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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Nummer 126 - Die »Ottendorfer Zeitung' erscheint Dien»» tag, Donnerstag »nd Sonnabend. » v« B»l»g»»Prei» wird mit Beginn jeden Monat» bekannt gegeben. 8 Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. H L irgendwelcher Störungen de» Betriebe» der 2 2 Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»- 2 »» Hinrichtungen) hat der Bezieher keinen Vn- - - sprach aus Lieferung oder Nachlieferung der - 2 Zeitung od. Rückzahlung d. Bezug,preise«. 2 Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. WttWiWS- Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates Mi) AkiMt amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. MU den Beilagen »Neue Illustrierte", »Mode und Heim" und »Der Kobold". Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Mittwoch, den 19- November 192H A Anzeigen werden an de» Erscheinungstagen S - bi» spätesten» vormittag 10 Uhr i» »i« ? Geschäftsstelle erbet»». m Die Festsetzung des Anzeigen-Prets», 8 2 wird bet etntretender Änderung ein« Nummer 2 2 vorher bekanntgegebe». 2 Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, »mm 2 2 der Anzeigen-Betrag durch Klag« »iugmögen 2 >» werd«, muß oder wenn der Aisttraggeo« in * Konkur, g«Lt. Gemeinde-Giro-Konto Nr. 136. 23. Jahrgang. Amtlicher Teil. Fuhrenvergebung. Die Anfuhr von 100000 Stück Mauerziegel von Ziegelei Wachau nach der hiesigen Radeburgerstraße (Neu bauareal) soll an di« Mindestsordernden vergeben werden. Das Laden ist mit zu übernehmen. Angebote sind bis zum 23. November d. I. im Rathaus — Kaffe — abzugeben. Htteudsrf-Hkrilla, den 17. November 1924. Der Bürgermeister. vertliches «nd Sächsisches. Vttrnd.rf.Dkrtlla, d«n sk. November zSrq. — Die Vorstände der hiesigen Krankenkasse traten am Sonnabend unter Vorsitz de« Herrn Bürgermeister Richter zu einer gemeinsamen Sitzung zusammen. Es wurde hierbei beschlossen, die durch den Tod des Herrn Dr. Stolzenburg sretgewordene Kaffenproxi« dem Herrn Dr. Goldammer, zur Zeit Assistent an der Poliklinik der Universität Leipzig, zu übertragen. Sollte dieser Herr die Wahl ablehneu, so gilt Herr Dr med- Hentschel in Dresden al» zugelaffen. — Am vergangenen Sonnabend war es Herrn Tischler, meister Oswald Großmann vergönnt, da« 2b säyrige Reister- und GeschästSjublläum zu begehen. Dem Jubilar wurden von seilen der Tischlerinnung Radeberg und dem hiesigen Gewerbeverein Ehrenurkunden überreicht. Möchte er noch recht lange in Frische und Gesundheit seinem Handwerk nachgehen können. — Am vergangenen Sonntag abend brach in dem Gemeindehau« in Hermsdorf Feuer aus, welches von der rasch erschienen Feuerwehr so weit unterdrückt werden konnte, daß e« nur den Dachstuhl zerstörte. Die hiesige Feuerwehr Ost, welche ebenfalls auf den Brandplatze erschienen war, brauchte nicht Eingreifen, — Durch Glockenalarm der Lomnitzer Kirche wurde in der Nacht zum Dienstag nach 12 Uhr die hiesige Feuerwehr alarmiert. In dem Großmannschen Wohnhaus in Lomnitz war auf unerklärliche Weise Feuer ausgebrochrn. Trotz de« tatkräftigen Eingreifen« der Ort«feuerwehr und der er- schienen«« auswärtigen Wehren brannte das Wohnhaus voll ständig nieder. Auch ein angrenzender Schuppen wurde zer- stört. — Oeffentliche Sitzung der Gemeindeverordneten am 14. November d. I. Anwesend sind sämtliche Mitglieder de« Grmeinderate« und sämtliche Gemeindeverordnete. E« wird Kenntni« gegeben, daß die Einwohuerzahl der Gemeinde am 1. Oktober d. I. 4691 betrug und daß 1190 Haus- Haltungen und 540 Häuser vorhanden find. Dar Finanz, ministrrium hat die Gewährung einer Staatsbeihilfe für die Unwetterschäden abgelehnt. Wegen der ungrnügenden Spannung de« elektrischen Stromes in den Grundstücken der Radeburgerstraße und Ortrtetl Cunnersdorf hatte der Bürgermeister Vorstellungen beim Ueberlandwerk Pulsnitz erhoben. Diese« teilt mit, daß allerding» ein Spannungs abfall bestünde und daß durch Aufstellung eine« Trans formator« in der Laubeschen Fabrik und später auch in der Fabrik von Wertschütz eine wesentliche Besserung erreicht werden würde. In die Preisprüsungsstelle werden von den Verbrauchern die Herren Verwaltungssekretär Pötsch und A Wirth von den Erzeugern die Herren Oskar Thiem« und Walter Hofmann gewählt. Ucker die Sperrung der Rühl- straße für den Verkehr mit Krastwagen entfpinnt sich eine längere Aussprache, in der die Mißstände beim Befahren dieser Straße eingehend beleuchtet werden. Es wird be schlossen, die Straße sür den Durchgangsverkehr mit Personen- und Lastkraftwagen zu sperreu. Ob die aufficht«, behördliche Genehmigung im vollen Umfange wird erteilt werden erscheint sraglich. Die Straße ist aber so unüber sichtlich und am Hirsch so eng, daß eine Sperrung wohl begründet ist. Für den Bau von Wohnhäusern im kommenden Jahre sollen schon jetzt 100000 Stück Ziegel bestellt werden. Gegen 3 Stimmen wird "entsprechend be schlossen. Im nächsten Jahre soll dir Radeburgerstraße vom Gasthof Cunner«dors bi« an die Brücke beschottert werden. Der Wohnung«au«schuß soll auch künftig in allen Wohnung«. angel«gtnh«iten selbständig verfahren können. Nur wenn es sich um Vergebung von Wohnungen an Auswärtige ohne Lausch handelt, steht die Entscheidung de« Plenum zu. Dem Beschluß des Feuerlöschausschuffe« wegen Anschaffung Von noch 400 Met« Schlauch für die Motorspritze wird beigetreten. Um eine Staatsbrihilfe ist nachgefucht worden. Herr Lehmann bringt die Vergebung der ärztlichen Praxi« zur Sprache und bemängelt dabei die Ausschaltung der Ge meindevertretung, worauf Herr Bürgermeister Richter die bisher getroffenen Maßnahmen begründet und erklärt, daß die Vergebung der Kaffenproxi« Aufgabe der Krankenkaffen sei. Die Angelegenheit wird hierauf in die geheime Sitzung ver legt. Wegen der Leistung von Uckerstunden im Betriebe der Fa. Walther L Söhne soll der Bürgermeister die Ein stellung von Erwerbslosen versuchen. Hierauf geheime Sitzung. — Leitsätze zur Aufwertungsfrage. Zur Aufwertungs frage veröffentlicht Dr. Kahl als der Vorsitzende der juristischen Arbeitsgemeinschaft für GefetzgebungSfragen eine Entschließung, deren Erfüllung als daß Mindestmaß de» für einen gerechten und billigen Jntereffenaurgleich Not wendigen bezeichnet wird. In 'den acht Leitsätzen wird u. a. gefordert, unverzüglich die in der Steuernolverordnung und den Durchführungsverordnungen für Anmeldungen und Anträge bestimmten Fristen, die mit dem 31. Dezember d. Js. ablausen, zu verlängern. Der Aufwertungssatz für Hypotheken und für die durch die Hypotheken gesicherten Forderungen ist erheblich über 15 v. H- zu erhöhen. Der AufwertungSsatz gilt al« Normalsatz. Gläubiger oder Schuldner können eine Erhöhung oder Herabsetzung des Normalsatze» verlangen, wenn er nach dem besonderen Umständen de« Falles eine grobe Unbilligkeit bedeutet. Ucker da« Verlangen entscheidet eine Schiedtstelle. Es ist «ine baldige angemessene Verzinsung der aufgewerteten Hypotheken über die iu der 3. Steuernotverordnung vor gesehenen Zinssätze hinaus anzuordnen. Der Goldmarkwert der nach dem 1. Januar 1918 aufgenommenen Hypotheken ist mit Rücksicht aus die hohe Kaufkraft des Selbe« im Jnlaude höher anzusetzen, als er sich aus dem Dollarkurse ergibt. Bad Schandau. Im Rathmannsdorf-Plan er krankten in der Nacht zum Montag die Mutter, zwei Söhne und eine Tochter der Familie Dreßler an schweren Ver- giftungserscheinungen. Der 18 jährige Sohn verstarb am Dienstag, die übrigen Erkrankten befinden sich noch heute im Krankenhaus. Es handelt sich um schwere Vergiftung. Die Untersuchung ist eingeleitet. Schirgiswalde. Zum Bürgermeister gewählt wurde an Stelle des abberufenen Bürgermeisters Heblein der hiesige Stadtverwaltungstnspektor Stadtrat B. Vogt, ein Sohn de« vorherigen Bürgermeisters. Man hofft, daß mit seiner Wahl wieder ruhig« Verhältnisse in die Stadt kommen werden, wie sie auch zu seine« Vaters Zeiten waren. Seifhennersdorf. Die Tollwutseuche bei Katzen die bereit« in anderen Bezirken Nordböhmens folgenschwer ausgetreten ist, scheint nunmehr auch in den angrenzenden Warnsdorfer Bezirk eingeschleppt worden zu sein- So wurde in Schönlinde eine tollwutverdächtige Kotz« getötet, die einen 4 jährigen Knaben gebissen hatte. Die politische Bezirksverwaltung hat den Gemeinden Schutzmaßnahmen anrmpsohlen. Zittau. Gegenwärtig wird in den nordböhmischen Wäldern ein neuer Waldschädling beobachtet. Kaum ist Nonnenplage, die von Böhmen in die sächsischen und schlesischen Wäldern gekommen war, überwunden, so tritt jetzt die Miniermotte auf. An den Fichten find viele braune Nadeln zu beabacht«n, die beim Abstreifen durch ein Ge- spiust zusammengehalten werden. Die Larven dieser Motte haben die Nadeln ausgefreffcn. Ein großer Vertilger der Tiere ist der Leinfink oder Tschetscher, der in den dortigen Wäldern aber nicht vorkommt. Man hofft, daß sich die Bäume im nächsten Frühjahr wieder erholen. Hainitz. Am Mittwoch nachmittag verstarb der Gastwirt Paul Hönig an den Folgen einer Herzschwäche und eine Halbs Stunde später wurd« seine Frau durch einen Herzschlag getötet. Beide Eheleute standen im 58. Lebens jahr. Elsterwerda. Ein Brand, der sich zum Groß feuer entwickelte, entstand in der Fahrradfabrik C. W. Reichenbach iu Biehla. Der ältere Teil der großen Fabrik- anlage wurde größtenteils vollständig zerstört, und zwar die Dreherei mit den zahlreichen Maschinen, ebenso dir Tischlerei Verntckelei, Schlosserei und Lager. Auch die Büroräume litten besonder«. Das Feuer breitete sich mit großer Ge schwindigkeit au«, sodaß von den wertvollen Maschinen nicht« j gerettet werden konnte. Der Betrieb wird in dem verschont gebliebenen Teile der Fabrik aufrechterhalten, ein Teil der Arbeiterschaft wird mit AufräumungSarbeiteu beschäftigt. Die Entstkhungsursache ist bis jetzt nicht bekannt. Grimma. Im hiesigen städtischen Schlachthofe wurde ein Schwein im außergewöhnlichen Gewichte von über 9 Zentnern geschlachtet. Dar Prachtstück stammt« vom Rittergut Cannewitz. Chemnitz. Ein hier wohnhafter 21 Jahre alter Schmied war nach Entfernung de« Fensters iu eine Mädchenkammer an der Langerstraße eingestiegen, in der er stehlen wollte. Er wurde jedoch rechtzeitig bemerkt und ver folgt. Durch ein Dachfenster gelang der Dieb auf der Flucht mittels eine« tollkühnen Klimmzuges auf das reichlich drei Meter höhere Dach des Nachbarhausr«, trat jedoch auf ein Glasdach und stürzt« «twa 20 Meter tief in einem Lichtschacht, wo man ihm mit zerschmetterten Gliedern aus zufinden — vermeinte. Aber der Boden des Schachte« war mit einem Haufen Sägespänen bedeckt. Al« man Hilfe herbeiholen wollte, zerschlug der Totgeglaubte die Glasscheibe der verschlossenen Tür und versteckte sich im Hause auf dem Dachboden, wo es gelang, ihn unverletzt dingfest zu machen. Leipzig. Der Polizei war bekanntgeworden, daß ein Stötteritzer Gastwirt gestohlene Waren an seine Gäste verabreichte. Es wurden zunächst sieben Personen ermittelt, die seit etwa einem Jahre im Güterschuppen de« Haupt- bahnhofeö Einbrüche verübt und in der Hauptsache Leben«- mittel gestohlen hatten. Im Laufe der Erörterungen wurden immer mehr Täter und Hehler ermittelt, so daß insgesamt 25 Personen festgenommen werden konnten. Der Gastwirt bestreitet, die Herkunft der billigen Lieferungen gekannt zu haben. — Die 11 jährige Isabella Sachse, di« seit dem 26. Oktober vermißt wurde, wurde am Dienstag im Bad Laufigk in Begleitung eine« Manne« angetroffen und iu Schutzhaft genommen. Der Mann, ein Leipziger Kolporteur wurde verhaftet. Das Kind wurde am Mittwoch von der Mutter aus Bad Laufigk abgeholt und in die elterlich« Wohnung gebracht. Plaurn. Hinter einer Fabrik an der unteren Fürstenstraße hat sich ein 15 Jahre alter Galvaniseur-Lehr- ling erschaffen. Der jugendliche Selbstmörder hatte au- der elterlichen Wohnung verschiedene Gegenständ« entwendet und veräußert. Produktenbörse. 17. November 1924. Weizen 20,7—21,2. Roggen inländisch. 20,7—21,2. Sommergerste 24—26. Haser 18,4—19. Mats 21,2— 21,7. Raps 37-39. Erbsen 25-27. Rotklee 240-275. Trockenschnitzel 11,50—12. Zuckerschnitzel 18—20. Weizenkleie 12,3—12,8. Roggenklete 12,3—12,8. Weizen mehl 33—35. Roggenmehl 33—35 Die Preise verstehen sich für 100 Kilo in Goldmark. Rotklee, Mehl, Erbsen, Peluschken, Wicken und Lupine» in Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Droben, alle- andere in Miudestmeugen von 10000 Kilogramm wgfr. Dresden. Dresdner Schlachtviehmarkt. 17. November 1924. Auftrieb: 232 Ochsen, 277 Bullen, 372 Kalben und Kühe, 650 Kälber, 686 Schaf-, 2670 Schwein«. Goldmarkpretse sür 50 Kg. Lebendgewicht: Ochsen 22-50, Bullen 26—51, Kalben und Kühe 20—51, Kälber 50—75, Schafe 22—50, Schweine 52—79. Die Stallpreise find nach den ueuen Richtlinien der Landespreirprüfung-steUe für Rinder 20 o/», für Kälber und Schafe 18 »/<> und für Schweine 16 «/« niedriger als di« iher aufgrsührten Marktpreise. Mrchennachrichte«. Bußtag. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienft mit Abendmahl. Nachm. 5 Uhr Abeudmahlsgottesdienst. Hierzu erne Veerase.