Volltext Seite (XML)
Wopauer« Tageblatt und Anzeiger DaS „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist daS zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Flöha und deS Stadtrals zu Zschopau behördlicherseits b-stimmte Blat' and enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zlchopau — Bankkonten: Erzgebirgtsche Handelsbank e Ä. m. b H Zschopau Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. 4,; Poslicheiltonlo - Leipzia Ar 428^4 - Fernsprecher Nr. 7lL ' Zeitung für die Orte: KrumhermerSdorf, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Wilischthal, Weihbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendors Da« „gschopauer Tageblatt und A n zeiger, erscheint,verktäglich L onatl Bezugspreis l.7- > RM. Zustellaeb. 2" Psg Bestellungen werden in uns. (Uch-MSst-,von den Boten, sowievon allenPostanslalten angenommen Anzeigenpreise: Die 4S mm breite Millimeierzeile 7 Psg.; Ne SL mm breite Millimeterzeile im Textteil 2ü P>g,; Nachlahstafsel Z Ziffer- und n«. SS d«« 8. IST? ISS. Mo« die Mailänder Besprechungen brachten: Engere «ezieyungen Rom-cvlnkara „Durch keinerlei Mailand, 3. Februar 1937. (Drahtbericht.) In M i, i l a n v finden zur Zeil italienisch- türkische Besprechungen statt An ihnen nehmen der italienische Außenminister Graf Ciano, der türkische Außenminister N ü s ch t ü Ara 8 und u. a. der türkische Botschafter in Nom teil Die Besprechungen finden in dem Roten Salon des Mailänder NcgicrungspalasteS statt, in dem schon im Jahre 1923 eine Begegnung Mussolinis mit dem türkischen Außenminister stattgesunden hat. Aus Anlaß der Mailänder Besprechungen gibt die Turiner Zeitung „G a z z e l l a del P o p o l o" in einem Artikel einen eingehenden Ueberblick über die Entwicklung der italienisch-türkischen Beziehungen in Verbindung mit dem gesamten Mittelmeerproblem. Die Zeitung erklärt dabei, Frankreich, England und Sowjetrußland hätten nichts unversucht gelassen, die kemalistische Republik gegen Italien aufzuhetzen. Frankreich habe dabei ein französisch- sowjetrussisch-iürkisches System im Auge gehabt, das den bolschewistischen Streitkräften einen Weg öffnen sollte, der sie im Kriegsfälle an den Rhein führt. England habe neben den Franzosen, Jugoslawen und Griechen auch die Türken und Sowjetrussen zur Belagerung Italiens im Mittelmeer -cinspannen wollen, während Sowjetrutzland diese Gelegen heit habe wahrnehmen wollen, sich gleichzeitig die Meer engen zu erschließen und den Faschismus abzuwürgen, nicht ohne die geheime Hoffnung, die Türkei zu „sowjeti sieren". Dies alles habe seinen Höhepunkt gefunden in den Mittelmeerverträgen von >935 Aber Italien habe schließ lich den Sieg davongetragcn, und alle Verdächtigungen, die türkisches Mißtrauen gegen Italien erwecken sollten, seien zusammengebrochen. Inzwischen habe die Türkei wohl aus den verschiedensten Ereignissen erkannt, wo für sie die w a h r e G e f a h r liege: im bolschewistischen Nuß sand. Deshalb nähere sich die Türkei heute wieder Italien. Das Blatt nennt dann drei Punkte, über die nunmehr eine Verständigung herbeigeführt werden müsse: l Freiheit und Sicherheit für alle, beson ders im östlichen Mittelmeer: 2. italienische Anerkennung der Rechte auf die Meercngcii, die der Türkei in Montreux zugestandcn wurden, mit der einzigen und ausdrücklich fest garan tierten Bedingung, daß sie n i e m a I s in den Dienst des bolschewistischen Imperialismus gestellt werden; 3. das nicht mehr erträgliche Schicksal der Völker des Schwarzen Meeres und des Kaukasus, der Ukraine, der Krim, Georgiens und Aserbeidschans, die der moskowitische Bolschewismus im Terror erstickt. Zu dem Zusammentreffen der Außenminister schreibt der Mailänder „C o r r i e r e della Sera", dieses Ereig nis sei für Italien durchaus normal und bedeute k e i,n e Frage» gettmt" Kursänderung der italienischen Politik. Gute Be ziehungen mit der Türkei bildeten einen Teil des italie nischen Programms von gestern ebenso wie für alle Zu kunft. Niemand könne auch nur andeutungsweise hinter der politischen Aktion Italiens etwas anderes suchen als freundschaftliche Absichten gegenüber der Kemal-Republik. Die Fühlungnahme zwischen der Regierung von Ankara und dem Grafen Ciano zeige, daß die Türkei ebenfalls darauf Hinziele, die gegenseitigen Beziehungen auf freund schaftlichere Grundlagen zu stellen. „Popolo d'Jta- l i a" erklärt, die Zusammenkunft der beiden Staatsmänner bedeute eine neue Entspannung im Rahmen der Mittel- meerbeziehunaen. Nach Abfchluy der Besprechungen zwischen oem rur- kischen und dem italienischen Außenminister in Mailand wurde folgende Verlautbarung ausgeqeben: „Der italienische Außenminister Graf Ciano und ' der türkische Außenminister N ü s ch tüAras hatten einen ! umfassenden Gedankenaustausch, in dessen Verlauf im Geist des italienisch-türkischen Vertrages vom 30. Mai 1928 die verschiedenen, beide Länder interessierenden sowie allgemeine Fragen behandelt wurden. Ten Abma- chungen von Montreux über das Mecrengenpro- blem und den gegenseitigen Stellungen im v s?l ichen Mittelmeer wurde dabei besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Ans diesem freundschaftlichen und ins einzelne ge henden Gedankenaustausch hat sich in klarer Weise ergeben, daß Italien und die Türkei durch keinerlei Fragen ge trennt werden und daß zwischen den beiden Staaten mir Gefühle des gegenseitigen Vertrauens bestehen können. Es wurde weiter der Wille und die Nützlichkeit für beide Negierungen festgcstellt, im Interesse der italienisch türkischen Beziehungen und des allgemeinen Werkes für den Frieden und die Stabilität zusammenzuarbeiten. In diesem Sinne sind die beiden Außenminister übereingekom men, auf dem normalen Weg der beiderseitigen diploma tischen Kanzleien weiter in Verbindung zu bleiben, nm die Ergebnisse des Gedankenaustausches praktisch wirksam zu gestalten." Außenminister Graf Ciano gab den ausländischen Pressevertretern eine kurze Erklärung ab, in der er betonte, daß die Beziehungen zwischen beiden Staaten auf der Grundlage der bisherigen Verträge fortgesetzt würden. Er sei überzeugt, daß sich die Wiederaufnahme engerer Be ziehungen zwischen Italien und der Türkei für beide Län der günstig answirken werde, so daß sich das Verhältnis der beiden Staaten normal entwickeln könne. Mit großer Befriedigung habe er sich im Lauf der Unterhaltung davon überzeugen können, daß auch die Türkei von dem aufrich tigen Willen zur Zusammenarbeit beseelt sei. Ar einer AnssprnU Berlin—Puris? Die französische Presse MW direkte Verhandlungen Berlin, 3. Februar 1937. (Drahtbericht.) In der srai^ fischen Presse beschäftigt man sich, wie <s der französische Außenminister Delbos gewünscht hat, mit der Möglichkeit einer unmittelbaren deutsch- französischen Aussprache. So erklärt Jules Sauerwein im „Paris Soir". daß gewisse Sonderabmachungen zwischen Deutschland nnd Frankreich getroffen werden müßten, ehe man zn der von Frankreich als Endziel gewünschten allgemeinen Regelung -gelangen lchine. Der „Ercelsior", der vom Quai d'Orsay, dem französischen Auswärtigen Amt, häufig als Sprachrohr benutzt wird, beschäftigt sich mit den Kolonial- fordernngen Deutschlands, betont die Einheitlichkeit der Auffassungen über diese Frage zwischen den beiden größten Kolonialmächten der Welt, Frankreich und England, und erklärt dann, daß die Kolonialfrage nicht von der Gesamt heit der politischen Fragen getrennt werden könne In französischen politischen Kreisen iveist man darauf hin, daß damit zum erstenmal in ver schleierter Form von französischer Seite die Bereitwillig- feil angcdeulet worden sei, mit dem Reich überhaupt in -eine Aussprache über die Kolonialforderungcn einzutrcten, und daß das zweifellos einen Schritt nach vorwärts be deute. Andererseits gehen, wie die französische Presse ver zeichnet, die wirtschaftlichen Verhandlungen in einer günstigen Atmosphäre weiter. t > Ein Kolonialanirag im englischen Oberhaus Lord Neol Buxton, ein Oberhausmitglicd dei Arbeiterpartei, wird eine Entschließung im englischen Oberhaus einbringen, wonach die Regierung ersucht wird mit den Negierungen der Dominions und anderer Kolo nialmächte in Verbindung zu treten, nm das M a u d a t s- s y st e m auf einen großen Teil anderer britischer und sonstiger Kolonien auszudehnen. Der Antrag wird damii begründet werden, daß der Besitz von Kolonien bei dei heutigen politischen Lage, die andere Staaten von den Vorteilen kolonialer Entwicklung und des Kolonialhandcls ausschlicßt, Gefahren in sich trägt. Gin verdienter Kämpfer NeichstagSabgcordneter Richard Kunze 65 Jahre alt Am 5. Februar begeht der Reichstagsabgeordnet« Richard Kunze seinen 65. Geburtstag. Kunze, dei das Schullehrerseminar zu Sagan besuchte und bis I9l>^ Mittelschullehrer in Berlin-Schöneberg war, hat sich schon in der Vorkriegszeit durch seinen Aufklärungs- kampf gegen das Judentum einen bekannten Namen gemacht. Pg. Kunze gehörte dem Preußischen Landtag in dei Periode 1932 bis 1933 und dem Deutschen Reichstag in der Wahlperiode 1933 an. Er ist in der Kampfzeit in dcn weitesten Kreisen unter dem Namen „Knüppelkunze" be kannt geworden. Bezeuge des Nustandsöeuischiumg Aufruf deS GaulcrtcrS Bahle zum Todestag Gustloffs Zum Todestag des Landesgruppenleiters L beim Gustloss, den am 4. Februar 1936 in Davos die Mörder- kugel traf, Hai der Leiter der Nnslandsorganisarion der NSDAP.. Gauleiter Bohle, einen Aufruf erlassen, in dem es u a. heißt: „Ein Jahr ist cs her, daß die Kugel eines feigen Juden den Landesgruppenleiter Wilhelm Gustloss nieder streckte. Als das ganze deutsche Volk mit seinem Führer an der Spitze im letzten Februar den ersten Blutzeugen des nationalsozialistischen Auslandsdcutschiums in seiner Heimatstadt Schwerin zu Grabe trug, glaubten diejenigen, denen das neue Deutschland im tiefsten verhaßt ist, er staun« sein zu müssen über die Teilnahme einer ganzen Nation an dem Tod eines einzelnen Deutschen draußen. In diesem Moment begriffen erst viele, daß das Dritte Reich seine Volksgemeinschaft auf atle er st reckt, die diesem Reich angehören. Es war nicht mehr wie in den vorausgcgangencn Jahren der Ohnmacht des Reiches: die Schmach, in die Deutschland viele Jahre verfallen war. schien in vielen Menschen in der Welt die Vorstellung verewigt zn haben, daß Deutschland sich nicht um seine Bürger jenseits der Grenzen kümmert. Wilhelm Gustlosfs Tod ha« diese An sichten, die eine Beleidigung für jeden souveränen Staat darstelleu, endgültig beseitigt. Heute weiß man, daß das Reich jedem Bürger dcn vollen Schutz für Leben und Gut gewährt. Wilhelm Gustloff ist Sinnbild geworden für ein Aus- landsdcntschtum, das um seine selbstverständlichen Rechte jederzeit friedlich zu kämpfen gewillt ist An diesem Jahrestage empfinden wir in herzlicher Verbundenheit mit unserer Parteigenossin Hedwig Gustloff, daß die Aus- landsdentschen in Treue zu Führer und Reich leben können, «veil Wilhelm Gustloff für sie sein Leben gab. Dislomatenempsang beim Führer Der Führer nnd Reichskanzler gab am Mittwoch zu Ehren der bei ihm beglaubigten fremden Missionschefs ein Abendessen, an dem sämtliche in Berlin anwesende Botschafter, Gesandten und Geschäftsträger sowie die Reichsminister, die Oberbefehlshaber des Heeres und der Kriegsmarine, die Staatssekretäre, mehrere Reichsleiter, der Reichsführer der SS., der Stabschef der SA. und der Korpsführer des NSKK. sowie die Generalinspektoren des Straßen- und des Bauwesens mit ihren Frauen leil- nahmen. GM-Kommillar verholter Nach einer Moskauer Meldung ist auch der GPU.- Kommissar Woronkin, der in dem berüchtigten Lu- bianka Gefängnis Dienst tut. verhaftet worden Woron kin soll dein inzwischen Hingerichteten Pjatalow bei eine«, Fluchtversuch behilflich gewesen sein, der jedoch von einen: Eingeweihten noch nor der Ausführung der GPU. Lc- kanntgegeben worden sei. So zahlen die Moskowiter Löhne Drei Millionen Rubel Lohnrückstände in Traktorcufabrik Nach Mitteilungen aus Moskau haben sich in der Traktorenzentrale im Bezirk Orenburg in der letzten Zeit nie Materialschäden an den Traktoren und anderen Ma schinen gehäuft. Die Zentrale sei mit sechs Millionen Rubel verschuldet und darum auch nicht in der Lage, die Schäden ausbesscrn zu lassen. Die Lolmrückstände dieser Zentrale betrügen etwa drei Millionen Rubel. Große Aufgaben, aber keine Angst Abschluß der Vortragstagung des Reichsnährstandes Die vom Reichsnährstand in Gemcinschafi mit dein Forschungsdienst veranstaltete große Vortragstagung an läßlich der „Grünen Woche" sand ihren Abschluß mit einer Ansprache von Staatssekretär Backe. Der Staats- sekrctär wies darauf hin. daß der erste VicrjabreSplan die Rettung des Bauern und die Wiederindicnststellung von Millionen Arbeitsloser gebracht habe. Der zweite Vierjahresplan verfolge die S i ch e r st e l 1 u n g der Rohstoffversorgung Das deutsche Volk mache beute gewaltige Entwicklungen durch, die aber dank der starken Hand des Führers ohne Erschütterungen vorwäns- aetrieben würden. Staatssekretär Backe schloß seine An sprache mit dcn Worten: „Wir haben große Ausgaben, aber wir haben keine Angst vor ihnen, sondern wollcn und werden sie lösen".