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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.01.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188501217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850121
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-01
- Tag 1885-01-21
-
Monat
1885-01
-
Jahr
1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.01.1885
- Autor
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Auflage Adonnnnrnirprei» vienels. 4'/, i»rl. Brlnqerlohn 5 Mk, durch di» Post bezagea 8 Mt. Jede einzelne Ru,„»er 20 Ps. Vekegrzemplnr 10 Pi. Gebühren >ür trxtradeilaqen (tn Tagedlalt» noruini gesalzt) Ohne 'ÜostbeiSrd.rnng 38 Mk. «It Postbrsorderung 48 Mk. Inserate fiqewaltrne Petitzeile SO Pf. GrSherr Lchristen laut uns. Pre, -verzeichaiß. Tadeüanschei o. Zissernsatz noch höherm larts. Uertanirn »ater dem Redaelsonsfirich dieSgespalt. Zette SO Ps., vor den Familien nachcichteu dir ßgejpullrne Z.ile 40 Pj. Iuirrute lind »rls an die «rpeSitio» zu seuoeu. — Rabatt wird n chl gegeben. Zatztuug pr»aoui,ier»uäo oder durch Post- nawuatili'k. ri. Mittwoch dm 21. Januar 1885. 79. Jahrgang. Amtlicher Theil. Holz-Anclir«. D»»»er«t«G, de» LS Vormittag« 9 Uhr an tm ftG«aimten Gch«»z Iltz 22 3«»»ar S. I., sollen von «r»«d»rfer gmrgrevier, im Langhanfea <r*S tU»«rr v« Anzahl»» 17 ASraamhaufrn vfseNNich »»«hitnaenvrn BedtaganitN, and der ablung nach dem MeiNaeLot Verkauft werden. ung nach dem MetNarLot »kr»«ft: aus dem MttteltSaivschlage im Schanz, pzig, a» IS. Äanuar 1885. De» Math« A»egSep«ta1io«. Vrtnnhotf-Avctiss. Mittwoch, de» 28. 2«»«a» sollm im Aorft. «ttUe»« L»»»«»ttz, Ldrh. S7 und S8, vo» vormittag« 0 Ubr L« ca. »»4 Haufen garEer Abrav«, - 178 - Lchlagretplg (Langhanfen) und « 190 Bund Dorne« u»t«r den öffentlich aushängendeu Bedingungen und der Mich«» Anzahlung an Ort und Stelle a» den Meistbietenden ««kauft werden. A»sa««r«r«aft: aus dem Mittelwaldschlage ln der Nonne am Schlev-tger Weg«. Leipzig, am 15. Äanuar »SSL. De« Rath« gsorg-Drv«tatio». H»I)-L«ctIoi». tag, de» 2. Februar L88S. sollen auf de« a,e«iühngen Mtltelwalvschlage in Rbth. 14» de« Bvraaver HoPwevier« am reuysch-Dabreaer Fahrweg «nd de« Muitair» ea. 100 starke Abra»«haaf«» «ud - 100 . La»gha»ste» uater «»öffentlich au«HLngendcn Bedingungen und der übliche» Anzahlung an den Meistbietenden verlaust wer.«». A»<a««rnrN»rr: früh » «Pr aus e»>ge»i Schräge am SeMch Wahren«! Fahrweg und der Fluthrinae. Leipzig, a« 14. Januar 1885. De« Math» A»rft>Dech«tatt»». HolMllilNt. Mittwoch', den «. ^ebrnar e. sollen von Bor- mittag« 9 Udr an, im <k»»»e«itz, auf dem Mittelwaldschlage in Abkh. 37 uns 38 ca. 8 Rmtr. Gickev-Rutzscheite k. Cl., - 3 « - « N - sowie - SL - llltche«-, 2 Rmtr. Mel-dachea« Brea«schett«. unter d« öffentlich auShängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle an den Meistbietenden verkauft werden. Zufamneenponft: auf dem Mittelwaldschlage in der Nonne am Schleatziger Weg«. Leipzig, am 15. Januar 1885. De« Rath« Aorstdrvutation. Mlj- .-Liictwll. Areitttq, den «. ^ebrvar d. I.. sollen von vormittag« 9 Uyr an aus dem diesjährigen Schlage im Roseathal zwischen der Leibniz- und der Waldstragenbrücke, sowie am Hohliser Dammwege 8 Rmtr. Eichkn-Akvtzfchette l. und II. Cl. 116 « Eichen- 1 1 10 - RÜstern-.l gwe» sofortige B«arzahl«»g und unter den öffentlich auShängenden Bedingungen an den Meistbietenden vertäust werden. A»s««w«af»»ft: an der Leibnizbrlickr. Leipzig, am 19. Januar 1885. De« Rath« A»rfkdep»t«tto». «eßeitlichk Sitzung der Himdtlsklimiur 2»»»«r«taa, Sen tt. Januar 188«. Rachneittaa» L Uhr, t» Seren Sihua,«saale Neumartt 1». Il Lage«ordv»og: 1. »etistrard«. S. Bericht de« Herrn Lch»««r über die jüngste GtsenSahrrntthS Sitzu«, i« Erfurt. s. Audenoeiter Bericht de« erweiterte» HandelSgesedqkbun»».Au«. schisseS über die RathSvorkaae, betreffend die Krankenserstche- mm« Ser d«adl»o,s,ehilseu «. 4. Bericht deffelden. einen va»V«l«gebriN»ch 1» Set»,«schSft detrkjsend. -. Bertcht de« Berlaslungk- und Wahl°Uu«sch»siee, betreffend ». Er- ^»Sel« *^,dörsen»«rst«udeS: d. Beschickimg de« Seutfchea icht d^^rrkrhr«->u«schuss»S über dir Fuschrist de« kaiserlichen r^stvstdirectorS. betreffend dir KernsprechverSinSnug mit »Sen u»S Themuitz. Slljlhßstatioiis-Pateut. 3» >«>r der srruvLigeu Subhastatia» soll dal de« t» »üb«. Am»« Abwesenbkit bestndlichen Fabrikant T«rl Fischer an» GiüWcsieben-Liüaai gedtrige Grundstück: Sohnhan« Nr. 44 zu GiSpertleben^kilioiii am Eeraßnsie, »it Iwfahrt, Garte», rinem »um Dampffärbrreibetrieb vvll- fttndig ringerichteteu Hiutergebtude (worin auch seit gehn Iahrrn dir Blumenstirverei l-etriebrn wordeu ist), Lrocken- b«de», >rbeit»»i»mmer und Dampfmaschine, nrbft allem ersorderlichen Zubehör, auch unter UnisiLnde» mit 3 Morgen SauS, weiche« am Wasser gelegen, unter de» ün Termine tntam» zu «ncheude» Bedingungen «» it. KeSruar 188S. NachmiN«»» « Uhr. «» GemetuSeftellr zu Gi«perS1et»en-KUia»> « dr» Metsibietrvdeu vrrftei^ri werden. >ft ertheüt Herr M. Tops or». in GNserstebewKiktoni. Der >n««u, »n« drr Gebäude- »nd Grundsteuer.Mnttrrrolle. -«wir Abschns» dr« GrundbuchblotteS kbune» in »nserrr Gericht«. eingrsrhr» werdr». , de» 30 Drcember 1884 «»> StSdtisches Realgymnasium. (Sidonienstrrhr dir. 1.) Anmeldungen neurr Schüler sür nächste Ostern werde» Donurttt«,. Sen «L. und Freit««, Sen SS. Ja«»«r I88t, BormMag« »vn 8—11 llhr and Nachmil lag« »o» >—S Uhr von mir entgearngenomme». Bei dieser Anmeldung sind da« Geburi« - ober T«»s»«ng»it, brr sicheln und di, lrplrn Echnlernsnrr» de» auszunrhunnSr» üler« v»r»ulrg»u ' >14. Leihzj^ «m 14. Januar 1885. «irsel. StS-ttsche Hewer-elchule. lterv, welche gesonnen stod. ihre Söhne ündPflegebesobleoen uächste Ostern der LtäStischrn GrwerSe» schule M Au-oildiing »ud vorberritung sstr Sa« NemerSe z» üvergeben. werden ersochi, währen» »ieses Monat« die «nmtionng derselben bewirken zu wollen. Zugleich ergeht auch an diejenigen Schäler Ser Strstae» Fort- Sil»uNg«sch«>eil. welche au« denselben am Ende diese« Kinterdalb. jahre« gesetzlich aulscheidr» und die Absicht habe», den genossene» Fortbildung-unlrericht von nä-dftr Ostern ab in den ASruSeurse« der LtäStlscheu Gewerbeschule forljuseveu, hierdurch Aufforder»»«, sich deshalb ebenfalls rechizeitig anzumeld«». Bemerkt wird hier»». uen- architrkkonischrs richne«. sowie aus Uebungen im aewerblichru Kachzeich»«« und lspSesttre« erstreck«, also ganz besonders Rücksicht ans da« Hand» werk eines jeden Schülers nimmt. Zur Entgegennahme von Anmeldungen, sowie znr Ertheiluag von Auskunlt, den Unterricht und Bildungsgang der Lehrling« betreffend, bin ich Sonntag« von 11—IS Uhr Barmt»»«»«, und Wochentags — mit Ausnahme de« Sonnabend« — ASc»S« »«» 7—8 Uhr im Echnllocalr, JobanniSplotz 7, bereit. Leipzig, den 8. Januar 188b. Ser Street«: vr. Lad». Nirper Anmerkung. Der Eintritt in die Städtische Gewerbeschule befreit von der Verpflicht»»« de« Besuchs der allgemeinen Städtische« Aart- bildunqöschul«. daß der AbenSunterrtcht der Skädiilchen Gnverbeschul« ffck gewerbliche Vnchsührnug, technische GrwervctnnSe.Masch koustrnctionen und Mechanik. Bauknubr und archttrkton! ntgliche« Amtsgericht, ASth. 11. ge», vrrlttz. Nichtamtlicher Thetl. Der SchuUckchrrprrm i« Ge-rrrrich. * Seit die „versvbnung«politik" de« Cabinet« Taaffe Oesterreich, oder richtiger gesprochen, „EiSleitbanien" de- glückt, hat der niemal« ruhende österreichische Ultra- montaniSmu- schon manche Erfolge zu verzeichnen, be sonder» auf dem Gebiete de« Schulwesen«. Ta kam zuerst die rlickschrlttliche Schulgesetz-Novelle, die Dank der klcrikal- slawisch-nalionalen ReichSratySmchrheit auch wirklich Gesetze«, kraft erhielt Damit waren aber selbstverständlich die öster reichischen Römlinge noch lange nicht zufrieden, im Gegen, theil, jener Erfolg aalt ihnen nur als Ermunterung, um weiter gegen den Rest der liberalen Schuleinrichtungen vor- zugeben. Dazu gab der Allem der unlängst in Linz verstorbene, für Rom ganz besonder« streitbar auflretende Bischof Rudigier da« KampfeSzeickcn. Seinen absichtlich gesuchten Coiisl'ct mit dem Öberösterreichischen Oberschullehrer Rohrwcck müssen wir al- bekannt vorau-setzen, weil davon auch an Vieser Stelle wiederholt gesprochen worden ist. In Kürze sei nur erinnert, daß der Bischof den genannten Oberlehrer beschuldigte, in antikatholischem Sinne zu unterrichten, weshalb ihn der Bischof dem Unterrichtsministerium drnuncirte. Nehrweck wie- zwar darauf hin, er Habenichts andere« gelehrt al« Da», was m den gefrtzlich vorgrschriebenen Schulbüchern stehe, allein dennoch erhielt er vom Unterrichtsministerium eine Rüge. Ja noch mehr, der Beschwerde de» Bischof- Ruvigirr folgte sogar seiten« de« Unterrichtsministerium« ein an alle Schulen Ci«lritbanien« gerichteter Erlaß, der den Lehrern einschärfte, gelegentlich de« Unterricht« Alle« zu vermeiden, wa« da« kaivoliiche Gefühl der Schuljugend verletzen könnte. Seit diesem Zwischenfall sind nnn die „gottlosen, aus Deutsch land eingeschlepplen" Schulbücher da« aurfchließliche Angriffs- objeet de« österreichischen KlerikaliSmn« geworden. „Fort mit diesen deutschen Pestdllchern!" schallt e« jetzt im Choru« läng« der ganzen schwarzen Linie. um sich einen Begriff zu machen, in welcher Weise da die nltramontanen Führer Vorgehen, wollen wir hier auf einige Kraststellen in ihren Preßorganen Hinweisen. La führt »or Allem da« hschklerikal-aristokratische Diener „Vaterland" da« große Dort, ein Blatt, welche« feit je mit seinen mittelalter lichen Rückschrittsidecn auch einen ganz verbissene» Deutschen baß verbindet. .Wir müssen daraus halten", heißt e« in jenem h»chfeud,len Blatte, „daß an den Vorbereitung«anstalten zum akabemischen Stadium, den Gymnasien, der Geist der Jugend nicht schon verdorben und in falsche Bahnen geleitet werde. Wa« nützte eine katholische Universität, wenn der Weg an ihre Schwelle mit antikatbolischen und antichristlichrn Lehren gepflastert wäre? Die künftige katholische Hochschule Kat nicht den Zweck, Heuchler heranzubilden, und da« müßte sie aalen» evlevy, wenn ihr kein andere« Material zur Verfügung stände, al« eine bereit« in den Borbereitungssihulen dem Christen thum entfremdete Jugend." Und nun richtet sich der Hauptzern de« „Vaterland" gegen Hannak'« „Lehrbuch der Geschichte", da« in Oesterreich für die Mittelschulen dorgeschrieben, aber, nach der Versicherung de« Nerikalen Organ«, au« den „verwerflichsten Pamphleten de« glaubenslosen deutschen Ketzertlmm« zusammengeftoppelt" ist. In diesem klerikal-publinstifche« Sturmiaus gegen da« genannte Lehrbuch «er Geschichte kommen nicht allein im Allgemeine« höchst verwunderliche Dinge, sondern auch ganz merkwürdige AuSlaffungen vor, die speciekl in Deutschland insofern Interesse erregen dürsten, weil fie schlagend beweisen, welche Stellung der österreichisch« Ultr»montani«mu« der deutschen Geschichte «nd der Befreiung Deutschland« von der Papsiherrschast aegenüber emnehme» will. Da sagt da« Wiener „Vaterland", von dem Lehrbuch« Hannak'» sprechenv: „Da steht beispiel-weise der unglückliche Heinrich IV. im Büßergrwand« »it nackten Füßen, kaum Pie Blößen bedeckt, im Tchloßbose von Canossa. Der grausame Hohepriester Kat ihn zu dieser Erniedrigung seiner Person und de» kaiserlichen Ansehen« gezwungen» Der Mann, Ser da« Buch geschrieben hat, und Ser andere Herr, der »it Ser Durchsicht desselben betraut war. sind vielleicht nach ihrem besten Dissen und Gewiffen zu Merke gegangen Baß aber ihr bestes Wissen ei» so qrüuvlich falsches Willen war. bleibt ewig bedauerlich. Beite Männer batten keine Abming davon, daß der Gang nach Canossa der geschickteste Schachzug war. ige allerdings nachgehen sollen Ader .Adolf-Berel», an dir Grazer ver- an den Umstand, daß selbst öfter« » Wittenberg den Ablaß als Waar« förmlich au«- t. schlug Luther, «ach damaliger Gelehrtensitte. 95 Thesen > di« Schlußkirch« zu Ditteuberg am 31. Orleber 1317 »mV den der Kaffer unter den damaligen Umständen thun konnte, unv daß e« nicht drr Papst war, der dem Fürsten eine Faste stellte, sondern der Fürst, der Gregor VN. zu dupiren suchte." Und nnn legt der schwarze» für Rom streitbare Ritter de« „Vaterland" eine andere Lanze ein. „Die lange »st es kenn her", fragt er, „daß Gustav Adolf noch al« der Retter »er deulfchen Freiheit gepriesen wurde? Man kann von dem Schulmanne Hannak nicht fordern, daß er sich mit den jüngsten Forschungsresultaten bekannt mache, und nur höchsten«, daß er da« Duchschreiben Leuten überlasse, di« zum Studium die nöthigr Zeit finden. Sein Tensor im Unterrichts ministerium hätte der Frage er dachte an den Gustav sammlung desselben und an den Umstand, reichisch« Soldaten zur Tbeilnahme an derselben geladen wurden; er wußte, daß der Verein seine Generalversammlung im nächsten Jahre auf österreichischem Boden, und rwar in einer Stadt Böhmen« halten sollte, und da mochte der k. k. Beamte wobl zu dem Schluffe gelangen, daß e« mit den ausgezeichneten Tugenden Gustav Adolfs seine Richtigkeit baden müsse. Der Schweveukönig war zwar drr Todfeind Oesterrnch«, waS liegt aber daran?" DaS ultramontan« Organ geht nun zu einer förmlich kritischen Zergliederung de« Ha» na^fchen Lehrbuches über, welche mehr als drei Spalten füllt. Wir können e« uns nicht versagen, di« wesentlichste», de« Ultramoutanisma« treu kennzeichnenden Stelle« hier anzusührea. „Wenn wir in Bezug auf den Geist, i» Welchem Vn« Hannaksch« Lehrbuch geschrieben ist", beginnen die kritischen Ergüsse de« „Bateilano". „milder zu urkheilen geneigt sind, so können wir diese Milde nicht aus solche Fehler au«dkh»en, welche jedem Gebildeten beim ersten Blicke euffallen müssen und bezüglich deren man fordern konnte, daß die Unterrichts- bchörde Remednr eintretea lasse. Heben wir einige dieser Sätze au- dem Buche heraus. Der Autor erzählt Seite 4» Neuere Geschichte: ,,At« sich Einer von ihnen, den Domini kauern» Tetzel mit Namen, hierbei «aucherlei Miß bräuch^ zu Schulden komme» lteß^ und iu der Näh« vou ' - - - bot ^ . „ .. erbot fica. dieselben zu vortheivigen." „So vieZ uns bekannt meint der klerikal« Aritiku«, „war «« aber Samal« nicht Ge« lehrtrnsitte, di« katholische Kirche durch Mauernnschläge an zugreifen und müssen jugendliche Köpfe durch eine solche An gaor in bedenkliche Verwirrung gebracht werden." Der Autor bedient sich conseqnent an Stelle der Bezeichnung „katholische Kirche" oder „katholische Religion" de« Ausdrucke« „Katholi- cismus", als ob von irgendeinem Dectrnthum di« Rede wäre. Nicht- ist aber mehr geeignet, irrige Begriffe zu erzeugen, al» wenn sür ein allgemein Gütige« ein Au-vruck gebraucht wird, mit dem man Particularänsichten zu bezeichnen pflegt. Seite 16 behauptet drr Verfasser, daß Morimilian II. seinen Untertbanen Religion«sreiheit gewährt habe. Da ist. so allgemein gefaßt, vollkommen unrichtig, da sich va« ugestänvniß diese« Monarchen aus den protestantischen Gottesdienst drr adeligen Besitzer in ihren Schloß- und HauS- capellcn beschränkte. Seite 32 spricht Hannak „von zwei religiösen Parteien, die sich srindlich gegenüberstanden". Aber da- wäre ja sehr schön gewesen, wenn diese Parteien kein anderer Vorwurf als jener der Religiosität träse! Der Autor wollte indeß etwa« Andere« sagen, al- er wirklich sagte, nämlich: daß sich zwei Religion-Parteien al« Feinde gegen- überstanden, wa« einen sehr verschiedenen Sinn giedt. Von Ferdinand II.. Seite 32. bemerkt Hannak überaus geistreich, .daß dieser ein eifriger Parteigänger de« Katholicismu» war". Ein Parteigänger! Wa« soll die studirrnve Jugend au» dieser Bezeichnung machen? Er redet von einem katholischen Mon archen, wie von einem Anhänger der Hnvropatbie oder de- Magnetismus. Seite 33 lesen wir: „Der Kaiser nahm Böhmen wieder in Besitz und rächte sich an den Abgesallenen." Wa« mag wohl di« hohe UnlerrichtLbebörde bei Einführung diese« Lehrbuches von dieser Stelle gedacht haben? WaS wirb sich der Gymnasialschüler von dem väterlichen Regime eine« Fürsten deuten, der nicht sowohl die Auflehnung und den HoLverrath straft, »I« sich vielmehr an feinen eigenen Unterthanen rächt? Von Leopold 1. erfahre» wir (Seite 84). „daß seine Regierung schwach und »ür Deutschland von geringer Bedeutung war". Der Autor erklärt in der Vorrede, daß ihm die Partei- nahm« „für Oesterreich" in der politischen Geschichte al« gerechtfertigt erschein«. Die reimt sich doch die angedeutete Reflexion Über Leopold'« Regierung mit jener in Aussicht ge stellten Parteinahme? Aber wir wollen gar keine Partei nahme und nur Wahrheit, Wahrheit für die ftudirend« Jugend wie sür den erwachsenen Mann." Selbstverständlich muß in ultramontan-kritischen Ergüssen auch stet« gegen die Freimaurer gebetzt werden. So he,ßt e« also auch im „Vaterland": „Uedrr die Freimaurer" berichtet der Verfasser de« Lehrbuches der Geschickte Seite 85; „Doch auch im Übrigen Deutschland verbreitete fick „die Auf klärung" bauptsächlich durch die Freimaurer, welche nach dem vorbilde der Jesuiten sich organisirt und neben harmlosem, menschenfreundlichem Wirken auch den Kamps gegen mittel- alterliche Formen aus ihre Fahne geschrieben kalten." — Die katholische Kirche und ihr sichtbare- Oberhaupt ver werfen aber die Freimaurerei und verbieten jedem Katholiken den Eintritt in diese Gesellschaft, vr. vmanurl Hannak erklärt aber seinen Schülern, daß ihr Wirken harmlos sei. Tie wirkt menschenfreundlich und bekämpft nebenbei die mittelalterlichen Forme». Bekanntlich zählt auch der Bau der römisch-katholischen Kirche zu den mittel« altertiche« Formen »der wird vielmehr dazu gezählt. Da«A»der« wissen mir schon. Seite »7 spricht sich der Autor über die Verbesserung der Justizpftege nute, J»seph II. au«: „Die Rechtspflege wurde verbessert, indem die Todesstrns« abgeschafft unv statt derselbe» da« Schiffziehe» uud Snschmieden im Gefängnisse eingesührt wurde." So bestimmt möchten wir uo« al« Rechtskundiger den» doch nicht über di« Qualifikation der Juftizresorm Kaiser Joses« au«spr»<b«u. uud da« um so «eniger, al« jene Reform seither ausgehoden und dir Reckt«, pfleg« daher nach Hannak verbösert wer»«» mußte, wa» die Jujenv kau« für die nachjosephinische Regierung begeistern dürfte. Ter Autor meint auch, daß der Biirqerstanv durch die Beseitigung der Zünfte geskrvnt wurde <Seit« 87). Der Bürgerstauv dürste wohl anderer Ansicht sein unv e< nickt gerne sehen, wenn man seinen Söhnen Widerwillen gegen Zimtte und Innungen in der Schule in den Kops letzt." " Doch genug vo« Vieser tiessckwarzeu historisch - kritischen Weltanschauung. Sie d,weist nur wieder einmal, daß der Uttramontanismu« seit Jahrhunderten nichl- brgrifsen unv gelernt hat and auch niemals etwa« begreifen unv lernen wird, was nickt in nuzjorvm voi gluiiam, d. h. zu seinen jesuitisch«» Zwecken paßt. Leipzig. 81. Januar 1885. * Unter der Verwaltung de« Herrn v. Caprivi sind wichtige organisatorische Einrichtungen in der Marin« getroffen worden, die sich in Folge rer Vervoll kommnung der Waffen» und Schissbau-Techmk als uolhivenvig yerausgestellt hatten, und zu diesen neuen Institutionen rechnen wir dir Inspektion der Marins-Artillerie, die znm Zwecke der einheitlichen Leitung der Ausbildung mit Gistchützen und Seen,inen, sowie der einheitlichen Verwaltung dieses MaterialS unv der Handwaffen geschaffen worden ist, und die SckiffS- prÜsung«-Eomlliifsl0N. welche die Ausgabe Hst. alle Fragen, welch« auf den Bau und di« Ausrüstung der Schiffe, die militairffche Lristung«sähigkeit unv die El zenschssten derselben Bezug haben, theoretisch und prakiisch zu prüfen. Wie die „vossische Zeitung" au« guter Quelle erfährt, soll e« jetzt auch im Plane liegen, eine Inspektion sür sämmtliche Schulen der Marin« einzurichten. Tne Bildung«- austalteu Hab« «in« Erweiterung erfahren müssen, die d« Ftolteagründungsplan noch nicht vorauSsehrn konnte. Die Ansprüche, welche heute an da« seemännische Personal einer Manne, vir ihren Zweck erfüllen soll, gestellt werten müssen, sind derartiß« geworden, daß sie sich mit den Verhältnissen früherer Sette» kaum dergleichen lassen. ES braucht nur an di« Entwickelung der Artillerie, de« Torpedowesens und an die völlige Umwälzung der Seetaktik erinnert zu werten, um die« klar zu stellen. Aber auch drr fortgeschrittene Stand punkt der nautischen Wissenschaften machte sür viel« Branchen de« Personal« eine Erweiterung der Bilvung in den exacten Wissenschaften erforderlich. Die Marine soll aber auch die weitere Bervollkommnuug der uautischen Wissenschaften an strebe» und die Expeditiouen der Kriegsschiffe gleichzeitig rur Bereicherung der Wissenschaften ausnutzrn. Unter solchen Umständen »st eine möglichst einheitliche unk methodische Zu sammenfassung de« aesammt« Uaterrichwwcsen« in der Manne «aö t«e ständig« Beobachtung desselben »sthwendig geworden. Al» Inspekteur sämmtlicher Schulen der kaiserlichen Marine ist Eoatre-Admiral Freiherr v. Retbnitz, Direktor der Marine-Akademie «nd -Schule, i» Aussicht genommen; ihm werten unterstellt sein die Maschinisten- unv Sleuermann«- schule, die Torpedoschule, die Zablmeisterappliccmtenschule, da« Sckiff-jungeninstUut und die Divisionsschulen bei jeder Ma trosen- und Werftdivision, sowie die Bataillonsschule de« Seebataillon». Da« aesammte Unterrichtswesen der Marine erfordert di« verhältnißmäßig bescheidene Summe von l 22,00V * Die Verabschiedung de« Capital»« z. S. Grafen Schack von Wittenau-Dauckelmann ist durch A. C.-O. vom 15. December unter Verleihung de« Charakters als Contre-Admiral erfolgt. Auch die frühere Miltheitung der „Bossischen Zeitung", daß Eorvettencapitain Tirpitz als Nachfolger de- Grafen Schack in der Admiralität da« Dccernat V. sür Torpedo-Angelegenheiten übernehmen wird, bestätigt siH. Gleickteitig mit dem Grasen Schack ist auch dem Capitain 3 S Hervig der au« Gesundheitsrücksichten erbetene Abschied unter Verleihung des Kronen-OrdruS 3. Classe bewilligt. Capitain z. S. Herbig war Vorstand de» Abwicke- lungS-Bureau« der Marinestation der Ostsee, nachdem er im vorigen Herbste von einem zweijährigen Ansenlhalt aus der ostasiatischrn Station al« Commandant de» Seccadeltcnfchul- sckiffe« „Leipzig" zurückgekehrt war. da« auf der Heimreise bekanntlich durch Havarien und Krantheilcn etwa- aujgehalten wurde. Capitain Herbiq, welcher 1859 in die Marine eintrat, ist einer der ztingstenOsfiriere seinerCharge, scinCapitainSpatenl datirt vom 15. December l883. da» jüngste Patent (lN. Mai 1884) besitztCapitainKrokisiu«, welcher sich in kiese,n Augen blick wahrscheinlich mit der Kreuzercorvette „Marie" an der Nordküste von Neuguinea befindet. — Der bereit« avisirte Rücktritt de» ContrradmiraiS Kühne ist schon durch den üblichen 45 tägigen Urlaub eingeleitet. Mit der Leitung der Geschäft« de« Oberwerstdirector» in Kiel ist Capitain z. S. v. Werner beauftragt. In den betreffenden Kreisen scheint e« als sicher angenommen zu werden, daß ,11m Frühjahr nock weitere Verabschiedungen von älteren Ossicieren bevorstekien. Der Dienst zur See verbraucht die Kräfte schneller al» aus dem Lande, und da« Bestreben, die jüngeren Elemente vor zubringen und di« entscheidende Stelle au Borv mit voll- kräftigen Männern zu besetzen. entspricht der militairischcn Tradition. Da« Avancement sür die unteren Ossicier-cüargen in der Marine hat sich ohnehin schon verlangsamt. Befördert sind neuerding« Capitain-Lieutenant Fritze (Mitglied der Artillerie-PrÜfung-commission in Berlin! znm Corvetten- Capitain, die Lieutenant« z. S Hüpeden. Thiele und Becker I. »u Capitain-Lientenant« und dieUnterlirutenanlS z S. Joscphi, Bachmann und von Witzleben zu Lieutenants z. S. * lieber die deutschen sudventionirten Dampfer- kinien wird der „Neuen Züricher Zeitung", banplsäcklich von dem Gesichtspunkte der ausländischen Interessenten drr Angelegenheit au«, von Berlin geschrieben: „Sowohl die Verhandlungen in der Parlamentarischen Com« Mission al- auch andere Kundgebungen, welche von deutscher Leite erfolgten, haben erkennen lassen, daß in Wien, Rom re. der deutlchen Zweiglini« im MiNclmeer eine größere Bedeutung zaaeschriebe, wurde, al« fie nach deuischer Auslassung überhaupt besitzen soll. I» Uebereinftimmung mu der ze tw,-:i,ge:> deuiichen Nirthschasl-politik liegt «« nicht in der «'sicht der deutschen Negierung, aus jener Zweiglinie den Wsaren - Verkehr zu pousstrcn. Dieser sei möglichst ganz den deutschen Ansgnng-- Höfe» Hambnrg oder Bremen zugewendrl werden, und die Zweig- ttnir im M'ttelmeer gilt nur al» ein notl-wendigeS Anliäaglel sür den Aost- und Anfiagier-Verklbr. Die Reichengierung wünscht, daß die BolWvenretnng ihr n> den lkmzelbeftimmungen — al'o auch später in der ??ahl der nichtdeutlchen Anlege-Dlnl oiien — möglichst ireie Hand lass«. Znletzt schwank»« die Dahl zwischen Neapel und Brindisi: doch scheint sich nunmehr die deutsche Regierung diS aus Weitere» sür Brindisi entschlossen zu Hoden. In Berlin weilen zur Zeit zwar dir Vertreter einiger großer nichtseulscher Jnteressenien- aruppen. Dir Goitdordbaho „nd die italienische Bereinigte Dampstchiffsuhrl-.Gk>ellschoik (Nnbcittin, und Flono) haben Sach verständige bergeschiek», auch der «sierrktchit<1>.ungarische Llond au« Triest soll durch eine Mittel-perion vertreien sein. Je'mti muß dervargehoben werde», daß nach Loa« der Dache die deutsche Regie- ruug vorläufig entschlossen sein dürste, bei Abschluß ibcer Verträge mit deutlchen Dampseilimen nur eine Zweiglinie Brindssi-Alexandriea
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