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Dresdner Nachrichten : 17.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188812178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18881217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18881217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-12
- Tag 1888-12-17
-
Monat
1888-12
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.12.1888
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LZ-» runmMA» I " « an. X. 8. lMnelitiaM. («. »urs.«d)sVLN!Lt2 L Ixrkmmi S»I»I«»8,8er»»»« »», sss«so<td«r ckem L. Labloas. 33. Jahrgang. I> ^V«Nma«kt8-^U88toI1m»8. Aufl. 47,000 Stück, k rer»,pp«<,i».i«iiv »»». Dresden, 1888. »Z - Slg jl- 6. Drollrse-K, Urssäon, j ^»ri»n8trn«sy 16. ^er«iiLr«ii-8pv6»IitLt! Vrü»»tv ldusvnl»! ! in kortsmouaata«, vlgarraustuli,, »risNanolivn, vnmau- ! t»»vlivll, Nslnalaien«!» stc., PIiutu^rnpillv-LIdam«. HVlIwiIrnlkdrstr. S, ^ ß Vt1o1i8t äom ^ltmKrlct. IlMsn-Lroiüsnedtör, ?6trol6NM-I,AMP6N. §1MII8 8vkLÄUod, zz 44» ^iu 8«o 4<». L Ä Vtt - — Kü»»»tlltoli« j LLIti»« unä ««»»iss« , Z kritr Uanson ; » 8vl»lv^»,rr»«^« », L. Lelcs lLNiiiß' ckodaanstrassn. I s lÄipkohlvn von l)r. rocxl. 'I'ronlius. « S Ili»ün,Ivp»,ug:vn, tä«i»aratiir«n, « Via n gl lg NN1> I.LML8. Rondottan trssssn täZIick sin. HV. ältmiiit !). " »»XL MM 11 »WMUWOrösstsr vmsntr. Lillißsto kroiss. osr-I?«i-„»>i»i-«vi>»8t«ll« >1««.'Nv Mv ^nieaes' Hofnachrichten, Coucrssionirung der Straßenbahnen. Evangelische Geistliche. Verfälschung von Nahrungs- und Genußmitteln. IMM. GerirhlSberhandinngen. Modcdricf Vrieskusten. Le. Drahtvertchte der „Dresdner Nachrichten". Gladstone dielt am Sonnabend Nachmittag :. einem Sta London lädst . einem sehr zahlreich besuchten Meeting in Limehouse, m thell im Osten von Lrmdv». eine"Rcd^Inde'rselbcn^Miss er haupllachlich die liberale» Unionisten an, weil sie daraus bestände», ans denselben Bänken in, Parlamente zu sitzen, wie die wirkliche liberale Partei. Er hoffe, Europa werde fernerhin von scharfen Krise» verschont bleiben: er stimme mit Salisbury nicht darin überein, dag die Kriegsgefahr auS übereilten Bewcannaen der Völker entstände, vielmehr trügen dabei meist die Negierungen die Schuld. Es gebe allerdings eine Gefahr aus der Balkanhalbinl.l, namcnllich in Serbien : auch hieran seien namentlich die Jntriguen der fremden Mächte Schuld. Er hoffe, Salisbury werde sich An gesichts der Lage aus der Balkanhalbinsel mit Klugheit benehmen. Alsdann protestirte Gladstone energisch gegen jeden Versuch, eine Eroberung im Sudan zu machen. Weder englische noch egyvtische Interessen eiforderte» die Festhaltnng des geringfügigen Lmsens von Suakin. Gladstone schloß mit der Darlegung des Programms inr Innern, dessen Hauvsininkte seien: ein dreijähriges Parlament, die Ucbertragung der Polizeivrrwaltnng in London ans die Munizi palität. unentgeltlicher Unterricht und Trennung der Kirche vom Staate in Schottland und Wales. London. Nenler's Bureau meldet ans Kairo vom 16. Dec., daß in einem Schreiben Osman Digma's an Grenicll mitgetheirt wird, daß der Kalif ihm schrieb, er habe Osma Dsalcb nach dem Aegnatordistrikt abgesandt. Bei dem Eintreffen in Ledo fand er, daß die Offiziere und Mannschaften Emin Paschas, sowie die ihn begleitenden Netzenden gelange» waren. Osma» Diama erklärt, letzterer sei Stanley; beide Gefangene, welche gekettet seien, wurden von den Insurgenten an Osman Digma ausgeliesert. kra,, 7 sort. ,s. Deccmbei badn ros.Lv. Lombarden so.bo. EI Lenden»: Schwach. . <Sonntoa«verkebr,> Credlt LL4.oo. Staats- >etkial —. DiSconto 211,70. Svanter 7r,rs. « en>- lyork, is. Decbr. MeM ».SS. Rotber Winterwetzen i.r>/«. VN Decbr. ' Mai i.ti'/., Mat« rNew> «?'/., kraidt «/,. 1.4°/«. vcr Januar i,s->, vcr OertlicheS und Sächsisches. — Ihre Königl. Majestäten. sowie Se. Königl. Hoheit Prinz Georg init hoher Familie wohnten gestern Vormittag dem Gottesdienste in der katholischen Hoksirche bei. Nach diesem nahm der König in seinen Gemächer» mehrere Audienzen von Privatversonen entgegen. Nachmittags 5 Uhr sand bei Prinz Georg Familientasel statt. — Bei der am Sonnabend in Moritzburg statt,zesundencn Jagd wurden 92 Hasen, !) stiebe. 7 wilde Kaninchen, 1 Fasan und l Birth,ihn zur Strecke gebracht. An der Jagd nabinen Se. Maje stät der König, Königl. Hoheit Prinz Georg, Prinz von Schönbnrg und 15 Kavolierc thcil. Tie Jngdtaiel sand im Schlosse daselbst statt. — Es wird nicht blvs in Dresden, sondern auch in weiteren Kreisen die Nachricht mit ebenso großem Interesse als Bedauern vernommen werden, daß der verdiente Nektar unseres Gvmnasinms zum heiligen Kreuz, Herr Pros. Dr. Huld sch, um seine Emeritlrung eingekommen ist. Erst seit 20 Jahren führt der Ge nannte das Scepter unserer erste» städtischen Gelehrtenschule, die unter seiner Leitung zu einem Doppelgymnasium herangewachse» ist und seit einer Ncihe von Jahren die größte Anzahl Abiturienten nnter allen sächsische» Gymnasien zur Universität lendet. Für die Krenzschule muß der bevorstehende Rücktritt ihres Nektars als ein großer Verlust bezeichnet werden. — Nach dem Vernehme» des „Leipz. Tagebl." hat der ordent liche Professor an der Universität zu Wien, Brentano, den an ihn ergangenen Ruf an die Universität Leipzig angenommen. — „Die Straßenbahn frage in Dresden" betitelt sich eine soeben erschienene Broschüre, welche die vom Stadtrath ausgestellten Bedingungen für die Concessionlrung der l5 neuen Pserdcbahnlinicn in Sonderheit vom Standpunkt der hiesigen Pserdebahngescllschast „1'ramvva>8 Company ok verm<w>" erörtert. I» derselben heißt es: „Wer einen unbefangenen Blick aus deu Stadtplan von Dresden wirft, der wird cS kaum begreiflich finden, daß die Frage einer erheblichen Erweiterung dcS Stroßenbahnnetzes jetzt überhaupt aufgeworfen werden und schließlich sogar zu einem Projekte führen konnte, welches die Anlegung von nicht weniger denn fünfzehn neuen Linien z»m Geaenstand« hat. Dresden ist durch die vorhandenen zehn Linien »ach allen Himmelsrichtungen hi» mit einem so geschickt angelegten Netze durchzogen, die größeren Vororte Blasewitz. Striesen, Strehlen. Räcknitz. Planen. Löbtau, Pieschen sind mit dem Centruin der Stadt in so geeigneter Weise verbunden, daß zur Zeit und aus eine Reihe von Jahren hinaus die Nothwendigkeit einer Vermehrung dieser Verkehrsadern nur in ganz geringem Maße anerkannt weiden kann. In der Thal ver dankt denn auch das gedachte Projekt seine Entstehung nicht einem allseitig anerkannten Bedürfnisse, sondcm einem mehr zufälligen Umstande. Ter Bau der König-Johaniistraße ließ den Wunsch entstehen, die Linie Schäserstraße-Stnesen aus den kürzeste» Weg der Kviiig-Johaiinstraße zu verlegen, und zu diesem Behusc wendete sich die Straßcnvahngeiellschast mit einer diesbezüglichen Eingabe an den Rath. Dieses Gesuch war die Veranlassung, die Anlegung neuer Linien in'S Auge zu fassen. Wie wenig aber damals, es war im November 1887, der Roih selbst daran dachte, die Stadt gleich mit einem ganz neuen Netze von Straßenbahnen, welches nahezu ebenso groß ist als die vorhandenen Anlagen, zu überziehen, geht daraus hervor, daß in der Beicheidurm aut jene Eingabe über haupt nur drei neue Linien in Vorschlag gebracht wurden: 1) König-Jobaimslraße — Grnnaerstraße—Ausstellung-Platz. 2) Rina- straße-vierte Elbbrücke und 3) Blasewid-Johaiineötrievhos, welche letztere Linie übrigens iin die neuen Projekte nicht wieder ausge nommen worden ist. Mit den anderen beiden Linien, deren Bau die Straßenbahngesellschaft zu übernehmen bereit war. wäre aber auch dem vochanvcnen Verkeürsbedürsnisse aus längerer Zeit voll ständig genügt gewesen: höchstens hätte noch eine Verbindung durch die Ostro-Allee nnck der Jriedrichstadt in Erwägung gezogen werden können. Dir Verhandlungen zwischen dem Rache und der alten Gesellschaft führten trotz der weitgehendsten Zugeständnisse der letzteren, wie: Aufbcbung b«S SonntagSzuschlages, Einführung der Umsteiac-BikletS an Sonn- und Festtage», Berallgemcinerung deS ZehnpsenniatartiS, Beitrag zur Beseitigung deS tzermann'scken Hauses in der Grunaerstrake. Benutzung der Geleise während der Nachtzeit zur Abfuhr der Strahenremiglingsprodukte rc„ nicht zum Ziele." Hieran schließt sich eine eingehende Betrachtung über die Nolhwendigkeit jeder einzelnen der Projektilten 1b Linien, welche M dem Ergebnis führt, daß die weit überwiegende Anzahl der > projektirten Linien nicht einem wirklichen Vcrkehrsdedürsnisse ent spricht. — Von den bisherigen Vcrhaiwlnngci, der Gesellschaft mit dem Stadlratb sei Folgendes mitgetheilt: „Im November 1887 thcilte der Rath der Strnßc»bnl»igesellschost mit, daß der Ausschuß für das Straßenbahnweskii geneigt sei, mit ihr einen weiteren Ver trag ab,»schließen und dem Nathe das Eingehen auf die Absichten der Gesellschaft im Allgemeinen zu empfehlen, wenn sie ll vvrqe- schriebene Punkte zu ersiillen verivreche. Von allgemeinstem In teresse erscheinen die I letzten, welch- lanlelen: bei dem Tarife den Sonntags,nsrhlag anszuheben: llinsteigrbillcts auch während der So»»- und Festtage ,n verabfolge»; inr einzelne zu vereinbarende Strecke» den Zehnpfrning-Taris eiiniisiihre». Diele Bedingungen, ans deren Ersiiltimg die öffentliche Meinung stets das größte Ge wicht gelegt hatte, wurde» acceplirt, allerdings nnicr der Voraus setzung, daß die Concessionen der alten Linie» ans dieselbe Frist verlängert würden, für welche die Erthcilnng der neuen Con- cessione» in Aussicht genommen war, und daß snr Strecken vo» mehr als 4 Kilonieter der Fahrpreis ans 20 Psg. erhöht werde." — In einem weiteren Abschnitte init der Uebcrichrift „Tie Lösung der Frage" heißt cs sodann: ,,Wir lebe» wiederum in der Zeit der Gründungen. Tie neuen Aktiengesellschaften schießen w>e die Pilze ans der Erde. Kein Wunder, wenn die neuen Concessionen in Dresden als ein geeicinetes Griindungsobjekt gerade recht käme». „Fordern Sie, was Sir wolle», wir gehen ans Alles ein," soll einer der Mitbewerber »in diese Coneessione», und zwar nicht blos im Schere, gesagt haben. Mit solchen freigebigen Concurrenten kann die Straßenbahiigcscllschast nicht in die Schranken treten. Ihre Verwaltung wird pflichtgemäß zu erwäge» haben, daß es ihre Auf gabe nur sein köniile, das vorhandene Netz rationell ans,«bauen und zni» Vortheile des Publikums die alten und neuen Strecken,u einheitlicher Vetr>edsle>lu»g zu vcischmclzcn. nicht aber durch Auf nahme einer großen Anzahl neuer, zum größten Theiie gar nicht dem allaemeinen Vcrkchrsiiitcrcssc cnliprechender Linien eine mög lichst große Unterlage für eine Gründung zu gewinnen. Sie wird nur die Linien in'S Auge fassen können, sür welche in derThat ein Bedürsniß entweder schon jetzt czistirt oder sich doch in absehbarer Zeit Herausstellen wird. Sie wird ferner zu erwägen haben, od unter den jetzt vom Rnthe vorgeschiagcnen allgemeinen Bedingungen es überhaupt noch mißstich ist, einen neuen Pserdebahnbetrieb ein- znrichten.' Denn diele Bedingungen sind wesentlich härter als die früheren. Nicht nur ist die Zeitdauer der Eonccssion erheblich ver kürzt, was um so schwerer in s Gewicht fällt, als, abgesehen von der »öthigen Banzeit, ein sehr großer Thcil der neuen Strecken übcrhnilpt erst nach Jahren in Angriff genommen iverden kann, sondern der Rath behält sich auch das Recht vor, die Genehmigung zu den Fahroläncn und Fahrpreisen immer nur ans fünf Jahre zu ertheilen. Ferner wird eine Abgabe von der Brnttv-Einnahine ver langt und deren Minimulbclrag durch eine Kitonictergedühr be stimmt, sodaß selbst die ruinösesten Linien, wenn sie nur lang genug sind, bedeutende Abgaben werden entrichten müsse». Weiter soll nach Ablauf der kurzen Conccssiviissrist die «Stadt berechtigt sein, die Bahn nicht um den durch unparteiische Sachverständige schlecht hin sestzusetzenden SchütznngSwertli zu übernehmen, sondern cS svll bei dicier Schätzung nichts Anderes derücksichtiat werden, als der AnschassuiigSprers des zu übernehmenden Materiales, abzüglich der durch den Gebrauch bereits eingetrelcncn Werttwermmdernng. Daß der Rath sich das Recht der nnentgeltiichen Benutzung der Geleise während der Nachtzeit zur Abfuhr von Straßenkcbricht und sonstigen Abgängen durch städtische Bedienstete und Fahrzeuge ausbedinat, ist gleichfalls neu. Meist unrentable Linien und recht harte Be dingungen, das ist mit kurzen Worten die Signatur der neuen Concessionen. Dennoch iverden sich möglicherweise Unternehmer finden, weiche „aus Alles einaehen, was gefordert wird." Sie werden sich damit trösten, daß sie ihre Strecken viel billiger bauen als die alte Gesellichaft. Sie werden auf die bei der Letzieren gleichwohl cingetrrtcne Rentabilität Hinweisen und bei günstiger Börieiistimmung vielleicht auch ihre Aktien an den Mann bringen. So haben auch anderwärts die Leute gedacht, weiche neben der alten eine neue Gesellschaft in's Leben riefen, und doch haben sie später die traurigsten Resultate erzielt." — Bezüglich der ermordeten Frau erfahren wir. daß neuerdings eure Blntspur amgesuiiden worden ist, welche von der ForslhauSftraße in Striesen über die Blusewitzerstraße die Marschall aller entlang und aus deren Fortsetzung bis zur Elbe fuhrt und sich dort aus dem Fußwege an der Elve stromausivarls bis gegenüber der Heilstätte m Loswwitz sortietzk, dort finden sich mehrere Flecken von Blur geröthet. Ob diese Blntspur allerdings mit der Mvrdthat zuiommenhängt, ist n»ch nicht sensestellt. Ebenso bedarf es der Aufklärung, wohin eine altmodische Holzlade gehört, 88 Centimeler lang, 48 Centimeter breit und 36 Ccntimeter ties, ohne § mit sogenanntem Belkästchcn, die Vorderseite und die bet bunt bemalt, an der Vorderseite 2 einfache Holzzierrathe» t» Form kleiner Kafseebreter, welche am vergangenen Freitag früh »ach 7 Uhr unterbalb von Onkel Toms Hütte von einem Kettenschleppschiff in der Elbe ansgesischt worden ist. Dieselbe ist noch vollständig zu gewesen, der Boden ist aber, ebenso wie in der Lade befindliche Brrtstückchen. mit Blut vollständig besudelt gewesen, welches auch, trotz des Liegend im Wasser, nicht ausgewaschen ist. In dieser Lade betand sich außer geringfügigen Utensilien, die au> einen Buchbinder schließen lassen, ein abgerissenes Zcitungsblatt zum Einwickeln von Mattgold, ans welchem der Name Georg Hackebeil ausgestempelt steht. Dieser Hackebeil ist jedenfalls identisch mit dem 22jährigen Buchbinder OSwald Georg Hackebeil, der bis August dieses Jahres hier gewohnt hat, aber seitdem von hier fort ist. Es wäre erwünicht, den Aufenthalt desselben zu erfahren, um zu erklären, wie dies Pa pier mit dem Stempel in die Lade kommt. Da bisher hier eine Frauensperson nicht vermißt wird, ist die Vermuthuna ausgetaucht, daß vielleicht eine fremde Handelsfrau, die als Hausirerin mnhcr- zicbt, wie dies namentlich von Handelsleuten aus der Lausitz vielfach geschieht, das Opfer eines Raubmordes geworden ist. Insbesondere ist auf eine Händlerin auS Ohrdruf in Thüringen hingew'.cien worden, die mit übersponnenen Hemdenknöpten handelt und noch Anfang dieser Woche hier gesehen worden ist. ES wäre gut. wenn dieselbe ihren AnienthaltSort anzeigte, damit der Ver dacht in dieser Richtung beseitigt wird. Man bittet erneut, alle Wahrnehmungen, die auf das Verschwinden einer Frauensperson schließen lassen, der hiesigen Polizeidircktion sofort rmtzuthellen. lisch«« stember .... «...stliche": In den Ruhestand traten 20 Geistliche, durch den Tod wurden avgemsen 17 Geistliche im Ruhestände und U im Amte. Durch Braründung neuer geistlicher Stelen vermehrte sich die Zahl her Geistlichen um S. ES erfolgten 133 Besetzungen, 6b durch Beförderung ständiger Geistlicher. 88 ourch HMSgeWche 82 durch PredigtamtSkrmdldai und baten, 8 durch der Theologie. Das wirkliche Bedürsniß an neuen Arbeitskräften beziffert sich also im Jahre auf ungefähr 40; dagegen haben an Oster» 1888 44, an Michaelis 1884 65 Kandidaten, zusammen also 109, die erste Prüfung bestanden. Dies sind Zahlen, die sür die Zukunst des theologischen Nachwuchses wenig tröstlich erscheinen. Die Zabl der emrritriten Geistlichen betrug Ende 1886 196. Errde 1887 197. Dieses Verhältniß hat seit einer längeren Reihe von Jahren nur geringe Abweichungen erfahren. — Nach dem Nahrungsmittelgesctz ist die Nachahmung und Verfälschung von Nahrungs- und Genutzmitteln unter Strafe gestellt. Tie Voraussetzung für die Wirkung dieser Strafbestimmung im Einzelnen ist eine genaue Definition dessen, was nnter einem bestimmten Genuß- oder Nahrungsmittel zu ver stehen ist. Ohne diese Definition ist der objektive Thatbestand der Begehung der Verfälschung nicht seslznstellen, die Schutz- und Straf bestimmung bleibt nittbin nnwirksom. In Bezug ans den Wein bat eine solche Definition bis jetzt nicht geiundezr werden können. Der Wein ist dasjenige Nahrungs- bez. Genußmittel, bezüglich dessen die Anwendung jenes Gesetzes den größten Schwierlukeiten begegnet. Trotz aller Bemühungen, sowohl der Technik als vor alleni der gesetzgeberischen Faktoren ist cs bisher nicht gelungen, eine Definition dessen, was unter Wein zu verstehen ist, in allgemein anerkannter Weise sestznstellcn oder im Wege der Gesetzgevnng zu vereinvarcn. Immer wieder erneuern sich die Versuche, aus der aus diesem Gebiete bestehenden NechtSunsicherheit heraus,»komme» und den Prodn,eilten und Konsumenten den ven dein Gesetz gewollten Schutz zn Thcil werden zu lassen. Der Widerstreit der Interessen und Ansichten hindert regelmäßig ein positives Resultat. Die Frage liegt daher nahe: ob ans dem Weg: des Nahrnngsmittelgeletzes wenigstens zur Zeit di« berechtigten Anforderungen der Wein-Kon- , snmenten und Produzenten am Schutz sich ohne überwiegende > Nachthcile anderer Art werden erfüllen lassen ? Gelingt es, was zu l be,Weiseln ist. nicht bald zu einer befriedigenden Legaldesinition von Wein zu gelangen, so dürste es vielmehr ernstlicher Erwägung ver- ! dienen, ob Wein nicht besser ans dem Geltungsbereiche des Nab- « rungsmittelgeietzes auszuschciden und wieder unter das Gemeine Recht zu stellen lein möchte. Ist der Schutz, den dieses Produzen ten nnb Konsumenten bietet, auch unzureichend, so ist derselbe doch immer »och erheblich stärker, als wenn wie jetzt, wegen Mangels ausreichender Definition der gesetzliche Schutz gänzlich versagt. — Die Einstellung der Elbschisffahrt infolge Eisgang- komnit namentlich den Getreidehändlern ungelegen, die noch ganz außerordentliche Massen von Weizen und Roggen in dem Um schlagsplatz Laube bei Bodenbach liegen haben. Diese Getreide- massen müssen jetzt mittelst Eisenbahn nach Deutschland verfrachtet werden. — Weaen der starken Eistahrt auf der Elbe wird die Ueber- sahrt bei Blasewitz nur durch den kleinen eisernen Schrauben dampf c r bewirkt. Das Uebersetze» von Fuhrwerk ist ausgesetzt. — Ueber die Todesursache des kürzlich unweit Eolditz in einem Steinbruche ansgcfniidcnen Müllcrgesellen Fiebig haben die iimsnnareichen Erörterungen bis jetzt zu keinem Eigebniß geführt. Dem Vernehmen nach wird auch ein von Fiebig bisher besessenes Sparkassenbuch mit einer Einlage von angeblich 600 Mk. vermißt. — Am 13. Abends 6 Uhr 55 Minuten schwebte eine prächtige Feuerkugel mit einem etwa 2 Meter lange» Schweife in der Richtung von Ost nach West über Bautzen. Der Kern, in der Größe eines Knabenkvpscs, verbreitete ein sehr intensives weißes Licht, welches trotz der vielen Gasflammen am Bahnhosc und des Hellen Mondscheines einen momentanen Erfolg über alle diese Lichl- auellc» errang. Der ca. 2 Meter lange Schwei» erglänzte in den Regenbogenfarben, unter welchen das Roth etwas vorherrschte. — Der heutigen Gesammt-Auslage sind 2 Sonderbeilagen bei- gegeben: Das Mgnnsakturivarireichgus Ad. Renner, Allmarkt, und H. Nicdensühr, Hauptniedcrlage der Nähmaschinen- und Fahrräder-Fabrik vorm. Seidel u. Naumann, Wallstraße 13, betr. Außerdem liegen sür die Stadt Dresden noch 3 Beilagen bei: Das Monusakturwaarenbaus von Gersdors u. Pfeiiser. Haupt straße betr., eine Beilage über Prof. Dr. Jäacr'S Normal-Artikel von Jean Schirme Nachs., Cigarren-Preisliste von M ar Kelle mid I. Knbessa's Galanterie- und Spielwaaren-Ber- zeichmß, sämmtlich im Neustädter Nachhause, und der „ Ge rn erbeschutz" Nr. 74. — Bei dem vorgestern Vormittag 9 Uhr 48 Min. von Leipzig über Döbeln nach Dresden abgcgangenen Personcnzug sprang unterwegs zwischen den Anhaltepimklcn Sommerfeld und Borsdorf eine junge Frauensperson, welche sich ein Billct zur Reise nach Dresden gelöst hatte, plötzlich aus ihrem Coupee aus den Bahndamm hinaus, nachdem sie kurz zuvor ihr Reisegepäck, eine» Koffer, aus dem Wagen ebenfalls herausgcworsen batte. Einige Baynarbeiter, welche den Zug beobachtet und die Dame bereits in der geöffneten Thür hatten stehen sehen, eilten sofort binzu und fanden die Unglückliche schwer verletzt, aber noch lebend an der Böschung liegen. Dieselbe hatte außer anderen Verletzungen eine Zeiichmettcrung des Unterkiefers erlitten und wurde zunächst nach Borsdorr, von da aber, nachdem sie ärztlich verbunden worden, in's Döbelner Krankenhaus zurückgebracht Sic ist 26 Jahre alt. unver ehelicht. gebürtig aus Görlitz. ES ist noch unaufgeklärt, was die Aermste zu der ichrecklichen Lhat veranlaßt baden mag. — Ein plötzlicher Tod ereilte am Sonnabend früh den Todten- bettmeister von Olbernhau. Beim Bearäbniß eines Kindes sank er plötzlich zusammen und kam nicht wieder zu sich. Vor 6 Jahren feierte er sein 25jährigeS Jubiläum. — Ans der Brückenstraße in Pirna wurde vorgestern ein 73jähliger Armenanszügler, Namens Schneider auS Neugraupa, derart von einem Steinwnaen überfahren, daß die Amputation des rechten Armes erfolgen mußte. — Eine Ortsgruppe des Deutschen Schulvereins hat sich auch in Beragießbubel gebildet. -Milzbrand-Fälle sind während der letzten Tage in Brausenstein b. Köiiigstcm, In Ebenheit vei Pirna und in Neudörfel bei Glashütte konstatirt worden. — Um mit der Errichtung eines DroschkenwesenS in Plauen t. B. wenigstens einen Anfang zu machen, hat der Stadtrath be schlossen, daß die Vergebung der städtischen Lohnfuhren an die Fuhr- wrrwbefiher davon abhängig gemacht wird, daß dieselben gleich zeitig auch eine Anzahl Droschken stellen. — Das OrtSstatut wegen Vereinigung der Landgemeinden mit der Stadt Leipzig stößt auf Schwierigkeiten, die allge mein interesflrender Art sind. ES enthält in 8 l, Absatz 2 die Bestimmung, daß an der Zugehörigkeit der Gemeinden zum Ncichstagswahlkrcise nnd zum ländlichen Wahlkreise für die Ucbsi che zweite Kammer vorläufig und bis auf weitere gesetzliche Regeluna etwas nicht geändert wird. Was den Landtaa betrifft. o Z ö: 6 o
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