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«rsch. tägl. Mora. 7 U. Inserat«, d. Spaltreil« »Pft.wnde« b. Lb.7 (S 0N nt. bt< » U.) anarnommt« t» der Expedition: Zo^nniSallee und Waisenhausstraß» «. Nr. 159. Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. Sonoabend, des 8. Jmi «»onn. vierMjährUch»Agr. dot unentgtldl. Ltesemna in« -an«. D«» dt« k P-ft viEjähMch rr Agr. Linul», NnnÜWNM ^Ml. ... Dresden, dru 8 Juni. — Se. Mas. d«r König hat drm Commandanten der 2. Infanterie-Brigade, Gennalmajor v. Rritzenstein, dir «lb«t«n« Ent- laffung aus d«n Kri«gSdienst«n mit d«r g«setzlich«n Pension und der Erlaubnis», di« Uniform d«r Generalität fortzuttag«, br- willigt, und dem KriegSministerialralculator Eremit, bri Gele- genhrtt drr von ihm «rb«t«n«n Entlassung, in Ansehung srmrr lavgm und sehr gutm Dienstleistung dir silbern« Berdttnst-Mr- dmll« verltehen. — Die Königin-Witt«« von Preußen wird sich im Lauf« drr nächsten Woche auf «tnig« Zeit zum Besuch an den säch sisch« Hof nach Pillnitz begeben und dann von dort äNS über München »ach Reichen hall abreisen. — -mt« (Sonnabend) Vormittags um 11 Uhr finden in der hiesigen katholischen Hofkirche di« feierlichen Exequien für den verstorbenen allerdurchlauchtigft« König Anton statt. Das hierbei jur Ausführung kommende Requiem ist von Rei- ßtger. — Nach einem königlich« Dekrete nebst Beilagen, die chi- rurgisch-medieinische Akademie in Dresden betr., ist deren Auf hebung beabsichtigt und find die Grundzüg« der künftig« Me- dicinalorganisativn, dir finanziellen Erwägungen «nd «ine Dar legung der durch dir vorzunehmendr Medicinalreform bei drr Armer sich nithig machenden Einrichtungen dem königlichen De krete beigegeben. — vefstntlich« Gerichtsverhandlungen. Borgest«« gab <S zwei Hauptverhandlungrn, di« erste gegen den «eg« Eigmthumsvergehen schon mehrmals bestraften Handarbeiter Hein rich Eduard Kästrl von hier. Derselbe hatte sich beifallen las sen, im Monat Mai d. Z. von einem vor dem Lrrkaufsladm des Destillateur« -er« Ritscher auf der Weißegasfe stehend« Wag« bet Hellem lichten Lag« «in Fa-, in welchem Lack ent- halt«, heruntrrzuvehmen und «< «ohlgemuth bis nach der Kreuz- gaffe htuzukollern, natürlich in der vorauszusetzendrn Absicht, dasselbe sofort irgendwo zu versilbern, da er geständigrrmaß« an diesem Lage ohne Arbeit und ohne alles Geld war. Allein sein diebische« Gebahr« war ihm unbemerkt «nd in aller Gtill« von zwei Augen beobachtet worden und zwar von drm Brauerei- gehtlfen Merkel. Er war hierauf dem kollernd« Käst«! nach- gefolgt, hatte ihn an der Sck« der Kreuzgaff« ««gehalten und sofort arrrtir« lassen. KästelS Ausrede in der Hauptverhand- lung war in der Lhat höchst kurzweilig, denn er meinte, er Hab« sich blo< einen .Spaß* mach« wollen, wobei ihm der Vorsitzende, Herr Gerichtsrath Glöckner, mit Recht einhielt, daß die« doch bet eilte« «eg« DichstahlS schon so oft bestraft« Mann« ri«s ganz esgenthützlltch« Spaß sei. UrberdieS behaupt tete Kästrl, betrunken gewefrn zu sein, wovon ab« Niemand, drr ihn vor, bet und nach drr Lhat gesehen und gesprochen hatte, etwa« bemerkt haben wollte. Sein beharrliches Läng«» verfloß daher in Nichts vor dm deutlichen und nachher bö sch«»«»« Aussagen der sämmtltchm Zeug«, »ei dieser Ge- legrnheit erregt« di« Art und Weise, mit «elcher der rhlckiche Merkel sich äußerte, unwillkürlich di« Heiterkeit der Anwesend«. Al« ihn nämlich der Vorsitzende auf dt« Helligkeit und Wich tigkeit de« Eide« aufmerksam gemacht halt« und schließlich die gewöhnliche Frage an ihn richtete, ob rr dt« gethanen Aussa gen auch beschwüren könne, antwortete er mit großer Treuher zigkeit:, »Ja wohl, mit dem größt« Vergnüg« I * Nachdem der Herr Staatsanwalt seinen Antrag aufrecht erhalt«, verur- theilte drr Gerichtshof dm Angeklagten zu 1 Jahr 8 Mona ten guchthau« — In einer darauf folgend« Hauptverhaud- lung, die unter Ausschluß der Oeffentlichkeit stattfand, wurde der'Hausbesitzer Larl Gotthelf Lhalhch» aus Strießen «nd di« Johanne Christiane Ander« »eg« Jnersts, Erster« zu 6 Mo nat« und Letzter« zu 2 Monat« GrfLugntß vrrurtheilt. — Ja drr am 5. Juni d. I. abgehaltenen Stadtverord- nrtmfitzung kam ein anderweiter Bericht de« in Klagsach« d«g Collegium« grgm Her« Advokat Geyer «wählt« Rechtsan walt«, Her« Advokat v. Stein, zu« Vortrag, wonach in de» zum 24. Mai anbrraumtm zweiten rnmine da« «sie Erkennt- niß — nach welchem Hnr Advokat Gey» zu 15 Lhlr. Geld strafe und in di« Kost« vrrurtheilt wurde — Bestätigung fand. — Hinauf berichtete Stadtv. Lmgnick über den Entwurf z» «ine« ««« Regulativ für dir Sparkasse. Dm veränderten gell- brdürfniffen Rechnung zu tragen, sah« seit eine« Zeiträume von S Jahr« die städtisch« Collegim zur mehrseitig« Grmü- gung der Frag«: ob und wie «ine verändert« und «wetterte Einrichtung de« SparkaffrninstitntS vorzunrhmm sei, sich ver anlaßt, und die sich mtgegmstehmdrn Ansicht«: einerseits «g als eine Sparkasse für vorzugsweise klein« Leut« zu belass», andererseits ab« dasselbe einem Bankinstitute z« nähme, heüun diese Angelegenheit wtederholt ruhen zu lass« gebot«. Acht iß nun rin Mittelweg drm neu« Regulative zum Grunde gelegt, wonach da« Prineip diese« Institut« al« Sparkasse z» bllasftn festgehalt«, jedoch einig« nöthtg geworden« Erweiterungen ». vorzunrhm«, als unrrläßlich «achtet wurden; al«: daß Ich«- mann, nicht blo< Personen aus DreSdrn und Umgegend, fer ner Einlagen «nach«» kann, daß nicht «eh, blo« da« Leih haus, sondern dir Stadtgemetnd« die Garantie übernehme, i» Neustadt «in« FUtalanstalt «richtet werd«, Erweiterung« bei Ein- und Rückzahlungen stattstndm «. dgl. Da« Collegium nah« da« SS Paragraph« enthaltende Regulativ ohne Debatte ein-