Der Jüdische Nationalfonds erhielt 500000 Schilling und 3500 Schilling wurden für jüdisch-nationale Zwecke aufgrwendet. In der amtlichen Verlautbarung wird dann behauptet, daß auch an einen angeblichen Nationalsozialisten namens Willi Bachmann über 400 000 Schilling gegeben worden seien. (Ein solcher Willi Bachmann war bisher in Wien gänzlich unbekannt. — Die Schriftleitung). Die P f r i m e r - H e i m w e h r (Dr. Pfrimer mar sei nerzeit zweiter Bundesleiter der österreichischen Heimwehren und gründete später die sogenannte steirische Heimmehr. — Die Schristleitung) erscheine unter den Geldempfängern vom 3. April 1931 bis 27. Juli 1932 mit 18 000 Schilling, öer Landbund mit 192 800 Schilling, die Sozialdemokratische. Technische Union mit 13 000 Schilling, Dr.'Rintelen mit 13 000 Schilling und mit 95 000 Schilling. Vier bis fünf Millionen Schilling wurden nach den Vorgefundenen Bele gen für außerordentliche Ausgaben in Prag verwendet. In der amtlichen Verlautbarung folgen die Namen von Personen, die öffentliche Aemter bekleiden. Ls wird fest- gcstelll, daß im Zusammenhang mit der Phönix-Angelegen- Festfolge für den Feiertag der nationalen Arbeit in Dippoldiswalde Die Ortsgruppe der NSDAP und die DAF haben für den Feiertag der nationalen Arbeit folgende Veranstaltungen vorge sehen. Donnerstag, den 30. April, 2V Uhr Ausrichten des Maibaumes durch alle Einheiten Ler Hitler jugend auf dem ATV.-Turnplätze. Die kurze Feierstunde wird umrahmt durch Lieder, Sprechchöre und Ansprachen eines H3- Führers und -es Ortsgruppcnleiters. Freitag, den 1. Mai 7,15— 8 Uhr Musikalischer Morgengruß d«r beiden hiesigen Gesangverein« und der Spielschar Blanke Armalurcnwerke auf dem Freiberger Platz, Marktplatz und Obertorplatz. 8,30— 9,3Ü Uhr Ueberlragung der 3ugendkundgcbung aus dem Poststadion Berlin. Es sprechen der Reichsjugendsührer, Dr. Goebbels und der Führer. Alle Einheiten der H3 hören gemein sam die Ueberlragung auf dem ATV.-Turnplahe.' 11 Uhr Stellen zum Festzuge auf dem Bahnhofvorplah. Es wird in drei Marschblocks gestellt: Block 1 stellt auf dem Bahn hofsvorplatz, Block 2 auf -er Straße nach dem Gttterbähnhof, Block 3 auf Ler Horst-Wessel-Straße. Marschrichtung: Bahnhofstraße, Freiberger Straße, Alten berger Straße, Obertorplatz,, Herrengosse, Markt, Große Mühl- siraße, Welherihstraße, ATV.-Turnplatz. Auf dem ATV.-Turn- platz findet die Ueberlragung der Führerrede statt. Uniformierte politische Leiter un- Amtswalter marschieren an der Spitze ihrer Betriebe, dann folgen die Kamerad«» in DAF- Feslanzügen, dann die übrigen Kameraden. Frauen marschieren am Ende ihres Betriebs. ' Der Nachmittag und Abend des 1. Mai stehen den Betrieben für Kameradschastsabende und sonstige Feiern zur Verfügung. Wir bitten, am 1. Mgi die Häuser zu schmtlcken und zu be- slagg-n. ' > Helt der Präsident der Bundesbahnen, General der Jnfan- terie, Vaugoln, der bekannte Heimatschuhführer Staats rat Loreth, der Staatsrat und ehemalige Landesverlei- dlgungsminister Generaloberst Fürst Schönburg- Hartenstein, der Landesleiter der Vaterländischen Front in Vien, Oberstleutnant a. D. Seifert, und der Präsident der Oesterreichischen Verkehrswerbung, Mitglied des Bundeswirlschaftsrates, Dr, Strafella, ihre öffent lichen Aemter niedergFk«gt haben. In ausländischen Kreisen Wiens glaubt man, daß nicht alles mitgeteilt wurde, was zur völligen Aufklärung hätte gesagt werden können. So fei bei den Angaben der für die Presse verausgabten Beträge über eine Summe von rund 460 000 Schilling nichts genaueres gesagt; auch vermisse man die Namen der vier öffentlichen Beamten, die ein Darlehen bekommen hätten. Für noch nicht geklärt hält man auch den Posten von rund 100 000 Schilling, der auf Konto „O" gegangen sei und wobei lediglich die Vermutung ausgespro chen werde, daß Sektionschef Ochsner diese bekommen habe. Als ganz bedenklich betrachtet man den angeblichen Posten für die „Nationalsozialisten". Ueber 400 000 Schil ling soll ein Herr Bachmann bekommen haben, der nach dem amtlichen Bericht Devisen- und Häuseragent war. Was dazu führte, diesen Mann als Nationalsozialisten zu bezeich nen, ist nicht bekannt; sogar die amtliche Mitteilung deutet an, daß es sich hier möglicherweise um rechtmäßige Provi sionen handelte. Bei den „Nationalsozialisten", die 64 000 Schilling bekommen haben sollen, sind seltsamerweise die Namen verschwiegen. Keine Klarheit gewinnt man auch aus den vier bis fünf Millionen . Außerordentliche Ausga ben in Prag". Als auffallend niedrig werden die Beträge angesehen, die für die Heimwehr und die ostmärkischen Stiirmscharen ausgewiesen sind, nachdem politisch weniger wichtige Organisationen weitaus höhere Beträge bekommen haben. Leipzig. Verbilligte Reichs bah nfahrten. Am 9. und 10. Mai finden in Leipzig statt: Frontsoldaten- und Krieasopferebrentag der Nationalsozialistischen Kriegs- opferversorgung, die Hauptverlanunlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler und die Hauptversammlung des Bundes reichsdeutscher Buchhändler. Zum Besuch dieser Veranstaltungen werden von allen Bahnhöfen im Umkreis bis zu 75 Kilometer Sonntagsrückfahrkarten nach Leipzig ; an jedermann ohne Ausweis ausgegebcn. Die Karten gelten ' von Sonnabend, 9. Mai, 0.00 Uhr, bis Montag, 11. Mai, 12 Uhr (spätester Antritt der Rückfahrt). Die über die Grenze von 75 Kilometer ständig nach Leipzig aufliegenden Sonn tagsrückfahrkarten werden am Sonnabend, 9. Mai, eben falls mit Gültigkeit ab 0.00 Uhr ohne Ausweis ausgegeben. ' Adorf. Berbandstag des Gebirgs Vereins. Am 9. und 10. Mai findet hier der 55. Verbandstag der Vogtländischen Gebirgsvereine statt. Am Eröffnungsjonn- abend wird ein Heimatabend abgehasten, dem am Sonntag eine Morgenwanderung mit örtsgeschichtlicher Führung, eine Besichtigung des neuen Stadtbades im Pfaffenlochgruno und eine landschaftliche Wanderung folgen werden. Stollberg. Bei einem Landwirt in Erlbach wurde in diesen Tagen unter der Scheunentenne ein Fuchsnest ausgehoben. Der Fuchs konnte getötet werden, während sechs 3unge lebend gefan gen wurden. Dem Landwirt war durch den Hühnerdieh beträcht licher Schaden entstanden. Zwickau. 3n angeheiterter Stimmung versuchte ein 23 3ahre aller Mann auf der Geinitz-Straße einen Kraftwagen anzuhalten. 4)adei wurde er angefähren und zu Boden geschleudert. Er mußte seinen Uebermut mit schweren Verletzungen büßen, die ein« Ürber- führung ins Krankenhaus notwendig machten. Böhmisch-Leipa. Senator auf der Jagd oer- - ün glückt. Als in seinem Jagdrevier bei Zwickau i. B. der Senator und Bürgermeister von Leitmerttz, Josef Kre- pek, das on einen Baum gelehnte Schrotgewehr aufnehmen wollte, stürzte es um und entlud sich. Die Schrotladunc» drang dem Senator in den Leib und verlekte ihn tödlich. ' ' - 1 MstnMttjW des WchMtleriWei Aosgabeort Dresden ' für Donnerstag: Schwache bis mäßige Winde aus nördlichen Richtungen. Frühnebel. Vorwiegend stärker bewölkt. Etwas kühler, aber noch mild.