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Dresdner Journal : 04.06.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185906040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18590604
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18590604
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1859
-
Monat
1859-06
- Tag 1859-06-04
-
Monat
1859-06
-
Jahr
1859
- Titel
- Dresdner Journal : 04.06.1859
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Ks12« > »fll -WPWtzMzWWMo^»^s*»M^e»sG K ' ' Somabend, den 4. Juni. > — > — >> » - --, —-——— DresdnerIournal. Verantwortticher Redatteur: I G. Hartmann. 18S». Sascrakrnannahmr ««»»SN,: t^tx.lp: 1«. »»»uvarui^r»», com»l»»l»»s> äv» Dreiäo«, ^ouroal«; eb«o仄Il>»r: N. jlv,»n»; Lltouai Ilmnn,«,,» 4 Voll.»»; Oauerri'acll« Nocdl»., Har»»»»»»'» Ilur»»u, Lril»»»: tl. 8c°ni.vr^»; Urantturk ». >.: v> >'»cl>^ Ku-l>l>-»i<ll.; 8»nnov«r: tli0l.r»»rr«u » Lu «<-»»! Lvln: ^n<» » Ntiü»,»; kort»! v. 1-8M»«r«>.» s'.B, ru« <l«a b»a» ,»s»o»)j pr»>! k'». L,»r.rv« » Lurkkruuiluux. iyerausgrder: Köni>sl. Krpeilirlnn <l«, »reilloar 3our»»l>, tlariruilr»,»« ktr. 7. Äwllicher Shell. Lx-8», 23. Mal. Seine Majestät her König ha« de» a»f »«schlag de« Mt»isteri»m« de« Inner» zu »esetznng einiger chetlS ,ur Erledigung gekommener, cheiX n»ch »«aat ^tzaltner Friede,«richter-ellen, HWtz IWO»! 1) st» rwt-tezlrke »eiHenderg den «ittergutsd«- ßtzer v. ans Weich«, 2) st» r«t<d»»trr« Wilsdeuffde-Rlttergutsbesitzer ». Gchö,tz«rg auf Her»a««»alde, 3) st» Amtsbezirk« Shemnitz de» Lehogeeichtstzesitzrr Gp,«ß«»d,rg in Retchenhaia, 4) 1» L»t«tze,kk« Stellberg den Erbgeeicht-« und Astotzi^utsbesitzer Adler in Leukersdorf, 5) 1» L-rtsbezirke Lengefeld den Lrbgerichtsdrsiher Müll«, st» Rieder »Haselbach, 4) st» LMstzezirke Schwarzenberg de» Hammer- w*r»chflr«r Parst jo», in Pfeiltzammer, 7) st» Amtsbezirke Schneeberg de» vlanfarben- w«r«farrar Küttig »» Oderschlenaa p» Friede» «rikbeern für di« geaannte» Auttsbezirke zu «nwnne« gwwht. Drrsdr», 26. Mai. Se. Majestät der König haben z» genehmigen geruht, da- der Oberstleutnant v. Wih- lebea, Sommandant de« Eadttteucoeps und König!. Flügeladjutanl da« ihm von Sr. Majestät dem König von Griechenland verliehene Offizier«kreuj de« König!. Griechische» Erlöserordens annehm«« und trage» darf. Lre-st«, 25. Mai. S«. KtnigUche Majestät haben geruht, de» bisherigen zweiten juristischen Rath bei der Generaleammisßon für Ablösungen und Gemeinheit«thei lunge» üan»«tssi»»«rath Roch, unter Srnmnung zum Regieru»g«rath« in dieser Eigenschaft zur Keeisdirection ,n Zwickau z» versehe» und de« Referendar » Koppe«- fel« zum Supenrumerar- Rrgierungsrathe bei der näm lichen Kreigdtrectio, zu befördern Lrsstd«, S1. Mai. Se König!. Majestät haben de« zritherigen B»zirk«gericht«actuar zu Dre«de» v. Gott« schal« zu« Auditeur dritter Elaste a»f Fest»», König stein allergnäbiqst zu ernenne« geruht. das Verbot der Noten der Thüringischen Bank betreffWd. Nach der von dem Ministerin« de« Inner» unter« 3. August 1857 «lass«»«» Bekanntmachung waren in Gemäsheit der Allerhöchste» verorduung vom >8. Mai destelbea Jahre« »eben anderen auch die Rote» der Thü ringische» Bank al« Aahlmittel im inländischen Verkehr für zulässig erklärt worden. Nachdem jedoch neuerlich die genannte Bank die von ihr nach g. 1 lit. » der angezogenen Verordnung in Leipzig errichtete Etnlösungskasse «ingezogen und auf die ihr »rthetlt« Aufforderung angezeigt hat, wie sie ihre Rote« zur Zeit nur in Sondershausen zu realistren ge meint sei, so wird — da hiernach den Bedingungen nicht mehr genügt ist, unter welchen allein die Zulassung aue- ländischer Noten im Jnlande gestattet werden kann — di« in der Bekanntmachung vom 3. August 1857 aus gesprochene Gestattung de« Vertrieb« der gedachten Noten hiermit zurückgezogen und die Verwendung der Noten der Thüringischen Bank zu Zahlungen im Inland« m»m L. Juli dteseS Jahre- ah bei Vermeidung der in §. 6 der Allerhöchsten verord- »ung vom 18. Mai 1857 angedrohten Strafen an durch untrrsagt. Gegenwärtig« Bekanntmachung ist in allen in §. 21 de« Preßgesetze« vom 14 März 1851 bezeichneten Zeit schrift«« zu» Abdrucke zu dringen. Dresden, am 25. Mai 1859. Ministerium des Innern, Urhr. von Beust. Demuth Bekanntmachung. Der La»dtag«au«schu- zu Verwaltung der Staat«. sch»lden bringt hierdurch zur -ff««tlichen Kenntni-, daß dte A»«zahl»ng der besage Ziehungsliste vom 17. De« «mber 1858 »»«geloostea, de» 1. Juli 1859 fälligen Eapitalie» der 4peoeenrtg«n Anleihe vom Jahre 1852, ingletchen der laut Zl«hu»g«ltste vom 22. März 1859 a»«gel«»st»» ebenfalls de» 1. Z»li 1859 fällig »erden de» Eapitalie» der vom Staate tbernommeaen sächsisch schlesische« Eiseubahnactienschuld, sowie der Zinsen der ^dachte» betdea Anleihen auf de« Termin 1. Juli die- ses Jahre« st« L« J»»t diese» Jahre ¬ beginnen soll und voa diesem Tage an die zahlbare« Eapitalie» «ad Amsen gegen Rückgabe der betreffenden Scheine und Zinscoupons, bei der hiesigen Staatsschul- beukaff« sowohl, al« auch bet dm» Hauptsteuerawte Leip- ziz i» Empfang genommm »erden könne«. Die fünfte «ad beziehmdlich erstmalige Verloosung b« in dm Jahren 1852 «nd 1855 rretriea virrprocen- tHm Staar«sch«lde»kaffeasch,t»e erfolgt de» MG. diese- EKanat-, Varmtttag- LS Uhr, im hiesigen kaadhause, die Auszahluag der ausgelo osten Gchet»e dagegm dm 2 Januar 1869. Li« Inhaber von, in früher» Terminen «»«geloostea, aber »och nicht zur Zahlung präseatirte» köaigl. sächs. Staatspapiere werben hierbei wiederholt dringend a»fge- fordert, di« Erhebung ihrer Eapitals. Beträge, zu ver meid«, »o» Atnsmverlustm, «tcht länger aastede« zu UUm. Vresde», am Z. Ami 1859. Der iaildta--. Ausschuß zu Verwaltung dn Staatsschuld«». Nichtamtlicher Shell. Uah.rstcht. Gstiegraphische Nachrichten. ZMuuasschau. (Reue Preuß. Zrg. — Ost - Deutsche Post^ UstHscksteschtchte Kammerverhandlunqeu. — Wien: Fürst Richard Metternich. Die FrriwilligencorpS. Eisen bahnverkehr. — Jn»«druck: Erlaß de« Statthalters a» die Studirenden- — Pesth: Die erst» Freiwilligen division vollzählig. — Venedig Entlassung des Po desta — Berlin: Das Resultat der Mission Wil- itsea's. Die Haltung Rußlands. Geschäfrsstockung. Arbeiterversammlung. De« Herzog von Oporto. Eine Rmwahl nöthig. Hohe Reisende. — München Bildung eiae« vaterländischen Verein«. — Paris: DieKriegführung der Oesterreich«. Stimmung der Diplo matie. Die Stellung zu Neapel. Dir Zustände inTorcana. Koffuth rrwartet. Erfolg der neuen Anleihe. Tagesbericht. Turin: Poerio Diplomatische Aktenstücke. Herr v. Salmour. — London: Die englische Neutrali tätspolitik. Jnspiciruug der Festungswerke. Kossuth. Da« neue Parlament Prinzessin Friedrich Wilhelm adgeretst. — Konstantinopel: Aus der neuesten Post. — Mostar: Kämpfe mit Insurgenten — Rew-Pork: Neueste Nachrichten. Ls« Krtegsschauplatze. Dresdner Nachrichten. Vroviuzialuachrichtril. Wiffruschäft, AuuS uud Literatur. Gtati-ik und Lolkswirthschaft Juserat«. Tagetkaieuder Börseuuachrichtea. TeleMphische Nachrichten. Wien, Areitag, 3. Juni. Au6 Mailand wird aemeldet, daß Varese vorgestern vom General Urban beschösse« und genommen worden ist und die ge ldlichen Behörden wieder installirt worden find. Düse Nachricht ist authentisch. Bern, Donnerstag, 2.Juni. Die Oesterreicher sollen der Stabt Varese eine Contribution von 3 Millionen Lire uud Lieferung von 30V Ochsen auf erlegt habens?). Lus Varese, Como und dem Lrltliu findet eine massenhafte Auswanderung auf da- Ge biet der Schwerz statt. Die Oesterreicher sind gegen das Leltlin im Anmarsch. Ein österreichische-Eorps steht in Tests - Calende, ein anderes bei Como. Garibaldi soll in Laveno ein Vorwerk genommen haben (?); seine Lage wird als bedenklich geschildert. Ueber den am 31. Mai Morgens stattgehabten Kampf bei Palestro bringt heute die „Köln. Z." folgende, unser Pariser Telegramm in Nr. 125 ergänzende telegraphische Meldung: Paris, Donnerstag, 2. Juni. Der heutige „Moniteur" theilt aus Lcrcelli, vom 31. Mai, Näheres über daS Gefecht von Palestro mit. Die uiemontefische Armee hatte hiernach den Feind auf seiner ganzen Fronte zurückgeschlagrn, ward aber darauf einen Augenblick auf ihrem rechten Flügel durch die Oesterreicher überflügelt. Diese bedrohten schon die über die Srfia geschlagene Schiffbrücke, auf welcher Marschall Canrobert seine Verbindung u»it dem Könige von Sardinien bewerkstelligen sollte. Der Kaiser schickte darauf das dritte Zuavenregi- ment, welches fick, ohne zu feuern, auf die feind liche Batterie stürzte. Die zum Schuhe der Bat terie diesseits des Canals ausgestellten Compagnien wurden von den Zuaven getöotet oder in den Ca nal geworfen. Es wurden mehrere Geschütze ge nommen uud Svv Gefangene gemacht. DaS3.Zuaven- regimeut verlor an Getödteten 10ffizier und 2V Sol daten; 200 Manu wurden verwundet, darunter 10 Offiziere. Anmerkung der Redaktion. Diese Meldung »eicht allerdings von dem in unserm gestrigen Ertrablatte rnitgrtheilten Turiner Bulletin schon sehr wesentlich ab. Dieses hatte 1900 Gefangene, der „Moniteur" reducirt dies« Zahl bereits auf 500; eine noch größere Differenz dürft« dir Wirklichkeit bezüglich der im Eanal ertrunke- Oesterreicher ergeben, welche das pirmont,fische Bulletin mit 400 angad. Der Verlust, wrlchen nach dem „Mo niteur" das dritte Zuavenreqiment an Verwundeten und Todlen erlitten hat, ist sehr bedeutend, und wenn die übrigen, in» Kampfe gewesenen Truppen der Alliirten nur annähernd gelitten haben, so ist der „Sieg" jeden falls «in sehr theuer erkaufter. London, Donuerstag, 2. Juni Die Bank sto» England hat den DiSconto auf 3'<b herab gesetzt. Der Dampfer „Ocean queeu" ist von New Kork eingrtroffen. Aus Rew-Dork eiugeganaene Nachrichten vom 21. Mai melden, daß ein amerikanisches Geschwader »ach de« Mlttelmeere sich begebeu werde. Dresde», 3 Juni. Wir hnbe» ,ü«gst in einem ausführlicher« Artikel über de» Deurschea Lund «nd die Parteien (Nr 116) »»< dahi» a««besprachen, daß di« große Macht Preu- -en« in dteser Zett, »o das Gefühl des Nahens schwerer Prüfung«» uud G^ahre» durch alle deutsche« Herzn, geht, gewiß i» ganz Deutschland nach Verdienst gewür- digt wird, und jtt>« Dttttsche orte »arttauen in der pren- ßtschen Arme« eine der Hauptstüm» »emscher Ehre und Freiheit, »ine Säule deutscher Nationalität sieht, daß man aber auch der Ueberzeugung sei, daß Preußen, ohne seiner Macht und Würde etwa« zu vergeben, sich mit dcn übrigen deutschen Staaten, die vollkommen einig sind und in dieser Einigkeit auch ein, sehr respektable Macht von 18 Millionen Bewohnern und eine wohlgerüstete Kriegsmacht von mehr als 200,000 Mann repräsenliren, wohl auf dem Wege inS Einvrrständniß über die zu ergreifende nationale Politik bringen könne, welchen das Bundesrecht an die Hand giedt. An diesen Sah knüpft heute dir „Neue Preußische Ztg " folgende Bcmer kungen: „Unzweifelhaft wäre eine solche Verständigung auch für die preußische Politik das Nächstliegende ge wesen, wenn dieselbe sich nicht — wie uns bedünken will — von Haus aus in einem fehlerhaften Eirkel be wegte. Nicht daß wir hier die preußisch« Regierung als solche für den neuen deutschen Parlamenlsschwindel oder für die Phrasen von der „Regeneration der deut schen Staaten im liberal-konstitutionellen Sinne" ver antwortlich machen wollten; wir haben ,S an dieser Stelle nur mit dem Widerspruche zu lhun, in welchen die preußische Politik sich dadurch verwickelt, daß sie auf der einen Seite Recht und Pflicht geltend macht, die italienische Frage als europäisch, Großmacht zu be handeln, und auf der andern Seite ihre bisherige Pas sivität damit rechtfertigen zu können meint, daß bis dahin die Interessen Deutschland« durch jene Frage noch nicht berührt oder verletzt worden seien. Hieraus ergiebt sich dann leicht von selbst die, für den Tieferblickcnden allerdings nicht überraschende, doch bisher kaum genügend gewürdigte Thatsache, daß man in Preußen das Recht und die Pflicht in Anspruch nimmt, seiner europäischen Großmachtstellung zu Gefallen seine deutsche Bundes strUung ignoriren oder gar geringachten zu dürfen. Hal Preußen — wie wir wünschen und hoffen — als euro päische Großmacht auch zu der italienischen Frage eine feste und klare Stellung, und ist e« wahr — was man sonst so gern hört und sagt , daß Ine deutschen und preußischen Interessen und Aufgaben identische sind, dann wäre es vielleicht möglich, daß die Verpflichtungen Preu ßens als europäische Großmacht noch über seine Stel lung als Bundesglied hinausgingen, unmöglich aber, baß die Großmacht Preußen Dem unberührt und passiv gr- genübersteht, was den Deutschen Bund und in ihm jedes einzelne BundrSglied auf das Lebhafteste berührt und bewegt. Eine StrUung daher, wo die Großmacht sich hinter das Bunde-glied und das Bundesglied hinter die Großmacht sich zurückzieht; wo die Großmacht keine eigenen Entschlüsse faßt, weil und so lange der Deutsche Bund noch nicht gefährdet sei, und der Deutsche Bund, der sich, und wohl nicht mit Unrecht, auf das Entschie denste gefährdet glaubt, keine Beschlüsse fassen soll, weil dies die Stellung Preußens als Großmacht nicht ge statte — eine solche Stellung wird endlich dem allsei tigen Mißtrauen schwerlich entgehen. — Freilich giebt man sich in gewissen Kreisen noch immer der Täuschung hin, diesem Mißtrauen schließlich durch ein „ deutsche« Parlament" begegnen zu können. Wer sich über die Ausführbarkeit diele- Gedankens näher informiren will, dem empfehlen wir, eine Rundreise durch Süddeutsch land von Hannover anzufangen; er wird dort leicht die Ueberzeugung gewinnen, daß es nicht die Regierungen allein sind, welche einer darauf gerichteten Initiative Preußens Widerstand leisten dürften. Möglich, daß noch einmal ein deutsches Parlament zusammenlrill, fall« Preußen seine Stellung und Aufgabe dauernd verkennt; aber sicherlich nicht ein solche«, welches die Kaiserkrone für Preußen volirt." Ueber den Revolutionsakt in ToScana äußert sich die „Ost-Deutsche Post": Die revolutionäre Re gierung von ToScana erklärt an Oesterreich den Krieg! Das Haupt dieser Regierung, Herr Boncompagni, war al« accreditirter Gesandter Victor Emanuel « an den Hof gekommen und daselbst von früherm Aufenthalt her wohl bekannt und gelitten. Al« aber der Großherzoq sich nicht terrorisiren ließ, stellte Boncompagni sich an die Spitze der Meuterei und verwandelte sich plötzlich au« einem kö niglich sardinischen Gesandten in einen franco-sardinischen RrvolutionScommissar Und nun erklärt dieser sardi nische Eommissar im Namen ToScana« den Krieg an Oesterreich, in dessen Hauptstadt dec Großherzoq l»bt, der durch keine RegierungSacte seinem Rechte entsagt hat und dem gegenüber es weder der Revolution noch Sar dinien gelungen ist, eine revolutionäre EntsetzungSarte heraufb,schworen zu können Und nun setzt sich Sar dinien nicht bloS in den Besitz eine« in keiner Weise vacanten Rechte«, sondern e« usurpirt eine doppelte Macht; indem es rinerseit« al« Vollstrecker und Organ des angeblichen revolutionären Volkswillens den Fürsten de« Landes entthront und die rothe Fahne der Revo lution schwingt, tritt e« gleichzeitig gegen da« Volk mit dem ganzen Terrori«mu« der Despotie auf und verhängt den Belagerungszustand, um die Stimmen, dir allent halben im Lande nach dem rechtmäßigen Fürsten rufen, zu ersticken, und die Anhänglichkeit an ein Fürstenge- schlecht, dem Toscana lange Jahre der Eulkur und bür gerlichen Wohlergehens verdankt, als Hochverrarh vor da« Kriegsgericht zu citiren Dieser schreiende Gewalt akt Sardiniens ist nicht nur mit Wissen, sondern offen bar auf Befehl de« Franzosenkaisrr« verübt worden Hal sich ja doch der Prinz Napoleon das durch Verrath gewonnene toskanische Gebiet zum Schauplatz seiner Hrldenthaten erkoren. Ein französisch,« Heer wird Tos cana besetzen, um es von sich selber zu befreien Die toskanischen Truppen, denen die Revolutionsherrscher doch nicht ganz vertrauen mögen, werden das Land »er lassen und in di, Rethen der franco-sardinischen Armee eirUreten müssen Ist irgendwo auch nur Aehnliches geschehe», seit die Staaten Europa« ihr« gegenseitige» Verhältnisse durch völkerrechtlich« Nsrmen zu einem ge setzlichen Organismus gestaltet haben? Und wird Europa diese« frech« Zerreißen des i>tt,»national,» R^esvriban das geduldig «nd müssig gefchchen stt« laffenk Schon jetzt ist e« durch di, That bewiesen, daß die Vorher sagung eines streng localisirten Kriege« eine lügenhafte Vorspiegelung war, denn was in Toscana und Modena bereit« vollbracht ist, wird im Kirchenstaat und in Neapel vorbereitet und sicher zur Ausführung kommen, wenn die Mächte, die zur Schirmung des europäischen Rechtes mitverpflichtet sind, pflichtwidrig zögern und zaudern Der Papst ist in seiner Hauptstadt der Gefangene der Franzosen und kann au« den Fenstern seiner Residenz die Batterien sehen, welche aufgefühlt werden, um den Valican zu beherrschen In Neapel aber wollen die franco-sardinischen Wühler den Thronwechsel benützen, um die bis ins Innerste der Herrscherfamilie dringende Vcrrätherei nachzuahmen, welche der erste Napoleonis- mus mit bekanntem Erfolge in Spanien verübt hat Tflgrsqeschichte. Dresden, 3. Juni. Die Erste Kammer hielt heute in Anwesenheit der Herren Staaksminister Freiherr v. Beust, v. Rabenhorü, v Falkenstein und Freiherr v Friesen ihre zweite öffentliche Sitzung Zuerst wurde dem Grafen v Einsiedel-ReiberSdorf »in krankheitshalber nachgesuchter Urlaub für die Dauer der Krankheit be willigt. Dann ging man zum ersten Gegenstände der Tagesordnung, der Berathung des Bericht« der ersten Deputation (Ref. Bürgermeister Hennig) über die Ver ordnung vom 16. April d. I., Vie Aushebung von Pferden für die Armee betreffend, über Nachdem in der allgemeinen Debatte sich nach einander Kammer herr v. Zehmen, Klostervoigt v Posern, Freiherr v Rachow, Kammerhecr v. Beschwitz, Freiherr v Schönberg-Bibran, Bürgermeister Müller, Bürgermeister Koch (von Leipzig), Kammerherrv.Erdmannsdorff, Superintendent Ur Lechler, Vicepräsidenl Freiherr v. Friesen, Oberbürgermeister Psotenhauer, Oberhofprediger Ur Liedner, Freiherr v.Wclck, und bei Motivirung seiner Abstimmung auch der Prä sident einmüthig und entschieden in deutsch-nationalem Sinne gegen die ungerechtfertigte Störung des Friedens und für die zu deren Abwehr ergriffenen Maßregeln aus gesprochen, auch StaalSministcr Freiherrn v Beust den entsprechenden Standpunkt der Regierung in eingehender Weise dargelegt (den Bericht über die einzelnen Reden lassen wir nachfolgen), beschloß die Kammer einstimmig, dem Deputationsantraqe gemäß die Erlassung jener Verordnung auf Grund tz 88 der VerfassungSurkund« nachträglich zu genehmigen. Ein vom Bürgermeister Koch gestellter Antrag: „Die Erste Kammer erklär, zu Protokoll dem hohen Krieg«» Ministerium ihren Dank für die umsichtigen Maßregeln, mit denen dasselbe in Zeiten de« Friedens die Kriegs bereitschaft unsrer Armee eingeleilel habe", vom Präsi denten als identisch mit dem Ausdrucke de« Deputations berichte« bezeichnet, vom Kimmerhenn v. ErdmannSdorff und Klostervoigt v. Posern aber wegen specieller Hervor Hebung dieses Punkte» mit Dank begleitet, wurde eben so einmüthig angenommen und vom Herrn Krieg«- minister mit einem Dank an die Kammer, sowohl für dieses Votum, als für dir Unterstützung, welche sie den auf der BundeSkriegSverfassung fußenden Bemühungen des Kriegsministerium- habe anqedeihen lassen, erwiedert Sodann wurden bei specieller Berathung sämmtliche Paragraphen der Verordnung, h. 6 mit dem von der Deputation mit den RegierungScommissaren vereinbarten Zusätze, die übrigen unverändert ohne Debatte anqenvm men und bei namentlicher Abstimmung nach dem Depu- tationSvorschlagreinstimmiqbeschlossen, „zu genehmigen, daß die im Eingänge erwähnte Verordnung mit den be schlossenen Abänderungen für alle künftigen Fälle einer eintretenden Kriegsbereitschaft gesetzliche Geltung habe." Schließlich wurde noch Hofcath Prof »r. Hänel fast einstimmig (eine Stimme war auf den Grafen von Wil- dinq-König-brück gefallen) zum Mitglied« der RedactionS- deputation erwählt. Schluß der Sitzung H3 Uhr Nächste Sitzung Montag TÜien, 2. Juni (W Bl > Der österreichische Ge sandte Fürst Richard Metternich, ist vorgestern nach Verona abgereist. — Nach den leitenden Grundsätzen bei Errichtung der jetzigen Freiwilligencorp« werden sich dieselben nach Waffengattungen und Abtheilunqen folgen dermaßen stellen: Au« Niederöftrrrrich mit Wien kom men 3 Jäqerbataillone, aus Obrrösterreich 1 Jäger bataillon, aus Steiermark 1 Schühenbataillon, au« Böhmen 1 Schühencorps mit noch zu b^fimmender Zahl der Bataillone und 1 Elitejäqercompagnie, aus Mähren 2 Schützenbataillone, aus Ostgallzien 4 Jäqerbataillone, au« Westqalizien 1 Jnfanteriebataillon und nebstdem wahrscheinlich 1 Schühenbataillon, au« dem Küstenland« mit Krain 1 Jäqrrbalaillon, au« der Wojwodschaft Ser bien mit dem Temeser-Banat 2 Jnfanteriebataillon« und 1 Husarendiviston, au« Eroalien und Slavonien mit dem Eomitat und der Stadt Fiume 1 Jnfanteriebataillon, 1 Division leichte Eavalerie und I Schützencompaqnie» endlich au« den fünf Statthaltereiabtheilunarn Ungarns 6 Jnfanteriebataillon) und 5» Husareadivisisne» — Die Eröffnung der öffentlichen Waarenbörte hat gestern staltqesundrn. — Vom 3 Juni d. I. onq,fange, »er*e» rs* der südlichen Staat«,isenbabn in bee Serrckr zwischen Wien und Gloggnitz, dann an, be, FtöreLnnh«» von Mödling nach Larenbnrg »nd vc, NewRntt w»ch Leden- burg die Loealpersonearüge veber »r-sb »e» »sm 18 Oktober 1858 knndgewach:«, Fosimptr», :eektt>r,n J»,«8e»«k, 30 Msi. Ost: Pvi Die Studiren- de« nnsrn U»iv«^Otö« w^be, 8er:e tz»rch bi, Milkhei- lung folgender >«,-erw», be* Erzber«»q - Stanhalter« erftent: „L, den »i«rre »er L t »r- wriitük. Du Haltung der Grudrer^de» » brr vustpr» -»»»steäl »st s»,r der Zeit, al« trotz«,d« Gr-i^-rr üch cr or ^rs,»a>rw Barerlan» immer -Ihn keLnzr,. cm« du lbert de»»m<rttz«; sic verbieat tklkrin« v:>str 1 vridriaiiuij. ch-r lit der ko»atiiäe ist es aber in«, bekr^derr »«7 stlb-O xrrulatz,, Wctzttzttallm »ffnMich aus-
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