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SMtinl t«glich srÜH 7 Uhr in d» Sx-ebttton Marten- iirate >3. Äbonne- mknt»preiS vierikl. jützrliq 22>/, Ngr., durch dt- Poll LL Ngr. Pinj-ln- Nr. I Ngr. — Auslage: M.cxxi Ex-molare. Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Eigcnthum der Herausgeber: Li epsch 6c Neichardt in Dresden. Verantwortl. Redacteur: Julius Aeichardt. JnsEtewnden ««irn» itrahe 13 »ng-nonm-«« dir Ab. k Uhr, Sonntag» »>L Mittag» 12 Uhr. I« Neustadl: große Kirrster- gaste S bi, «bd. S Uhr. Der Kaum einer ein spaltigen Petitgrile lostet IL Psg. Eingesandt di» Zeile 3 Ngr. »iid«» den "»s »»bekannten Finne» nnk PeOonen iifferil-cn wir mir gegen Pränumeranko-Zahlung durch Briefmarken okerPostelnzahlung. vre 1 g»r^ IN losten I ' ^ Ngr. 'Auswärtige können kie Zahlung auch aui eine dresdner Firma anweiseu. E'rzp d. DreSK. Nachr. Nr. 23S. Sieveiizehnter Jahrgang. »»IW»««»!!!!!!!!»!» I»W!I!!I!I! !ü I» !>!» Müredaeleur: Thc-dor riroluich. Pressen, Montag, 26. Anglist 1872.' den "6 stlnm.si ' und Wänden wurden durch Arbeiter ans Berlin abge- ' "'"»!' s kratzt und chemisch ,zersetzt. 'Nur die Kapelle blieb verschont. — Feldinarschall .Kronprinz Albert ist vom Kaiser mir Friedrich II. erwähnt bei der ausführlichen Beschreibung des sie der Besichtigung des schlesischen Armeekorps betraut worden und ^ benjährigen Krieges der Plünderung des Schlosses Hubertusburg wird dieselbe anfangs nächster Woche beginnen. Tie „Schlei, i auch nicht mit einem Worte. „Ich erlasse dem Leser", schreibt Ztg." meldet: Se. kgl. Hoh. der GFM. Kronprinz Albert von Sachsen trifft am 30. d. M. in Breslau ein, um als General Jnspcctcur deS 6. Armeekorps die 22. Brigade zu inspiciren. Ter erhabene Gast wird während seiner Anwesenheit im königl. Schlosse Quartier nehmen. Das in Bricg garniionirendc 2. u. 3. Bataillon des 4. niedcrschlcsischcn Inf. Reg. 5l, sowie das hier garnisonirende 1. Bat. desselben Regiments, welches letztere jetzt wegen der Regimentsezereitien in Brieg steht, rücken ge meinschastlich am 29. in Breslau ein. Am Abend des 30. findet zu Ehren des Kronprinzen ein großer Zapfenstreich statt, welcher von den Musikkorps und Tambours des II. und 51. Ncg. ab gehalten wird. Am 31.' wird der Kronprinz auf dem Excrcier- platz in Gandau die zur 22. Brig. gehörigen beiden Regimenter, das 2. schlcs. Gren. Ncg. Nr. 11 und das 4. niederschles. Jn?.- Ncg. Nr. 51 inspiciren und Parade halten. Bon hier aus be- giebt sich Se. k. Hoh am I.Sept. mit dem Mittagszuge der Frei- burger Eisenbahn nach Schweidnitz, um dort die 2l. Brigade, zu welcher das I. schles. Gren. Reg. Nr. 10 und das schlcs. Füsilier- l diente cs als großes Lazarcth zuerst den Trümmern des sächsi- Rcg. Nr. 38 gehört, zu inspiciren. Am 6. Lcpt. trifft Sc. kgl. ! schcn Heeres, dann den Franzosen, dann nach der Bölkcrschlacht Hoheit zur Jnspieirung der zum Manöver um Ncisse zusammen : bei Leipzig auch noch den Verbündeten. „Fürchterlich wüihetc gezogenen 12. Division in Neisse ein. ' der Tov", schreibt Bergsträßer, „unter den armen verwundeten — AuS Hubertusburg bringt der „Polksstaat" eine Be ! und verstümmelten Kriegern. Biele gaben unter den barbari- schreibung aus der Feder von K. Hirsch, der wir Folgendes ent-! schen Operationen der französischen Wundärzte nicht selten an nehmen, nachdem wir vorausgeichickt, daß Hubertusburg das! leichten Verwundungen den Geist aus und ihr Blut rothet noch sächsische Prptaneion genannt wird, wes im alten Athen die! jetzt den Fußboden des Magazins. Bei weitem melw aber wur VersorgungSnnstalt fi>r Dienste geleistet hatten: > von der Station Dahlen der alten Leipüg Dresdener Bahn auf, nicht gehörig begraben werden. Ich wüßte sonst keine Thatsachc, dem waldigen Plateau des Dschayer Höhenzuges zwischen Riuldc > auf die man die Erscheinung zurücksühren könnte, daß die früher und Elbe, am Rande der Muvscheuer Haide, die schon im 17. j als gesund berühmte Gegend, obwohl hoch gelegen, mit gutem! er, „eine unendliche Menge kleiner Streifereien und kleiner Vor fälle, die eine Folge waren, sowohl der Erbitterung, welche die sen Krieg ganz cigenlhümlich auszeichnet, als auch des Verlan gens, welches die geringsten Officicre hegten, sich hcrvorzulhun." ! Damit ist er über die Plünderung von Hubertusburg hinweggc- > kommen, die er jedenfalls auch unter die „kleinen Vorfälle" rech- ^ net, dem QuintuS JciliuS, der sich dabei hcrvorgethan, wurde ^ bald hernach zum Obersten ernannt. Als durch eine eigenthüm-! liche Fügung des Zufalls im Dccember 1762 die Bevollmächtig ten Oesterreichs, Preußens und Sachsens in Hubcrtusburg ein- ^ trafen, um dort den nach dem Schlosse benannten „Frieden für ewige Zeiten", der fast acht Jahre dauerte, zu vereinbaren, da war cS schwer, für die Herrei? ein Unterkommen zu finden. Und! noch heute begegnen dem Beschauer neben den Denkmälern ehe ' maliger Pracht und Herrlichkeit überall die Spuren barbarischer Verwüstung. Aber nicht blvS verwüstet sollte das schöne Jagd schloß durch den Krieg werden, sondern auch verpestet. 16l3! Solche genannt wird, die dem Volke j den ein Raub des LazarethfieberS." Sieben bis acht Tausend ! Hubcrtusburg liegt l'd Meile südlich! sind hier gestorben. Natürlich konnte diese Masse von Leichen! Jahrhundert der Schauplatz glänzender und ergiebiger Jagden der sächsischen Ehurfürstcn war, wegen ihres festen und ebenen Terrains besonders geeignet zu Parforcejagden befunden und Trintwasser versehen, nicht dicht bevölkert, fern von großen Städten und ohne Fabrikproletariat, dennoch von keiner Epide mie verschont bleibt und mir die größte Sterblichkeit in Sachsen, namentlich von August dem Starken häufig -u iolcben benunt! nämlich .5 Procent jährlich, auszuweisen hat, während der sächsi- rvurde. Dieser ließ in der unmittelbarm Nähe des Faadschlos-! sche Durchschnitt nur circa 3 Procent ist. Die Lokalität halte ses und Dorfes Wcrmsdorf für den Kronprinzen Friedrich Au Hinter diesen Umständen ihre Reize als Luftaufenthalt für hohe gust das Jagdpalais Huberlusburg in demselben prunkvollen, Herrschaften verloren, zumal sic nach dem Verluste von Torgau! Style errichten, wie die gleichzeitigen großartigen Prachtbauten ! u. s. w. nicht mehr in der Mitte, sondern an der Grenze des Lan- in Dresden. Mehr als 700 Künstler und HaiidwcrUr, ringe- j dcs lag, und wurde für passend zur Unterbringung zahlreicher ! rechnet zahllose Frohnden, arbeiteten 21 Jahre hindurch l 722 j Straf-, Heil- und VcrsorguiigSanstalten erachtet. Die Sterb-H bis 1742: an dem Bau, den von 173.3 an Gras Bruhl leitete,! lichicit der Tctinirten in dem hier gewesenen Arbeitshause war was schon genügt, um die große Pracht und Ueppigkeit, mit der j übrigens geringer als die der benachbarten Bauerndörfer WcrmS- er ausgesührt wurde, anzuoeutcn. In dem kunstvollen Garten, den Engelhardt in seiner „Erdbeschreibung des Königreichs Sach sen" als einen der schönsten Sachsens bezeichnet, erhebt sich das Hauptpalais mit mehr als 100 Fenstern Front, mit dem reichen Hubertussaal, 160 Fuß lang, dessen Wände und Fußboden aus dorf und Reckwitz. — Die langgesuchte Anna Böklcr wäre nunmehr in! Krakow:,.-, uusindig gemacht worden. Ter Finder soll cinj Militär-Urlauber sein. Derselbe harte aus dem Aufenthalte! einer größeren Zigcuncrbanoe, die in einem Walde bei Kralo- Marmor. lieber das kupfergedcckte und mit zahlreichen Stn Jvip ein förmliches Lager ausaesmlagen hatte, die Murhmaßung tuen geschmückte Dach erhob sich der schöne Thurm mit seiner kunstreichen Gallerie und gleichfalls mit Kupfer gedeckt. Dem Hauptpalais entsprach ein riesiges, von Straßen durchbrochenes Quadrat ebenfalls großartiger Seitengebäude und Pavillons mit zahlreichen Höfen, einer kleinen Stadt ähnlich, für die Hofbedicn- ten, fremden Gäste, Pagen, Jäger, Köche, Stallungen n. s. w. Glänzende Jagden und Feste und was daran hängt, bilden nun geschöpft, die ihn auch richtig zum erwünschten Ziele führte Cr begab sich mit zwei Mann in das Lager, und bemerkte in Gesellschaft einer lauernden Zigennergruppe ein Kind, welches nach der ausgcgebenen Beschreibung auf Anna Böklcr schließen ließ. Nasch heranschreitend, richtete er an das Kind die Frage, ob es zu seinem Pater wolle. Mit unbeschreiblicher Freude stürzte auf diese deutsche Anfrage das Kind in die Arme des llr- die Geschichte von Hubertusburg, aber nur für eine sehr kurze! laubcrs, nach einigen Fragen konnte ein längerer Zweifel über Reihe von Jahren. Der Fürst, zu dessen Lust es bestimmt war,! die Identität der Gefundenen nicht mehr obwalten. Zwei von sollte seiner nicht froh werden. Die Vergrößcrnngs und Per jdcn Zigeunern wurden festgcnommen, den klebrigen gelang cs, schönerungSpläne Friedrich August I I. durchkreuzte der Erbfolge- - 'sich auf die Flucht zu begeben. Der „Tagesbote aus Böhmen", krieg 4 744 und als im siebenjährigen Kriege der österreichisch General Lascy das Charlottenburger Schloß hatte plündern las seit, da befahl Friedrich der Große, Hubcrtusburg zu plündern. Das Freibataillon des Majors Guichard, genannt QuintuS Fei Notiz entnehmen, will sic aus verläßlicher haben, ohne jedoch eine volle Garantie bieten dem wir diese Quelle geschöps zu wollen. Ans bester Quelle können wir die Versicherung geben, lius, vollzog diesen Befehl des damaligen Heldcnkönigs aufs Ge- j daß die vom Frankfurter Journal gebrachte Notiz von einem Te rvissenhafteste, indem es nur wenige Stunden brauchte, um mit stammt des verstorbenen Geh. Hosrathcs Emil Devricnt die den Vorräthen, Prunkgcräthen, Tapeten, Gemälden, Büchern, Erfindung eines müßigen Kopses ist. Ter Verstorbene hat nach Teppichen, LüstreS und Wandspiegeln derart aufzuräumc», „daß der Versicherung seines Sohnes, ga kein Testament hinterlassen blos die nackten Mauern übrig blieben" Letzteres bemerkt mit gleichgültiger Kürze der Geschichtsschreiber Archenholz, der die Plünderung des Charlottenburger Schlosses so ausführlich be schreibt. Die Nachlese seinerVlünderung überwies der klassische Major den Berliner Hofjudcn Ephraim Heine und Jtzig, von denen er sich dafür mit 72,0l>0 Goldguldcn dotiren ließ. Diese beraubten den Thurm seiner großen Glocken, seiner kunstvollen Uhr, seines kupfernen Daches. Auch das Kupfcrdach des Schlos- und die in jener Notiz angegebenen Legate sind Luftgebilde, die aus irgend einem Wasserkopf als colossale Enten hervorgetrochen und nun durch die Spalten der Zeitungen schwnnmen. — Der schon neulich in anderen Blättern erwähnte, auf der Rückseite des Herminia-Theaterzettels zu lesende Dresdner Fremdenführer hat trotz der bereits dort ausge sprochenen Rüge seine für einige Branchen der Dresdner Ge schäftswelt geradezu beleidigenden Bemerkungen noch nicht besei- ses und die Statuen wurden abgenommcn. Aus dem Metall tigt. Man liest da unter Anderem: Welche Buch und Musika- ließ Ephraim in der Pleißmburg zu Leipzig das nach ihm bc-4 enhandlungen sind von Ihnen zu empfehlen? Antwort: Keine! nannte schlechte Geld prägen, mit welchem Sachsen damals über schwemmt wurde. Die stark vergoldeten Schlösser und Bänder, Das heißt: Da uns keine solche Handlung pro Tag einen Neu groschcn zumendct, so geben wir uns Mühe, zu verbreiten, daß Riegel und Beschläge der Thüren und Fenster wurden gleichfalls keine einen Pfennig werth ist. Das ist doch ziemlich stark, und abgerissen. Die schweren Vergoldungen an Thüren, Decken,! wenn wir auch Gewerbefreiheit haben, so sollten doch dertigc Ge werbe, die andere indirect der entschiedensten Geringschätzung prcisgebcn, nicht getrieben werden. Cs ist richtig, daß sehr Viele über so etwas nur lachen, aber es ist doch nicht zu bezweifeln, daß, wenn Fremde lesen: Können Sic einen tüchtigen Arzt zum Hausarzt Nachweisen? — N ein! sic erstaunt fragen werden: Wie kommt es, daß in Dresden die Asrzte im Allgemeinen so ungenirt als zu Hausärzten untauglich bezeichnet werden dür fen? Sind sie l knn wirtlich alle nichts werth? ES ist vollkom men richrig, daß die Herren Äcrzte bisher diesen — wir wollen uns sehr reservirt ausdrücken — komischen Einsall des Fremdenführers aus eigener Machtvollkommen heit ignorircn: vielleicht sind sie aber auch, wie wir, erst jetzt daraus aufmerksam geworden. Der Fremdenführer kann auch keine Ciggrrcnhandlung empfehlen, in welcher man eine preis würdige Cigarre kauft, — wenn er nur wenigstens aus Rück sicht für seine Leser, die den insAuyc springenden gerechten 0?, Anpreisungen Glauben enrgcgenbringcn, angeben möchte, woher er seine Cigarren bezieht: der Betreffende könnte sich dann we nigstens eine prciswürdige Cigarre verschreiben. Aber — vielleicht re.uchl der Fremdenführer gar nicht! Auf alle Fälle ist die Ausdu'.rksmcisc dieses Fremdenführers eine — tactlose! --- Der unstreu evangelischen Orthodoren dienende „Pilger aus Sachsen" bringt in seiner letzten Nummer eine förmliche Instruction für die Colporteurc des Vereins für innere Mission m Bezug aus die Verbreitung von Tractalchcn. Aus Bahnhöfen und an anderen öffentlichen Orten fallen dicseLcutc bereits lästig. Trotz und vielleicht sogar wegen der Bemühung dieser Finster linge, welche in dem Leipziger Prosessorcn-Collegium ihre aus schließliche Vertretung finden, mindert sich die Zahl derTheologie studnenden jungen Leute in Leipzig dergestalt, daß im vorigen Semester sich von mehr als 2000 Studirendcn nur noch 101 derselben widmeten. — Morgen Dienstag, den 27., hat Fräul. Bertina, die im NeSmüller'schen Sommerthcater durch ihre vorzüglichen Lei stungen, ihren frischen Humor so Viele entzückt hat, ihr Benefiz. Sic giebt eine in Berlin mit größtem Beifall viel gespielte drei- aktige Posse: „So sind die Weiber", in welcher sie von Herne Tirector NeSmüller, der eine ungemein heitere Partie darin hat, unterstützt wird. — Das Artilleriemusikchor spielt heute im Garten zur Stadt Coburg in Neustadt unter Leitung seines tüchtigen Diri genten Herrn Böhme. — Gestern Pormitlag war ein Kind in großer Gefahr, welches an der Bürgerwicsc aus einer Droschke siel, und weil es sich an den Tritt klammerte, ein Stück mit fortgeschleift ward. Glücklicherweise scheint ihm die äußer-gewöhnliche Fortbewegung nichts geschadet zu haben, denn cs lief nachher der Droschke nach. In dieser saßen zwei Damen und noch ein Kind. Vermuthlich har das Herausgefallene an der Thürtlinke gespielt, die Thüre ist aufgesprungen und so das Kind zum Falle» gekommen. — Unter kein Namen „ S ä cd si s che "C c n tral ste l le für Ei > cnba b nunterne h in u n g e n " hat sich am hie sigen Platze ein Institut ctablirt, welches kcn Zweck verfolgt, kcn Bau von Eisenbahnen aller Art zu vermitteln, die gene rellen unk spccielleil technischen Vorarbeiten tür dieselben zu tcrtigen, die zur Aussührmig tcS Baues crforterlichen Unter- nebmcr unk Kapitalisten zu beschallen, sowie überhaupt alle- zum Zwecke tcr Realisirung von Eiscnbahnprojeckcn NSthlge zu besorgen. Den finanziellen Hintergrund keö Instituts bil den mehrere namhaitc hiesige unk Berliner Bankfirmen. MS Bevollmächtigter fnnairt Herr K. Pr. Premier-Leutnant a. D. Gericke unk als Vorstand der technischen Slbtheilung — wel cher. abgesehen von kein zahlreichen technischen Hilfspersonal. 6 hcwährtc Ingenieure angehörcn — der geprüfte Civil-In- genicur Herr Kitzler. — Aus Zittau, 21. August, berichtet man dem „CH. T.": Heute früh hat sich der in der hiesigen Danncberg'schen Fabrik als Wächter anocstelltc, circa 40 Jahre alte Carl Walther in seiner Wohnung in Olbersdorf erschossen. Noch gestern gegen Abend soll er in der Waltherschänkc daselbst gewesen sein und nach dem Genuß 3 ziemlich großer Schnäpse die Aeußerung ge- lhan haben, daß er zunächst noch einige kleine Schulden bezahlen, sich darauf in der Stadt eine Pistole laufen und sich dann mit derselben zu Hause erschießen werde. — Neustadt b. St. Oberhalb der Eingangspforte hie sigen, vor einigen Jahren an der Straße nach Bischofswerda neu angelegten Friedhofs, liest man die alttestamentlichen, aus ihrem Zusammenhänge gerissenen Schriftworte: „Das Land ist mein und ihr — seid Fremdlinge vor mir, spricht der Herr." 3. Mos. 25, 23. Schon mancher Passant mag, gleich mir, als ich zuerst diese denkwürdige Ueberschrift las, verwundert den Kops geschüttelt haben; denn umvillkührlich aber ganz folgerecht drängt sich dem unbefangenen Beschauer die Frage auf: Liegen dahinter wobl Ruhestätten für Israeliten? Oder wenn nicht, war da ' nicht einer der schönen, neutestamentlichen Aussprüche, wie: 0». ! Joh. 11, 25. 26; 1. Cor. 15,19. 20, 42-44; Off. Joh. 14, ! 13 re. rc. weitaus eher am Platze? — Armer, evangelischer ! Christ, ist das dein Trost im Tode, daß du dich vor deinem gü- l tigen Allvater nach mosaischem Begriffe noch als Fremdling be-