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Nr. 4L Jahrg. K»r«spr«ch»,i »,»«»«»« 2,2«« - ».schäftsst.^ iso„ P,itiche«»l>»«t,r Dr^»»e» «r.14787 SMilfthe Sonnabe«d, IS. Februar 1V21 Redaktiou und Geschäftsstelle, »eesden,« ^olv»t»«»aße 4« volHzmmm «»znaSpret«, «ierteljührtlch ftri Hau» «»«„»« t mtt illuftrt»rt«r ««»agr LS.7S q» „ , . elngbU^Nch Psstdkstellaeld ' ° " ^ ^ Li- LLchstlche B»Ik»z«Itung erscheint a» «Leu M-chentngen nachm. - TprechsUmd- der «edattt«,: ,, ,» Uhr twcnr «neeta«,, «miatzm. bau S-Ichüst,an,eigen di» '« Uhr. da» g°«ii.e,,-n,eta.n bi, »I U»r von». - »rci, für »i- LetU>Svalt»«tl« ».4« Sc ln, ReNamrtetl N LN.V. ^amtltenau^iaen I.U« — Mir undenU'ch «elchrtebenc. fowre durch g'^cher »ufgegeben'e kb.me., wir die «eran.war.iichkei. für die «ich.'«"', de» r-xte. nicht »b.ruehn.«. Ausschnitte itzs Zuverlässige Meldungen berichten, dag die Entente in Deut.ckland eine Statistik der Vergnügungen n. deui «ü..elaufcnen Jahre zusanimenstellen will. Es ist sicher. datz ein« solche Statistik nicht an der Tatsache d-c furchtbare» Not und dek entschlichen Elends rütteln kann, die gegenwärtig in weiten Kreise des deutsche» Volkes, in der Arbeiterschaft. nn Mit. 1eistar.de und nicht zuletzt auch in den Kreisen geistiger Arbeiter, herrschen. Darf die Statistik eine noch so hohe Zahl von Ver gnügungen feststellen, an dc.u Vorhandensein der N>t. an dem Besteher körperlichen und geistigen Elends kann» dadurch nickst- geändert werden. Allerdings müssen wir ebenfalls mit der Tat sache rechnen, das; diese Vergnügungsstatistik. welche die Ent?,ne bei uni Veranstalten will, unsere Lage nicht verbessern w>rd. Aber es bedurfte ja einer solchen Statistik durch unsere Feiner gar nicht. Ein Blick auf unsere Verhältnisse bat d«, zahlreich »n Deutschland befindlichen Mitgliedern der Entente!'ii.niisüo. nen auch ohne Statistik ein Bild von dem wilden Vergnügung», taumel — bei einer Karnevalsveranstaltung in einer der scheu Stadt ist von nachmittags 6 Uhr bis nachts um 18 Uhr Nachweis- bar für 45« OVO Mark gegessen und getrunken worden — ge geben. Alle Warnungen, die von verschiedenen Seite», seit zwei Jahre»' — auch an dieser Stelle — ergangen and. waren so gut wie fruchtlos. Es ist ein betrübendes Bild in unserer Zeit, da st ?a München — ausgerechnet in Bayern also - »vo »»ach dem Pariser Diktat aller karnevalistischer Rummel verbot»» war — die Polizei in dem „Bayerischen Hof" eine Veranstaltung frühe, rer Hofkreisc aucheben musste, und zwar in einem Hmgenblicke, wo m den grasten Sälen Münchens gegen das Par-ser Diktat Massendemonstrationen stattfanden. Wir sind allerdings der Meinung, dast die Heilung der Verhältnisse von oben beginnen v nst Also Tatsache bleibt, daß der Vergnügungstaumel der letzten beiden Jahre auf alle Fälle schwere Schäden m Gefolge hat, und das Bedauerliche an dieser Tatsache »st, dast Millionen Notleidender darunter initleiden müssen. » In der Deutschen Vötkspartei Sachsens ist eine kleine Krisis auSgebrochen. Der Vorstand der Deut'chen Volkspartei der Ortsvereine Blasewih und Loschwitz hat wegen der Haltung dieser Partei in der Eingemeindungsfra'ge seine Aeniter niedergelcgt- DaS ist natürlich keine welterschüt- terndr Sache, immerhin ist die Angelegenheit aber lvpisch für dis politische Reife bezw. die Unreife mancher bürgerlichen Kreise. Wir haben selbstverständlich keinerlei -Veranlassung, uns irgendwie für die Deutsche Bolkspartei in einem sochen Falle einzusthen. Nnr weil, wie gesagt, die Aiigekegenhest charakte- xistisry ist, soll sie Erwähnung finden. Mai» kann über d»e Ein gemewdungSfrage von Blasewitz und Loschwitz nach Dresden sehr verschiedener Meinung sein. Auch dis Ansichten in der Deutschen Bolkspartei im Landtage waren darüber geteilt; d»e einen stimmten dafür, die anderen dagegen. Der Vorsitzende der Fraktion der Deutschen Volkspartei im Landtage. Oberbür germeister Blüher. ist begreiflicherweise für die Eingemeindung. Es lassen sich, wie schon augedeutet, Gründe dafür und dagegen an führen. Aber das Bezeichnende liegt darin, daß die Orts fticung einer Partei ans einem solchen Grunde ihre Acmter niederlegt. Wenn öfter die Frage ausgeworsen wird, warum bei den Wahlen beträchtliche bürgerliche Kreise zu Hanse bleiben, so liegt das vielfach darin, daß diese Kreise mit der Haltung ihrer Partei in einer untergeordneten Frage nicht ein verstanden sind. So lange solche Zustände bei uns herrschen, ist ,,'cht dorm» zu denken, daß wir im Kampfe gegen den Sozialis mus du"bgreisende Erfolge erzielen könne»». Unter durchgrei fender. Erfolgen verstehen »vir nämlich nicht die Erringung irgend eines Wahlerfolges in diesem Sinne. DaS Problem: Ikerämpsung des Sozialismus in seiner ganzen Front, muß »veit tiefer angefaßt werden. Nicht nur den Herren von der OrtS- keitung der genannten Partei in Loschwitz und Blaiewitz, son dern darüber hinaus weit größeren Kreisen in verschiedenen Parteien iut politische Schulungs- und Aufklärungsarbeit drin gend not. r: E * » Der Berliner „Reichsbote" hat die Tatsache, daß evangelische Zentrum Sa »Hänger organisatorisch sich betätigen, zur Veranlassung genommen, in zwei Artikeln, dir in diesen Spalten schon einmal erwähnt wurk'N, einen Kampf gegen das Zentrum zu entfesseln und zu be- haupten, das Zentrum sei „römischer JesuitismuS und Kleri- kaliSmns, die ihren Herrscherthron stets auf der Urteilslosigkeit der Völker aufbauten. und, so »veit sie konnten, jede» Kultur- fr rtschritt hinderten". In diesem Stile geht es dann noch eine Zeit ong im „ReichSboten" weiter. Die mehrheitssozialdemo- ^at'sche .Chemnitzer BolkSsttmme" .Mr. 40 vom 17. Februar) greift jetzt die Angelegenheit auf und markiert den lachenden Dritten. Diese Tatsache sollt« doch immerhin auch den Leuten um dem „ReichSboten" einiges ,u denken geben. Daß der in Dresden durch seine vor Jahresfrist gehaltene Rede »och bekannte deutschnationale Reichstagsabgeordnete von Gräfe-Gold ebee jetzt in einer Wahlversammlung in Al tona erklärte, „das durch den Katholizismus ver tretene Zentrum stehe im Dienste der Entente", sei in diesem Zusammenhänge nur erwähnt. Wer in den bei den letzten Jahren die Psyche des Herrn von Gräfe und seiner Deutschnationalen Partei beobachtet und wer seine Rebe in Dresden 1920 gehört hat. wird darüber nicht erstaunt sein. Ein bekanntes Wort heisst: „Der kluge Manu baut vor.' Die im 96. Jahrgange noch immer vegetierende „konserva tive Zeitschrift für das sächsische Volk, Das Vaterland" bringt in ihrer Februar-Nummer 1921 eiu Wort an d»e Deutschnationale Partei unter der Spitzmacke »Wen»' Ihr »voll».!" In diesem Artikel wird gesagt, der Aus gang der sächsische»» Wahlen habe die Möglichkeit nahe gerückt, „die preußischen Landtagswahlen vollenden sie vielleicht zur Tat sache. dast die Negierung iu die Hand» der Deutsch- n a t» o n a l e n Volks Part ei übergehc". Der Artikel bezweckt, „sich grundsätzlich klar darüber zu werden, was eine deutsck-naiionale Regierung bringen muh". Es ist der Ruf nach de»u Staatsmann — natürlich so, wie die Deutschnationale Partei ihn sich denkt. Aber es ist schon interessant, dast selbst diese konservative Zeitschrift erklärt, man müsse diesem Staats mann auf mindestens ein Jahr unbedingte Zeit geben. Es sind nicht nur Schmeicheleien, die in dieser» Artikel gesagt werden Es wird darin zum Beispiel den Deutscynastoiialen folgendes zugmuseu: „Seid Ihr zu rechthaberisch, undilziplimert, trotz- köpftg, querkindisch dazu, so seid Ihr wert, zu den Resten der Sozialdemokraten und Genossen auf de»» Anger zu fliegen.' Da? Wesentlichste ist die Erklärung, dast „vieles, was man nach träglich als einen Vorzug des alten Systems oder a's notwen dige Voraussehimg von gewissen seiner Vorzüge empfindet, nach der Driinmheit vom 9. Noveinber nicht sogleich »vieder herzu stelle» ist". Die Erwartungen von einer deutsch- i-atftnalen Negierung müssten sich durchaus in den durch die Verbältnisse geschaffenen Grenzen be wegen. Ra also! Das wird hier sofort einer eventuellen deutscknationalen Regierung zugebilligt. Jede bürgrc iche Par tei, vor allein aber das Zentrum, haben die Deutschnationalen bis jetzt in Grund und Boden verdonnert, wenn betont worden ist, dast die Erwartungen von einer Koalitionsregierung „sich durchaus in den durch die Verhältnisse geschaffene» Grenzen" bewege»' müssten. styl. Die EntWdiqttnq der Liquidierten Nach Artikel 297 und 74 des FriedenSvcr-eogcS haben die Staaten der Entente das Recht, alles deiitsche Eigentum im Anslande und Elfaß-Lotbringen zu liquidieren. Sie haben da von in weitestem Umfang Gebrauch geinacht, und es ist sozu sagen das gesamte deutsche Eigentum im Ausland und Elsaß- Lotbii'ugen au Grund-, Betriebs- und KavitalSvermögen bis zur armselige» Habe des kleinen Mannes der Liquidation zum Opftr gefallen. Daß bei solchen Maffenveräußeruugeu plan mäßige oder unbeabsichtigte Verschleuderung nnvclmeidlich ist. ist selbstverständlich. Man kann schätzungsweise anuehmen, daß hmhEens der vielte Teil oder noch weniger der- Gcgcnwartswer- tes dobei erzielt wnrde. Nach Artikel 297 des Friedensvertrages yat sich Deutsch land verpflichtet, seine R e i ch s a n g e h ü ri g e » wegen der Liqvidatiott ihres Eigentums, ihrer Rechte und Interessen zu entschädige». Da der FriedeiiSverlrag als völkerrechtlicher Vertrag ein seitig von Deutschland nicht äbpcändert werde i darf, und da ec ferner durch deulsches Reichsgesetz vom 10. Juli 1919 zum deutschen ReichSgssctz gemacht wurde, hat jeder Liquidierte einen unmittelbaren Rechtsanspruch an das Deutsche Reich auf „Ent schädigung". Mangels jeder Einschränkung im Friedensvertrag kann es sich nur um eine volle Entschädigung handeln. Nichtsdestoweniger hat die Reichsregiernag in den Liqui- datirr.Scßhtlinien vom 26. Mai 1920. welche jedoch nur eine Ausführungsverordnung vorstellen, festgelcgt, dast den Liquidier ten vur der Liquidations-Reinerlös, wie er non der ausläudi- sch--, Regierung fcstgestcllt ist, in ausländischer Währung, nm- gerechuet in Reichswährung zum Kurse des Tages, an welchem die crsländische Regierung der dentschen den Betrag gntschreibt. al« Entschädigung ausgezahlt wird. Hierin liegt bei dem geringen durch die Liquidation er zielten Erlös eine erhebliche Benachtz iligung der Liquidierten. Selbst wen» man durch die ttmrechin r; der ausländischen Va luta in deutsche Mark einen höhere:: arkbctcag erhält, wobei zu beachten ist. dast es sich um Papiere, ,rk gegenüber verlorenen Goltmack handelt, schneiden die Liquidierten noch außerordent lich schlecht ab. Wen,« z. B. ein deutscher Landwirt kn Elsast-Loihringen ein Landgut nebst Inventar mit einein Friedenswert von 100 00 > M. verlor, das zu 36 000 Franks liquidiert wurde, so er- - l>, das. wenn man den französischen Franken gleich ,n 4 M. setzt — 140OVO M. während zum Ankauf eines gleichwertigen Le i.tgutes der Liquidierte heule mindestens lVOOVO M. kraucht. Trotz dieses kläglichen Ergebnisses haben die Liquidierten bisher im allgemeinen bei den Richtlinien vom 2«. Mat 1920 sich beruhigt, und warten auf die ihnen versprochene Ent- fck.ätigiing. Bisher Huven sie bestenfalls Vorschüsse von 60 oder höch stens 75 Prozent des FiiedcuswerieS erkalten, da dir Staaten de* Entente noch nicht über die Liquidationen mit Deutschland at gerechnet baben. ovwohl sie die Nutznießung des l-quidierten deviscben Eigentums teilweise schon 4—5 Jahre, mindesten» aber seit dem Waffenstillstand geniesten. Auch hat o-c deutsch« Neu erung »och keine diesbezügliche Vecg!v*e,wv.u'chr-ft er laßen. so dast der Liquidierte heute noch nicht weist, wohin er sich wegen seines erlittenen Schadens zu wenden hak. In der Aufzählung der Naturalleistungen, welche Deutsch land aus die Kriegsentschädigung bisher au die Ententestaateu gemacht hat, fehlt bisher ein Posten sür das liquidierte deutsche Eiqei tum, obwohl es sich um viele Goldm'lliarden handelt, nw'ki allein für Elsast-Lothringeu mehrere Milliarden franzö sische Franks heraustommcn. Neuerdings verbreitet iich nun das Gerücht, lne Reichs- regicrnng beabsichtige eine noch weitere Verschlechterung der Rechte der Liquidierten in der Beziehung, dast ihne" ihr An- s.-rnch auf den Liquidations-Reinerlös entzogen und an dessen Sieile nur der FriedenSioert in deutscher RetchSwäkrung al» Entschädigung gezahlt werden soll, wobei natürlich wieder mit der Aktion gearbeitet wird, daß die gezahlte» Papiermark ^de, relb.rrneu Goldmack gicichslünden. Ein solches Portzeheu würde jedoch eine ungerechtfertigte Bereicherung der AcchSkasse zu Lastrn der von Haus und Hof. aus d-c Werkstatt- u"d Schreib stube vertriebenen Liquidierten sein. Keinessall kan» das imt der trostlosen Lage der Reichsfinanzen begründet werden, denn auch nach den bestehenden Richtlinien vom 20. Ma> 1920 er hallen die Liqnidierten nicht einen rote» Heller aus der Reichs- kasse. sondern es wird ihnen nur der Betrag auSgezahit. weicher dem Deutschen Reich auf MeparationSkonto gutgeschriebei» wurde. Die geplante Kürzung des Schadenersatzanspruches aus den Friedenswert würde als Konsiökatiou oder Sondersteuer z« Lasten eines Bevölkerungsteiles anzuseben sein, der dem Vater lande schon die schwersten Opfer gebracht bat. Die Liauibierten werden sich selbstverständlich ein solch«- Vorgehen nicht gefallen lassen. Es handelt sich im vorliegende« Falle nicht uni ein Geschenk, sondern um einen durch den Frie dens!» rtrag und ein deutsches Reichsgeseh begründet-» Rechts anspruch. Wie ungerecht ein solches Vorgehen sein würde, zeigt auch d-r Hinweis auf die Schuldner von ausländischer Valuta« dt« auf Grund des AusgleichSgesetzes ihre ausländischen Schulde« in Rtichswäbrung umgerechiiei zum FriedenSkur» abdecken dür ft». wobei das Deiitsche Reich riesenhafte Valutaverluste auf ft-ne Kasse übernimmt und wobei noch zu bedenken ist. daß dies« Val.- aschulduer i» Deutschland ihren Wohnsitz haken und in ihren- übrigen Vermögen durch den traurigen AuSgang des Krie ges l icht berührt wurden. Tie oben angeführte Liquidation eines Landgutes »mrd fteurrlich auf Grund des AusgleichSsteuergesetzeS, das wie all« St, ncrgesstze nicht zwischen FriedenSgoldmark und heutiger Papulmark unterscheidet, als VermögenSvermehrung um 40 00« M. betrachtet »nd erfaßt. Das Reich erhält also durch die Besteuerung etwaiger an sich schon fiktiver ,"genannter LignitationSgewinue eine» großen Teil dessen zurück, was eS als Schadeussumme rächt etwa auS eigener Tasche, 'andern in diesen: Falle a»!S der Gutschrift der Enteine ausgezaktt bat. Ilm eine weitere Inflation durch die Auszoblung der Liquida« tivnSftlnmen zu verhüten, muß die Barzahlung möglichst oec« in-ede» werden. Den Liquidierten sind vielmeyr Schuidversck ee:- buiisen des Deutschen Reiches ausznhändige». Hierourch wird eine sofirt fällige Schuld des Reiches in eine fundierte verwan delst deren Rückzahlung einer späteren Zeit vorbebalien werden könnte, in welcher das wieder gesundete Wirtschaftsleben Dertschlauds in der Lage sein würde, eine solche Abdeckung -.st-r Kriegsschulden vorzunebmen. Will mair de» Liquidierten nicht direkt Reicheschuldver- schr-'bungeu in die Hand geben, so möge man eine oder mehrere Treulaiidgesellschaften gründen, die ihrerseits ftlche SchuiWer« sck re'bniigen avSgcben, für deren Verzinsung und Tilgung das Deuische Reich haftbar sein müßte Auf diese Weise wurde das Budget de? Reiches vorerst nur m't den Zinse» der Liquidaliousschuldverschrcibuugen belastet, nud auch hiervon würde der zehnte Teil wieder als Kavital- crtiagssteucr in die Reichekasse zurückfließeu. Des ineiteren würden Hundcrttansendc ran L,quidierien in die Lage versetzt, energisch an den Wiederaufbau 'brer Exi stenz zu gehen. ES würden dadurch neue Stelkerquelle» ge schaffen werden, der Arbeitslosigkeit würde vorgebengi, die Warenproduktion würde erhöht, so dast infolge größerer, für de» Expcr' frei werdender Warenmengen eine günstige Wirkung aus die Valuta unausbleiblich sein würde. DaS wäre eine Forderung de? Wiederaufbaues, von. dem so tue', geredet wird, wie sie röscher und besser nicht gefunden werden könnte. Sollte das Deutsche Reich nicht in der Lage sein, die Ab rechnungen über die Liquidation mit den Eatentcstoaie» bald durch-usetzeu, so sollte die deutsche ReichSregierung nicht davor zurückschreckeu, im Abfinduugswege schon vorber die Liquidierten zu. befriedigen. Dabei würde das Reich noch einen Sonderge- winn in der Form machen können, daß zweifellos yroße Kreise der Liquidierten die auszugebeuden Sch»ldverschre,bungeu im AvsindungSivege zu Pari übernehmen, den KiirSverlnst bei der Verwertung also selbst tragen würden, nur um möglichst rasch »vieder die Verfügung über einen Teil ihres Vermögens zu er halten. Ein solches Vorgehen würde im beste» Sinne de? Wor te? produktiver Niederaufban sein. Kr».