Volltext Seite (XML)
91. Jahrgang me Nr. 214 Wtt « MLtmeler ßr«M YeUtztll« N »oldpsennt^, Itn««fantt «tt XeUnmi ID Wttl»f«»nl^. Dieles Blatt eulhäll die amlttchen Dekavulmachunge» ' »er Amlshauplmannfchast, -es Amlsgerichls und -es Slaölrals zu Dtppol-iswal-e DSeiheritz-Zeitung -raaesreiluna m» Anzeiger!ür Dippoldiswalde, Schmiedeberg u.U Aellesle Zettuug -es Bezirks - n DeranwoE« Redakteur: Se«r Sehne. - Druck und Verlag: Earl L-Hne in DlvvolviswaUe. Montag am 14. September 1928 WEz»Dtpr«Ur Mr etnenMonat I Goldmark »11 ^tragen, »lnzeln« Rammern 1» Goldpfennt^. Gemelnde-Verbandt-Gtrokent» Rammer -Postscheckkonto »rett«, »»«- Fernsprecher: Amt Divvoldittealde R»mm« >. im Laufe der nächsten Wochen noch wesentlich erhöhen. In den vorbereitenden Ausschuss, der Zunächst die weiteren Arbeiten zu erledigen hat, wählte man die Herren: R. Petzold, M. Klaus und A. Trepte. Die ordentlichen Wahlen dürsten dann in der näch sten -Versammlung stattflnden. „ — Am Sonnabend abend hielt die Vereinigung ehemaliger Handelsschüler „Hansa" Dippoldiswalde in der Reichskrone eine zahlreich besuchte Monatsoersammlung ab. Nach Erledigung einer kurzen Tagesordnung, deren Hauptpunkt das am 3. Oktober stattstndende Herbstvergnügen war, fand ein sehr interessanter Vortrag statt. Dlplom-Handelslehrer Brödel sprach über Wirtschaftspolitik". Morgen, am 14. September, kann Frau Christiane Dietel, Rosengasse 35, ihr 80. GeburkSkagsfest begehen. 29 Jahre war sie verheiratet mit dem Postillion Dietel, der dann als Kutscher bei Schauer oft den Arzt Pollack zu den Patienten auf die um liegenden Dörfer fuhr. 24 Jahre lebt Frau Dietel nun im Wit wenstand. Bis zu ihrem 72. Lebenssahre hat sie als Waschfrau in mancher Familie fleißig ausgeholfen. Drei Töchter mit ihren Angehörigen sind heute von hier und auswärts um die liebe Mutter zur Feier des Tages versammelt. Wer denkt da nicht an Lhamissos Gedicht: .Die alte Waschfrau"? Dippoldiswalde. Wenn auch die Wettervorhersage für den gestrigen Sonntag nicht ungünstig lautete und nur geringe Nieder schläge ankündigte, so trauten die meisten dem doch nicht und blie ben fieber zu Hous. Und sie taten gut daran, denn nach einigen Regenschauern am Vormittag regnete es am frühen Nachmittag über eine Stunde lang und von 5 Uhr ab goß es sogar in Strö men bis zum Abend. So waren die Züge nur schwach besetzt, lediglich der Abendzug nach Dresden, der mit Vorzug gefahren war, wurde stark benützt. Reichstädt. Abschiedsvorstellung gibt morgen Dienstag abend ApelS Marionettentheater im Schusterschen Gasthofe und wird dabei .Die Kirche zu den 14 Nothelsern auf der Kahlen Höhe zu Reichstädt" aufführen. Im Nachspiel tritt Zauberkünstler Fripuni aus. Schmiedeberg. Am gestrigen Sonntag hielt unsere Schützen- Gesellschaft ihr Herbst-Preisschießen ab, das nun freilich nicht vom besten Wetter begünstigt war, aber doch zu aller Zufrieden heit verlies. Entgegen vorigem Jahr bestanden diesmal auf viel seitigen Wunsch aus den Reihen der Schützen die Preise nicht in Geld, sondern in brauchbaren Gegenständen/Haus- und Küchen geräten, Eßwaren usw. Die drei besten Schüsse, eine 10, 11, 12 — 33 Ringe gab Vors. Max Bretschneider ab, ihm folgte Tischlermeister Arnold in der Ringzahl. Außer ihnen konnten aber auch noch eine weitere große Jahl Schützen Preise davon tragen. Nach Beendigung des Schießens begaben sich die Teil-. nehmer nach Oberbärenburg und verbrachten dort bei Schützen bruder Ziegert—Friedrichshöhe noch einige fröhliche Stunden, bis die Zeit zur Heimkehr mahnte. Auch auswärtige Gesell schaftsmitglieder waren zum Schießen wie auch zur fröhlichen Nachfeier in größerer Anzahl erschienen. Kipsdorf. Insektenforschung. Auf der Landesaus stellung für Bienenzucht in der Provinz Sachsen erhielt in der wissenschaftlichen Abteilung Gärlnereibesiher Gustav Holfert in Kipsdorf die silberne Medaille des Landesverbandes und den Ehrenpreis der Osterburg (eine in Silber getriebene Schale). Auf der Landesausstellung in Meißen erhielt derselbe einen Ehren preis, eine kostbare Vase aus Meißner Porzellan. Im Bericht des Preisrichterkollegiums der Landwirtschaftlichen Ausstellung in Dresden-Reick finden wir denselben ausgezeichnet mit einer Medaille des Landesverbandes Sachsen für Obst- und Weinbau und den Ehrenpreis der Landwirtschaftskammer. Altenberg. Dieser Tage sind hier zwei böhmische Arbeiter festgenommen worden, die sich offenbar auf unredliche Art und Weise durchzuhalten versuchten. Am Dienstag sind die Leute in der hiesigen Gegend betteln gegangen. Die Nacht zum Mittwoch haben sie in Estlers Scheune zugebracht, nachdem sie durch eine kleine Oeffnung in das Gebäude eingedrungen waren. Am Mitt woch abend sind sie jedoch aus ihrem Nachtquartier durch die hiesige Polizei vertrieben worden, die die beiden fremden Gäste festnahm. Sie führten einen Handwagen mit sich und gaben an, Gepäck aus dein Lande gefahren zu haben. ES hat sich aber herausgestellt, baß der Handwagen entwendet ist und Böttrich in Hirschsprung gehört. Die beiden Ausländer waren ohne Grenz ausweis und gehen ihrer Bestrafung wegen der begangenen Fehl tritte entgegen. Einer der Arrestanten ist nach dein Gerichts- gesängniS in Lauenstein gebracht worden. Geising. Freitag nachmittag versagte bei einem aus Böh men kommenden Langholzwagen das Schleifzeug. Die Pferde gingen durch, das Gefährt riß einen Slraßenbaum um und die ganze Fuhre stürzte schließlich in ein Kleefeld. Glücklicherweise >st aber bei dem Unfall kein nennenswerter Schaden entstanden. Dresden. Der Telunion-Sachsendienst erfährt von unter- richteter Stelle, daß die Meldung der «Bohemia", die sächsischen politischen Beamten hätten sich mit den Beamten der sächsischen Grenzpolizei verschworen, jeden tschechischen Beamten, der die deutsche Grenze ohne ordnungsmäßigen Ausweis überschreite, zu verhaften, nicht den Tatsachen entspricht. . Ein größerer Lotterieschwindel beschäftigt seit einiger Zeit die Dresdner Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei. Durch Inserate anfänglich von Hamburg später von Dresden a»S wurde zur Teilnahme an gemeinsamem Lotteriespiel usw. ausgeforderl, den Interessenten sogenannten Interims- oder Serienlose zuge schickt und die übliche erste Rate nach angegebenen Postschließ fächern erbeten. Den Bemühungen der Kriminalpolizei gelang es, in Dresden zwei Brüder Sch." festzunehmen und in Hamburg auch die Druckereien ausfindig zu machen, die derartige Interims oder Serienlose gedruckt haben. Zwei weitere beteiligte Per sonen konnten in Prag ermittelt und dort sestgenommen werden. Wie verlautet, sind eine große Anzahl Personen auf diese Meise geschädigt worden. , „ — Nach Schluß der Landwirtschaftlichen Landesausstellung in Dresden-Reick, die einen großen Erfolg für die säch- fische Landwirtschaft darstellt, veröffentlicht daS Präsidium der Landesausstellung eine öffentliche Danksagung an alle, die zum OertlicheS und Sächsisches. oroke Anzahl Schützen eingefunden hatte, Mate diesmal ein anderes Bild, indem ein schön mit Blumen geschmückter Magen im 'lug mit eingereiht war. In diesem hatten daS Ehrenmitglied der Gesellschaft Baumgarten, der sein 50 jähriges Mitglied^- iubiläum feiern konnte, und der 44 Jahre der Gesellschaft ange- hörende Ehrenmajor Gieholt, als üienstältester Uniformierter Platz genommen, begleitet vom Ehrenvorsitzenden Haubold und Zahlmeister Niemand. In der Schützenhalle <>"üekommen, ver sammelten sich sämtliche Zugteilnehmer im großen Restaurotlons- raum, wo der Jubilar und der Ehrenmawr mit herzlichen Worten vom Vorsitzenden Hauptmann Schwind begrüßt und im Namen der Gesellschaft beglückwünscht wurden, und gleichzeitig wurde ihnen der Dank ausgesprochen für das, waS beide m der langen Reihe von Jahren ihrer Mitgliedschaft für die Gesellschaft getan haben. Weiler verkündete Redner, daß er zu seiner großen Freude bekannt geben könne, daß auch der sächsische Wettm- schühenbund anerkannt habe, waS die beiden Gefeierten für das ganze Schützenwesen und für die Gesellschaft geleistet hatten, und der Bund dadurch seinen Dank zum Ausdruck brächte, daß er für den Jubilar und den Ehrenmajor je eine Ehrenurkunde aus- aesertigt habe, die er im Namen deS Bundes mit dessen Glück wünschen überreiche. Beide nahmen die erstmalige Auszeichnung von seitens des Bundes in der hiesigen Schühengesellschast mit großer Freude entgegen. Major Gietzolt dankte mit markigen Worten zugleich im Namen des Ehrenmitgliedes Baumgarten sür die hohe Auszeichnung und ermahnte die jungen und jüngsten Schützen, ebenso treu zur Gesellschaft zu halten, wie sie beide es jederzeit getan hätten, so lange es in ihren Kräften stünde, noch tun würden. Mit einem Hoch auf das fernere Wohl der- Ge- feltschaft schloß der Gefeierte seinen Dank. Nach diesem begab man sich in den Schießroum, um mit dem Schießen nach der vom vorjährigen Reiterkönig, Leutnant Mehner, gestifteten, vom Schützenbruder Götting schön gemalten Festscheibe zu beginnen. 50 Mann treten in den Wettstreit um die Königswürüe ein, es wurde gut geschossen, jeder gab sich redlich Mühe. Zwei ganz gleiche Kernschüsse, die hart im Zentrum der Reiterscheibe ein- schlugen, wurden von den Schlltzenbrüdern Rahnefeld und Nath abgegeben. Infolge des gleichen Werles der Treffer mußten nach Beendigung des Schießens beide um die Königswürde stechen!, die sich der Erstgenannte durch einen besseren Treffer errang. Letztgenannter mußte sich darnach mit der Marschallwllrde be gnügen. Beide wurden von den Schützenbrüdern herzlichst be glückwünscht. Zu einem vom neuen Reiterkönig gestifteten Trunk Bier versammelten sich die Anwesenden im großen Raum der Schützenhalle, wo auch die Königs-Ausrufung und die Ueber- reichung des Königsschmuckes mit beglückwünschenden Morten durch den Vorsitzenden der Gesellschaft stattfand. Damit war der offizielle Teil des FAes beendet. Von der Einladung des Reiter königs nach dem .Freiberger Hof" machten eine ganze Anzahl Schützenbrüder mit ihren Frauen Gebrauch. Mit dem letzten Schießen nächsten Sonntag ist daS Sommerprogramm der Schühengesellschast sür dieses Jahr beendet. Dippoldiswalde. DaS "Moderne Theater" brachte am Sonntag zu Max Halbes 60. Geburtstage dessen Drama .Der Strom" zur Aufführung. Die Handlung spielt an der Weichsel und spiegelt die ernste, schwerblütige Lebensart der dortigen Be wohner. Zwei Brüder, Heinrich und Iakob, sind von dem Peter, dem Erstgeborenen, einem habgierigen, kaltherzigem Menschen durch Unterschlagung des Testamentes um das väterliche Erbteil betrogen worden. Heinrich hat sich aber bis zum Strombau meister emporarbeiten können, während der Jüngste, Iacob, in Schulbildung niedergehalten, die niedrigsten Dienste auf dem Gutshofe verrichten muß. Die Großmutter der drei Brüder, Ohm Reinhold und Peters Frau Renate wissen um den Betrug, sind aber durch verschiedene Umstände gezwungen, längere Jahre zu schweigen, bis durch fortgesetzte Brutalität PeterS das Eis der Schweigsamkeit bricht. Als dieser auch jetzt noch den Brü dern ihr Recht hartnäckig verweigert, eilt Iacob, dessen Geschick das Publikum mit größtem Bedauern verfolgt, hinaus, um sich durch Durchstechung des DeichdammeS an dem Bedrücker zu rächen. Peter will ihn hindern, ringt mit ihm: aber beide ver schlingt der Strom. Die Nachricht von diesem Ausgang, der sich natürlich nicht auf der Bühne abspielt, trifft die im Hause Zu rückgebliebenen aufs tiefste. Damit schließt das Drama, daS dem Publikum einen gar ernsten, tiefen Eindruck hinterließ, der es weder nach den einzelnen Aufzügen, noch nach Schluß der Aus führung nicht zu einem stürmischen Beifall kommen ließ. Aber gerade diese Zurückhaltung ist das beste Zeugnis dafür, wie die Schauspieler es verstanden haben, die Herzen zu packen und zu ergreifen. Die Hauptrollen waren folgendermaßen verteilt: Iva Becker vom Stadttheater Bautzen spielte als Gast den Peker in der im zugewiesenen großspurigen Weise. Karl Kaiser gab den Heinrich mit der ihm zukommenden Reife, und Iacob wurde von Kurt Schreiber äußerlich niedergedrückt, innerlich höherstrebend ober verbitterk gekennzeichnek HanS Pachter führte die sprach lich schwere Rolle des Ohm Reinhold konsequent durch und Ada Sadeska zeigte sich auch in der ernsten Rolle der Renale, der Lichtgestalk des Ganzen, als Meisterin. Wenn auch der größere Teil der hiesigen Theaterbesucher vielleicht mehr heitere Lust spiele bevorzugt, so ist doch dann und wann die Einfügung eines ernsten Stückes ganz angebracht- Dippoldiswalde. Die über daS ganze deutsche Reich ver- oreitete Vereinigung des R e i ch s ba n n e r s S ch wa r z - R o t - T o l d hak auch hier Fuß gefaßt. Am Sonnabend abend 8 Uhr mnd im Schützenhaus die Gründungsversammlung stakt. Der ^>e uch war sehr gut. Lehrer Friebel—Dresden, der technische x.«iter des Kreises Dresden, hielt einen eingehenden Vortrag »der die Gründe- des Entstehens und den Zweck des ReichS- Der Vortragende sprach ungefähr 1'/- Stunden. 48 ^cann traten sofort der Vereinigung bei. Ihre Zahl dürfte sich Gelingen des Unternehmens beiaetragen haben. Es wird die Hoffnung ausgedrückt, daß die Ausstellung zum Ausgleich der Gegensätze zwischen Stadt und Land und dadurch dem Zusammen schluß aller Volkskreise und Berufsstände zum Heil des Vater landes Lienen werde. — Die Jäger sind enttäuscht. In die neue Iagdsaison war man bekanntlich mit besten Erwartungen eingetrelen. Wie aber aus Iägerkreisen berichtet wird, sollen die Ergebnisse die ge hegten Erwartungen nicht erfüllen. Die Rebhühnervölker sin- spärlich anzutreffen und auch in sich schwach. Nur wenig besser, sollen die Aussichten für die Hasenjagd sein. Demgegenüber wird aus den thüringischen Jagdgründen über guten Wildreichtum berichtet. — Drei bei der Gewächshausfabrik Höntsch L Co. in Nie - dersedlitz beschäftigte Monteure wurden am Donnerstag in! der Gärtnerei Urban in Hundsfeld bei BreSlau durch Kohlen- , oxdgaS vergiftet. Einer war bei seiner Auffindung bereits tot, die anderen starben aus dem Transport nach dem Krankenhause. — Die Stadtverordneten in Sieben! ehn haben im Prin zip der Gasfernversorgung durch die Meißner städtischen Be triebswerke zugestimmk. An das Ferngasnetz soll auch die Stadt Nossen angeschlossen werden. — Neue landwirtschaftliche Schulen in Sachsen. Die Land wirtschaftliche Schule in Riesa (Knaben- und Mädchenabteilung) i sowie die Mädchenabteilungen der Landwirtschaftlichen Schulen Großenhain und Hainichen werden im Oktober eröffnet. Meißen. Wie der Gemeindeverwaltung Coswig von der Aktiengesellschaft Sächsische Merke, Dresden, mitgeteilt wurde, werden in nächster Zeit Vermessungsarbeiten wegen deS Straßen- bahnprojektes Meißen—Coswig vorgenommen, und zwar an der Staatsstraße innerhalb der Flur Coswig—Dresdner Straße. Leipzig. Nette Zustände scheinen, wie in der Bezirksaus schußsitzung der Amlshauptmannschast Leivzig zur Sprache kam, in der Gemeinde Zehmen geherrscht zu haben. In den Sitzungen der Gemeindeverordneten ging es so stürmisch zu, daß der kom munistische Vorsteher Gähler sogar einmal einem Kollegen einen eisernen Stuhl an den Koof warf. Auch der Amkshaupkmann, der selbst eine Sitzung abhielt, konnte keine Ordnung schaffen und schließlich wurde der Kommunist auf drei Sitzungen ausge schlossen. Der Bürgermeister hakte nun aus Sorge, daß wieder eine Sitzung so stürmisch verlaufen könnte, eine Sitzung unter Ausschluß der Oeffentlichkeik in seiner Wohnung abgeyalten, wo gegen Gähler Beschwerde erhoben hatte. Der Beschwerde mußte. statkgegeben werden, weil es die Gemeindeoerfassung verlangt, die Beschlüsse der nichtöffentlichen Sitzung sind mithin ungültig. Zum Glück ist die kommunistische Säule aus Zehmen verzogen. Leipzig. Eine Diebesbande hat in einer Nacht nicht weniger als 20 Schrebergärten ausgeplündert und dabei besonders daS Geflügel abgsschlachtet. In der folgenden Nacht ist wahrschein lich dieselbe Bande in einem anderen Stadtteil aufgetreten und hat wiederum zahlreiches Geflügel gestohlen. Leipzig. Die Stadtverordneten bewilligten in ihrer letzten Sitzung 774 000 M. für einen Erweiterungsbau des Reform gymnasiums. 334 000 M. wurden für den Ausbau der ersten höheren Mädchenschule bewilligt. Chemnitz. Obwohl im Jahre 1924 nur 5 Prozent der Frie- denSmiete als MietzinSsteuer erhoben wurden, konnten insgesamt 500 Wohnungen erstellt werden. Im laufenden Jahre war zu nächst die Errichtung von insgesamt 1500 Wohnungen geplant. Diese Zahl hat aber im ersten Halbjahr etwas reduziert werden müssen, so Laß im laufenden Jahre bisher 700 Wohnungen finan ziert worden sind. Wäre der Bauarbeiterstreik nicht dazwischen gekommen, wären diese Wohnungen bereits jetzt bezugsfertig ge wesen. Die Fertigstellung wird sich nunmehr um die der Slreik- dauer entsprechende Zeit verschieben. Die Finanzierung weiterer 2- bis 300 Wohnungen steht unmittelbar bevor, weitere 300 werden folgen. Aue. In der städtischen Ziegelei fand der Arbeiter I. eine Sprengkapsel, wie sie zum Sprengen von Lehmstücken benutzt wurden. Aus noch nicht aufgeklärter Ursache kam die Spreng kapsel zur Explosion, wodurch I. schwer an Gesicht, Händen und Beinen verletzt wurde, so daß er dem Zwickauer Krankenstift An geführt werden mußte. „ Zwickau. Die Stadtverordneten haben den Fehlbetrag des Stadttheaters auf die Spielzeit 1924 in Höhe von 106 038 Mark nachbewilligt. — Das Ortsgesetz über Errichtung einer Schul zahnklinik in Zwickau ist von beiden städtischen Kollegien geneh migt worden. Danach haben die Erziehungspflichtigen einen Teil der Unkosten der Klinik zu kragen. Planen. Mil Hilfe eines alten wertlosen 10 OM Papier markscheines aus der Inflationszeit, der durch Radierung und Tuschezeichnung in einen neuen 5llO-Reichsmarkschein umgewan delt worden war, prellte ein Unbekannter, der sich als Sohn eines dort ansässigen Arztes ausgab, einen Bötlchermeister um 200 Mark.- Es scheint sich um einen Gauner zu lmndeln, der auf diesen Trick reist. Göppersdorf. In einem hiesigen Fabrikbetriebe halte eine 23 jährige Arbeiterin ihr Frühstücksbrot auf eine Arbeitstafel ge- egt. Dort lag zufällig eine Stecknadel, die an dem Brot- haften blieb und später von dem jungen Mädchen beim Essen milver- schluckl wurde. Ein Chemnitzer Spezialarzt, den die Arbeiterin zu Rate zog, vermochte den gefährlichen Eindringling zu ent fernen. Zittau. Der Sächsische Gemeindetag wird in unserer Stadt in der Zeit vom 22.—25. Oktober abgehaltc». Es wird mit 7M—800 Teilnehmern gerechnet, die möglichst in Bürgerquar- tiercn untergebracht werden sollen. Die Ausgestaltung der Tagung ist dem neugegründeten städtischen Ausschuß für öffent liche Veranstaltung übertragen worden. Löbau. Die Personenkraflwagcnlinie Löbau—Bernstadt hat, wie in der am Freitag abgehallencn Stadlverordnetensitzung Bürgermeister Dr. Ungethüm mitteilte, trotz -es durch die .Gelath- Ausstellung veranlaßten großen Verkehrs mit einem Defizit ab geschlossen, welches die betreffenden Gemeinden auf Grund deS abgeschlossenen Vertrages nunmehr decken müssen. l