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Das Veivuacr Lcraeblatt »»»tkiilt Vie amtlichen Ltekanntmachnnaen k»eS Polizeinrilridiumz Veivziq k^. «r«e Leip,igel Lchrliucuung IovanntSgalle/» (j^ernlvrecl,er 7i)811> IVnntren Dresdner La-riilietiuna Dreeden-A.. Sick,ngensir. 3 Ityffakr« 241 Berliner LcurUiieiiung jzreitzerr v Sieinslr. ü, III, Tel Stephan-tlOi u.9038 llrOllrLg, Ü8Q <21. HUgUsI <Ferniprea>er 325,96) funrg. Fiir die Freiheit der LMHrt Aus den, Sportplatz Leipzig-Linde » au veranstaltete am Sonntag nachmittag der Leip ziger Verein für Luftfahrt eine Ballon- tanfe. Bei dieser Gelegenheit hielt Bürger meister Hofmann vor Lausenden von Zu hörern die Tanfrede, in der er vor allem gegen die Versklavung der deutsche» Luftfahrt Pro- test erhob. Die eindrucksvolle Bede lautete: „In der Stadt Leipzig, die nächst der Reichshauptstadt den größten Luftverkehr in Deutschland aufweist, beginnt heute der Verein für Luftfahrt und Flugwesen den Wiederaufbau seines einst stattlichen Bestandes an Frei ballonen. Es ist ein Zeugnis friedfertigen Geistes und ein Werl des Friedens, das wir voll- ziehen. Der Freiballon gewährt, wenn er in unvergleichlicher Ruhe über die sonnige Heimat flur hingleitet, einen begeisternden Anblick, aber er dient auch den künftigen Fliegern und Zeppelinführern zur Vorbereitung, indem er sie alle Eigenschaften der Atmosphäre kennen lehrt, er dient der Wissenschaft zu bedeutungsvollen, auch praktisch wichtigen Untersuchungen, und schließlich auch der Wirtschaft und dem völker verbindenden und völkerversöhnenden Verkehr. Hier wirkt also der gleiche Geist, von dem das deutsche Volk beherrscht wurde, als es nach dem Unglück von Echterdingen das Werk des Grafen Zeppelin nicht untergehen ließ, als es der Fahrt Dr. Eckeners über den Ozean mit herz erhebendem Stolze folgte, und heute, wo es, arm geworden, entschlossen ist, sein letztes Scherflein hinzngeben, um den Bau des Nordpolzeppelins zustandezubringen. Die Ueberwindunq der größ ten Entfernungen durch das Großluflschiff, eine Kulturtat höchsten Ranges, gleicht der auch von einem Deutschen erfundenen Buchdruckkunst; eine Tat von beglückenden Folgen für die Menschheit soll wieder vollbracht werden. Aber wir dürfen sie nicht vollbringen, weil wir angeblich den Weltkrieg angezettelt und ver schuldet haben, wir, denen jeder Krieg nichts einbringen konnte, was wir nicht schon besaßen, denen jeder Krieg nur eine Entwicklung unter brechen konnte, die in reichstem Maße erfolg verheißend war, sobald nur der Frieden erhalten blieb. Diese oft widerlegte Lüge gibt den Vor wand zu unserer Fesselung. In edlem Glauben an die Möglichkeit eines waffenlosen, ehrenhaften Völkerfriedens und an die durch rechtsgültigen Vertrag uns zugesagten Grund- lagen eines solchen Rechtsfriedens, hat das deutsche Volk sich verpflichtet, in seiner bewaffne, ten Macht keine Luftstreitkräfte zu unterhalten. Im siebenten Jahre nach Beendigung des Krieges mißbraucht der Bund unserer ehemaligen Feinde diese Bestimmung, um im Wege willkürlicher Auslegung jedes Flugzeug, das mehr als 60 P. S. Motorleistung und mehr als 180 Kilometer Geschwindigkeit aufweist, jeden Zeppelin von mehr als 30 000 Kubikmeter Inhalt — heute sind 200 000 Kubikmeter möglich und zur Höchstleistung nötig — für Kriegsgerät zu erklären, um die Vorlegung aller Pläne für neue Muster vor Daubegin zu verlangen, Listen aller Flugzeugführer und Flugzeugsckmler und aller Flugzeuge zu fordern, und den Bedarf an zivilem Luftfahrtgerät für Deutschland eigen- mächtig festzusehen. Diese „Begriffsbestimmun- gen" entehren der Grundlage und des Rechts, sie sind rechtswidrige Gewalttat. Wenn wir auch keine Soldaten mehr sind, so wissen wir doch noch, daß es ebensowenig Ehre einbringt, gegen einen Wehrlosen bewaffnet vorzugehen, wie einem bewaffneten Gegner fliehend den Rücken zu zeigen. Man will das deutsche Volk kirre machen, daß es auf sein ihm zweifelsfrei, auch aus dem Friebensvertrog unbestritten zu- stehendes Recbtaufden Luftraum über deutschem Land verzichtet. Das Lin- flugsrecht für die zivilen Luftfahrzeuge des Aus lands zu erteilen oder abzulehnen, steht in dem freien Ermessen Deutschlands. Unsere Ablehnung solcher Einfluqsrechte hat die Entwicklung der Entente-Luftfahrt auf den europäischen Luft- weoen gesperrt. Die Erlaubnis zum Einflug darf von unserer Regierung erst erteilt werden, wenn vollständige Gegenseitigkeit gewährleistet ist, und nachdem alle Daubeschränkunqen und Freiheitsbeschränkungen der zivilen Luftfahrt Deutschlands, die ohnedies rechtswidrig sind, restlos und für alle Zeiten aufgehoben sind und Gewähr geleistet ist, daß sie unter keinem Vor wand wieder aufleben können. Unsere Kolonien sind uns geraubt, die Eisenbahn verpfändet Ströme und Seehäfen deutscher Herrschaft teil- weise entroaen, unsere Freiheit ist in den Luft- raum geflüchtet. Wahren wir unsere letzte Frei- heit, die Freiheit der Lüfte! Deutscher Idealismus will eine friedliche Welt der Arbeit und des Dölkerverkehrs. Ein Völker- Der erste Messetag Guier Anfang — 40000 Besucher auf der Technischen Messe Der erste Tag ver Leipziger Herbstmustermesse stanv im Zeichen eines erfreulich guten Besuches. Wenn auch das Ausland, wie immer zu jeder Herbstmesse, schwächer erschienen ist, so ist doch die Beteiligung der deutschen Aussteller und Einkäufer über Erwarten gut. Das Geschäft war nicht einheitlich, im all gemeinen aber befriedigend, so dafz die Mehrzahl der Aussteller mit gröberer Zuversicht auf den weiteren Verlauf ver Messe blickt. In verschiedenen Branchen war das Bemühen ersichtlich, die Preise zu senken und unzuverlässige Kundschaft auszuschalten, fo dass das Verlnstrisiko nicht mehr in dem bisher üblichen Umfang einkalkuliert werden muh. Die Technifche Messe wies bis abends 6 Uhr über 4N NVO Besucher auf. Auch dort war der verkauf befriedigend. Der bisherige Verlauf der Messe lässt hoffen, dass es in den nächsten Tagen zu zufriedenstellenden Ab schlüssen kommen wird. Oer Reichskanzler an das Leipziger Meßamt Der Reichskanzler hat anläßlich des Beginns der Leipziger Herbstmesse folgendes Telegramm an das Mcßamt gesandt: „Der Leipziger Herbstmesse wünsche ich besten Erfolg. Ich verfolge ihren Verlauf im Hinblick auf den zur Gesundung unserer Wirtschaft unbedingt notwendigen Preisabbau mit besonderem Inter esse. Ist doch der Käufer am besten gegen über mäßige Preisforderungen da geschützt, wo die Preisentwicklung sich im Zeichen eines gesunden Wettbewerbes vollzieht. Diese Vorbedingung ist in besonderem Maße auf der Leipziger Messe gegeben- Dort auf der ältesten und größten deut schen Messe bildet sich in weitgehendem Maße der Preis nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage, und es ist anzunehmen, daß auch auf der diesmaligen Herbstmesse die Preis regulierung des freien Marktes sich auswirken wird." Der Reichskanzler. (gez.) i. P- Dr. Geßle r. Die Forderungen -er irtslhast zum Preisabbau Die Messeinteresseule« forver«: Ermäßigung -er Steuern und -er sozialen Lasten - Vollständige Be seitigung -er Zwangswirtschaft — Be seitigung -er überflüssigen Messen Leipzig, 30. August. Die „Zentralstelle für dle Interessen- ten der Leipziger Mustermesse" hielt heute ihre Hauptversammlung ab, in der folgend« Resolution gefaßt wurde: Die Zentralstelle hat beschlossen, die Maßnahmen der Regierung zur Her- beiführung einer allgemeinen Preissenkung zu unterstützen. Dle Regierung muß aber die drückenden Steuerlasten milder» und die sozialen Lasten erleichtern sowie alle Rest« alter Zwangswirtschaft beseitigen. Ferner wurde in der Resolution dem Wunsche Ausdru« ge geben, alle überflüssigen Messe» und Aus- stelluugen zu beseitige», die nur lediglich die Wirtschaft belasten und die Produkt« der Industrie verteuern. Zu der Hauptversammlung hatte die Reichsregie, rung Herrn Oberregierungsrat Dr. Joosten ent sandt, der den angekündigten Vortrag über die Auf. fassung und Absichten der Regierung in der Frage der Preisfenkungspolitik gab. Der Vortragende führte etwas folgendes aus: Die Reichsregierung hat mit ihrer Erklärung vom 27. August vor allem eine psychologische Wirkung ausüben wollen, mit der Absicht, die in weitesten Be völkerungsschichten vorhandene Angst-Psychose zu verbindendes Friedenswerk, di« bedeutendste ver kehrswirtschaftliche Organisation Deutschlands, dieLeipzigerMetse.diewir heute wieder zum vielhundertsten Male in unserer Stadt er öffnen, sie soll in der Stunde unseres, von heiligem Willen zur Freiheit und unzerstörbarer Liebe zu unserem Volk getragenen Widerspruchs gegen die Knechtung der deutsck>en Luftfahrt diesem stattlichen Luftschiff den Namen geben. Du bist ein totes Menschenwerk. Wir wollen dir eine Seele verleihen, dem Zeugen unseres Widerspruchs gegen Knechtung und Schmach! Wenn du in klarer Sternennächt dahingleitest, so künde, daß wie die Sterne droben ewia, un nahbar, so ewig und unzerstörbar sind die Rechte unseres Volkes auf Freiheit und die Großtaten des Friedens, die aus seiner qottqegebenen Eigenart geboren werden In Recht und Ehren soll das deutsche Volk leinen Wea friedlicher Arbeit gehen. Alle unsere Wünsche und Forde- rungen fassen wir zusammen in dem Ruf: „Es lebe die Freiheit der Lüfte, es lebe das deutsche Volk der ganzen Erde!" (Ausführlicher Bericht über die Dallontaufe . siehe Sportteil.) bannen. Es hat sich herausgestellt, daß gerade in letzter Zeit vielfach Preiserhöhungen vorgenommen oder angekünbigt wurden, die al» Folgen de» neuen Zolltarifs hingestellt wurden, in Wirklichkeit aber damit entweder nur im geringen oder auch gar keinem Zusammenhang standen, da die Zollsätze für die betr. Artikel gar keine Aenderung erfahren hotten. Auch die vielfach auftretenden Hamster-Be strebungen in weiten Kreisen des Publikums, die unsere allzu knappe Kapitaldecke einfach nicht erträgt, soll durch die erwähnte Erklärung bekämpft werden. Ferner war beabsichtigt, diejenigen zu warnen, die sich dazu verleiten ließen, die durch den neuen Zolltarif gegeben« Preisspanne in gewinn- süchtiger Weise für sich auszunützen. Diese Möglich keit besteht einmal darin, daß von den Unternehmern und dem Handel übertrieben hohe Preise gefordert werden: dies hat naturnotwendig Lohnerhöhungen zur Folge, diese weiter« Preissteigerungen, eine Schraube ohne Ende, die der deutschen Wirtschaft in Zukunft unbedingt erspart werden muß. Der gleiche Effekt tritt ein, wenn von den Arbeitgebern ver- sucht wird, die durch den Zolltarif ermöglichte Preisspanne kür sich auszunutzen. Die Regierung war sich darüber klar, daß sie mit der erwähnten Erklärung kein Wirtschafts programm geben konnte. Dazu ist sie auch gar nicht in der Lage, solange der Reichstag sich in den Ferien befindet. Die Erklärung ist daher nur als ein Glied in der Kette der Regicrungsmaßnahmen aufzufass«n, die ein« Hebung und Unterstützung der notleidenden deutschen Wirtschaft bezwecken. Der Vortragende verweist auf die neuen Steuergesetze — wie die Ermäßigung der Umsatzsteuer und Ein kommensteuer —, die eine Stärkung der Kapitalkraft in der Wirtschaft zum Ziele h«ben. Der Reichs- regierung ist wohl bekannt, daß das schwierigst« Pro blem heute der allgemeineKapitalmangel ist. Durch die Ermäßigung der Umsatzsteuer werden der deutschen Wirtschaft gegenüber früher rund 500 Millionen Mark mehr belassen, wodurch erheb liche Verbesserungen in der Kapitalfrage erreicht werden. Ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Wege zur Gesundung ist die Ausschaltung der vielen — aus der Inflationszeit übriggebliebe, nen — entbehrlichen Z w i s ch e n g l i e d e r, die den Weg vom Hersteller zum Verbraucher in schädlicher Weise auf Kosten der Allgemeinheit verlängern. Ferner muß ein« gewisse Umgruppierung in der Arbeiterschaft erfolgen, di« der all. gemeinen Umstellung des Bedarf», der Technik und den veränderten Weltmarktverhältnissen genügend Rechnung trägt.f Es ist ja bekannt, daß in Deutschland, teil« durch die hohen ausländischen Zollmauern, teils durch die vielfach während des Krieges in ehemals von Deutschland belieferten Gebieten erstandenen neuen Industrien vielfach Absatzschwierigkeiten auf- getreten sind. Die Maßnahmen der Regierung auf dem Gebiete der Aufwertungsfragen be- zwecken ebenfalls die Unterstützung der deutschen Wirtschaft insofern, als endlich hier einmal Klar, heit geschaffen und so eine sichere kaufmännische Kalkulation ermöglicht wurde. Zur Frage des neuen Zolltarif» bemerkte der Vortragende, daß dieser nur als eine Zwischen lösung aufzusasscn sei mit der Absicht, der deutschen Rlgierung bei den Verhandlungen über die neu ab- zuschließenden Handelsverträge mit d«m Auslande Kompensationemöglichkciten in die Hand zu geben. Dis zur definitiven Lösung dieser schwebenden Fragen will die Negierung da» gegenwärtig« Preis niveau keineswegs überschreiten lassen. Es haben in den letzten Wochen im Reichs- wirtschaftsministcrium Besprechungen mit den Vertretern aller Devölkerungskrcise statlgefunden, die dazu führten, daß die beteiligten Verbände sich durchaus hinter die Regierung stellten und ihre Unterstützung zusagten. Die Geschäftsaufsicht har vielen Schaden angerichtet, da sie die Ausschal tung konkursrciftr Unternehmen zum Schaden der Gläubiger und der Wirtschaft erschwert. Um die be- absichtigte Preissenkung durchzuführen, beabsichtigt die Regierung, durch Ueberlassung von bil. ligen Krediten den Kapitalfluß zu erleichtern. Ferner wendet sie sich gegen die Ringbildung bei öffentlichen Ausschreibungen. Die schärfere Anwen dung der Kartellverordnung ist nötig, da die Regie rung auf dem bisherigen Wege der Verhandlungen nicht immer das nölige Verständnis für die Inter essen der Allgemeinheit gefunden hat. Zum Schluß seiner Ausführungen kam der Dor- tragende auf den Schutz unserer Währung zu sprechen. Er wendet sich gegen die vielfach im Ge schäftsverkehr noch üblichen Klauseln, wie „Berech nung auf Dollarbasis" und gegen die Beibehaltung „freibleibender" Preise. Der Vortragende fordert dir Versammlung auf, die Maßnahmen der Regie rung zum Schutze der deutschen Wirtschaft nach allen Kräften zu unterstützen. * Die Metallindustrie fordert: Ermäßigung -er Steuern, Zölle, Sei-, zinien un- ver Eisenbahn- und pofl- lartfe — Stabile Löhne Leipzig, 30. August. Der gelegentlich der Herbstmesse in Leipzig tagende Hauptausschuß de» Reichsbundes der Deutschen M e ta ll wa ren-In. bustrie, der die Vertreter öfter angeschloffenen Fachgruppen der Metall und Blech verarbeitenden Industrie umfaßt, hat eine Entschließung ange nommen, in der er die Bereitwilligkeit des Der- Landes und seiner Mitglieder erklärt, die Be strebungen der Reichsregierung für einen allge meinen Abbau der.Preise zu unterstützen. Der Hauptausschuß ersucht die Regierung, den wirklichen Ursachen der Teuerung nachzugehen, und macht auf folgende Punkte aufmerksam: 1. Die Steuerlast der Industrie, hervor- gerufen durch die den heutigen Wirtschaftsver- hältnissen nicht angepaßten Ausgaben von Reich, Staat und Gemeinden, ist viel zuhoch, der be- gonnene Abbau der Steuern kann nur als ein bescheidener Anfang bezeichnet werden; es ist auf die Dauer untragbar, daß die deutsche Wirtschaft die vier- bis fünffachen Lasten der Vorkriegszeit auf sich nimmt. 2. Die Zollverhältnisse im Ausland müssen zur Erlangung eines gesteigerten Exportes deutscher Fertigerzeugnisse durch Handelsverträge zu Gunsten der exportierenden Industrie grund legend geändert werden, während die deutschen Zölle auf Rohstoffe, Halbfabrikate und Lebensmittel auf ein Mindestmaß zu be schränken sind. 3. Die Metallwaren-Industrie arbeitet nach weisbar seit langer Zeit ohne Gewinn. Eine Preissenkung kann nur erfolgen, wenn ein Ab- bau der Rohstoffe und Halbfabrikatpreise sowie der Löhne und sozialen Lasten vorausgehe. Die von der Regierung geforderten Festpreise sind er wünscht, können aber in der Fertigindustrie nicht restlos durchgeführt werden, solange nicht durch stabile Löhne die Voraussetzung dafür ge- geben ist. In diesem Sinne muß von der Regierung «ine alsbaldig« Einwirkungauf die öffentlichen Schlichtun gs st eilen erfolgen. Die von unserer Industrie verlangte Beseitigung der Schlichtungsstellen wird nach wie vor aufrechterhalten. 4. Die Zinspolitik der Staats- und Privatbanken ist einer umfassenden Aenderung zu unterzichen.; eine wesentliche Ermäßigung der nicht tragbaren Zinsen würde die Preissenkung wesentlich erlrichkrn. 5. Die Tarife der öffentlichen Ver- kehr sanstal ten bedürfen einer gründlichen Nachprüfung. vr. Eckener spricht kn Leipzig Dr. Eckener -öltam Dienst«,, den 1. September mittag» 12 Uhr, im Lichtspielhm, «ft»,in einen «vrtrag übe, » ftschisfohrt »nd «»ltmirt- schnft. Am gleich« Tage mird in Leipgtg eine Strnßensammlnng zugnnst« d« lokalen j Zeppelin.Sckrner^pend« de» Deutschen Volke» statt- find«,