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Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemeinöerat zu Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswaide, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend Inserate, die 4gespaltene Korguszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allge- Rabatt nach Uebereinkunft. Keösklion, Druck unö Verlag von N. Schurig, Bretnig. Rr. 86 Mittwoch, den 27. Oktober 1897. 7. Jahrgang — Einen Akt bestialischer Rohheit führte hatte uns in der Nacht zwar insofern gute Aufnahme in den M. Hochland-Turngau, daß in Leipzig seinen Sitz hat, ließ durch die den Rechtsanwalt Senn in Hechingen öffent- fest. eingereichtes Gesuch voll begnavigt, während es zu betrachten, daß Niemand von uns ernst ¬ war die Entleerung und die Bergung des begonnen werden. Preis ?l. »I auf direktem Wege Petersburg erreicht, wenn 7 Luftströmung getrieben worden wäre. 12 6 8 7 »I. 6 8 7 10 Marktpreise in Kamenz am 21. Oktober 1897. 75 82 86 50 25 18 50 Kilo. Kam Weizen Gerste Hafer ^eidekorn Hirse _ An Blutvergiftung verstarb m Hoch kirch der Fleischer Wilhelm Katzer, nachdem er 14 Tage zuvor ein milzbrandkrankes Vieh in finsterer Nacht bei Sturm ein Spielzeug — Zur Fahrt des Leipziger Aus stellungs-Ballons schreibt ein Beteiligter den Leipz. R- N.: Der Ballon verfolgte bis an's Meer immer eine östliche Richtung und hätte Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag i/z11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 1/,11 Uhr einzusenden. In; erste, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. höchsterjniedrigsterst Preis. H berichtet man eine hübsche Kindergeschichte' An einem Sonntag nachmittags spielten unsere Schuljungen „Soldatens" und hatten sich auf einem Stoppelselde zu einem Augriff auf den markierten Feind vorbereitet. Der Hauptmann, ein mutiger iZjähriger Junge zu Pferde, hatte auch ganz kluge und richtige Anordnungen getroffen, als das Pferd,, durch das Geknatter — die Jungen benutzten kleme Kinderpistolen — unruhig geworden, seinen Reiter abwarf. Glücklicher Weise war er gut davongekommen. Der tapfere Hauptmann rief seine Kompagnie zusammen und richtete folgende Worte an sie: „Kompagnie! Wenn ich mir nicht die Hosen zerrissen hätte, thät's weiterzeh'n, aber so wird das Gefecht abgebrochen. — Weggetreten!" — Nach einer Mitteilung des Vorsitzen den der nun geschloffenen Leipziger Aus stellung wird dieselbe ohne Defizit und ohne Zuhilfenahme von Garantie-Zeichnern abschlie ßen, falls die Stadt die Gartenlagen über nimmt. Die Ausstellung, an der sich 3500 Aussteller beteiligten, hatte 5 Millionen Umsatz und wurde von 4 Millionen Menschen besucht; sie ist somit die größte von allen bisherigen deutschen Ausstellungen gewesen. — Der Bund deutscher Gastwirte, der Bericht über die Gemeinderats-Sitzung zu Bretnig am 22. Oktober 1897. Die Sitzung, welche vom Herrn Gemeinde vorstande Koch geleitet wurde, war von 10 Mitgliedern besucht. 1. Man beschließt, am Friedhofswege eine Anpflanzung von Ziersträuchern vorzu nehmen und den 15. April 1898 als Tag der Fertigstellung derselben festzusetzen. 2. Der Gemeinderat ist sich dahin einig, das Kriegerdenkmal nach dem niederen Seiten teil des Friedhofes zu versetzen und am oberen Teil desselben zum 25jährigen Regierungs- Jubiläum und 70jährigen Geburtstage Sr. Maj. des Königs Albert eine Eiche mit dem Namen „König Albert-Eiche" zu pflanzen. 3. Der L. verw. S. werden 1,50 Mk. pro Woche als Unterstützung aus der Armen kasse verwilligt. 4. Die Angelegenheit, Anbringung von Barrieren am Fußstege, von Herrn Jäckel bis zu Herrn Schäfer, betr., wird bis auf mal schwebten wir ernstlich in Lebensgefahr. Trotz aller Bemühungen Godards kamen wir nickt aus dem Gewitter heraus und gingen schließlich mit Schleppseilen ziemlich tief über den Erdboden hin. Die Seile streiften Gebäude, Bäume und Seen. Zweimal schlugen wir heftig aus den Boden auf und waren Sl. U. 2 60 18 ! — 2 20 2 — w - ; 2 50 der mit zum Ausschank an die Gäste, durch Beispiele zu beweisen. Der Bund deutscher Gastwirte erblickt in dieser Aeußerung Senns eine Beleidigung des ganzen Wirtsstandes. In Fachkreisen ist man auf den Ausgang der Sache sehr gespannt. jetzt beschlossen, „das Projekt des Elster-Saale- > Kanals nach Creypau nicht weiter zu verfol gen, vielmehr eine direkte Verbindung mit der Elbe innerhalb des sächsischen Staatsgebietes anzustreben und deshalb die Herren Havestadt und Contang in Berlin zu beauftragen, eine Linie nach Riesa und eine Linie nach der Oberelbe zu bearbeiten." Wie der Rat weiter mitteilt, hat sich die Handels- und Gewerve- kammer zu Leipzig dem Ratsvorschlage an ¬ müssen, erklärte er uns, wie wir uns zu ver halten hätten, und nun sauste der mit 8 Personen beladene schwere Korb in die Bäume hinein, die mächtige Ballonhülle zog ihn aber, Wipfel, Kronen und Aeste wie Bindfaden zerreißend, immer wieder heraus, bis endlich der Anker sich in einem dicken Geäst verfing und wir 15 Meter vor dem Waide aus's Feld geworfen wurden. Als ein Wunder ist diesen Anzug am Sonntag im Geschäftslokal anzuziehen, sodaß der Prinzipal sein Eigentum alsbald erkannte und sogar die Preisauszeich nung noch vorfand. Alles Leugnen des Burschen war natürlich nun zwecklos. 7" I" Döbeln erschoß sich ein eben erst elNgelroffener Rekrut des 139. Jnfanterie- am 12. Dezember sein diesjähriges Stiftungs- wurde deshalb unter dem Verdachte des Mor- > Sinken des Ballons, da wir ein paar Hundert ides nach einem vergebltchen Fluchtversuche Meter hoch über der Erde abermals in den iSturm gerieten und mit den Schleppseilen — Ein unvorsichtiger Radfahrer, der in wiederum über Häuser und Wälder dahinjagten. l — Der im Dresdner Hypothekenbuch-! verhaftet. ' führer-Prozeß zu 3 Monaten Gefängnis, Ein-! — Ern ui-vveucynger vrao,ayrer, oer rn wreoerum uoer ^auzer uno Lvmoer oaytnzagien. ziehung von 841 Mk. 30 Pf. und Verlust' Reich enbach i. V. auf einem Fußwege ge-! Vor der Landung im Walde, die Godard absicht- des Rechtes auf die Dauer von 1 Jahre ein fahren war und dabei eine Verkäuferin umge- lich dort vornahm, da wir sonst eine der ' " gefährlichsten Schleiffahrten hätten durchmachen Dr ^gEmeme Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. me ^.^ene norguszeue au Pig., «vw«- ^euruuugeu au, vr» -rage- - beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F: A. Schöne Nr. 61 hier » mr er I MA' freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen ,0 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Rabatt nach Uebereinkunft. -vug UI oer 28. vcovemoer veuuuin- I-U, vrs Haars aauuym. -a/ca - vriuueneu, ,eiac vvue ^cuaii wievca vriam. lich auffsrdern, seine gelegentlich einer Ver- — Der hiesige Männergesangverein begeht Ehemann der Verstorbenen, ein Schuhmacher,! Unser Glück zerran bald wieder mit dem 1 teidigung gethane Behauptung, alle Gastwirte — - ... ' - brächten noch sogenanntes „Tröppelbier" wie« kf. 25 Heu 50 Kilo 23 Stroh 1200 Pfund 50 Butter 1 kochst» — 'niedrig,«. — Erbsen 50 Kilo 58 Kartoffeln 50 Kilo Vie-.-"-- -geschlossen. Das Projekt soll nun den Stadt ¬ er nicht am baltischen Meere in eine südliche f verordnete» vorgelegt werden. Zwei' — Aus einem kleinen Orte bei Leipzig m. Bei so rasender Eile durch naßkalte Luft mag der Aufenthalt in Ser Gondel nicht zu den größten Annehm lichkeiten gehören. öffentliches Amt bekleiden zu , können, verur- fahren und verletzt hat, wurde von der Straf teilte Hypothekenbuchführer Amtsgerichtssekretär kammer des Landgerichts Plauen zu 4 Wochen Rummel wurde, wie man aus Dresden schreibt, i Gefängnis verurteilt. auf ein vom Rechtsanwalt Staatsanwalt a.! — In Leipzig machte am Dienstag l D. Dr. Thieme an Se. Majestät den König nachmittags nach Schluß der Ausstellung der eingereichtes Gesuch voll begnadigt, währ«nd Lustschiffer Godard seine große Fahrt mit dem der damalige Hauptangeklagte, Sekretär Rich^ 3500 Kubikmeter fassenden Fesselballon in ter, seine 1 Jahr 8 Monate Gefängnis be> Begleitung der Herren Professor Krause, der tragende Strafe — 2 Monate kommen als Journalisten Lencer und Halfer, sämtlich aus verbüßt in Anrechnung — seit ca. Monats- Leipzig, Wertheim aus Frankfurt, Dunker aus frist zur Verbüßung in der dortigen Gefangen-! Bremen und Meischke aus Dresden. Der »up »»» ca»,»- anstalt angetreten hat. I Ballon ist nach stürmischer Fahrt am Mitt- lich verletzt worden ist. Eine Riesenarbeit — In ziemlich ungeschickter Weise be- - woch abends im Walde bei Taruau in Ober- war die Entleerung und die Bergung des ging ein in Pirna in Stellung bestndlichers schlesien, Kreis Oppeln, glücklich gelandet. Am Ballons, an der wir unsallebeteiligten, Laufbursche einen Diebstahl. Er entwendete j Dienstag von 10 Uhr an bis nach Mitter- seinem Prinzipal aus dem Lager einen i oere > Lnensrag von 10 uyr a» vis nach wciner- denn wir konnten Godard unter fremden >7 vcm a-ugca cilicit fer-j nacht ging der Ballon durch Gewitter, bei'Menschen nicht allein lassen. Zurückgelegt tigen Anzug und besaß die Unverfrorenheit, i Danzig erreichte er das Meer, am Mittwoch haben wir insgesamt über 1600 Kilometer, diesen Anrim wurde er durch Russisch-Polen getrieben, erst! zuweilen mit einer Geschwindigkeit von 29 nach der Provinz Posen, dann nach Ober-, Metern in der Sekunde. Der Weg Leipzig- schlesien. Er erreichte seine höchste Höhe 3200, Danzig - Königsberg - Wilna - Oppeln - Tarnau Meter bei Sonnenschein. Die Strecke, welche gleicht ungefähr einem Fragezeichen. Godard der Luftballon „August Pölich" zurücklegte, hat unter seinen Hunderten von Fahrten beträgt nach den angestellten Berechnungen manche Gefahr zu verzeichnen, aber keine , - - -- rund 2000 km. Die Fahrt hat reichlich 24 Fahrt, die ihn so vom Unwetter verfolgt hat, Regiments, ein Handlungs-Kommis aus! Stunden gedauert, hat also eine Strecke von Meißen. ,83^2 km in oer Stunde, mithin bedeutend i darüber, daß er eine mehr als unsere besten Schnellzüge, zurück- Höhere schule defuchen sollte, während er ein gelegt, das macht auf die Minute 1391^ m, Handwerk erlernen wollte, erhängte sich in auf die Sekunde 23^ vehma bei Buchholz ein I4jähriger Knabe. "" " . — Die Holzorbeiters-Ehefrau Martin der „Eulenloh oer Posseck war dieser E begriff, angezündete k^Meum-Hängelampe an der Slubendecke »u veiestigen; plötzlich stürzte die Kugel herab, ^plotnerle und im Nu stand die unglückliche Flammen. Nach kaum zweistündigen MErchen Schmerzen verschied die Schwer- Oertliches und Sächsisches. ' Bretnig, den 27. Okl. 1897. '-als diese. . — Leipzig wird Seestadt! Der Nat hat weiteres vertagt. ' ' - 5. Nach Fertigstellung des Fiebig-Weges soll sofort mit der Walzarbeit auf diesem Wege Bretnig. Am Sonntag vorm. tagte in geschlachtet hatte. Bischofswerda (Menzels Restauration) der — Emen A , Gauturnrat des Meißner Hochlandes, um ein junger Mann in Pieschen bei Dresden über verschiedene Gau- und Kreis-Ang/legen- aus. Derselbe lockte zwei Knaben, die sich heiten zu beraten und darnach zu beschließen, in einer dortigen Gastwirtschaft mit Schau- , Die meisten Punkte betrafen Sachen, die teils j keln belustigten, mit in den Busch und machte in der Gewalt der Elemente. So ging es der Oeffentlichkeit noch vorzuenthalten sind, s das eine Kind sinnlos betrunken. Was wei-j bis zum srühen Morgen, der uns aber auch teils aber auch interesselos für dieselbe sein ter geschehen, wird die eingeleitete Untersuchung l keine bessere Aussicht brachte, denn nun segelten dürften. Nur eines Gegenstandes sei Erwähn-1 ergeben. Am Abend wurde der Knabe, auf i wir fortwährend in vollkommen weißem Nebel, ung gethan: Der Turnlehrerverein Bautzen seinem StUnhaufen liegend, aufgefunden und s Die mitgenommene elektrische Trockenbatterie (Misselwitz) bittet mit der Versicherung um «in ärztliche Behandlung gegeben. l ' . Aufnahme in den M. Hochland-Turngau, daß — Am Sonntag früh hatten junge Mäd- Dienste gethan, als wir von Minute zu auch die Turnerschaft Bautzen diesem beizu- chen, die den Wald zwischen Cunsdorf und Minute die Höhe vom Höhenmesser ablesen treten gedenke. Der Gauturnat erklärte sich Friesen passierten, eine Person im Gehölz konnten, die Richtung hatten wir aber voll- in dieser Angelegenheit nicht für kompetent kauern sehen, die sie als die verehelichte Gün-s ständig im Gewittersturm verloren und mußten und verwies dieselbe zur Entscheidung an den i ther aus Cunsvorf erkannten und anriefen., befürchten, in die Ostsee hinaus getrieben zu Gautag. Dem Antragsteller wurde ein in Als auf ihren Anruf keine Antwort erfolgte,: werden. Godard machte uns mit der Gefahr diesem Sinne verfaßtes Antwortschreiben zu- traten sie näher und sahen nun erst, daß die'vertraut und verließ sich auf die lange Trag gesandt, das aber auch das Bedeuten enthielt, Frau tot war und in einer Schlinge lag. sähigkeit des Riesenballons, der sich thatsäch- wie wenig Hoffnung auf Erfüllung dieser Sie wurde nachmals ortsgerichtlich aufgehoben lich wunderbar bewährt hat. Halb 11 Uhr Wünsche gehegt werden könnte, indem der und in die Cunsdorfer Leichenhalle gebracht, früh gingen wir zum zweiten Male, um uns Gautag sich schon mehrmals gegen eine Er-' Die Beerdigung aber ist ourch die königliche 1 zu orientieren, bis auf 20 Meter über den Weiterung der Gau-Grenze ausgesprochen habe. Staatsanwaltschaft zu Plauen beanstandet! Erdboden herab. Der Ballon bekam bedenk- Bretnig. Bekanntlich feiert die hies., worden. Drei Schwestern der Verstorbenen,! iiche Falten; trotzdem brachte ihn Godard, Feuerwehr, deren Gründungsdatum auf das-welche herzugekommen sind und einen Selbst-lindem er mit dem geringsten Ballast rechnete, y»., »»o Jahr 1877 zmückfällt, in diesem Jahre ihr mord der verehel. Günther für ausgeschlossen' noch zu einer Höhe von 3240 Metern empor, Rechtsanwälte Dr. Hothorn und Dr. Nienhold 20jähriges Bestehen in festlicher Weise. Als halten, gaben die nächste Veranlassung, daß! wo er, über dem Nebelmeer von der Sonne i» -irr.»«. Tag ist der 28. November bestimmt worven. die Polizei sich des Falles annahm. Der s beschienen, seme volle Gestalt wieder bekam