Volltext Seite (XML)
Verantwortlicher Redakteur: Paul Ievne. - Dmck und Verlag: Carl Iehne tn Dippoldiswalde. Sonntag den 12. Juni 1921 87. Jahrgang Nr. 135 Dieses Nia« enthütt die amtlichen Bekanntmachung«, -er Amtshauptmonnfchast, -es Amtsgerichts «uv -es Sta-trats zu Dlppot-iswat-e Niue llklwreäe' Dlesechogelpa-meP««-, ««M'vkNiurur. mckechaL-« «MU. bauptmamtschast 75 Ms^ tm amllicha» TUl lv« von B«hörden>die Zeile 200'M Reklamen 200 Md» > Weitzeritz-Zeilung un» Anzeiger für DippMiswawe, SchmieSeberg «.» " Aetteske Zeitung -es Bezirks mimn Vierteljährlich ^MK-ohneZu- AkMMrlv. tragen. - Einzelne Nummem 20 M- — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. Gemeindeoerbands-Girokonto Nr. 3. — Postscheck konto: Dresden 12548. Sparkasse Dippoldiswalde. Einlegerguthaben 15000000 Mark. 0ü«edLtl8roit: »mtses»dis mit ktSirsk» '/r9—l/21 Uhr und 2—3 Uhr, Lollvsdovär nur >/29—'/rl Uhr. Tägliche Verzinsung nach jährlich 3'/- o. H. Aufbewahrung und Verwaltung sowie Vermittlung des An- und Verkaufs von Wertpapieren. Als Mitglied der öffentlichen Lebensversicherungsanflalt der Sparkassen im Freistaat Sachsen sind wir Vermittlungsstelle für Kudvos und 8<mtsllVM»todorallk!0U Gemeindeverbandsgiro-Konto Nr. 20 — Postscheck-Konto Dresden Nr. 2800. Fernsprech-Anschluß Nr. 2, Abtg. Sparkasse. Gemeindegirokasse Schmiedeberg Geschäftszeit wie bei -er Sparkasse. Verzinsung: Bei täglicher Verfügung 3 Prozent. Kostenlose Ausführung von Ueberweisungen nach allen Orten Deutschlands. Spesenfreie Einziehung von Schecks. . > Vermittlung von An- und Verkäufen von Wertpapieren. Gemeindegirokonto Nr. 2. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 27040: Fernsprech-Anschluh Nr. 27 Amt Kipsdorf. ! v«Uc Kchchm für die Gemeindebehörden liefert sauber und rasch Buchdruckerei Carl Jehne. Kupferleituna erseht werden, der gleichmäßig, sodaß eine Ausgabe von 23 000 M. entsteh. >en ,en Spannung wegen, , , würde. Ein besonderes weiteres Entgegenkommen sei nicht mög- Uch, da die Kostensätze schon die alleräußersten seien. Der Rat hat das zum Beschluß erhoben. In der Aussprache wird festge- stellt, daß diese Kosten von der Sicdelungsgesellschaft zu den allgemeinen Baukosten gerechnet werden müssen, und vorge schlagen, vor Beschlußfassung erst die endgültige Festsetzung der Bezuschussung abzuwarten. Für eine Beihilfe könne nicht das Elektrizitätswerk, sondern nur die Stadt in Frage kommen und hter nur die Mittel zur Behebung der Wohnungsnot. Dem gemäß wird auch beschlossen. Genehmigt wird die Verpachtung zweier Borwerksgrund stücke an die bisherigen Pächter aus weitere 3 Jahre zu den neuen Pachtsähen. Bewilligt werden: Sitzung des Sladtverorducten-Kollegium M Dippoldiswalde am 19. Juni 1921. Das Kollegium ist vollzählig. Vom Rate sind erschienen Bürgermeister Herrmann und die Stadträte Gieholt, Halm, Voigt und Jäckel. . . Mit Befriedigung wird Kenntnis genommen vom Ergebnis der Prüfung der Geschäftsführung der Sparkasse, die zu Bean standungen keinen Anlaß gab. Weiter nimmt man Kenntnis von einem Schreiben des Gas werkes Heidenau, in welchem bestritten wird, daß das Gas in Dippoldiswalde schlechter sei, als in den dem Gaswerke nahe gelegenen Orten, im Gegenteil finde durch die starke Pressung eine bessere Reinigung des Gases statt. 3m übrigen bittet das Gaswerk um sofortige Uebermittelung von Beschwerden, um deren Untersuchung und Abstellung zu ermöglichen. Sofortige Be schwerde gegebenenfalls direkt ans Gaswerk wird auch vom Vor sitzenden empfohlen. (In der vorhergehenden Sitzung wurde besonders hervorgehoben, daß das Gas sich infolge der Pressung sich stark mit Luft vermische und dadurch minder wertiger werde. Aus den Verhandlungen dieser Sitzung ist nicht festzustellen, ob dein Gaswerk dieses im Speziellen mitge teilt worden ist: jedenfalls erwähnt das vorgetragene Schreiben hiervon nichts.) Die seinerzeit beschlossene Feststellung des Wertes unseres Elektrizitätswerkes liegt nunmehr vor. Sie wurde von Herrn Thorning in sehr eingehender Weise durchgeführt, mit Er läuterungen versehen und kommt aus eine Gesamtsumme von 374 270 M. Dabei ist nicht der heutige Konjunktur-, sondern in der Hauptsache der Friedens- oder Dauerwert angenommen, was speziell auch auf die Leitung zutrifft, für deren Kupfer bei Um wandlung des ganzen Netzes für Wechselstrom — mit dem wohl, wenn auch nicht heute oder morgen, gerechnet wird — nur der Materialwert bliebe, da dann die Leitung geändert werden müsse. Man nimmt auch hiervon Kenntnis. Zum Vortrag gelangt hierauf ein Gesuch, für die geplanten 11 Häuser der Kriegersiedelung, von denen zunächst 5 gebaut «erden sollen (wie in der Debatte festgestellt wird, können jetzt nur 2 Doppelhäuser gebaut werden), eine Lichtleitung zu bauen von den Arbeiterhäusern der Firma Blanke u. Aast ab) und hierbei in finanzieller Hinsicht besonders entgegenzukommen. Nach dem Beschlusse des Elektrizitätswerkes müßte für diesen Fall die jetzt nach den geplanten Arbeiterhäusern führende Elsen- leitung durch eine -- -- - - - - - - - 1. die Vertretungskosten für zwei erkrankte Lehrer (wöchent lich 68 M.) und einen wegen Erkrankung seines Kindes an Scharlach beurlaubten Lehrer (wöchentlich 29 MI; 2. 1000 M. für Dekorationen zum Forstbeamtentag (dazu Material aus dem städtischen Forst): 3. die Kosten für 45 Stühle für den Zeichensaal der Bürger- Bericht über die letzte Schulausschußsihung): 4. 250 M. für Unterbringung dreier Kinder im Kinderheim Georgenfeld (es ist festgestellt worden, daß die Erfolge bei den im Vorjahre dort untergebrachten Kindern gute waren — Gewichtszunahme). «..-^i^reten wird dem Schulausschuß- und Ratsbeschlusse, den Msunterricht zunächst bis Ostern in drei Klassen weiterzufahren in gemeinschaftlicher Sitzung gefaßte gegenteilige Beschluß allo aufgehoben). die Llternratswahlen betreffenden Nachtrag zur "Nsschulordnung werden Bedenken nicht erhoben. Dem von den Stadtverordneten bezüglich Unterstükunn der auf Vereinigung mit der Volks- Aielen-en Beschlusse ist der Rat beigetreten, ersucht von zur Auszahlung der einmaligen Beihilfe wegen Verschmelzung notwendigen Ver- ^rd.n M^rscheGltch längere Zelt in Anspruch nehmen »Arben. Man beschließt demgemäß nach einer längeren Aus ¬ sprache, in der wiederholt die Vorteile einer Vereinigung der Büchereien betont wird, mit der man allseitig einverstanden ist. ; Bedenken erregt nur die Raumfrage. Zu einer umfangreichen Aussprache führt der nächste Punkt der Tagesordnung: Versteigerung pachtsrei werdender Grund stücke. Der Flurausschuß macht einen neuen Vorschlag: Felder sollen wie bisher verpachtet, Wiesen jedoch immer auf 3 Jahre versteigert werden. Diesen Vorschlag hat der Rat mit Mehrheit abgelehnt (3 Stimmen dagegen, 2 Stimmen dafür, 2 Stimment haltungen). (Stadtrat Gieholt gibt die Erklärung ab, daß er sich der Stimme enthalten habe, weil in der Pächterversammlung so wohl, wie auch in späteren Verhandlungen mit Pächtern Ihm gegenüber direkt der Vorwurf erhoben worden sei, er habe die Versteigerung nur angeregt, um infolge der zu erwartenden all gemeinen Erhöhung der Pachtsummen auch seine eigenen Felder > höher verwerten zu können. Trotzdem er in der Lage gewesen ' sei, nachzuweisen, daß die Verhandlungen mit seinen Pächtern bereits im März stattgesunden hätten, zu einer Zeit, wo an den Verhandlungsgegenstand noch niemand gedacht habe, habe er es doch für richtig gehalten, in der Sache nicht mehr mitzuarbeiten und die Wetterführung der Verhandlungen seinem Stellvertreter im FlurauSschuß, Stadtrat Schwind zu übergeben.) Nochmals werden alle Für und Wider ausführlich dargelegt, bis schließlich vom. Bürgermeister unter Hinweis auf die neue Pachtschutz- Ordnung auSgeführt wird, daß Versteigerungen wohl nur sehr selten Vorkommen würden, und zwar nur dann, wenn ein Pächter stirbt, das Pachtfeld nach Pachtablauf selbst zurückweist, oder es ihm von diesem Zeitpunkte ab wegen schlechter Bewirtschaftung : oder sonstiger Pflichtversäumnis nicht weiter belassen wird, denn > nach genannter Pachtordnung habe der Pächter nach Pachtablauf das Recht, immer wieder von 2 zu 2 Jahren um Weiterbelastung j der Grundstücke nachzusuchen, was nur aus den erwähnten trif tigen Gründen versagt werden könne. Wirklich pachtfrei würde ! also nur selten ein Grundstück, dann aber könne man wohl ruhig j aus Höchstgebot bei Auswahl unter den Bietern zukommen. Diefer neue Gesichtspunkt scheint die Stellungnahme der Siadtvec- orduenten stark zu beeinflussen, umsomehr, als Stadtrat Gieholt auheim gibt, die Angebote schriftlich anzufordern, um das manch mal unsinnige Ueberbieken hei öffentlichen Versteigerungen zu umgehen. Man gibt schließlich die Vorlage an den Rat zurück ' und erwartet eine neue Vorlage unter Berücksichtigung der Be- ! stimmungen der Pachtschuhordnung. (Ein Stadtverordneter nimmt i hierauf das Work zu den jüngsten Pachtzins-Erhöhungen: Sie hätten teilweise Aufregung hervorgerufen. Während bei den einen die Sozialdemokraten der Sündenbock seien, sei es bei anderen Stadtrat Gieholt. Beides sei falsch. Richtig sei viel mehr, daß der Finanzausschuß Geld brauche. Und da der Flur ausschuß eingesehen habe, daß die hiesigen Grundstückspachte weder dem Geldwerte, noch denen anderer Orte entsprochen hätten, sei die Erhöhung einfache Pflicht gewesen. Von einer Ueberteuerung könne auch heute noch keine Rede sein, wenn es auch manchen Pächter mit altem Vertrag und infolgedessen niedrigem Pacht scheinbar etwas hart getroffen habe.) Zugestimmt wird einem Beschlusse des Müllerschulausschusses, von Ausländern in Zukunft nicht mehr das Doppelte, sondern nur das einfache Schulgeld in Goldwährung zu fordern. Hierauf nichtöffentliche Sitzung. Oertliches rrnd sächsisches. Dippoldiswalde. Zwei Beschlüsse von weittragender Bedeutung faßte der Kirchenvorstand in seiner Freitag-Sitzung. Bei den« einen handelte es sich um Beschaffung netter Kirchen glocken. Ausgehend von dem Grundsätze, daß für unsere Kirchgemeinde das Veste gerade gut genug sei, fiel die Wahl zwischen Stahl- und Vronzeglocken einstimmig auf diese. Uebcr die Beschaffung des Glockenstuhles, über den Befund der noch vorhandenen beiden Glocken und über die erforder- sichen Mittel für das neue Gelallte werden wir in einem lpäteren Artikel noch berichten. Mit derselben Einmütigkeit beschloß der Kirchenvorstand die Aufhebung der beschränkenden Bestimmungen bei Beerdigungen von Selbstmördern, die be kanntlich in aller Stille (ohne Geläute und ohne Gesang) zu vollziehen waren. A — Die Sommerferien an der Bürgerschule)? beginnen in diesem Jahre am 18. Juli und enden am 13. August. 'Die Herbstferien erstrecken sich auf die Zett vom 26. September bis mit 5. Oktober. — Zu dem Wohltätigkeitsabend zum Besten der notleidenden Kinder von Dippoldiswalde, der unter demIEhrenvorsitz des Herrn Bürgermeister Herrniann Sonntag den 19. Juni von pünktlich 7 Uhr abends im Schühenhause stattfinden wird, sollen alle Plätze im Saale numeriert werden und ein schließlich Saalsteuer und Tertprogramm für je 6 M., die übrigen unnumerierten Plätze für je 4 M., die erwähnten Sonderbeträge mit eingerechnet, von Dienstag den 14. Juni an in den Vorverkaufsstellen des Herrn Buchbindermeister Kästner am Markt, Kaufmann Mende am Markt, Friseur Kothe am Kirchlatz und Friseur Stephan am Lutherplatz, so wie an der Abendkasse erhältlich sein. In Anbetracht der bedeutenden direkten und indirekten Unkosten und der vielen Mühen, vor allem aber des guten Zweckes ist der Preis wirklich niedrig bemessen. — Die Vortragsfolge des Konzertes ist wohl überlegt, sie will nach den Worten des Dichters Richard Dehmel die Besucher „hier am Waldrand hingestreckt" die Welt beschauen lassen. Einen ganzen Tag im Walde und was mir darin hören und sehen, denken und tun, sollen , wir erleben, von, frühen Morgen bis zur sinkenden Nacht. Die Lieder der Vögel, die Blüten der Bäume, die- traulich ' verschwiegenen Waldwege, die lichten, versteckten Waldwiesen, alle wissen sie uns zu singen und zu sagen, bis wir spät abends, wenn die Blümelein längst schlafen, Abschied vom , Walde nehmen und rings um uns die Welt wieder ruht . in feierlichem Frieden. — Nach dem Konzert wird den Be- ! suchern Gelegenheit geboten sein, ihr Glück in einer Verlosung ! wertvoller Gaben zu probieren. Herr Obersekretär Zetzsche , würde sich.freuen, im Rathause, Zimmer Nr. 14 recht viele freiwillige Spenden dazu in Empfang nehmen zu können. Auch der Tanzlust der Besucher wird Rechnung getragen werden. Es ist daher der Anfang der Veranstaltung auf pünktlich 7 Uhr festgesetzt worden. Sie verspricht äußerst ge nußreich zu werden. Jedem ist darum, wie auch zum Zwecke der guten Sache und zur Anerkennung der mühevollen Vor bereitungen, die Beteiligung angelegentlichst zu empfehlen. — In den Stern-Lichtspielen wird am Sonntag ein Drama „Der Vogel im Käfig' und ein Lustspiel „Der Clown meiner Frau" gezeigt werden. — A mMontag abend wird Herr Däbritz seinen zweiten Vortrag: „Ich will! — oder wahre Religion?" halten. Wir sind überzeugt, daß alle, die am vergangenen Montag den Vortrag gehört, mlederkommen werden: wir sind aber auch davon überzeugt, daß viele noch Freunde und Bekannte mitbringen werden. Und das mit Recht. Herrn Däbritz sprechen zu hören, seinen geistvollen Reden und scharfen Schlußfolgerungen zu lauschen, ist ein Genuß. — Tötet die Wespen! Vielen wird es unbekannt sein, daß im Gegensatz zu den Bienen, bei welchen das ganze Volk überwintert, die Wespen im Herbst absterben und von jedem Neste nur eine Stammuter überwintert. Die jetzt fliegenden Wespen sind solche und beginnen nunmehr mit der Anlage eines Brutnestes. Es empfiehlt sich daher, jetzt ganz besonders, auf diese Jagd zu machen und sie zu töten, wodurch man die Entstehung einer ganzen Mespenkolonie verhindert. — Die Kollekte für den Allgemeinen Kirchenfonds, ge sammelt am Pfingstfest, hat in den Kirchen der Ephorie Dippoldiswalde 2794.75 M. ergeben, und zwar in Dippoldis walde 222.—, Allenberg 50. —, Zinnwald 30 —, Bärenstein 61.—, Börnersdorf 52.—, Breitenau 23. , Burkersdorf 53.—, Ditterbach 45.—, Dittersdorf 60-, Döbra 25.—, Frauenstein 147.—, Fürstenwalde 32.—, Fürstenau 22.75, Geising 42.—, Glashütte 109.—, Hartmannsdorf 40.—, Hennersdorf 69.—, Schönfeld12.—, Hermsdorf 45.—, Höcken dorf 50.—, Zohnsbach 62. -, Kreischa 305.—, Lauenstein 72. -, Liebenau 33 —, Nassau 116.—, Oelsa 100.—, Posfen dorf 130.—, Pretzschendorf 100. -, Rechenberg 75.—, Reich städt 110.—, Reinhardtsgrimma 68.—, Ruppendorf 37.—,