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Doraderrö-Blaü SS. Jahrgang. AL 47. Sormabend, 28. Nanuar 1922. »r«»lanschr<Il! A.chrlchi« D»«t« 8«n>Ipr«ch,r-Samm»lnmnm»r 2S 2.1. vui- sür Nachkg»tprSch»: S0S11. Gegründet 18SK -- t» Druden vnd V»rm1»n Ulpllch »«»tmali-er gutraa-n, «vnalll. !«.- M.. 2e)Ug8»Wövüyr zAA ^ Do» d«i Uil'ch tw»i-NLlls«m Dnl-nd monatlich «I. Anzeigen-Preise. «>^n ^ ^ »». Lartt. vu,w«! SchrM'IIunq und izavvto»ich!«t»8»ll»: M,rt»»ilr»b» SStsv. Dru» a. «arta« »on vtr»lch. «rlch.rdl In Dr»»Sn». PosttchaOr-klonIo 10S0 Der,»«». »« «U d««0t»«i a«ull«n<ln,a^ <.Dr»a!m»r «achc-'I vU««» - Uiu«rton,t« SchnMIüch« ward,» nicht auIdna-dN. tznn.km. v.erin.IIek.i' 0»e«lni»g«n. tzn- unkt V.eic.uk von Ak.etp«pi.e«n. HInt«eI«gung»»t«»« von Woetp.pI.e.n Llnlü.ung von Lin» unkt S.vilnn.nt.»- »ekolnvn. »n- un«1 V.ek.ut ke.mck.e 0.16»«et.n. llteslliiet Nsi»Iel8bs»Ii chil«i»«g«««it»ei««tt 0i1ni-»N»> > i> .1»! ük Uiliimel»!! IitzliiMikiliig 7. ViNliiiHnIi 81. Vsiiui'Iill»»». vlinßlitr S. »lllttntnil, N. Sok.eikv.etk.1ie. klnri.kung unkt chnik.ut von Ak.ek».>n, Ke.6itv.eik.ke g.g.n W.etp.pi.e. un6 Vt»e«n. V.emi.tung von t.u.e- un«t .indeuek,ivk.e.n St»KI1itvk.en unt.e V.e,ekiu0 6.» ddi.t.e» un6 «iiltv.erekiut» 6.e v»nic. Karöings Enkfcheiöung für Genua. Der Zelkpunkl -er WeNwirtschaslskonserenz verfrüht. Siaaer DrabtderiL» der „Dre » d ». Nachricht» »*.t Paris, r?. Jan. Der Reupvrkcr Berichterstatter deS New Aerk Herold" crsährt in den höchsten amtlichen Regie» «agskreis.u, das, heute eine Sitzung des amerikanische» Sabinetts stattfinden solle, in der die Erklärung abgegeben iverdeu wird. datz Amerika die Einladung zur Wirt» schaftökonserenz nach Genna ablehne. Die Tatsache, datz der amrrikau.s he» Regierung brtressä »er Tagesordnung d:r Konferenz von Genua keinerlei Zu» icherungen gemacht norden sind, hat diese Ent» !cheidung besonders stark bceiuslntzt. Man er klärt scrucr, das, der Zeitpunkt stark versriiht sei. Die Ein» »crusung einer Wirtschastükonscrcnz zu eine« späteren Termin könnte Amerika die Möglichkeit geben, eine Sin- adung dazu anzunehmen. Zweifellos ist diese Entscheidung «es Präsidenten Harding auch sehr stark vom Staatssekretär vtellou beeinflußt werden, der sich aus den Standpunkt teile, cS sei nicht Aufgabe Amerikas. Vorschläge zu machen, nie di« finanzielle und wirtschaftliche Vage der Welt ver- iesscrt »erden könnte. Amerika müsse vielmehr solche Bor- chiäge abwartrn und dann zu ihnen einen bestimmten Ltandpunlt einnehmcn. Präsident Harding wünscht in -rfter Linie, das; die europäischen Staaten den ungeheuren Aotcnnmlans -inschränken und endlich cinfrhen möchten, datz die Wirtschaft» ichc Wiedcrhertz Nnug der Welt im engsten Zusa mmenhang nit dem nirtschc.ftllck.cn Wicterauslau Deutschland) stehe.! Diese Tatsache mache eine schnelle und vernünftige Regelung! acr Rcxaraticniisrage notwendig. Ebenso wünsche die! amcritanische Regierung, ehe sic sich ans eine internationale Konferenz begebe, datz der amerikanische Senat die von der Abrüstungskonferenz beschlossenen Verträge rati» iizierc. Einige der„i norrsöhulichen" Staaten im Senat würden zweifellos d:c Ratifizierung ablchnen, wenn sich >i« Vereinigten Staaten sür eine neue Konferenz aus» sprechen würden. Präsident Harding wird also in der heute tattsindendcn Sitzung die an die Vereinigten Staaten er» zangeue Einladung zur WirtschastSkonserenz von Genua »diel, neu und gleichzeitig Mitteilung darüber machen, wie sich in Zukunst die Beziehungen zwischen den Ver einigten Staaten und den europäischen Negierungen ge stalten werden. Der politische Gharakler der Äonsrrenz. ISiankr Dradtvcricht der „D c « s d n. Nach, ich, e »".i London, 27. Jan. Bemerkenswert ist eine Mitteilung, >ie der Chcs der italienischen Wirtschaftskommission in Lon don, Giannini, dem V.'rtrcter der „Times" machte. Er er- !lärte die Ansicht für falsch, das; die Wirtichaftskvnfercnz »usichlicplich wirtschastlichen »nd finanziellen Charakter iragen würde. Man brauche nur die ersten drei Punkte der Tagesordnung zu betrachten, um zu erkennen, datz auch -olitiiche fragen erörtert werden solle». Im übrigen werde Genna in der Laae s:in. alle «nsländischen Delegierten aufzunehmeii. Zudem wird die italienische Re gierung die Bewilligung eines Kredits von 1 Million Psnnd Sterling ansvrdern. um die telephonischen. telegraphischen und snnkcntclegrnvhischc» Einrichtungen in Genua zu v:r bellcrn. —— Beginn -er englisch-französischen Garantte- verlragsverhan-lungen. <L lauer tkradiveri«! »er „DreSdu. Nachricht«»".» Paris, 27. Jan. Gestern abend zwischen li und 7 Uhr fand die erste Besprechung zwilchen dem französische» Bot schafter St. Aulaire und Lord Cnrzon statt. Ti: wenigen Mit teilungen über den Verlaus dieser Besprechungen lassen er kenne», das, über den Charakter des zwischen Frankreich und England abzuschlictzenden CchntzvcrtragS noch tief gehende Meinungsverschiedenheiten bestehen. Aach einer Londoner Meldung des „Echo de Parts" mühe Frankreich dielcm Vertrag ossensivcn Charakter g.'b.n, während England die defensive Leite des Vertrags im Auge hätte und erklärt, datz man gegenwärtig tm tlek'ien ilneden lebe und iomit niraendS AngrisfSahsichtcn geäuhrrt iverdeu können. Man mühe sich daraus beschränken, ,^-ankreich siir den Hall eines Aiwrisss den nvtwcndiqc» Lchnb zu- zutzchern. Die «malischen Neglcrungskrctse nehmen die Hal tung der Vereinigte'' Staaten gegenüber der Konicrenz vv» Genua znm Vorwand, um auf Frankreich ein.',. Druck a»S- zuüben. an seiner Heeresstärkc Verminderungen uorznnch- mcn. die Hrankrclch gestatten würden, seine Ausaah.''» hcrab- zusetrcn und seine» Staatshaushalt in Ordnung zn bringe». Loib Cnrzon habe bei diesen Besprechungen uon den ver schiedenen Depeschen Gebrauch gemacht, die i'im Balsonr aus London zmandtc und aus denen bervorgcbt. das, die amelikanische öffentliche Meinung der f r a n z o I > I-h c n Politik ungünstig a e g e n ü Ü c r s« e he. Dt« eng. lische Negierung wolle sich die pazifistische Haltung der Ver einigten Staaten zn eigen machen. Vertrauliche Leivrechuna -es AuswSrttgen Äusfchuffes. iDrahtm«kd»usvnfr«rverltnrrLchrtstleitung.s Berlin, 27. Jan. Der Auswärtige Auöschutz des Reichs tags trat heute zur Besprechung der Antwortnote der NrichSrcgierung an die NeparationSkommisston zusammen. Zunächst berichtete Staatssekretär Schröder vom NcichS- ftnan,'.Ministerium über den Inhalt der deutschen Note, die voraussichtlich bald veröffentlicht würde. Es sprachen hie. zu noch die Abgeordnete» Dr. Hellfferich <T.-N.>. Stampfer sSoz.s. Dernburg (Dem.) und Dauch lD- Vv >. Auch der Reichskanzler nahm zn kurz-» Aus führungen das Wort. In Vertretung des erkrankien Ab- geordneten Dr. Strcsemann führte Abgeordneter Müller sSoz.s den Vorsitz. Den Verhandlungen wohnte Dr. Rathcnan »et, beteiligte sich aber nicht rn der Aussprache. Tie Crvrtcrnng bleibt vertraulich, da nach inter nationalen diplomatischen Gepflcgenh:it-m di: Ncte erst veröffentlicht werden soll, wenn sie zur Kenntnis der lieva- >ativnSio»»mission gelangt ist. Tie Note wird morgen, Sonnabend, früh dem Professor Hagucnin, dem Berliner Vertreter der NeparationSkommission, überreicht. Der 1» tägige Termin, der übrigens nicht streng ultimativ vor. geschrieben war, ist damit zugleich gewahrt. Haguenin wird die Note nach Paris weiterleiten und so ist mit der Veröffentlichung ihres Wortlautes vor Sonn tag früh nicht zu rechnen. Tie NeparationSkommission als Ganzes wird sich mit der Note nicht vor Montag oder TienStag zu beschäftigen beginnen. Die deutsche Antwort note hat der „B. Z." zufolge einen geschlossenen Notentert von sechs Oktavseiten »nd dann noch mehrere umfangreiche Beilagen, nämlich Belege in Stati stiken zu dein neuen deutschen Etat. Ter Notentext selbst enthält nicht blvtz die von der Reparationskommission ein- gcsordcrten Vorschläge von Budgetresormen und Finanz- garantien, er setzt auch den „Prozcs, der Aufklärung" fort, von dem Reichskanzler Wirtb gestern gesprochen hat. Da bei stützt sich die Note im wesentlichen auf die letzten Aus führungen Dr. Raihcnaus vor der Konferenz in Cannes am 14. Januar, aus die PoincarS, die französische Kammer nnd die französische Presse bisher mit keinem Wort ein gegangen sind, da sie sie gcwissermatzcn a l S n i ck t e x i st l c- rend betrachten wollten. Die Parkeie» und die grofte KooMlon. Berlin, 27. Jan. In der Frage der grotzen Koalition im Reich: sind, wie wir erfahren, heute früh vertrau liche Anfragen des Kanzlers bei den Parteien erfolgt. Die Fraktionen werden nicht vor Montag darüber beraten, mit Ausnahme der MehrhcilSsozialdcmokratcn, die schon Sonntag Stellung nehmen wollen. Ueberreichung -es Eisenbahnerullimarums. lDrahtmeldungunsrerverlinerLchriftleitungi Berlin, 27. Jan. Von unterrichteter Seite wird mit geteilt, datz der Erlaß deS ReichSverkehrsministers Groener. der sich gegen die Streikabsichten eines Teiles der Eisenbahn beamten richtet, als Antwort aus den Beschlutz der Reichs gewerkschaft deutscher Eisenbahnbeamten und -Anwärter auszusassen sei. Das Ultimatum der Reichsgcwerkschast ist dem Reichskanzler, dem Reichstag, dem Reichssinanz- ministcr und dem NeichsverkehrSminifter gestern über reicht worden. Eine Entscheidung der Reichsgewerk schaft würde also, da das Ultimatum aus fünf Tage befristet ist, nicht vor dem 8t. Januar zu erwarten sein. Ans den Erlast des Ministers hin ist heute der Vorstand der ReichS- gcwcrkschaft zu einer neuen Sitzung zusammcngetretcn. Sin amtlicher Srlatz gegen -e» Beamienslrelk. Halbamtlich wird dem TclnnIon-Sachsen-icnst mit- getcilt, dast der Relchsverkchrsminister Groener an die Rcichsbchürde eine Anweisung gegeben bat, worin cS hctstt: Jede willkürliche Dienstverweigerung ist alS Dienstvergehen strafbar. Gleichwie das Reich nicht in der Lage ist. das Anstelliingsi'crfahren eines Beamten unter Austrrachtlassung der gesetzgeberischen Vorschriften zu lösen, steht auch dem Beamten ein Recht aus Arbeits verweigerung nicht zu. Gegen Beamte, die dieser Ordnung entgegen ihre Pflichten verlassen, soll die Einleitung eines formalen Disziplinarverfahrens und die vorläufige Ent hebung vom Dienste als Beamter durchgesühr» werden. Srorners «üchlrllt gesvrdert. ,S>t«er Dr.'blb'rlch! »er .TreSdn N"chr>ch»eu"' Berlin, 27. Jan. In den Berliner Werkstätten fanden gestern neue Eisenbahn:rvcrsa»,mlui,gen statt. Die Mehr heit der Redner forderte den Rücktritt Groencrs. Die Vornahme von Urabstimmungen in den Werkstätten ist vorläufig ausgesetzt. Luise Ziey -s-. tDrahlmeldungunsrcrBerltiierLchristleituna.i Berlin, 27. Jan. Die Reichstaqsabgeordncie Luise Zictz, die gestern im Reichstag einen Lchlaganfall erlitt, ist h nie früh Uhr tm Alter non 57 Iah en an Nicren - entzündnng tm Urban-Krankenhaus verstorben. Sic gehörte der U. S. P. an. -- Für die vc» st.»ebene Ncichs- tagsabgcvrdnetr wird der nächste ans der Liste Postassistent Wilhelm Hossmann, der der U. S. P. angehört tn den Reichstag cinztehcn. Der Ausbau -er sächsischen Slaals- bahnen. Bon Staatsminister a. D. v. Sendewitz. Nach Zeitungsnachrichten hat am 20. d. M. daS Reichs- vercehrsministerium im RcichStag-c aui eine Beschwerde des Abgeordneten Barth über unzulängliche Wagengestellung und langsame Beförderung im sächsischen Güterverkehr di« Antwort erteilt, die Mangel beruhen im wesentlichen aus dem schlechten Ausbau des sächsischen Eisen- bahnnctzes: die Rcichövcrkehrsveiwaltung mache aber die gröhten Anstrengungen, h>« sächsischen Bahnen anszue oauen. Diese Antwort kann leicht zu einer unrichtigen Anschau ung über den Zustand des sächsischen Eisenbahnnetzes sichren. Versteht man, wie es der Wortlaut zunächst an die Hand gibt, unter dem zu verbessernden „Ausbau" des sächsische« Eisenbahnnetzes die Vervollständigung durch neue Linien, io ist darauf hinzuweiien. daß das sächsische Sdey 'chon seit Jahrzehnten besonders engmaschig ausgebout ist. and im Verhältnis zur Fläche des Landes nahe an da» »elgische Eisenbahnnetz heranreicht. sAus IsiO Quadratkilo meter Landes kamen >m Jahre 1S18 in Belgien 29,S Kilo meter. in Sachsen 21.2 Kilometer, im deutschen Durchschnitt '.l.8 Kilome.cr Babnlängc.l Gerade diese Engmaschigkcft »cS sächsischen »Netzes, die all« irgend erheblich verkehrS» oedürstigen LandeSteilc mit Eiicnbahnanschtuh versieht und »ie der sächsischen Industrie zu ihrer großen Blüte. w>« sie vor dem Kriege bestand, verholten hat, brachte es mit sich, daß in Lochien sich neben vielen, mehrere LinienauS» cangSpunktc zuiammensasscuden größeren Knotenpunkre» besonders zahlreich: Einmündungen von Nebenlinien m Hauptlinicn befinden, die naturgemäß den Wagenverkehr >» lewisser Weise aufhaltcn und zu Verzögerungen führen, die n Netzen mit glatten Strecken ohne Seitenlinien und mit veniger Knotenpunkten nicht in gleicher Weise Vorkommen, Soll sich aber, wie anzunchmcn. der „schlechte Ausbau" ans den Zustand der vorhandenen Linien und cnS-- aeionderc die bestehenden Bahnhöfe beziehen, io wird kcc» 'invesangener Beobachter bestreiten können, daß auch cn »ieicr Hinsicht die frühere sächsisch: Eisenbahnnerivalinng >as Menschenmögliche geleistet bot. Scho» seit Jahrzehnten st man systematisch an den Umbau der in besonders großer .Zahl vorhandenen bedeutenderen Knotenpunkte heran- iccreten, womit Hand in Hand der allmähliche mehrgleisig« Ausbau der Vorortsstrcckcn in der »Nahe der größten Ver- lehrszeinrcn gegangen ist. Es ici hier nur an die mft Aufwand von Hunderten von »Millionen verknüpften Um-- »autcn der großen »Bahnhöfe in Dresden, in Chemnitz und pesottderS in Leipzig, sowie an d'e durchgreifende Umacstal- -una der Bahnhöfe in Reichenbach (V.l, »Plauen lV.s, Flöba, Niederwiesa, Freiberg. Bischofswerda und viele andere mco« -riniicrr, nicht zu vergessen die großen Nangierbahnhöfc in Dresden. Chemnitz, in der »Nähe von Leipzig und an anderen Orten, teilweise mit Ahlausgleisen natürlichen Gefälles. Diese Neuanlagen und Umbauten zogen sich wegen der Schwierigkeit der Aussübrung während deS Betriebes meist >»lrck mehrere Etalpcrioden hin. ein kleiner Teil ist Heine noch nicht ganz vollendet. Alle diese Um- und Erweiterungs bauten aber dienten lediglich der Erhöhung der LeistungS sähigkeit der bestehenden Linien, ohne irgendwelchen Gewinn durch Ausschluß neuer Berlehrsgebicte, während erfahrungs gemäß die Betriebskosten mit der Vergrößerung der Ver- kebrSanlagei, erheb! ch zunehmen. So erklärt cs sich auch, oaß die landständischc Vertretung und vornehmlich die Zweite Kammer sich meist nur ungern zur Bewilligung der dafür benötigten außrrordcntlich hohen Mittel hcrbetließ und statt dessen lieber di« mit verhältnismäßig weit ge ringeren Mitteln hcrzustellcnde »Anlage neuer Linien, die neuen Verkehr versprachen, gesehen hätte. Selbstrcd'.nö waren dem Umbau der vorhandenen Bahnanlagen gewisse Grenzen gesetzt nicht nur durch die Rücksicht auf die Staatsiinanzen, sondern auch durch die Un- Möglichkeit, die für Projektierung und »Ausführung er forderlichen Kräfte für sämtlich: BcdarsSstcllen gleich- zeitig zur Verfügung zn stelle». Man konnte die ver schiedenen Ausgaben nur nach und »ach erfülle». In einzel nen Fällen lagen auch besondere Htnderungsgründc vor. so z. B. bei dem längst projektierten Umbau des BabnhvsS Zwickau, zu dessen erheblichen Koste» die Stadcocrivaltung einen ihrem Interesse entsprechenden »Beitrag zu leisten ab lehnte. Ganz unbestritten aber hat das sächsische Netz durch die in großem Umfange dnrchgesüh, ceu Uinbauren ungeachtet seiner außerordentlichen Engmaschigkeit und ungeachtet deS drei Fünftel der Fläche »miauende» gebirgigen Charakters des Landes eine Lcistungssähigkeii erreicht, die einen sehr starken Verkehr zu bewältigen und z. B. in der Kriegszcit die ihm in großem Umfange zufallendc» Militärtransporte ^glatt auSzusühren vcrmochce. »Auch ist das sächsische »Netz vv» größeren Verkehrsstockungen, wie sie im Herbst der Jghre 19ll und 1912 im Westen Deutschlands und auch während der KricgSzeit wiederum im »Westen und tn der Umgebung von Berlin cintratcu. verschont geblieben, wobei nicht zu überleben ist, daß der sächsische »Verkehr verhältnis mäßig sehr viel schwierig zu behandelndes Stückgut aus- meist, während in den westlichen Industriegebieten die glatt , durchlaufenden Wagenladungen von Massengütern (Kohlen, Erze uftv.t die große Regel bilde». Smpsindlichen Wigenmangcl kannte man in Dachse« unter der Herrschaft des alten Vcrclnsivagcn-UcbcrcinkoM' inenS überhaupt nicht. Der besonders reichhaltige Gitter wagenpark entsprach den »Bedürfnissen des Landes, und di« ! nach auswärts verwendeten »Wagen hatten auch ohne Rück- «ladnng, also allerdings unter Leerläufen, grundsätzlich na«^