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AiMmemer Anzeiger Lskal-Rnreigrr kill' Sie OrychsNrn ömnig, Zroßröbrztorl, ksurmläe, sranllrntbsl uns Umgegenü Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag Voll Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 39. 26. Jahrgang Sonnabend, ^en 13. Mai 1916 Nachrichten Offiziere, 1515 vor- Herabstürzen schwere Verletzungen zuzog. werden, daß sowo l bei dem ersten als auch bei! Mesa. Daß jemand in diesen Lenen dem zweiten Vortrag Hanoverlctzte die Ersatz- Butter verschenkt, ist gewiß eine «eltenhert. Begegnete da kürzlich hier singend eine Abtei- Inserate, die4gespal. tene Korpuszeile 12 PfS- für Inserenten im Rödertale, für alle übrigen 15 Pfg-, im amt lichen Teil 20 Pfg. und nn Reklameteil 30 Pfg., nehmen außer unserer Geschäftsstelle auch sämtlicheAnnoncen-Expe- ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. — Anklage und Freispruch wegen Verfüttern von Bratgetreide. Eine Landwirtsehefrau D. in der Amtshauptmann- fchaft Chemnitz hatte im Vorjahre einen Acker mit Gerste bebauen lassen. Zwischen der Aus saat waren auch einige Weizenkorner gewesen, die bekanntlich früher zur Reife gelangen als die jGecste. Dieser Weizen war aber ausge wachsen und teilweise auch infolge des Regens schwarz geworden. Da es sich nur um wenige Halme handelte, meinte ein Nachbar der Frau, daß die Mühle dle Frucht, da es zu wenig und sie übrigens schwarz sei, nicht annehme. Frau D. ließ nunmehr die einzelnen Weizenhalme, da sie sonst nicht hätten geeinter werden können, mittels einer Schere durch ihre Tochter aus dem Gerstenfelde herausschneiden und dann mit einem Stücke Holz ausdreschen. Der Ertrag bestand aus ungefähr 3 Pfund Körnern, die an die Hühner verfüttert wurden. Die Sache gelangte zur Kenntnis der Behörden und zeitigte ein ge richtliches Nachspiel für Frau D. Die Staats anwaltschaft stellte sich auf den Standpunkt, daß hier ein Verstoß gegen die Bekanntmachungen über das Verfüttern von Brotgetreide und die dazu gehörigen Verkehrsbestimmungen mit Brot getreide vorliege und stellte Strafantrag. Schöf fen- sowohl wie Landgericht sprachen aber die Angeklagte frei. In der Begründung des Ur tells heißt es, daß die Bekanntmachungen ein Verfüttern von beschlagnahmtem Brotgetreide untersagten; hier kämen aber lediglich einige nur durch Zufall unter die Gerste geratene Halme, die übrigens in diesem Falle als Unkraut ange- liegenden Falle sei Brotgetreide verfüttert wor den. Diese Tatsache stehe zweifellos fest. DaS Oberlandesgericht verwarf die Revision der Staatsanwaltschaft und schloß sich den Urteils gründen der Vorinstanz an. Wehrsdorf. Ein bedauerlicher Vorfall hat sich hier ereignet. Ein Soldat des hier stationierten Grenzschutzes, bei welchem schon seit längerer Zeit ^Schwermut beobachtet wurde, bestieg am Steinberg einen Mast der mit 40 000 Volt bespannten elektrischen Leitung, wobei er sich schwer verbrannte und durch ümMez «na ZSAMe;. Bretnig. Die Fleischverhältnisse sind auch anderorts nicht besser wie hier. So schreibt die Radeberger Zeitung n. a.: Der Fleischoerkauf in unserer Stadt hatte Sonnabend früh wieder zu ungeheuren Menschenansammlungen vor den hiesigen Fleischerläden geführt. Wir hatten als bald das Vergnügen, zahlreiche Klagen „Unbe friedigter" entgegenzunehmen. Umsomehr, da infolge der geringen Zuteilung des Fleisches eine große Anzahl der Käufer nichts erhielt, sowie Familien, die nicht in der Lage sind, den Wettlauf mitzumachen und über eine Person zu verfügen, die sich mehrere Stunden lang den Unbilden dieser Massenandränge auszusetzcn ver- mag. Wenn dieses System ferner beibehalten wird, so wird der Andrang noch viel größer werden, da in Zukunft, wie wir hören, nur 5 Fleischermeister an einem bestimmten Tage ihren Laden öffnen sollen, weil die wenigen Schlacht tiere, die!geschlachtet werden dürfen,käum die Hälfte derFleischercien das Offenhalten derLäden gestattet. Das „Grenzblatt" in Sebnitz berichtet unter der Ueberschrift „Sturm au^ die Fleischerläden": Groß war die Freude über die Kunde, daß nach einer 14 tägigen Unterbrechung am Sonnabend früh die Fleischer ihre Läden wieder öffnen wür den und es war kein Wunder, daß die sorgsa men Hausfrauen schon in aller Hergottsfrühe die Fleischerläden in dichten Massen förmlich belagerten. Aber nur zu bald waren die unzu länglichen Vorräte ausverkauft unv gar viele mußten mit leeren Händen von dannen ziehen, ihrer Enttäuschung in allerhand teils berechtig ten, teils unangebrachten Schimpfereien Ausdruck gebend. (Wir haben bereits Vorschläge, die auf eine gerechte Verteilung der Fleischmengcn Hin zielen, der Bretniger zuständigen Stelle unter breitet. D. Schrift!.) Bretnig. (Höchstpreise fürjunge Gans e.) Die Kgl. Amtshauptmannschaft Ka menz macht folgendes bekannt: Nach Gehör dec Preisprüfungsstelle wird für den Verwaltungs bezirk der Amtshauptmannschaft Kamenz und der Städte Kamenz und Pulsnitz für junge Gänse bis zum Alter von 3 Wochen der Markt höchstpreis auf 3 Mark hiermit festgesetzt. Die Ueberschreitung des Höchstpreises, sei es durch Verkäufer durch Forderung oder Angebot, sei es durch den Käufer durch Bezahlung oder Ange bot, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder mit Geldstrafe bis zu 10 000 Mk. bestraft. Auch kann Veröffentlichung auf Kosten des Schul digen und neben Gefängnisstrafe Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte ausgesprochen werden. Diese Bekanntmachung tritt sofort in Kraft. Bretnig. (Eierp reise bctr.) Die Königliche Amtshauptmannschaft und der Stadt- lat zu Kamenz machen folgendes bekannt : Die beim Kommunalverbano der Königlichen Amts hauptmannschaft Kamenz bestehende Preisprü fungsstelle und der Stadtrat zu Kamenz baben von der Festsetzung von Höchstpreisen für Eier abgesehen, um nicht vas Angebot von Eiern zu verhindern. Die Preisprüfungsstclle erachtet aber den Preis von 18-18 Pfg. für ein Ei als stücke ausprobten und sofort ihren Namen leserlich zustande brachten. Auch die schön wirkende Schmbhand der Firma M. H. Wend- schuch sen. (Dresden) fand allseitige Beachtung. einen durchaus angemessnen Preis, zu dessen Ueberschreitung in keinem Falle eine Veranlas sung gegeben sein dürfte. Sie macht daher aus drücklich darauf aufmerksam, daß erhebliche Aeber- schreitungen dieser Preise als Wucher angesehen werden können und sowohl derjenige, der einen höheren Preis verlangt als auch derjenige, der einen höheren Preis bietet, Gefahr läuft, sich des Wuchers schuldig zu machen und der straf rechtlichen Untersuchung übergeben zu werden. — Auszeichnungen. Das Eiserne Kreuz erhielten der Sergeant Albert Schöne bei der Reserve-Fuhrpark-Kolonne Nr. 2 aus Großr öhrgdorf, und Unteroffizier Bern hard Richter im Infanterie-Regiment Nr. 192, Sohn des Hausbesitzers Julius Richter in Hauswalde. Königsbrück. (Künstlicher Gliederersatz.) Im Lazarett sprach am Sonntag der einarmige Unteroffizier Preißer über seine künstlichen Er satzstücke und Behelfsapparate. Unablässig hat er an der Vervollkommnung seiner Vorrichtungen gearbeitet, die er hier erstmalig in ihrer neuen Bauart zeigte. In einer Minute konnte er vermittels seines Üniversalapparates, bei dem es überhaupt nichts mehr zu schnallen und zu schrauben gibt, sich vie Hände waschen, mit Kreide an die Wandtafel schreiben, eine Unter schrift mit der Feder geben, Mandoline spielen und sich noch seinen Rock abbürsten. Alle die des „Gaulois" 400 000 neue dazu benötigten Gegenstände werden nur einge setzt und halten sich selbsttätig fest. Das flotte Schreiben auf der Schreibmaschine, dem gleich ein Trompetensolo folgte, rief bei über 200 versammelten Feldgrauen nebst zahlreichem Pfleger personal ungewöhnlichen Beifall hervor, wie er wohl nicht bei jeder Veranstaltung zu hören sein wird. — Anschließend hielt der Redner im Ratskeller seinen zweiten Vortrag, veranstaltet vom dortigen Verein Frauendank 1914. Als ein ganz besonderer Erfolg muß es angesehen sehen werden müßten, in Frage. Die einzelnen Halme seien deshalb als Unkraut zu betrachten, weil sie nicht hätten geerntet werden können, da die Gerste viel später reif werde. Außerdem sei der Weizen, weil schwarz und verdorben, als Brotgetreide nicht mehr verwendbar, also für die menschliche Ernährung ungeeignet, gewesen. Er wäre umgekommen, wenn er nicht an die Hüh ner verfüttert worden wäre. Unter diesen Um ständen könne nicht von einer strafbaren Absicht gesprochen werden und die Angeklagte müsse straffrei bleiben. Die Staatsanwaltschaft wen dete sich nunmehr mit einer Revision an das Oberlandesgericht und führte aus: Eine Ueber- tretung einer der beiden Bekanntmachungen liege zweifellos vor. Weizen sei Brotgetreide. Wie er gebaut und wie er geerntet werde, sei belang los, ebenso die geringe Menge. Die Staats anwaltschaft sei deshalb eingeschritten, weil nur bei strengster Durchführung der Verordnung die Ernährung des Volkes sichergestellt werden könne. Ein Verstoß gegen die Getreide-Ver- kehrsordnung liege hier nicht vor, aber gegen die Verfütterungs-Verordnung. Brotgetreide dürfe nicht verfüttert werden; wie es gebaut, um sich nach Amerika zu begeben. Er wurde auf offenem Meere angehalten. Die Sache sei bisher ein Geheimnis. Auch der Prozeß würde wenig Klarheit bringen. Die Blätter befürchten auch schwere Unruhen in Amerika, falls die dortigen Irländer nachweisen, daß die Regierung in Washington die irländische Revolution an England verriet. Herve fordert mit Zensurzulassung die sozia listischen Deputierten der Kammer auf, die Re gierung der Republik zu veranlassen, in bundes freundlicher Weise von England die Begnadigung der irischen Republikaner zu verlangen. Auf dem westlichen Maasufer griffen die Fran zosen beim „Toten Mann" und südöstlich Höhe 304 an; beide Male brachen ihre An griffe unter beträchtlichen Verlusten für den Feind zusammen. Die Zabl pxr hm den Kämpfen fseit dem 4. Mai um Höhe 304 gefangenen unverwunde- ün Franzosen ist auf 53 ' Mann gestiegen. Die englische Wehrpflicht wird nach einem zen surierten Londoner Bericht den Verbündeten höchstens Mannschaften zuführen. Der König von Spanien verlas bei Eröffnung der Kammer eine Thronrede, in der es heißt, Spanien werde seine Neutralität aufrichtig f°rtsetzen. Der amerikanische Botschafter in London erhob Vorstellungen gegen die englischen Blockade - Maßnahmen wider die Neutralen. Die Türken warfen an der Kaukasus-Front die Russen aus ihren Stellungen in einer Aus dehnung von beinahe 15 Kilometer ostwärts lung Pioniere auf der Heimkehr von anstrengen dem Dienst einem alten Mütterchen. „Mutter, wie stehts mit Butter?" rief der Vaterlands verteidiger scherzhaft der Alten zu, und „Komm her, hier haste Butter", gab diese zur Antwort und schenkte wahrhaftig ihre eben erworbene Butterration für eine ganze Woche weg. Freu dig nahm sie der Soldat in der Meinung, die Frau komme aus einem Gute und habe Butter genug. In Wahrheil aber war die alte Fruu eine ganz arme Gemeindehäuslerin. Chemnitz. Minderwertige Soldatenuhren werden nach einem dem sächsischen Ministerium des Innern von der Gewerbekammer Chemnitz erstatteten Berichte, auch in Sachsen vielfach in den Handel gebracht. Das Ministerium hat sich darauf, wie es der Gewerbekammer mitqe- teilt hat, wegen einer Warnung der sächsischen Truppenteile mit dem Kriegsministerium ins Vernehmen gesetzt. Zwickau. (Sich selbst gestellt.) Der Hauptzollamtsrendanr a. D. Kretzschmar, der wegen Unregelmäßigkeiten im Amt in Haft ge nommen werden sollte, aber nicht zu ermitteln war, hat sich der Gerichtsbehörde gestellt. wie es erzeugt oder gedroschen werde oder ob es mahlfähig sei, spiele keine Rolle. Darüber habe sich der Gesetzgeber nicht geäußert. Im v:r- Mück, wobei sie 6 Offiziere und 300 Mann gefangennahmen. Dkl Reichstag lehnte die sozialdemokratischen Anträge auf Einstellung des Verfahrens ge gen den Abgeordneten Liebknecht ab. Friedenskundgebungen in Italien. Köln, 11. Mai. Die „Köln. Volksztg." ^kldet aus Zürich: Man schreibt uns von zu- ^üässjger Sefle: Infolge der neuen Einberu- fungen ist die Stimmung des italienischen Vol- besonders auf dem Lande, sehr gedrückt, es werden vielfach drohende Stimmen laut, ö" dem Wahlkreise des bekannten Sozialisten Mrico-Fecri-Montona haben sogar ungefähr 6000 Wiien eine öffentliche Kundgebung veranstaltet. Menge durchzog die Straßen und öffent- P^tze mit dem Rus: „Wir wollen das «nde Krieges! es lebe Giolitti!" Polizei Militär mußte einschreiten. — Wie ich wei- n aus durchaus zuverlässiger Quelle erfahre, folgerte in der Kaserne zu Piacenza ein Re gent den Gehorsam, an der Front rebellierte e Sassaribrigade. Auch in Neapel erfolgte ^Kundgebung, bei der das Bild des bckann- », Kriegshetzers Ciccotti verbrannt wurde. In Mien und in der Mailändischen Ebene ist die ^Merung so groß, daß die Grubenbesitzer, die Landvolk als Kricgsansttfler gehalten wer- vielfach fliehen mußten. Die Zensur hat Auftrag erhalten, alle Mitteilungen über Begebenheiten zu unterdrücken. Es kann Zweifel darüber bestehen, daß die Sozial- O^aten die unzufriedene Stimmung im Volke - nutzen, um die Maitage des letzten Jahres ^umgekehrte zu gestalten. In manchen Krei- nimmt man an, daß die innere Lage Jta- fh zur nächsten Kammereröffnung derart : i- Kriegsministerium Salandra-Sonnino ° ängst ersehnten Abschied bekomme. Französische Sympathien für die irischen Revolutionäre. B. T." meldet aus Basel: Gustav bestätigt in seinem Blatte, daß für die To») - Revolution in Frankreich die größten herrschen. Er erhält zahlreiche "onach die französische Intelligenz den recht gibt, «sie seien keine Verräter, im^" '"«geführt worden. Das Manifest der Republikaner ft> erschütternd durch seine Sprache. Bemerkenswert ist die Sprache ätz radikalen Presse über den Fall Casement. / "?""hr, baß Sir Roger Casement eine 3ftand versuchte. Die politischen Paris seien überzeugt, daß Casement j l «nein neutralen schiffe befunden babc, Der Allgemeine Anzeiger . — Ä^^^enUich zw-Mal: 4^ L 4^ Mittwoch und Sonnabend. 4^ (4 4 4 Abonnementspreis: viertel- jährlich ab Schalter 1 Mark. für die chrtsbehörde und den Kemeinderak zu Aretnig Pfennige, durch die Post 1 Mart ausschl. Bestellgeld. Be stellungenfnehmen auch unsere - . Zeitungsboten gern entgegen.