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Nummer Mittwoch, den Ich Mai ^924 20. Jahrgang. Amtlicher Teil. KM"i« tmann. mstei-, »ll WstiiinL mcliil ie ein M' schließt. Pirna. Im ganzen Bezirk der Amtshauptmannschast Pirna erweist sich, daß die Wälder viel stärker durch die Nonnen befallen worden sind, als es zuerst angenommen wurde. Es ist deshalb dringend nötig, daß sofort energische Maßnahmen ergriffen werden, um die drohende Gefahr nach Möglichkeit einzudämmen. Sebnitz. Aus einem Fenster vom dritten Stockwerk abgesprungen ist hier das zehnjährige Schulmädchen Rosa .Gruhl, das in eine Besserungsanstalt kommen sollte. Es erlitt keinerlei Schaden und tonnte flüchten. Herrnskretschen. Hier wurde am Himmelfahrts nachmittag auf Befehl der Prager Regierung der inter nationale Sptetklub aufgehoben. Er hatte sich vor einigen Monaten eingerichtet, hauptsächlich aus Veranlassung ehe maliger Dresdener SpieMudinhaber. Um nicht die tschechische Regierung zum Einschreiten zu veranlassen, nahm er ktMe lschccho-slowut,scheu Staatsangehörigen als Mit glieder auf. Es wurden dann auch hauptsächlich Sachsen und Berliner gerupft. Dem Kassierer gelang es, zu ent kommen. Der Direktor und die übrigen Angestellten wurden verhaftet, während die Mitglieder nach Feststellung ihrer Persönlichkeit entlassen wurden. Bautzen. Eine stürmische Aussprache rief in der letzien Sitzung der Stadtverordneten die Bewilligung von 500 Mark für die Weihe des Ehrenmals des ehemaligen Feldartrllene-R giments Nr. 28 hervor. Die Sozialdemo kraten lehnten die Mittel ab, einmal, weil das Ehrenmal, setzen heute zur „Epidemie" geworden sei, zum andern, well der Stadlrat ihnen zur Maifeier das städtische Rednerpult nicht geliehen habe. Sie machten ihm den Vorwurf, daß er die Interessen der Bürgerschaft Nicht gleichmäßig wahre, »nvem er das ominöse Pult vorher dem Oöerjchlesierverbande geliehen habe. An der Aussprache detetligte sich die Oeffentlichkeit mit sehr eindeutigen Zwischenrufen, sodaß der sozialdemokratische Vorsitzende mit Räumen der Tribüne drohen mußte, eine Erscheinung, die seit Menschengedenken in Bautzen nicht beobachtet worden ist, Ortrand. In der Nacht zum Himmelfahrtstage orangen Diebe in das Schützenhaus ein. Fenstergardinen, Tischdecken, Zigarren, Zigaretten, Spirituosen wurden ge stohlen. Die Kaffe wurde erbrochen und der Inhalt, Wechselgeld, mitgenommen. Der Schützenhauswirt, welcher sich nachts über in seiner Privatwohnung aushält, entdeckte den Einbruch erst am HimmelsahrtStage. Als Täter können nur Leute in Frage kommen, welche mit den Ver hältnissen vertraut waren. Borna. Im Bernhard Heyne scheu Gute im nahen Dittmannsdorf kam eine l8jährige Dteaftmagd der elektrischen Starkstromleitung zu nahe und wurde sofort getötet. Grimma. Der am 29. April nach Verbüßung einer ihm wegen Rücksallsdiebstahls auferlegien zweijährigen Strafe aus der Strafanstalt Waldheim entlaßene 25 jährige Arbeiter Arthur Kunze von hier bestahl schon am ersten der Freiheit wieder-gegebenen Lage seinen Bruder und seine Mutter. Am nächsten Tage entwendete er dem Arbeitgeber seiner Muller 2000 Mark, die er angeblich in Leipzig durchgebracht hat. Darauf verübte er in Waldheim einen Einbruchsdiebstahl, bei dem ihm Kleidungsstücke, eine Uhr und 800 Mark in die Hände fielen. Im nahen Groß- ueinberg wurde er bei einem neuen Einbruchsversuche gefakt und vom Gendarm verhaftet. Leipzig. Das Projekt eines dreißigstöcktgeu Wett- hanvelrpalafles auf dem Schwanenteichgelünde am Neuen Theater ist nun als endgültig erledigt zu betrachten. Die Stadtverordneten ließen die Eingabe der phantastischen Unternehmer aus sich beruhen, nachdem der Oberbürgermeister erklärt hatte, daß die Stadt ja gar nicht daran denken würde, das Schvanenteichgelände zu verkaufen — auch für die 30 Millionen nicht, dre die Wellhandetspalast-A.-G- ge boten habe. Die Eingabe betr. den Bau eines Meffeturmes Umfrage besonders den Zweck der Vereine, die Art der Uckungen und vor allem feststellen, ob Waffen dabei ver wendet werden. Diese polizeiliche Nachforschung stützt sich jedenfalls auf Artikel 177 des Versailler Vertrages, wonach Schützen-, Sport- und Wanderervereinen die Beschäftigung mit militärischen Dingen verboten ist und ebenso, ihre Mit glieder im Gebrauch von Kriegswaffen zu unterrichten. E» gebürt freilich der ganze Verfolgungswahnsinn, wie ihm Frankreich verfallen ist, dazu, um hinter harmlosen Rad- schrei vereinen eine militärische Ausbildung zu vermuten. Fehlt uns Deutschen doch bekanntlich jedes Talent zum Minschen Verschwörertum. Hinter diesem gallischen Ver» wlgungswahnsinn steckt jedoch das heimliche Gefühl, daß ein Volk sich solche steten Mißhandlungen und Fußtritte unmög lich auf die Dauer gefallen lassen kann, wie sie uns von der Entente zu teil werden. Es ist das böse Gewiße« F ankreichs, das aus dem Umwege über die sächsische Re gierung zu solcher polizeilichen Gesinnungsschnüffelei greift, weil es um seine Sicherheit besorgt ist. Crimmitschau Beim Einspritzen einer er» truntten Kuh zog sich hier der 17 Jahre alte Erich Kutzsch- bach eme Blutvergiftung zu, an deren Folgen er im Kreis- krankenstift zu Zwickau starb. Grünberg bet Crimmitschau. Ein Ueberfall wurde auf das greise Heringsche Ehepaar in Niedergrünberg verübt. Während der Ehegatte in der Dämmerstunde auf dem Sofa ruhte und dis Ehefrau die Treppe herabstieg, schlisch sich ein Mann ein, dessen Gesicht durch eine Maske verhüllt war. Gleich nach seinem Eintritt in den Hausflur schloß er die H usiür fest hinter sich zu. Der Emdringling drehte das elektrische Licht aus, ergriff den hochbetagten Loui» Hering und schleuderte ihn mit den Worten: „Ich schmeiße Mch kotl" mehrere Male hinter die Kommode, sodaß er mehrere Kopfbeulen und Handwunden davontrug. Dann erfaßte er auch die betagte Frau und warf sie in dem dunklen Zimmer zu Boden. Sie erholte sich aber bald wieder, eilte in die Nebenstube und schrie zum Fenster hinaus um Hilfe. D r Verbrecher ergriff hierauf die Flucht und entkam une» tannt. Man nimmt an, daß es sich um einen Racheakt handelt. Werdau. Kürzlich erhielt ein hiesiger verheirateter Fabrikarbeiter durch die Post ein kleines Paket zugestellt, das ein Stück frische Leberwurst, sowie ein Stück Bratwurst enthielt. Wie der Empfänger feststellte, war die Leberwurst von guter Beschaffenheit, in der Bratwurst fand man jedoch Wsizenkörner, die Verdacht bei der Familie erregten. Da sich auch der angegebene Name des Absenders al» fälschlich eiwies, wurde die Sache der Polizei übergeben. Die chemische Untersuchung ergab denn auch, daß die Bratwurst mit stark vergifteten Weizenkörnern gemischt war. Die Untersuchung ist eingeleilet. Hilbersdorf. In der hiesigen Dynamitfabrik ist «m Mittwoch früh 8 Uhr das Gelattinierhaus in die Lust geflogen. Die Ursache des Unglücks ist nicht festzustellen, da die an der Stätte der Explosion beschäftigten Arbeiter als Opfer ihres Berufes den Tod fanden. Es sind die» die Arbeucr Oskar Lohse von hier, 32 Jahre alt, Anton Schiffler ans Naundorf, 23 Jahre alt, und Oskar Uhlig aus Naundorf, 30 Jahre alt. Ein vierter Arbeiter erlitt Verletzungen. Der gesamte Betrieb wurde infolge der Ex plosion unterbrochen, wird aber in kurzer Zeit wieder ausge nommen werden. Plauen i. V. Mit Hilfe mehrerer amerikanischer Freunde, insonderheit des deutschen Montemverein» in West-Newyork gelang es einigen Plauener Herren, die rege Geschäftsverbindungen mit den Vereinigten Staaten unter halten, drüben für gemeinnützige Zwecke in Plauen 50000 Mark zusammcuzubringcn, die jetzt hier teils in bar, teils in Naturalien an Bedürftige sowie an gemeinnützige Körperschaften und Einrichtungen zur Verteilung gelangten. Treuen. Mittels Einbruches wurden der Bleicherei, Färberei und Appreturanstalt Krumbiegel L Weber Hemden» flösse im Wwte von 5000 Mark gestohlen EM N telieferM n. InsKkillS- varsv »MW LAI rsche asrs. durch das Durchsickern sich nicht das ganze Loch von mit-'wurde von den Stadtverordneten dem Rat zur Erwägung genommener Erde verstopft. Hierauf fetzt man die gereinigtei überwiesen. Pflanze in den Topf und füllt denselben mit neuer, guter f — Wie von verschiedenen Seiten berichtet wird, find Erde. Zuvor ist es ratsam, sich bei dem Gärtner nach der? die hiesigen Radsahrervereine im Auftrage der sächsischen Erdart zu erkundigen, welche diese oder jene Pflanze braucht, ? Regierung ersucht worden, die Namen aller Vorstand»- da das verschieden ist. Weiter ist von Zeit zu Zeit das) Mitglieder anzugeben. Der die Ermittlung vornehmende Auflockern der Oberfläche der Erde durch ein Hölzchen nichts Polizeibeamte hat erklärt, diese Feststellung erfolge auf Ber« u verabsäumen, weil sich durch das Gießen eine feste Kruste f langen der Entente. Wie weiter mitgeteilt wird, soll diese bildet, welche den nötigen Luftzutritt in den Boden ab lt kneiSel, rn Ä Behufs Vornahme größerer Wegsbauarbeiten wird die im Staatsforstrevier Okrilla zwischen Flügel 0 und 8 gelegene Strecke des Morltzaott—Würschnitzer öffentlichen Arges Schneise 6 °uf die Zeit vom 17. Mai vis auf Weiteres für allen Verkehr, welcher auf Schneise 7 und Flügel U verwiesen wird, gesperrt. Zuwiderhandlungen werden nach § 366, Abs. 10 des Slr.-G.-B bestraft. Staatsforkrevier Hkrilla, 10. Mai 1921.. Der SuttvoMeber. Vergebung von Bovenhaufen. Mittwoch, de« 11. dss Mts. aveuds 7 Ilhr sollen "ie aus den Strane» im OclSleu Cunnersvo s ausgebreitelen Odenhausen an die Mtisibieienden gegen safvriige Bezahlung "ew.eigm werden. Ve sammlung der Bieter am Gasthose. Htteudorf-Moritzdorf, am 9. Mai 1921. Der Gemeindevorstand. -»— . Lertliches und Sächsisches. Dttendorf-Dkrilla Sen >o. Mai sy2s. — Dem hiesigen Gaswerk ist schon seit mehreren Wochen keine oderschlesische Gaskohle zugesührt worden. M aus dem Transport befindliche Kohle ist noch nicht ein- Moffen. Die Unruhen in Oberschlesien laßen dies erklärlich scheinen. D»e jetzt zur Vergasung kommende Kohle ist !»M Teil minderwertig. Dre Gasabnehmer muffen daher ^chsichl üben, wenn unvermeidliche Stockungen in der Gas- Whrung eintreien. — Ausleihen von Pserden des Reichsheeres. Leih- Mde werden nur an Landwirte und Sievlungsgenoffen- Aasten ausgeliehen. Da» Ausleihen ist als dauernde Maßnahme gedacht. Die Pferde werden außer bei Verstößen itgen die Vertragsbedingungen nur ber mobiler Verwendung Truppe zurückgezogen. Das Zurückbringen der ausgc- ^henen Pferde vom Wohnsitz des Entleihers zum Standort ^Truppenteils muß innerhalb 48 Stunden möglich sein, ^suchen um leihweise Ueberlaffung von Pserden sind Be- ^inigungen der zuständigen Amtshauptmannschast bezw. LandratsamteS beizufügen, daß bei den Gesuchstellern «mäyr für gute Unterbringung, Verpflegung und Wartung "" Pferde» gegeben ist. — Wie die jächsifche Regierung zu sparen versucht, trübe Atnanziage des Sraates zwingt die verantwort» "chen Slellen, überall, wo es nur augüngig ist, zu sparen. soll rie Arbeitszeit der zahlreichen Reinigungssrauen a den StaatSgedäuden, wie Ministerialgebäude, Landcs- Menamt usw. erheblich herabgesetzt werden. Weiter hat sächsische Regierung angeoronel, um eine Verminderung Ausgaben für StaalSserngefpräche yerbetzusühren, daß ^ Gebühren für nicht dringliche dienstliche Ferngespräche ^silg von den betreffenden Beamten eingczogcn werden Um solche Gespräche kontrollieren zu können, haben Beamten lünslig Nachweisungen auszupeUen, aus denen moorgeht- Zeil des Gesprächs, Name des Gesprächs- Arenven und Angabe, warum die Angelegenheit nicht östlich erledigt werben konnte. — Das Umtopfen von Zimmerpflanzen ist jetzt nötig, ^nn man schöne, kräftige Pflanzen haben will. Zur neuen Hebung gehört, wie die „Ackerscholle" (Verlag Klambt,Hamm) M>bt, neue, srtjche Humuserde, welche durch die LersetzungS- deit der sreien Luft düngsähig ist. Die in der Stube be- Miche Erde verliert die Düngkrast, wetche die in Töpfen geengten Pflanzen im höheren Maße brauchen. Durch ^°psen mit der Hand an den Topf löst sich der Eevballeu Top e und geht mit dem ganzen Stocke, den man "len ansadt, herauszunehmen. Nun schüttelt man die Me behutsam ab und hütet sich vor Beschädigung der Aurzeln. Dabei hat man zugleich Gelegenheit, die faulenden T^rzeln abzuschneiden, was mit einem scharfen Messer glichst glatt geschehen muß. Die kleine Oeffnung am öden des Topfe» bedekt man mit Scherbenpückchen, da» M Wasser nur durchsickern, aber nicht Mausen soll, weil Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Fernsprech-Auschlus; Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. 31. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schriftleitung, Druck u. Verlag Hermann Rühle, Groß-OKrW«. ij Di? ,OtIcndorscr Heilung" erschein! Diens- ll n lag, Donnerstag und Sonnabend. st Bezugs-Preis : Monatlich 2,25 Mark, fj II bei Zustellung, dnrch die Bolen 2,50 Mark, ff jj 5m Falle höherer Gewalt sKrieg od. sonst, tl fj stgcndwelcher Störungen des Betriebes der ss der Licscranlen od. d. Desörderungs- U ß Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An- 0 I chruch aus Lieferung oder Nachlieferung der st sj Zeilung od.aufRückzahlungd.Bezugspreises. ,i u Anzeigen-Pr«s: Sie AMe st oder Seren Raw» wtis »tt N» Dl»., tl der ersten Seite mit 125 Psg. knechtM. Anzeigen werde« a« den Erschei>m»»ii»ß»« U bis spöleftens »»«mttMzs 1« Utzr iv »Se 0 Geschäftsstetic erdete«. ß Jeder Anspruch auf Nachlaß »ritscht, »E 0 der Anzeigen-Betraq d»rch HÜa»e »i»»«»»«»« st werden muß oder »mm der MDmiWtiiil i»