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«teXeftlftrU« t». »»«»«» dei Mednaltger Zutrugu», durch ualere Goten «»«»»» und »»»»»« an Gon», und Montaarn nur einmal) »vtt»OVt. durch au»würti,«»o»- »tlftonär« , Mt de» » LN »o Pt. vet etnmaltaer Auslelluna durch dt» Loft »Mt. «odneBeftellueldi. imitlu»- laud mit «nXvrkLkndeui Aulchla,». Nachdruck aller iitrtikt u. Original. Mftt«ilun,«n nur mit deutlicher Quellenangabe i.Dregd. Nachr") «Wifta. Nachträgliche bonorar- auivrüche bleibe» unberücklchtiat: ««verlangte Manuitnvte werde» nicht auidewaürl. relegrainm.sldrelle: Machrtchten Lrevd««». SegrSidel 1858. Llldkdürtelle UI»» L lutLV. ----- Unp»il»«iir»,t» at««« 31. L ^r?rr»rrrrLrrrrzr^««sE^»rr»^r!r?^^»rÄWr^r?E! kM?. V». Lsi'nksl'l!!. vom 1. Oktober 8svstrLS8e 9. Levädrt« krSrlsloas- uaä kursate vdr«o Mer Lrt. DE r.Sss«r t«tn»i.sr uvrjcsttsn uircl Mnxs. Mdft VN- Vuckft-Ir ya ^nnen8tk«88v LÜ Iteireliiite., ML' LauplgeMsMelle: Mirieustr. »8 4«. ^nresgen-c-ck. 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Stenvgraphcntag Gabelsberger, GerichtSverhandlnngc», Kreisansschußsitzung. ! Külilcr, «nbcständig.! InPvr stookwinor äsutsoliar uml oiijxlisoliar ^N7.utt-, Hosen-, pftletot.- null VVosteostoffs in ullon moäornon h'urbon unä ?rimll-tzunIitÄt»u ?.u billigsten ?reison. Verlluussstello 6er vom Lgl. ?inlln/.ministkriunt neuxeveSliltsn vorsokriktsiuLssi^ou Unikorinstofke ltlr Lonigl. 8LnI)s. Ltauts-k'orstbeumte. Aufgabe und Arbeit -er Zentral -Genosseufchafts - Kasse. In diesen Tagen blickt die Preußische Zentral-Genossen- schafts-Kasse auf eine zehnjährige Existenz und Tätigkeit zurück. Begründet durch das preußische Gesetz vom 31. Juli 1895, hat sic am 1. Oktober desselben Jahres ihre geschäftliche Tätigkeit begonnen. Das ihr aus Staatsmitteln zur Verfügung gestellte Betriebskapital, anfänglich 5 Millionen Mark, wurde durch Gesetz vom 8. Juni 1896 auf 20 Millionen Mark und weiter durch Gesetz vom 20. April 1898 aus 50 Mil lionen Mark erhöht. Schon diese sehr bedeutende und besonders wegen der Kürze der Zeit, in der sie erfolgte, sehr bemerkens werte Vermehrung der Betriebsmittel läßt erkennen, in welchem Grade der Geschäftsumsang der sog. „Prcußcnkasse" zuge- nommen hat. Die Kasse, von dem preußischen Finanzminister von Miguel ins Leben gerufen, ist aus rein wirtschaftlichen Bedürfnissen und Rücksichten entstanden und hat auch mit ihren geschäftlichen Transaktionen zunächst lediglich in dieser Richtung gewirkt. Bis zur Begründung der Preußischen Zcntral-Kenossenschafts-Kasse war den unteren und den mittleren K l a s s e n d e r Be völkerung, den gewerblichen, wie insbesondere den landwirtschaftlichen, ein zuverlässiger und ihrer wirt schaftlichen Lage angemessener, vor allem «in aus mäßigen Zins- fuß gestellter Person alkredit überhaupt nicht oder doch nur in mäßigen Grenzen zugänglich. Naturgemäß können die bestechenden Kreditformen und Kreditgcwohnheitcn des Geld marktes auf die speziellen Bedürfnisse und die individuellen wirt schaftlichen Interessen des Mittelstandes nicht in der Weise Rück sicht nehmen, daß dieser und anderen, wirtschaftlich minder kräf tigen Bevölkerungsklasscn Verluste und Schädigungen erspart werden. Hier kann allein der genossenschaftliche Zu sammenschluß helfend cingreisen. Auf genossenschaftlichem Wege wird cs möglich, die zersplitterten und vereinzelten Kräfte znsammenzufasscn, die persönliche Kreditfähigkeit und Kredit würdigkeit des Einzelnen zu einem starken, leistungsfähigen Ganzen zu vereinigen und so auch den wirtschaftlich schwächeren Kreisen den Vorteil und die Bequemlichkeit des allgemeinen Geld marktes zugänglich zu machen, ohne sie gleichzeitig einer empfind- lichen Benachteiligung ihrer pekuniären und allgemeinen wirt schaftlichen Interessen auszusetzcn. So ist cs möglich, daß Erwerbs- und Wirtschaftsgcnossen- schaften, Spar- und Darlehuskasscn usw. mit den Groß banken in Verbindung treten und im Aufträge und Inter- esse der ihnen angeschlossenen Vereinigungen finanzielle Geschäfte erledigen. Da aber die Großbanken zumeist nicht in der Lage sind, aus Rücksicht auf ihre eigene Sicherheit von der Forderung einer gewissen Garantieleistung abzusehen, da andererseits die Genossenschaften, die vorwiegend noch im Anfang ihrer Entwick- lung stehen, meist nicht in der Lage sind, Unterlagen in dem beanspruchten Umfange zu leisten, so erweist sich in der Mehr zahl der Fälle die geschäftliche Verbindung mit den privaten Banken zwar als anwendbar, ober praktisch nicht als ausführ bar. In diese Lücke des modernen Geldverkehrs, die namentlich von den landwirtschaftlichen Genossenschaften mit ihren zuneh menden Geldbedürfnissen immer unangenehmer empfunden werden, ist nun die Preußische Zentral-Genosscnschafts-Kasse ge- sprungen. Als Kredit- und Geld-Jnstitut für die Erwerbs- und Wirtschafts-Genossenschaften gedacht, ist ihr die soziale wirtschaft liche Ausgabe zugewicsen, den Personalkredit der nur mit mäßigem Kapital und überwiegend mit eigener Arbeit an der volkswirtschaftlichen Gütererzcugung beteiligten unteren und Mittelklassen zu fördern und zu kräftigen. Natürlich haben dabei, da es sich um eine privatscitig geschaffene Anstalt handelt, alle Erwerbs- und Gewinnabsichlen gänzlich zurückzutrcten. Gleichzeitig soll die Zcntral-Ge- nossenschafts-Kasse — in dieser Beziehung der den Geld- umlauf im Reiche regelnden Reichsbank ähnlich — den Gcldverkehr der preußischen Genossenschaften im Anschluß an den allgemeinen Geldmarkt regeln, den an einer Stelle bestehenden Kapitalmangel dadurch ausgleichcn, daß Bestände, die seitens anderer Genossenschaften verfügbar sind, der bedürftigen Stelle zugeführt werden, endlich auch zeitweilig vorhandene Ueberschüsse nutzbringend unterbringen. Von der Anstalt dürfen Darlehen gewährt werden an solche Vereinigungen und Verbandskassen cingetraßencr Er werbs- und Wirtschaftsgenossenschasten, die die Rechte einer juristischen Person besitzen, an die für die Förderung des Per sonalkredits bestimmten landschaftlichen lritterschastlichenj Darlehenskassen, an die in der Provinz errichteten gleichartigen Institute. Doch ist mit Rücksicht auf die Schwierigkeit der Prüfung der an st« herantretenden Kreditansprüche vorgeschriebe», daß Darlehen, die durch besondere Deckung nicht sichergestellt sind, nur an Vereint- gungen und Verbandskassen von Genossenschaften fZentral-, Hauptgenossenschaften. Verbandskassen!, nicht aber an einzelne Genossenschaften gewährt werden dürfen. Außerdem ist die Anstalt befugt, sonstige Gelder im Depositen- und Chcckverkehr anzunehmen. Spareinlagen an- und Darlehen aufzunehmeu, Kassenbcstände im Wechsel-, Lombard- und Effektengeschäft nutzbar zu machen, Wechsel zu verkaufen und zu akzeptieren, für Rechnung genossenschaftlicher Vereinigungen und solcher Personen, von denen sie Gelder im Depositen- und Chcckverkehr oder Spareinlagen oder Darlehen erhalten hat, Effekten zu kaufen und zu verkaufen. Ziel und Aufgabe der PreußischenZentral- Ge n o s s e n s ch a s t s - K a s s e lassen sich somit in kurzen Worten dahin zusammensasscn: Kreditgewährung au die in der Kleinwirtschaft tätigen Bevölkcrungskreise zu erträg lichen Bedingungen und angemessener Geldausgleich für die genossenschaftlich zusammengcschlosscnen Kreise durch Regelung ihres Geldangcbots und ihrer Gelduachfragc in Verbindung mit dem großen Geldmärkte. Welches Maß von Arbeit die Zcntral-Gcnosscnschastskossc im Lause des ersten Jahrzehnts geleistet hat und inwieweit sic der ihr zugewiesenen sozialwirtschastlichcn Aufgabe gerecht ge- worden ist, dafür sprechen folgende Angaben, die in der neuesten Publikation der Anstaltz in den „Mitteilungen zur deutschen Genossenschaftsstatistik für 1903", sich finden. Der Kreditverkehr der Kasse mit den Verbandskassen und Zentral-'Geuosscuschaflen belief sich, wenn man von dem Halbjahr Oktober 1895—Mürz 1896 absieht, im ersten Jahre aus 85,2 Millionen Mark an Ent nahmen und Auszahlungen, und aus 65,6 Millionen Mark au Rück- und Einzahlungen. Schon 1898 waren die ersten hundert Millionen überschritten. In 1901 wurden 168,4 Millionen bezw. 189,1 Millionen Mark umgesetzt, in 1903 bereits 288 Millionen bezw. 286,9 Millionen Mark. In demselben Jahre betrugen die Entnahmen der Verbandskassen in lausender Rechnung durchschnittlich für den Werktag 951 000 Mark, die Rück- und Einzahlungen 947 000 Mark. Für oen laufenden Verkehr jucht die Kasse an einem möglichst gleich mäßigen Zinsfuß sestzuhaltcn, eine Einrichtung, die sich als über aus dankenswert für die Vcrlmudskassen bewährt und schließlich dazu beigetragcn hat, daß die beteiligten Landwirte, Hand werker usw. billiger Wirtschaften konnten. Im Wechsel- und Lombardverkchr war die Kasse freilich auch ihrerseits den Schwan kungen aus dem Geldmärkte unterworfen. Vom 1. April 1898 ab gilt der Lombard - Zinsfuß der Reichsbank, der sich im Etatsjahre 1901 durchschnittlich aus 4,73, 1902 aus 4,42 und 1903 auf 4,91 v. H. stellte. Auch für den Wechsclverkchr mit den Verbandskassen war im großen und ganzen der Reichs bank-Diskontsatz maßgebend. Durch diese Zinspolitik hat die Zentral - Genossenschafls - Kasse unter den zeitweilig schwierigsten Verhältnissen des Geldmarktes den Genossenschaften den Rücken freigehaltcn und sie in den Stand gesetzt, ielbit bei hohem Staude des Geldmarktes dauernd verhältnismäßig billig Geld zu erhallen Die Erweiterung der geschäftlichen Tätigkeit der Kasse ist durch die Entwicklung des Genossenschaftswesens bedingt. Am I. Januar 1903 bestanden 20 755 Genossenschaften mit 3 139 511 Mitgliedern, davon in Preußen 11 780 Genossen schaften mit 1710113 Mitgliedern, in Bai>ern 3453 mit 349 328, in Sachsen 494 Genossenschaften mit 239204 Mitgliedern. Im Königreich Sachsen sind die mitgliedcrreichen Konsumvereine stark vertreten: von den 239 204 sächsischen Genossenschaftsmit gliedern gehören nicht weniger als 202 254 den Konsumvereinen an. Die durchschnittliche Mitgliederzahl betrug im Jahre 1903 im Königreich Sachsen 484, eine Zahl, die nur noch von Ham burg mit 673 Mitgliedern durchschnittlich übcrlroffen wird. Weit dahinter zurück blieb Preußen mit 145 sStadtkrcis Berlin mit 275!, Bayern mit 102, Württemberg mit 157, Baden mit 221, Sachsen - Meiningen mit 256, Sachsen-AIten- burg mit 239, Neuß ä. L. mit 296, Neuß j. L. mit 279, Lübeck mit 213, Bremen mit 137 usw. Für das Deutsche Reich ist 151 die Durchschnittszahl. Die staatliche Förderung des Ge nossenschaftswesens hat, besonders seit 1899, in welchem Jahre der Zentral-Gcnossc»schafts<Kasse erheblichere Mittel zur Ver fügung gestellt wurden, die Entwicklung der eingetragenen Ge nossenschaften in Preußen außerordentlich beschleunigt. Alles in ollem ist die Preußische Zcntral-Genossenschasts-Kasse ihrer wichtigsten Aufgabe, die Entwicklung und die wirtschaftliche Betätigung der Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften zu für- dern, im vollen Umfange gerecht geworden. Von hoher Ar tung ist namentlich, und zwar sowohl in volkswirtschaftlicher, wie schließlich in nationaler Hinsicht ihr wachsender Verkehr mit den ländlichen Genossenschaften. Nach dieser Richtung ist ihre Tätigkeit offenbar noch weiterer und in hohem Maße segensreicher Entwicklung fähig. Neueste Drahtmeldnngen vom 31. Juli. Der rukMch-iavauische Krieg. PeterSbur meldet unterm 29. ! lungtschöng besetzt. Am 23. Juli hatte eine Armee-Abteilung,'die auf das DesilLe von Vangooulin vorgegangen war, als sie sich am 24. Juli Ehrdagou in östlicher Richtung näherte, -in Ge - z. lPriv.-Tel.) General Line witsch zuli: Die Armee hält die Gegend von Hei- fecht mit Ehunchuscn. Unsere Abteilung besetzte das Dorf nacti einem Fcuergefecht. Am 26. Juli rückte das Detachement weile, vor, wobei es sich im ständigen Jeuergesechte mit den sich aus das Torf Malougoou zurückziehcuden japanischen Vorposten befand. Die wcstlicb des Dorics gelegenen Hügel waren vom Gegner besetzt. Nack Beschießung der in mehreren Reihen an gelegten japanischen Schützengräben gingen unsere Truppen zum Angriffe über und erstürmten gegen 6 Uhr abends die japa nischen Stellungen. Die Japaner zogen sich unter beträchtlichen Verlusten zurück. Das Detachement trat nach Erfüllung jcinec Aufgaben den Rückmarsch an. Tie Friedensmissiou. London. lPriv.-Tel.) Der Sonderberichterstatter des ,.Daily Telegraph" an Bord des Schnelldampfers „Kaiser Wil helm der Grvße" sendet mittels drahtivser Telegraphie eine Unterredung mit dem russischen Friedensunterhäudler Witte. Dieser jagte, er betrachte sich megr als einen Kurier als einen Unterhändler. Er sei einfach von seinem kaiserlichen Herrn geschickt worden, um zu hören, unter weichen Bedingungen die Japaner bereit seien, den Frieden zu schließen. New York. iPriv.-Tellj Ter j a p a n i s ch e M i n i st e r- Präsident GrofKatsura soll sich in einer Unterredung mit einem Vertreter von „Colliers Magazine" folgendermaßen geäußert haben: Japans Streben richtet sich ausschließlich aus die Erhaltung seiner nationalen Unabhängigkeit: es hegt keinen Wunsch nach einer territorialen Vergrößerung, oder einer diktato rischen Oberherrschaft. Rußland muß indessen polilisck wie auch aus anderen Gebieten die -rosten des Krieges tragen. Unsere Politik in Ostasicn ist mit der Englands und Amerikas identisch. Wir wollen zu unserem eigenen Besten und zum Besten der Welt mit allen Naüoncn Zusammenwirken, uni China und K orea die Segnungen der modernen Entwicklung auszuzwinaen. China und Korea sind in den Händen einer korrupten, unwissen den Beamtenschaft, die wir so schnell als möglich durch Erziehung bessern werden, wenn cs gebt, durch Ueberredung, wenn es aber nötig ist, durch Zwang. Japan hat schließlich der Welt noch mit- zuleiicn, daß cs bereit ist und immer bereit sein wird, mit jeder Nation zu kämpfen, die versucht, die Linien zu über schreiten, die wir als die Grenze unserer nationalen Sicherheit betrachten. Zur Lage in Nustkand. Petersburg. lPriv.-Tel.) Der ehemalige Minister des Innern Fürst Swjatopvlk - M irski ist Svnutaa nach dem Gouvernement Charkow auf sein Gut nbgereist. Die Abreise des Fürsten wird dem Drucke der reaktionären Partei zugcschriebcn, die Swicitvpolk-Miriki z» verstehen gegeben habe, daß die Zeit der Reformen »och nicht gekommen sei. — Der Arbeiter A. Wassiljew. ein Mitglied der ruisischcn revolutionären Partei, der unlängst in der Galcriiaici Gawani den Pvlizeilcutnaiit Kanclin aus politi schen Gründen ermordet hatte, wurde vom Petersburger Kriegs gcricht, dessen Borsis^ General Barv» Osten-Sacken führte, zum Tode durch den Strang verurteilt. Als die Richter dies Urteil verlasen, wrang Wassiljcw von der Anklagebank ans und rief: „Ist das Gerechtigkeit, ist das Euere Wahrheit?!" — In Cherson haben die Verhandlungen des provisorischen Kriegsgerichts gegen 21 Soldaten begonnen, die beschuldigt sind, den Obersten des Tisziplinarbataillons Tawidow ermordet zu habe». — In Ryschkaiwfla in Süd-Rußland fanden Sonnabend und Sonntag blutige Judenerzeiie statt. Anlaß zu den Unruhen gaben Streitigkeiten zwischen Reservisten und einem jüdischen Händler Das ganze Städtchen wurde demoliert, den Bürgern wurde Hab und Gut geplündert. Die Zahl der Opfer ist noch nicht bekannt, soll aber sehr hoch sein. Petersburg. Der Zar ernannte eine Kommission zur Untersuchung der Demoralisation unter den Secstreitkräften an der Ostsee und im Schwarzen Meere. Der neue Marincminister Virileif wird den Vorsitz in der Kommission fübrcn, die nr Kronstadt, Liban und Sebastopol Erhebungen anstellen wird. Odessa. Das Kriegsgericht, das über die Meuterer des „Pole m k i n" und deS „George Pobjedonosscz" aburteilen wird, tritt am 7. August in Sebastopol zusammen. Die Meuterer, die sich gefangen a»t dem Schiff „Prnth" befinden, werden vom Schiffe direkt in dzas Lokal, wo die Verhandlung stattfindct, gebracht. HM 18 Berlin. (Prio.-Tcl.) Nach einer jetzt eingcgangcnen ersten amtlichen Meldung ans Kamerun an der deutsch-fran zösischen Grenze im Südostcn des Schutzgebietes ist die deniiche Faktorei in Missum - Mission von Senegalesen widerrechtlich aufgehoben und beraubt worden. Der Chef des Grenz- dislriktcs, Hanptmann Scheuncinaiin, der sich zurzeit im süd lichen Teile seines Bezirkes anfhält, wurde beim Einmarsch in MissumZMissui» beschossen. Bei der Abwehr wurden von leinen Leuten fünf Angreifer getötet mid vier zu Gefangenen gcmachi. Der Gouverneur von Kamerun hat nach Eintreffen der Nachricbt de» Kommandanten der Kaiserlichen Schutztrnppe, Oberst Müller zur Einlegung eines Protestes und zur Regelung der Angelegen heit nach Gabun, dcm Sitz des sranzösiscken Gouverneurs, en:- sandt. Gleichzeitig Hai er sich mit dem Gencralgoiiveriieur des französischen Kongos in Bratzioille in Verbindung gesetzt. Dieser schlug die baldige Entsendung einer großen Kommiislön an Ort »no Stelle vor. Der Gouverneur von Kamerun hat sich mit diesem Vorschläge einverstanden erklärt, um weiteren Grcnzstreitigkciten vorzuheugen. Berlin. Anfang August tr'It der Vertrag zwischen dem Reiche und Luxemburg über die gegenseitige Zulassung des zu», menschlichen Genuß bestimmten Fleisches zum freien Vcr kehr in Kraft nach den dort Darnach wird das Fleisch, das in Luxemburg eltenden Vorschriften untersucht oder abacierligt nach den dort aeltenoen Aorsckrijlcn untersucht oder abgeierligt worden ist, in Deutschland ebenso behandelt, wie das in Deutsch, land untersuchte oder sbgefertigte Fleisch. Das Gleiche gilt für die Behandlung deutschen Fleisches in Luxemburg. Breslau. fPriv.-Tcl.> In Nikolai wurden durch einen Blitzschlag zwei junge Bergleute getötet, von denen der eine morgen seine Hochzeit feiern wollte. Kottowitz. lPriv.-Tel.) Der Rückgang der Ge- nrckstarre balt weiter an. Im Kreise Katiowltz ermäßigte sich die Zahl der Erkrankungen in voriger Woche auf 34, die Zunahme betrug nur 6. tt