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Dresdner Journal : 25.07.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187507257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18750725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18750725
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-07
- Tag 1875-07-25
-
Monat
1875-07
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Journal : 25.07.1875
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^170 Sonntag, den W. Juli. <875 Fdvuoewvulsnrel« r I» x»»»«» <l«»L»«k»ii L«led»: ^Ltirliet».:... 18 Lliu-Ic ^^tirtivd: 4 tzltulr KV kk. I'ÜorvIno?iitmm«ru: 1ü kk. Lu»»«rd»!d 6v» clvvticd«» lieiok«» tritt kc>»t »a<1 8tv»i>p«l^lu,ekli»tk Kin»». lu-eru1v»pr»l»ivr 1'Ni ct«!i> Ii»um viuvr »titLeile: 2<> ?t. i'nt^r «Uv /eil«: KV LI. Lr»vl»eiuki>r 1'^liclt mit Fusvatuu« ä«r 8om>- unä keisrU^s, ^Vvo«!« t'ür äsv so^vttsu I'Lx. Dres-llti Äoumal. Veraatwortlichci ^tedacleur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. In8«r»tpn»a»»liiiie »usMkrt«: H. Lrancktettsr, LomMisnioaLr äs« l>rv«ill«r ^ourmN»; ebeoäit» : ^«Arn F'ott , Lm»dnrU-S«^M »»»»1-Lr«,I«u.?r»»ittiu"t » N l F I^OAirr! NurU» Vtou - S»mdllrz - - 7r»L^klrt ». U »kilcksll: Nu<t. L«rUo l L. /»eailUk» </«n^> Nrswsu Le/iiotte,' Lr««>»»: UNrem«; Okswait,: /> rr»uLlurt » U.: F Faez/t-, VeUv u. F. t,'. ^/errum»»» »voe tjuobU, ^uudeltOt»., vürlit,: /nvD., Liumovr: 0' / k»ri,: 7/ur««, <t Oo., 7>aitL« F (,'o., LmlldarL t H^ciArn, Visa: Oxpeiit L«r»u»x»d«rr Läni^I. Lipväitiov äs« OresäQsr ^ornimls, Orvlstieu, H»rx»retb«u»trL»»« l^o. 1. Nachbestellungen auf da- „Dresdner Journal" für die Monate August und Septmber werden angenommen für auswärts bei allen Postanstalten, für Dresden links der Elbe bei der unter ¬ zeichneten Expedition, für Dresden rechts der Eibe in der Bach'- scheu Buchhandlung (Hauptstraße 22). Der Preis für diese beiden Monate beträgt 3 Mark. König!. EMditinn des Dresdner Jnnrnals. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Zufolge amtlicher im diplomatischen Wege anher ge langter Mittheilung haben sich Reisende aus und nach Spanien an der dortigen Grenze in nachstehend näher bezeichneter Weise zu legitimiren, andernfalls aber ihre Festhaltung an der spanischen Grenze bis zu gehöriger Feststellung ihrer Person zu gewärtigen. Der Austritt von Personen aus Spanien wird nur dann gestattet, wenn dieselben einen vom Gouverneur ihres Domicilortes in Spanien ausgestellten Paß vor- znweisen vermögen. Zum Zweck des Wiedereintrittes nach Spanien muß dieser Paß von dem spanischen Konsul des letzten Auf enthaltsortes außerhalb Spaniens vistrt sein. Zu Verhütung von Verzögerungen und sonstigen Nachtheilen haben daher auch die nach Spanien rei senden deutschen Reichsangehörigrn ihren Pässen das spanische Visa beifügen zu küssen. Indem Solches znr öffentlichen Kenntniß gebracht wird, ergeht an die Paßbehörden gleichzeitig hiermit die Weisung, bei Ertheilung von Auslandspässen nach Spanien auf vorstehende Bestimmungen ausdrücklich auf merksam zu machen. Dresden, dm 19. Juli 1875. Ministerium des Innern. v. Nostitz Wallwitz. Weger. Nichtamtlicher Theil. Uebe >. siL t. Telegraphische Nachrichten. Tagesgeschichte. (Berlin. Münster. Hildesheim. Wien. Laibach. Paris Rom. Madrid. London. New-Nork.) Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Provinzial-Nachrichten. (Leipzig. Zwickau. Wald heim. Lommatzsch. Colditz Kamenz.) Vermischtes. Statistik und VolkSwirthschaft. Sächsische Bäder. EingesandteS. Feuilleton Inserate. TageSkalender. Beilage. Gerichtsverhandlungen. (Glauchau.) Bürsennachrichten. Feuilleton Redigirt von Otto Bauet. DaS CorneliuS Denkmal für Düsseldorf. Der Bildhauer Donndorf hat das Modell zum Cornelius-Denkmale für Düsseldorf in Thon vollendet und dasselbe, bevor es in Gyps abgeformt wird, in seinem Atelier drei Tage zur Betrachtung ausgestellt. Die Gestalt des Meisters ist in einen langen über die Brust offenen Mantel gehüllt, den die Linke zusammen nimmt, während die Rechte den Zeichengriffel hält. Das Haupt ist leise nach links geneigt, der Hals, nur von einem dünnen Tuche umschlungen, erhebt sich frei aus der Gewandung. Das Gewicht der Figur ruht auf dem linken Fuße, der rechte ist ein wenig vorgesetzt. Wir begrüßen in der Statue ein Meisterwerk der Portraitbildnerei. Mit packender Wahrheit hat Donn dorf das Wesen des großen Mannes veranschaulicht; aber seine Treue war nicht die indifferente Passivität des photographischen Instrumentes, sondern die leben dige, verständnißvolle uno antheilnehmende Empfindung eines echt künstlerischen Gemüthes. Es giebt einen Idealismus auch in der portraitirenden Kunst. Man hat dieses Wort häufig mißdeutet, die Sache noch häufi ger mißbraucht. Was dieser Idealismus auch sei, keinesfalls darf er dir Gestatt leerer, inhaltsloser, min der charakteristisch «machen; keinesfalls darf er über die festumschriedenen Grenzen einer bestimmten Persönlichkeit in irgend ein Allgemeines hinüberführen. Dies wäre rin lächerlicher Uebermuth gegenüber der individualisirrn- den Schöpferkraft der Natur, ein Sichvrrsündigen an dem unendlichen Formenrcichthum der Menschen- CtUMgeschMt. Telegraphische Witterungsberichte. Inserate. * Berlin, 23.Juli. Die Reichscommission für die Ausstellung in Philadelphia (Wilhelm- straße 74) hat die Anmeldungslisten am 20. d. M. ge schlossen und ist jetzt damit beschäftigt, die Raumver- theilung für die deutsche Abtheilung der Ausstellung zu veranlassen. Da die Anmeldungen zahlreicher einge gangen sind, als sich erwarten ließ, so wird ein erheb lich größerer Naum beausprucht werden, als ursprüug. lich erforderlich erschien. Die Zahl der deutschen Aus steller beträgt, einschließlich der Kunstbranche, etwa 800, unter welchen nach dem „D. N.-u. St.-Anz." die Groß industrie der Nheinprovinz, Westfalens und des König reichs Sachsen die erste Stelle einnimmt. Die Fabri kanten von Specialitäten, namentlich in Berlin, inson derheit von Weiß- und Wollcnwaaren, von Wäsche und Stickereien, von Lederwaarcn, Liqueuren, Pianofortes, Möbeln, Confectionssachcn, Tapisserien, Bronzewaaren, Handschuhen, Oelfarbendrucken und Anderem haben sich erst in letzter Zeit reger bethriligt. — In Bezug auf die Verpackung von Reichsmünzen ist, wie die „D. R.-C." erfährt, den Bundesregiemngen feiten des Reichskanzleramts die Mittheilung zugegangen, daß die selbe zu Rollen (Düten) künftig in folgenden Beträgen vorzunchmen ist: Doppelkronen in Rollen zu 2000 M. oder 1000 M., Kronen zu 1000 M. oder 500 M., 5-Markstücke (silberne) zu 200 M., 1-Markstücke zu 100 M. oder 50 M., 20-Pfennigstücke zu 20 M., 10-Pfeunigstücke zu 10 M. oder 5 M., 5-Pfennigstücke zu 10 M. oder 5 M., 2-Pfennigstücke zu 2 M. oder 1 M., I -Pfenuigstücke zu 2 M. oder 1 M. — Dieselbe Korrespondenz hält ihre frühere Mittheilung, daß eine baldige Aufhebung des Pferdeausfuhr verbotes zu erwarten stehe und daß der Minister für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten I)r. Frieden thal sich dafür beim Reichskanzler verwendet habe, gegen über entgegengesetzt lautenden Zeitungsmittheilungen sprechende Angesicht, so hat man die Empfindung, als beginne die Brust der Gestalt sich athmcnd zu heben. Das Werk, in der schon mehr bekannten markigen Technik des Meisters ausgeführt, welche nirgends ver streicht, sondern sicher Fläche an Fläche setzt, gereicht der Stadt, aus der es hervorgegangen, zu hoher Ehre und wird für diejenige, die es empfängt, eine hervorragende Zierde bilden. Wir können Allen, die an der Entsteh ung derselben irgendwie bcthciligt sind, nur aufrichtig Glück dazu wünschen, W. R. Der körperliche Schwerpunkt des Mannes schien in dem Haupte zu liegen. In solchen Fällen starker Un proportionalität macht aber Wirklichkeit und Nachahmung, Leben und Starrheit, Fleisch und Bronze einen be trächtlichen Unterschied. Wenn Cornelius seine mäch tigen Äugen auf Einen heftete und sein Mund, der niemals Uncmpfundencs sprach, zu reden anfing, so wuchs er zusehends und man fühlte sich selbst merklich kleiner werden; man dachte nicht mehr an die kleine Gestalt, sondern nur «och an den großen Menschen. Die innere Anschauung übertrug sich unmerklich auf die äußere. Auf dieses Großwerden, auf diese Ansteckung des äußeren Sinnes durch den innern wird ein fein fühlender Künstler Bedacht nehmen, denn er wird sich bewußt sein, daß er nicht für das Maß der Beine, sondern für das Maß des Wesens hastet. Allzu richtig wäre hier unwahr; denn so sprechend ähnlich ein ge maltes oder modellirtes Portrait auch sein mag, es hat doch nicht den Vorzug, wirklich zu uns zu reden und uns über unsere kritischen Neigungen gegenüber seinen Glied maßen hinwegzutäuschen. , Um dem angedeuteten Vorgänge in der Beschauung gerecht zu werden, giebt es im Wesentlichen vier Mittel: die Maße des Körper gerüstes bis zu einem gewissen Grade verändern, das Mangelhafte weise verhallen, das Unbedeutende möglichst anspruchslos behandeln und, was das Schwierigste ist, auf den Wink der Natur ein gehen und das Haupt, als den Sitz des Geistes, so über aus lebendig und interessant zu bilden, daß es dauernd und ausschließlich den Blick auf sich zieht. Donndorf hat alle diese Mittel in glücklichster Verbindung ange wandt, namentlich aber einen Kopf geschaffen von solcher Energie, von solcher Fülle des Lebens, daß ihm nur wenige Arbeiten der neueren Plastik an die Seite zu stellen sind. Blickt man eine Weile in dies geistcrfüllte, wett. Der wahre Idealismus, wie er von der Por traitkunst gefordert wird — und es wäre vielleicht besser, für dieses vieldeutige Wort gerade hier eine andere Bezeichnung einzuführen — der wahre Idealis mus hält sich au die Sache; aber in zwei Bezieh ungen, einer zeitlichen und einer räumlichen, fordert er doch das feinste Urtheil des Künstlers gegenüber dem Originale heraus. Ein Portrait und nun gar ein Mo nument ist uuter allen Umständen etwas Gewichtiges und Anspruchsvolles; cs darf sich daher nicht an einen einzelnen Moment binden, sondern es muß das Wesen des Menschen in erschöpfender Conccntration darstellen. Es muß die Sumnie seines Lebens ziehen, cs muß alle seine guten Geister in die Erscheikung zu locken ver stehen. Sodann soll es jedes Glied der Gestalt beredt und ausdrucksvoll machen. Wir machen im Tage tau send Bewegungen von sehr allgemeiner und unbedeut samer Art; der Künstler aber wird seine Gestalt so hin- stcllen müssen, daß sie in allen Theilen ganz und gar zum Wiederschein der Seele wird. Doch es giebt Aufgaben, wo auch dieses Maß von frei ordnender Thätigkeit auf Seiten des Künstlers nicht genügt. Lessing unb Goethe waren — trotz Arndt's Bemerkung über die Länge der Beine des Letz teren — ausgezeichnet schön und normal gewachsene Menschen, welche auch für eine Idealfigur »um Modell hätten dienen können, und hundert große Männer gab es, bei denen wenigstens der erste Eindruck ihrer Ge stalt dem Vorurtheil für ihre innere Größe nicht hem mend rntgegentral; aber es gab auch Solche, bei denen die volle Abstracuon von aller Aeußerlichkeit dazu ge hörte, um sich von ihnen imponiren zu lassen. Cornelius gehörte zwar nicht unbedingt zu diesen Letzteren; aber seine Figur war unbedeutend und fast dürftig und sein gewaltiges Haupt entschieden zu schwer für diese Figur. Laibach, 23. Juli. Man telrgraphtrt der „N. fr. Pr/: Der neuernannte Fürstbischof Pogatschar er widerte der ihn begrüßenden Laibacher Gemein de- rathsdrputation, die Kirche habe auch nach den neuesten Schulgesetzen ungemxin wichtige Aufgaben zu erfüllen, beim Unterrichte, bei der Erziehung und in den Schulbehörden, wo ihr überall genügender Einfluß gewahrt fei. Er werde Sorge tragen, daß die kirchlichen Organe in eifrigem, ungetrübtem Zusammenwirken mit denen des Staates und der Gemeinde ihrer hohen Auf gabe obliegen. Paris, 22.Juli. Die Nationalversamm lung beschäftigte sich gestern vorzüglich mit dem neuen Gesetz über die Generalräthe. Dies Gesetz, von Tallon in Vorschlag gebracht, nimmt den Departementsversamm- lungrn das Recht, die Mandate ihrer Mitglieder zu be stätigen. Die Commission, in der Mehrheit aus Depu- tirtcn der Linken bestehend, ist gegen die Neuerung; der Minister des Innern ist für dieselbe. Commission und Minister haben sich dahin verständigt, der Kammer die baldige öffentliche Discussion vorzuschlagen. Für den Augenblick handelte es sich nur darum, das Gesetz in Erwägung zu nehmen, eine Fonnalität, welche schnell hätte beendet werden können. Aber Tallon hatte sich vorgenommen, als Verfasser des Projects eine lange Rede zu halten, und er hielt eine lange Rede. In manchen Departements sind bei der Mandatsprüfung der Generalräthe Unregelmäßigkeiten vorgefallen; Tallon aufrecht. Gerade die in dieser Mittheilung als Grund für die Aufrechterhaltung des Verbotes angeführten Thatsachen, daß Händler auf russischem Gebiete, hart an der preußischen Grenze, Pferde für die französische Armee aufkaufcn, liefere den Beweis, daß diese Maß regel, namentlich mit Rücksicht auf den Umstand, daß die Ausfuhr von Pferden trotz des Verbotes von den Behörden nach Möglichkeit gestattet worden ist, den Zweck durchaus nicht erfülle, den man von ihr erwartete, sondern daß durch sie nur der Verkehr gehemmt und die Produktivität der Pferdezucht, ein wichtiger Produc- tionsartikel der östlichen Provinzen, beschränkt werde. Diese Erwägungen und die jetzt erwiesene Thatsache, daß viel mehr Material an brauchbaren Pferden augen blicklich in Deutschland, speciell in Preußen vorhanden ist, als im Falle einer Mobilmachung der Bedarf einer Armee erfordert, seien es namentlich, welche die Reichs behörde der Aufhebung des Verbotes günstig gestimmt haben. — Der „Schles. Ztg." zufolge habe man in den Regierungskreisen schon früher erwartet, daß die Geist lichkeit der katholischen Gemeinden ihre Mitwirkung bei der Verwirklichung der Gesetze über die kirch liche Vermögensverwaltung nicht versagen werde, weil aus ihrer Fernhaltung zu empfindliche Nachtheile materieller Art für die katholische Kirche entstehen müßten. Nachdem der Fürstbischof von Breslau seine Bereitwilligkeit hierzu erklärt hat, ist jetzt auch, laut der „Si. H. Z.", das bischöfliche Generalvicariat zu Hildes heim dessen Beispiele gefolgt und hat die in dem Gesetze vorgeschriebene Erklärung, dem Gesetze Folge leisten zu wollen, dem Oberpräsidenten von Hannover zugehen lassen. Die Erklärung ist analog derjenigen des Fürst bischofs von Breslau. Nach der „Schles. Vlksztg." haben sich die Bischöfe bezüglich dieser Erklärung vereinbart und die Geistlichen mit Instructionen versehen. Aus Fulda telegraphirt man dem „Fr. Journ.", gerüchtweise ver laute, das dasige bischöfliche Domcapitel habe der Re gierung jetzt ebenfalls seine Anerkennung des Ver- mögensverwaltnngsgesctzes erklärt. Um einen sicheren Anhalt für die schleunige und vollständige Durchführung des Gesetzes über die Vermögensverwaltung in den katholischen Kirchengemeinden zu gewinnen, bedarf es, wie den Bezirksregierungen von den Ministern eröffnet worden ist, einer genauen Zusammenstellung der sämmt- lichen in ihren Bezirken gegenwärtig vorhandenen katho lischen Kirchengemeinden, welche entweder nach 8 1 des erwähnten Gesetzes den Charakter der Pfarrgemeinden haben, oder in eine der im 8 2 daselbst bezeichneten Kategorien gehören, beziehungsweise die daselbst aMe? führten Merkmale an sich tragen. Die KreiSvehorvefi sollen daher, wie man der „K. Z." schreibt, ein voll- ständiges Verzeichniß der gegenwärtig in ihren Bereichen vorhandenen katholischen Kirchengemeinden der bezeich neten Gattungen aufstellen, da die Angaben der geist lichen Behörden nicht genügenden Anhalt gewähren, namentlich nicht erkennen lassen, ob die in denselben aufgeführten Pfarreien u. s. w. sämmtlich staatlich an erkannt sind sie Monarchisten und Konservative waren und der radi kalen Mehrheit mißfielen. Es ist nicht möglich, diese Zustände länger zu dulden, und die Aufgabe der Man datsprüfung muß den Räthen der Präfektur wieder an- hrimfallen. So Tallon. Natürlich fand er Widersacher; jedem der Generalräthe, die er angegriffen, stand ein Vertheidiger in der Person eines Deputirtcn des be treffenden Departements auf, und man hätte so ein paar Tage lang fortdiscutiren können, wenn nicht Buffet sich in- Mittel gelegt hätte. Er empfahl das Projekt; cs sei unmöglich, so kleinen Versammlungen, wie die General- räthe, Versammlungen, in welchen persönliche Jntriguen so leichtes Spiel haben, die Mandatsprüfung zu über lassen. Sogar in großen Versammlungen sei das System nicht unbedenklich. Hier machte Buffet eine melancho lische Anspielung auf die Nichtbestätigung der deBour- going'schen Wahl, wodurch er sich die Bonapartisten zu neuem Danke verpflichtete. Der Berichterstatter Pclletan erwiderte, da die Frage einmal aufgeworfen, so müsse man sie gründlich erörtern; die Commission empfehle also, das Projekt in Erwägung zu ziehen. Demgemäß entschied die Kammer, und auf den Wunsch Bufset's wurde dem Gesetz entwurf obendrein die Dringlichkeitserklärung gewährt. — In Versailles wurde gestern rin Brief mit dem größten Eifer commcntirt, welchen das „Journal officiel" publi- cirte und in welchem Bocher seine Zustimmung zu der Baragnon'schen Tagesordnung in der Sitzung vom 15. d. Münster, 22. Juli. (K. Vlksztfl.) Unser Bischof vr. Brinkmann ist in Karlsbad eingetroffen und hat seine Cur bereits begonnen. — Den Franciscanrrn, Capucinern, sowie den Clarissinnen ist die Weisung zu gegangen, bis zuni 20. August ihre hiesigen Klöster aufzu lösen und von dem bezeichneten Termine an sich jeder Ordensthätigkeit zu enthalten. Den Ordens leuten wurde im Auslande bereits ein Asyl gesichert. Hier haben sie nie eignes Besitzthum gehabt. Hildesheim, 21. Juli. Die Nachricht der „N. Hannöv. Ztg.", der zufolge der Bischof von Hildesheim von den ihm nnterstellten Geistlichen und diese wieder von den Mitgliedern ihrer Gemeinden einen Revers sich hätten ausstellen lassen, daß sie in Bezug auf die Mai gesetze zu ihm, beziehungsweise zu den Geistlichen hatten wollen, wird von der „Hildesh. Ztg." auf Grund ein- gczogener Erkundigungen für unbegründet erklärt. Ttlkssr.tMlche rlachnchtcn. VersailleS, Freitag, 23. Juli, AbendS. (W. T. B.) Die Nationalversammlung begann heute die »weite Berathung des Gesetzentwurfs über die Wahlen zum Senat und genehmigte die ersten drei Artikel. Darauf wurde die von dem Deputirten Tardieu eingebrachte Interpellation über die An wendung deS MaireSgesetzeü auf 3 Monate ver tagt. Sodann brachte der Drputirte Madier de Montjau einen Antrag ein, nach welchem die Sena toren- und Deputirtenwahlen im nächsten Novem- brr und December stattfinden sollen. Die für den Antrag verlangte Dringlichkeit wurde mit 409 gegen 84 Stimmen abgelehnt. Madrid, Freitag, 23. Juli, Vormittags. (W. T. B.) Die konstitutionelle Commission hat ge stern den Artikel des VerfaffungScnlwurfeS, be treffend die Toleranz gegen die versldicdcnen Re- ligionSgesellschaftrn, mit 22 gegen 8 Stimmen an- genommen. St. Petersburg, Freitag, 23 Juli, Nach- mittags. (W. T. B.) Der „AegierungSanzeiger" veröffentlicht heute das vom Kaiser bestätigte Ge- setz vom 1. Juni a. St., betreffend die Einfüh rung der LandschaftSvelwaltung in dem Lande der donischen Kosaken. Kunstausstellung. (Fortsetzung aus Nr. iKS.) Solchen Klagen über die Vernachlässigung der na tionalen germanischen Kunst durch eine nicht immer richtig verstandene Renaissance, durch den Wust des Rococo, der die Stillostgkeit vorbereitete, und durch ein Abwenden vom deutschen künstlerischen Volksgeiste fügt der Gründer des „Kölner Domblattes" auch noch eine scharfe Ausdehnung auf die Malerei hinzu. Von der Malerei wenigstens sollte man glauben, daß sie, da sie so lange Zeit hindurch fast allein das Feld behauptet hat, Werke von großer, ungewöhnlicher Be deutung aufzuweisen habe. Äber wir sehen auch hier, trotz langer Erfahrung, trotz der Erfindungen und For schungen auf dem Gebiete der Chemie, der Anatomie, der Perspective u. s. w., daß unsere Malerei keineswegs denjenigen Wetten, welche geschaffen wurden, als die Traditionen des Mittelalters noch lebendig waren, die Spitze bietet, ia im Allgemeinen nicht ein Mat ihnen nahe kommt, so beispielsweise nicht jenen großartig da stehenden Niederländern, den Meisterstücken eines van Dyk, Rubens, Rembrandt u. s. w., — man könnte noch viele Andere aus den verschiedensten Ländern namhaft machen, mit welchen die Maler unserer Zeit * Wien, 23. Juli. Sc. k. u. k. Hoheit der Kron prinz Rudolph hat gestern Vormittag eine Rund fahrt durch den Schönbrunner Park unternommen. — Bei der am 4. October d. I. erfolgenden Eröffnung der Czernowitzer Franz-Josephs-Universität wer den sofort alle Jahrgänge der drei Facultäten activirt. Aufgeschoben bleit nur der Beginn der mathematisch naturwissenschaftlichen Vorlesungen; doch sollen auch diese schon mit dem nächsten Studienjahre beginnen. — Das „Fremdenblatt" berichtet: Die Meldungen, daß österreichischerseits ein Grenzcordon gegen die aufstän- digen Distücte der Herzegowina gezogen worden sei, ist falsch. Die Vorsichtsmaßregeln beschränken sich auf Entsendung etlicher Jägercompagnien, um bei etwai gen Massenüberschrritungen der Grenze Entwaffnungen vorzunrhmen, da die strengste Neutralität beobachtet werden soll.
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