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Riesaer Tageblatt S1. Jahrg. TicnSllift, 28. Juni 1S38, abends Z?148 Postscheckkonto: Dresden 1530 «Irokass«: «es- N-. 52 Drahtanschrift: Tageblatt Riesa Fernruf 1287 Postfach Nr. 52 und Anzeiger sMeblatt und Anzeiger). Diese Zeitung ist da- zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Amt-Hauptmann» tu Großenhain behördlich bestimmte Blatt und enthält amtliche Bekanntmachungen de» Finanzamtes Riesa und -eS Hauptzollamtes Meißen E WKW Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abends v,6 Uhr mit Ausnahme der «onn- und Festtage. Bezugspreis, bei Vorauszahlung, Zur einen Monat « Mark, ohne ÄAllgebtthr, 2 l4 einsckl Postgebühr lohne Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte l6 au einander,olgende Nr.) 5r> P,g., Einzelnummer 15 5 fg« uz ei gen für aufzugeben: eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die letzte 46 mm bE mm-Zeile oder deren Raum o Rpß, die M mm breite, 3 gespaltene mm.Zeile im Textteil 25 Npf. lGrundschrift: Petit 3 mm boch^ Z'ffergebühr 27 Rpf ^abe narischer " N-i kerninündlicker Anzeiaen-Bestellung ober fernmündlicher Abänderung etngesandter Anzeigentexte oder Probeabzuge schließt der Verlag die Inanspruch» ^atz ^Ils^lag. Be f Dreisliste 2tr. 4 Bei Konkurs oder Zmangsvergleich wird etwa schon bewilligter Nachlaß hinfällig, Erfüllungsort für Lceferung «ud"Zahl'ung1 und G^e riMS stand^ tst^ Riesa Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw entbinden den Verlag von allen eingegangenen Verpstichtung^^Gest^äftsstelle^iws Wut und Verzweiflung lm Lager der VolfAewilen Im Lager der Bolschciviken, in Moskau sowohl wie in Rotspanien, herrscht eine Stimmung, die zwischen Resignation und der Wut der Verzweiflung schwankt. Man weiß zwar noch nicht ganz genau, in welcher Form die Bolschewikenhänptliiige von Bareelowr ihre Absicht betanutgeaeben haben, die Lnstanarisse der nationalen Streitkräfte mit einem va bangue-Lpiel zu beantworten. Die Reaktion der französischen Presse läßt aber keinen Zweifel daran, daß man tatsächlich gedroht hat, man würde gegebenenfalls italienische Schiffe und Städte bombardieren Rvtfpanien kann sich nicht mehr ans eigener Kraft halten, selbst wenn die Sowjetzusuhren an- dauern. ES bleibt ihm nur die Hoffnung, einen euro päischen Krieg zu entfesseln und im allgemeinen Chaos zu triumphieren. Diesmal ist man in London und in Paris doch ver antwortungsbewußt genug gewesen, um der Absicht Var- eetonas mit entschiedenster Mißbilligung entgegen zu tre ten Gewiß kann man sich in England und in Frank reich noch immer nicht recht mit dem Gedanken abkinden, daß der Siege»' im spanischen Bürgerkrieg General Franev beißen wird. Man bat die andere Seite mit allen Mitteln der sogenannten „Nichteinmischungspolitik" zu stützen ge sucht. Aber das eine darf man schon glauben, daß die Westmächte selbst wegen Spanien nicht in eine kriegerische Auseinandersetzung verwickelt werden möchten. TnS müßte die Folge sein, wenn sie sich hinter das va banaue-Tpiel von Barcelona stellen würden IVnn es kann kein Zweifel jein, daß Italien mit allen Mitteln einen llebergrisf der spanischen Bolschewiken beantworte,: würde. Ter Auf satz, den der llnterstaatSsrkretär Gras Pariani verö'ient- licht bat. ist gewiß nicht zufällig gerade in diesen kriti schen Tagen erschienen In diesem Aufsatz wird festgestellt, daß Italien über ütMNBO Soldaten verfügt und über SWlttOir, waffenfähige Männer in Italienisch-Afrika, daß es schließlich auch die nötigen Mittel für einen wirklichen Krieg veralt habe Diese Feststellungen sind nicht in erster Linie für die Adresse von Barcelona bestimmt. An die ser Stelle brauchte ein solcher Auswand ia nicht ins Auge gefaßt zu werden. Sie sind als Warnung gegen über London und Paris gedacht, um die Größe des Risikos aufzuzeigen, das sich aus einem offenen Verlassen der NichteinmischungSlin'e ergeben würde. In der Downing- Street und am Quai d'Drsab bat man offenkundig ver standen und daraufhin den spanischen Roten bedenket, daß sie ihrem Schicksal überlassen würden, wenn sie tatsächlich die angedrobten Verzweiflungsaktionen durchführen sollten. So muß man in Barcelona und Valencia die letzte Hossnung aus Rettung ausgcben. Tie Erkenntnis, daß das Sviel verloren ist, drückt sich amb in einer sehr resig nierten außenpolitischen Rundschau aus, die der sowiet- russische Außenkommissar Litwinow soeben in Leningrad gehalten hat. Litwinow tut so. als ob der Kreml über- hauvt kein wesentliches Interesse an den weltpolitischen Ereignissen habe. Ten: Fuchs sind die Trauben offen kundig zu sauer geworden. Die Wut der Enttäuschung bekundet sich :n dem bitteren Ton, in dem Litwinow seinen bisherigen politischen Frennden ihre Fehler nach rechnet. Wenn es nach ihm gegangen wäre, dann müßte der neue Weltbrand längst entzündet sein. Er sagt, daß man die gegebenen Zeitpunkte verpaßt habe, um die auf strebenden „faschistischen" Staaten an der Gurgel zu fassen. Als solche Zeitpunkte bezeichnet er den Beginn des Mandscbukuo Konfliktes, den 7. März 1iW>, den Tag der Wiederbesetzung der Rheinlande, und schließlich den Ausbruch des spanischen Bürgerkrieges. Jetzt — so sieht er ein — ist es zu spät, die Erstarkung und Einigung der „aggressiven Staaten" wieder rückgängig zu machen. Besonders beschäftigte sich Litwinow in seiner Rede mit der Wiederaufrichtung Deutschlands, die ihm den größten Nummer bereitet. Er lamentiert über die ununterbrochene „diplomatische Niederlage derjenigen Länder, welche die Imitatoren und Haupturheber der Nachkriegsverträge waren". Die verzweifelten Pläne Barcelonas und die resig nterte jstundschau Litwinows sind in überzeugender Weise Ausdruck der Tatsache, daß die weltpolitische Entwicklung gegen den Bolschewismus verlausen :st und daß die Gegen kräfte der nationalen Erneuerung den Indäobolschewis- mus vdllkommen :n leine Schranken zurückgedrängt haben Stabschef Luhe *>»im italieuischen Außenminister Graf Ciano Ter Jtalicnbesuch im Zeichen herzlicher Kameradschaft zwischen SA. und Miliz )f Rom. Stabschef Lutze wurde mit seiner Begleitung am Montag vom italienischen Außenminister Gras Ciano sowie von den Unterstaatssekretären für die Armee, sür die Marine und für die Luftwaffe und vom Parteisekretär Minister Starace empfangen. Die Besuche, bet denen Stabschef Lutze vom Chef des Generalstabes der Miliz, General Russo begleitet war, boten überall Gelegenheit zu einem herzlich gehaltenen Gedankenaustaojch. Den Besuchen war die Besichtigung der Kadcttcnschnle der Carabinieri sowie der Kaserne des GrenadicrMegimcntcs vorausgcgangen. Nachmittags besuchte der «tavschef tue deutsche Kunstakademie, wo er von Botschafter von Mackensen und dem Direktor der Aka demie, Dr. Willis, empfangen wurde. An: Montag abend hat der deutsche Botschafter zu Ehren Stabschef Lutzes ein Essen veranstaltet, an dem Sowjetspanien erkennt die ernste Situation Vie Wirkung des Weltechos aus die bolschewistischen Drohungen Eingeständnis der militärischen Silslosiglett )t Barcelona. In Barcelona fand eine außerordent liche Beratung der sowjetspanischen Volkskommissare unter Vorsitz Ncgrins statt, die ein bezeichnendes Eingeständnis der ernsten militärischen Situation der Bolschewisten er brachte. Um die nicht mehr zu verhindernde Niederlage noch einmal hinansznschicben, wurden von den spanischen Bloschewisten außerordentliche Maßnahmen beschloßen, so u. a. der Ausbau der Verteidigungsstellungen, namentlich in der Provinz Valencia, nnd die Rekrutierung aller Dienstsithigen. - Ansicnkommiffar del Vano mußte seinen Genoffen einen Bericht über die Empörung und einmütige Ablehnung der angcdrohtcn Racheaktionrn Sowjetspaniens durch alle europäischen Staaten erstatten. Die Gesichter der roten Volkskommissare sahen nicht besonders eindrucksvoll aus, als sie zur Kenntnis nehmen mußten, daß selbst London und Paris ihre unerhörten Pläne anss schärfste zurück wiesen. Während die Volkskommissare am Bcratnngstisch ihre Notmaßnahmeu beschlösse::, lausen immer neue Schreckens meldungen aus den rotspanischen Städten ein. So werden in vielen Orten die Einwohner zwangs- abtransporticrt, wobei die Familien vollkommen anseiu- andergerisscn werden und einer über das Schicksal des an deren nichts erfährt. In Gnadalaiara wurde eine große Zahl von Personen von den Bolschewisten verhaftet ::::d beschuldigt, geheime Verbindungen zu Nativnallpanien unterhalten zu haben. In der gesamten Provinz herrscht unter den bolschewisti schen Häuptlingen eine wahre Lpionagepsnchose, die be zeichnend für die Angst nnd Hilflosigkeit der roten Macht Haber ist Die Tnpdusepidemie in Barcelona nimmt im mer mehr zu, da nicht im geringsten fiir Medikamente ge sorgt wird. „Die Gefahr neuer Verwicklungen nickt bekannt" „Giornale b'Jtalia" zum nenesten Attentat Moskau» ans den Frieden il Rom. Nnter der lleverschrift „Barcelona tritt den Rückzug an, aber dir Gefahr neuer Komplikationen ist da bei nicht gebannt", erklärt der Direktor die „Giornale d Italia". anscheinend sei zwar eine Befriedung eingetreten, jedoch könne diese aber nicht sür längere Zeit al» gesichert betrachtet werden. Das Hindernis, das Barcelona in die sem Falle zum Rückzüge bewogen habe, bestehe nicht so sehr tn den Verlautbarungen von London nnd Paris, wie vielmehr in der unzweideutigen Haltung Italiens, das unmißverständlich erklärt häbe, ans jeden Angriffsverinch mit der Wasfe zu antworten. Die neueste Provokation Barcelonas stelle ein abermaliges Attentat aus den euro päischen Frieden dar nnd taffe mit aller Deutlichkeit die Hand Moskaus erkennen. Seite an Seite mit Barcelona und Moskau wirkten aber auch alle jene unzähligen anti faschistischen Kreise aller Schattierungen, die auf die beste Gelegenheit harren, eine endgültige Katastrophe, d. h. einen Krieg der Ideologen herbciznführen, der alle die zarten Gewebe, die sich da und dort im Dienste des Friedens nnd der Aussöhnnng anznspinnen beginnen, zerstören solle. England ermahnt Barcelona wegen der Drohungen Fortdauer der Besprechungen mit Burgos )t London, Die Verhandlungen des britischen Agen ten in Burgos mit den dortigen Behörden wegen der Frage der Luftangriffe sind noch nicht abgeschlossen. An zuständiger Stelle in London wird daraus Angewiesen, daß es noch nicht abznsebcn sei, wann er seine Besprechungen abschließcn könne. Man hosst jedoch, daß er Mitte der Woche in der Lage sein werde, persönlich nach London zu kommen. — Cs wird weiter bestätigt, daß die britische Re gierung aus die Gerüchte über die Vergcltungsmaßnah- außer der Begleitung des Stabschefs General Russo und andere italienische Persönlichkeiten, darunter hohe Offi zieren der Miliz und der Wehrmacht tcilgenommen haben. men der Bolschewisten Schritte ergriffen habe, in denen sie klargestellt habe, daß sie diese Maßnahmen nicht billige. Man glaube, „daß dies ausreiche, um Barcelona von de» geplanten Vergeltungsmaßnahmen abzuhalten". Französische Pressestimmen zu dem sowjetspanischen Manöver )l Paris. Zu dem kleinlauten Rückzug der Sowjet- spanier, die bekanntlich mit ihren wahnwitzigen Drohungen gegen Italien und Deutschland letzte verzweifelte Manöver versuchen wollten, nimmt die Pariser Prelle weiterhin Stellung. So erklärt der Außenpolitiker des „Temps", Barcelonc müsse sich darüber im klaren sein, baß „Repressalien" der Art, von denen in den letzten Tagen die Rede gewesen n't, eine sofortige Antwort der Länder Hervorrusen würben gegen die sie gerichtet sein würden. Wenn es zu solche» Urieasaktcn kommen würde, die ganz entschieden von Sowjetspanien hervorgcroscn worden wären, so würde Barcelona von feiten anderer Mächte wohl kaum eine direkte oder indirekte Hilfe zu erwarten haben. Diese Mächte wünschten nicht eine Taktik mitzumachcn. die ge eignet sein würde, den spanischen Bürgerkrieg in einen internationalen Konflikt ausarten zu lallen. Seit Beginn des spanischen Konfliktes hätten die Moskauer Elemente den Bürgerkrieg ununterbrochen zu dem Schrecken einer bolschewistischen Wcltrcvolutton ausgenützt. Man mußte am Menschenverstand verzweifeln, wenn sich die Regie- rungen der großen Nation und daS spanische Volk selbst durch verbrecherische Machenschaften oder geheimnisvolle politische Erprellungsversuche noch länger irreleitcn lallen Im Leitartikel des .Journal des Dsbats" heißt es, di« Sowjet» seien in Spanien in einer Weise vorgegange». daß man sich über ihre wahren Ziele keinen Illusionen tnugcben könne. Die Moskauer Drohung gegen Italien habe die verdiente Folge gehabt. Allzu oiicnsichtlich ir: es gewesen, daß die Sowjets mit einem Weltkonslikt. mit der Vernichtung der enropästchen Zivilisation gerechnet haben, als sie die Möglichkeit eines moSkowitischen Vorstoße» gegrn Genna ins Auge kaßten. Doriot schreib! in der „Liberts", die Regierung von Barcelona habe wieder einmal den Beweis geliesert, daG sie ihre eigene Lage als verzweifelt betrachte. Die einzig» Liegeslwssnung dieser Regierung bestehe heute nur noch in der Aussicht, den spanischen Konflikt in einen internatio nalen Krieg zu verwandeln. Mit der in Paris und London unternommenen unverschämten Demarche, durch die die Oefsentlichkeit der beiden Länder beeindruckt werden sollte, habe Barcelona ein peinliches Geständnis seiner Macht- losigkeit gemacht. Zehn VMchlen Mr Radfahrer Verkchrsgrmeinschast ist ein Stück Volksgemeinschaft! Vergiß das nie! Präge Dir ein und behalte gut für immerr Erste Pflicht: Schars rechts am Rand der Fahrbahn fahren! Zweite Pslicht: Grundsätzlich nicht neben anderen Radfahrer fahren! Dritte Pslicht: Immer die Radwege benutzen! Vierte Pflicht: Die Lenkstange stet» sesthalten und die Füße auf den Pedalen lassen! Fünfte Pslicht: - Nur daun überholen, wenn genügend Platz ist i:M keine Gefahr besteht: nach links in weitem nnd nach rechts in engem Bogen einbiege::! Sechste Pslicht: Vor dem Cinbiegen nach links die cntaegenkommen- den Fahrzeuge vorbcilasscn! Rechtzeitig abwinken,' vergiß nicht, daß Deine Zeichen bei Dunkelheit oder Nebel schwer zu erkennen sind! Grofzverkehrsflugzeug „Condor" zum Rückflug nach Berlin gestartet ll Kairo. Das deutsche Großflugzeug FW 200 „Condor" sst nm 14.15 Uhr Kairoer Zeit s18.1ö Uhr MEZ.) zum Rückflug nach Berlin gestartet. Das Flugzeug kam schon nach 17 Sekunden von: Boden ab. In Saloniki ist eine Zwischenlandung vorgesehen. 10,3 Millionen Arbeitslose in USA. ft Washington. Ein soeben veröffentlichter Bericht des National Industrial Couferenze Board schätzt die Ge samtzahl der Arbeitslosen tn den Bereinigten Staaten für Ende Mai auf 10 810N60. Im Vergleich zum April bedeutet das eine Erhöhung der Arbeitslosenziffer um fast 200 oov. Siebente Pslicht: Kraftfahrzeuge und Straßenbahnen Vorfahren lassen, wenn Du nicht aus gekennzeichneter Hauptstraße fährst! Achte Pslicht: Dich nicht anhängen, kein Vieh führen und andere Fahrzeuge nur dann ziehen, wenn sie mit Deinem Rade fest verbunden sind! Rennte Pslicht: Nur ein Erwachsener darf ein Kind bis zu sieben Jahren auf einem besonderen Sitz mitnehmen! Zehnte Pslicht: Dein Fahrrad stets in verkehrssicherem Zustand yauenl Halte Dich streng an diese Gebote! Wer sie übertritt, versündigt sich an i«r Gesundheit und am Wohlstand seines Bottes!