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lut jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger -aS Vierteljahr Mk. 1.55, durch die Post bezogen Mk. 1.92 frei ins Haus. Fernsprecher Nr. 11. —M Inserate nehmen außer d^r Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgegen auch befördern die Annoncen-Expeditionen solche zu Originalpreisen. Nr. 35 Frcitag, 12. Februar 1915 65. Jahrs Brief, und Telegramm-Adresse: Amtsblatt Hohenstein-Ernstthal. Der Siadtrat. Der am 1. Februar 1915 fällig gewesene 1. Termin «rnndftener ist zur Vermeidung zwangsweiser Beitreibung ungesäumt zu bezahlen. Hohenstein-Ernstthal, am 10. Februar 1915. Zuwiderhandlungen werden «ach Z 44 der Bnndesratsverordnung vom SS Januar 1915 mit Gefängnis diS zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe« bi-1509 Mk. bestraft Glancha«, den 11. Februar 1915. Der veztrksverband der Königl. AmtShanptmannschast Glaucha«. Amtshauptmann Graf v. Holtzendorff. Mehlansfuhr. Auf Grund von ß 36 der Bundesratsoerordnung vom 25. Januar 1915 über die Regelung deS Verkehrs mit Brotgetreide und Mehl wird im Anschluß an die bereits erlassenen Vorschriften für den Bezirk der König!. NmtShauptmannschaft Glaucha« weiter bestimmt: Handel-mühlen, Händler«, Bäcker« und Ko«ditore« ist die Abgabe von Mehl und Brot autzerhald deS »e-trk» der KSntgl. AmtSha»ptma««schast Glancha« verböte«. Vorstehende Bestimmung tritt mit ihrer Bekanntmachung sofort in Kraft. WkiMlWM WM Amtsblatt für W Nchl. MMt iü la SMrat z» WechivkriiM Orga« aller Gemeindeverwaltungen der umliegenden Ortschaften. Anzeiger für Hohe«stei«-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, BernSdE Meinsdorf, Langenberg, Falken, Reichenbach, Callenberg, LangenchurSdorf, Grumbach, TtrfH heirn, Kuhschnappel, Wüstenbrond, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, GrlbaH, Pleißa, Rußdorf, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Humor in -er Dimm Neue kleinere Erfolge in Ost und West. Der Kaiser in Berlin. Nur in Deutschlands Vernichtung liegt Englands Heil. — Ein neues englisches Schiff verloren? Die Franzosen in der marokkanischen Klemme Roosevelts Herz schlägt für den Dreiverband. gen den Worten: Zuversicht zur Gewißheit machen! die Das Vordringen des österretama. die deutsche Meldung vom Mittwoch erwähnt ans folge der Unseren in den Argonnen sowie in Botschaftern Frankreichs und England«) Auch das japanische Volk, ein Freund von Recht und Ge rechtigkeit, kämpfe mit Rußland zusammen. (Beifall zu Ehren deS japanischen Botschafters.) Der Prä sident schloß seine Rede mit den Worten: Dieser Krieg muß ein siegreicher sein. (Lebhafter Beifall.) Wir werden kämpfen, bis die Feinde die FriedenS- bedtngungen, die wir ihnen diktieren, annehmen (Die gesamte Duma be.eitete darauf dem Präsidenten eine begeistert« Huldigung- Jetzt kam der Ministerpräsident Goxe- myrin dvan. Der Edle verflieg sich zu fol- setn n irr flucht- Schoer in den doch haben die Negierungen dieser Länder noch keine endgültigen Entschlüsse gefaßt. Mit beson- Stillen Ozean vertrieben und sich ihres Stütz- pulirktes Krautschou. bemächtigt. Die deutsche östlich von St. Dich und im Hirzbacher Walde im Oberelsaß. Desto eifriger aber sind die Neutralen am Werk. Seit fast einer Woche erzählen die holländischen Blätter von erbitterten Kämpfen an der flandrischen Küste. Bor allem weiß die Amsterdamer Zeitung „Tijd" sehr ausführlich über die gegnerischen Unternehmungen und angeblichen Erfolge zu berichten. Nun ist allerdings vor kurzem halbamtlich festgestellt worden, daß der Korrespon dent der „Tijd" in EluiS nicht nur reichlich deutsch feindlich sei. sondern auch viele seiner Berichte am Schreibtisch — erfinde. Nach allem wird man also gut tun, die holländischen Berichte vorerst mit Reserv« aufzunehmen. Fest steht lediglich, daß von eng lischer Seite zweifellos große Unternehmungen ge plant sind, um die Deutschen auS der Nähe der Küste zu verdrängen Die demnach zu erwartende große Offensive hat jedoch noch nicht eingesetzt. Hhmünität und des Rechtes verteidige. Ruß- lalnd sei bereit zu jedem Opfer, bis Deutsch laird gänzlich niedergeschlagen sei. Bei Schluß der Sitzung wurde einstimmig eine Tagesordnung angenommen, welche a. e diese schönen Wünsche und Hoffnungen be kräftigt und ausklingt. den Krieg solange zu führen, bis Deutschland niedergeworfen sei! Jeder Kommentar würde tue Wckui^ ous.r vom „Stolze der Wahrheit" getragenen Worte abschwächen. DaS militärisch und finanziell am Ende seiner Leistungen angekommene Rußland, der von Deutschlands militärischer Größe nieder geschlagene Dreiverband, der alle Neutralen um Hilfe anbettelt, der heute von Italien, morgen von Rumänien, von Griechenland, Portugal, Holland, Norwegen und Gott weiß noch von wem ein Ein greifen zu seinen Gunsten erhofft, all' dicser Völter- mischmasch, der seinen Untergang vor Augen sieht, muß zu den erbärmlichsten und offenkundigsten Lü gen greifen, um sich in Ansehen zu erhalte ! Wahrlich, wenn wir noch nicht wüßten, daß auS dem großen Völkerringen das deutsche Volk illein als machtvoller Sieger heroorgehen kann, die krampfhaften Versuche aller unsrer Gegner, die Wahr heit nach ihren Wünschen zu modeln, müßten unS Ae Lage im Westen. Die amtlichen Berichte unseres wie des franzö sischen Generalstabes melden seit mehreren Tagen nur geringfügige militärische Unternehmungen. Auch feste Einkacht aller Nyssen, ivelche der Krceg hervoryurt, ist seit der Eroberung ron Galizien stärker geworden. Nicht 'weniger erbaulico ist die brüderliche Annäherung zwi schen -em russischen und polnischen Lok. Die Türket ist auf die Seite unserer Feinde getreten, aber iHv Widerstand ist durch unsere rubmreichen kaukasischen Truppen gebrochen wor den, und diel glänzende Zuvuflft Rußlands am Schwarzen Meere vor den Mcyuern von Kon- slantingpel tritt mit immer mehr« zunehmender KlarlM zutage. (Beifall.) Abs dritter der Ooerlügnor durste natürlich auch Herr Ssassonow nicht fehlen. Nur einige seiner Darlegungen in bunter Folge: Rußland hat zur Verteidigung des mißhandelten Rechts einschreiten müssen. Die russischen Heere sichern den endlichen Triumph über den Fqind, der auf alle Mittel zurückgreife, selbst auf das der Verfälschung der Wahrheit. Es ist unnütz, die Behauptung zu widerlegen, daß Edukrd der Siebente versucht habe, Deutschland einzukreisen, denn die Friedensliebe dieses Herrschers fei be kannt. U'n videvleg'.flre Dokumente beweisen, daß Deutschland den Krieg angelangen! hat. Es ist eine Verleumdung, daß Rußland das Juden pogrom apgestiftet habe. Die größten Ver wüstungen in Polen sind das Werk der Oestbrreicher und der Deutschen. Die Gerüchte, wonach einer der Verbündeten bereit sei, einen Sonderfrieden aözuschließen, sink falsch. Dio Einigkeit deü Verbündeten ist unerschütterlich und wird täglich fester. Unser enges Bündnis hat sich neuerlich erweitert durch die Nachricht der finanziellen und wirtschaftlichen Entente. Die Ereignisse am Bosporus, die dem Eingreifen der Türket in den Krieg unmittelbar voran gin gen, sind das Ergebnis deutscher Hinterlist ge gen das Osmanische Reich. Die Ereignisse an >der russisch-türkischen Grenze bringen uns dort Problemen Näher, Vie sich an Rußlands Stre ben nach einem Ausgang zum freien Meer knüpfen. Unser Eintritt für Serbien ge schah unter der machtvollen Wirkung unserer Ge fühle für die verschwistert« Natton. Die Be- zidhungen Ruhlands zu G r i e ch e n l a n d sind voii vollendeter Herzlichkeit. Die russifch-r u - m ä n>i s ch e n Beziehungen find von dauerhaf ter Stetigkeit. Die öffentliche Meinung der neu tralen Staaten hat sich längst W die Sache Mußlands und seiner Verbündeten entschieden, je ¬ den, indem sie den Schutz unserer Volksgenossen in feindlichen Ländern übernahmen. Seit dem Ausbruch des Krieges hat Persien sich als, neutral erklärt, was aber Deutschland, Oester reich-Ungarn und die Türkei nicht gehindert hat, dort eine Werbetätigkeit zu entfalten, um Persien für sich zu gewinnen. Die Abmachungen mit Japan in dsn Jahren 1907 und 1910 haben im jetzigen Krieg ihre Früchte getragen, denn Japan ist mit uns. Es hat die Deutschen vom Händen unserer Verbündeten. Die Suczaw, ein Nebenfluß des Sereth, entspringt in den Kar pathen dicht südlich der Stelle wo Ungarn, Ga lizien und die Bukowina zusammenstoßen, und durchfließt dann die ganze Bukowina von Westen nach Osten, bis sie dicht vor der östlichen Grenze des Landes nach Süden umbiegi. Wenn die österreichisch-ungarischen Truppen überall bi» zur Suczawa vorgedrungen sind, so ist die ganze südliche Hälfte des Landes wieder in ihrem Besitz. Natürlich wird die Verfolgung der Russen energisch fortgesetzt und es ist Wahlschein- lich, daß auch der Norden der Bukowina bald den Rüssen wieder entrissen sein wird. Der österreichische GeneralstabSb-rkcht^ Die allgemeine Lagje in Polen und Westgalizten ist unverändert. Ate Kämpfe in den Karpathen dauern an. Di« Bu kowina ist bis zur Suczawa vom Feinde gesäu ert, der stellenweile fluchtartig zurücküveicht. Mit unbeschreiblicher Freude begrüßt die Be- välkenmg unsere vorrückenden Truppok. Gefechten gekommen. Wo, darüber gibt die amttiü)« Meldung keine Auskunft. Nach dem Beritch des russischen Generalstabs ist in den letzten Tagen sowohl bei Gumbtnnen wie auch 'n Nordpolen bei Sierpe gekäinpt worden. Viel leicht haben sich diese Gefechte zu ernsteren Zu sammenstößen entwickelt. Wie unsere Oberste Heeresleitung berichtet, verlaufen die Kämpfe „normal". Das Wort trägt in den Ernst der amtlichen Meldung einen gewissen humoristi schen Zug hinein. Denn unter einem .norma- len" Verlauf der Kämpfe darf man doch wohl einen solchen verstehen, daß die Russen mit überlegenen Kräften angreifen, daß es dann zu einem niehr oder weniger langen Gefecht kommt und daß schließlich die Russen unter gro ßen Verlusten wieder abziehen. So wird es M MM im SM An der o st p r e u ß i s ch c n G r e n z e ist. wieder an einzelnen Stellen zu >;efttperen auch bei diesen letzten Kämpfen gewesen Der Rückzug der Russe der Bukowina hat einen artigen Charakter angenommen, ist das Land bis zur Suczaw: wieder dem westlichen Kriegsschauplatz? lediglich kleinere Er-> ungarischen Heere» tn vor Bukowina. Der „Pester Lloyd" meldet aus Vurdujen: mächtig« England für die gerechte Sache. (Lebhafte Huldigung für den Botschafter von Eng land.) Der Horizont des Dreiverbandes sei rein und derer Dankbarkeit gedenke ich der Dienst«, welche „ . .... . wolkenlos. (Die Duma entbietet ihren Gruß den Italien und Spanien uns erwiesen ha-jden Vogesen und zwar bei Ban-de-Sapt, nord Ilntcr dem unbeschreiblichen Jubel der Bevölle- N M sb.Mkl der M". * Unsere Truppen stehen vor Warschau und Hindenburg ist soeben dabei, in machtvoller Offenstve den Raffen die Hauptstadt Polens zu entreißen. Auch in Ostpreußen bereiten sich große Dinge vor und die Tage sind gezählt, welche die Ruffen noch auf preußischem Gebiete zubringen werden. In derBukowina befinden sich die Russen in flucht artigem Rückzug« und in den Karpathen dringen Deutsche und Oesterreicher tn kräftigen Ansturm vor, »m zunächst PczemySI zu entsetzen und dann Galizien von dsn Feinden zu säubern. Serbien nnd Montenegro find zu Untätigkeit verdammt, Frankreich geschlagen, Belgien in unserem Besitz und England zittert vor den Folgen deS leichtsinnig angezettelten Krieges. Man wird sich diese Tatsachen vor Augen halten müssen, um die meisterliche Kunst des Lügens zu ver stehen, mit der soeben dierussischeRegierung vor der Dum a aus Schwarz Weiß zu machen oer sucht. Man weiß nicht, wen man mehr bedauern muß: eine Volksvertretung, die sich an faustdickem Schwindel berauscht, oder eine Regierung, die ge wissenlos und in dem Bewußtsein, die völlige Un wahrheit zu sprechen, ohne Widerspruch zu finden, Weltgeschichte nach ihrem Gefallen macht. Man höre und bewundere die Sammlung von staunenerregen dem Unsinn, den die Machthaber Rußlands dem ge knechteten Volke zu bieten wagen. An erster Stelle nahm der Präsident der Du »na. R a d z i a n k o, das Wort. Und nun eine Blütenlese seiner Ausführungen: Rußland stehe nach sechs Kriegsmonaten immer noch aufrecht, stark und unerschütterlich da, beseelt von einem einzigen ungeteilten Willen. Rußland mache die Absichten und Anstrengungen eines mächtigen, zähen und ver schlagenen Feindes zuschanden. Gleich dem Felsen im rollenden Meer, so halte die russische Armes stand, während die tapfere Flotte ohne Aufhebens an dem großen Werke der Verteidigung deS Vaterlandes tätig sei. Gott hat unser Geschlecht zum Zeugen deS größten Weltkampfes machen wollen, zwischen zwei entgegengesetzten Grundsätzen, dem deS Friedens der Völker und des Recht« auf der einen Seite und dem de« gierigen Militarismus und der groben Ge »»alt auf der anderen Seite. Rußland hat diesen Krieg nicht gewollt und nicht gesucht. Aber nachdem dieser Kampf nun einmal eingesetzt hat, sollen die Feinde wissen, daß wir vor keinen Opfern zurück- schrecken. Wir stehen nicht allein in den» großen Kampfe; Serbien und Montenegro kämpfen mit un« und geben einen Beweis für den Triumph deS Geistes über die grobe Kraft. (Beifall.) Das tapfere belgische Bolt trat als erstes in den Kamps ein, in dem e« sich nicht um den Ruin kümmerre und unerhörte Leiden aushielt. Belgien setzt den Kampf auch heute noch fort. (Die Duma grüß, begeistert den Gesandten Belgiens) Unserem treuen und erprobten Freund, dem großen Frankreich daS von neuem gegen seinen Erbfeind kämpft und «ine bewunderungswürdige Tapferkeit zeigt, R hm den Helden und Ruhm unseren Freunden. (Beifall.) In diesem Ringen brauchten wir starke und kräftige Verbündete und in der Tat kämpft das edle und Der glückliche Ausgang des Regierung darf nicht auf einen Frieden mit Ja- Krieges wird immer klarer. (Rufe: Es lebe un- pan Haffen, bevor sie mit England und folglich ser Heer!) Die Machs Rüßlands nimmt immer- auch mit Rußland und Frankreich Frieden ge- sort zu. Die Taten unserer Truppen und Lis Masseln hat. ... — Dem Minister des Aeu- Dienfle unserer Verbündeten bringen! uns jeden deren wurde nach Schluß seiner Rede eine stür- Tag dem ersehnten Ziel« näher. Di«! mische Kundgebung bereitet. Hierauf gab eine Reihe von Redtiern der Polen, Armenier, Juden usw. Er klärungen ab, daß all« Anstrengungen gemacht werden müßten, um die Macht Deutschlands zu zerschmettern. Miljukow erklärte im Namen der Kadetten: Im Angesicht der Gefahr ent stand die Einheit der Nation. Alle Völker hoben ihre vaterländische Begeisterung eben dargetan. Wir sind üb,erzeugt, daß die Erfüllung unserer Hauptaufgabe, die Erwerbung der Meerenge von Konstantinopel, rychttzekig unter die nötige di- plvmatifche und militärische Sicherheit gestellt tverjden wird. (Langanhaltender Beisall.) Hier aus betonten Redner der Progressivsten, Oktobri- sion. des Zentrums und der Nationalisten, daß Rußland den germanischen Militarismus be kämpfe und die Gedanken der Menschenliebe, der