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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.09.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189109205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910920
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910920
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-09
- Tag 1891-09-20
-
Monat
1891-09
-
Jahr
1891
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.09.1891
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Abomi ementspreis I» der Hauptexpedttton oder den im Stadt bezirk und den Vororten errichteten Aus gabestellen ab geholt: vierteljährlich.L 4.5(1, bet jweiinaliger täglicher Zustellung inS Haus >l 5.50. Durch die Post bezogen sur Deutschland und Oesterreich: viertel,ührlich k.—. Direct« täglich« Kreuzbandjeubung tu< Ausland: monatlich ^l 9.—. Dir Morgen-Ausgabe erscheint täglich 6 Uhr, die Abend-AuSgabe Wochentags 5 Uhr. Ve-action vud Lrpk-itiou: I, hanness affe 8. Die Expedition ist ununterbrochen ge öffnet von früh 8 bis Abends 7 Uhr. Filialen: vtt» Me»«'s Sorttm. («lfrrd Hstzn). Universitätsskraße 1, Louis Lösche, Satharioeustr. 14, pari, und Sömgsplatz 7. Druck und Verlag von E. Polz in Leipzig. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Juserti emspreiS Morgen-Ausgabe: di« SgrspaUrne Pckil- »eileÄ)^, Reklamen untrrdem RrdactionS- strich (4gespalten) 50/>j, vor den Familien- Nachrichten (Lgespalten) 40-4- Adend-Ausgab«: die 6gespaltene Petitzeile 40-L Reclamrn unter dem Rrdactioasstrtch <4 gespalte») 1 ^l, Famtttenaochrtchtr» and Anzeige» verlorener Gegeustäud« sSgefpaltru) SV-^. Größere Schriften laut unserem PretS- verzetchutß. Tabellarischer und Ziffernsatz nach höherem Tarif. Er1r«-Vett«,e» (gefalzt), nur mit der Morgen-Ausgabe, ohne Poftbeförderung X üL—, mit Postbes»rde»»g 7V.—. ^Amuch«rschl«ß fir 2«ferMr: Abend-SuSgab«: Vormittags 10 Uhr. Morgen-Ausgabe: Nachmittags 4Uhr. Sonn- und Festtags früh 9 Uhr. Bei den Filialen und Annahmestellen je eine halb« Stund« früher. Ä»s«r«tr sind stets an die " zu richte» 279. Sonntag den 20. September 1891. 85. Jahrgang Im Interesse rechtzeitiger und vollständiger Lieferung unserer Zeitung bitten wir das Abonnement möglichst bald zu erneuern. _ Der Abonuemcntspreis beträgt wir bisher pro Quartal 4 Mk. SV Pf., incl. Bringerlohn für zweimaliges tägliches Zutragcn S Mk. SV Pf., durch die Post bezogen « Mk. In Leipzig nehmen Bestellungen entgegen sümmtliche Zeitungsspediteure, sowie die Haiiptexpedition: Johannesgaffe 8, die Filialen: Katharinenstratze 14 und Königsplatz V. Ferner kann in nachfolgenden Ausgabestellen das Leipziger Tageblatt zum Preise von 4 Mk. 50 Pf. für das Quartal abgeholt werden: Arndtstraße 35 Herr L. 0. Llttvl, Colvnialwaarcnhandlung. Beethovenstraße 1 Herr ^Iieoil. I'vtvr. Colonialwaareiihandlung. Brühl 80 (Ecke Goethestraße) Herr Ilvrui. Nesukv, Colonialwaarenhandlung. frankfurter Straße 11 Herr l-rnkt Wi<>8, Colonialivaarenhandlung. Marfchnerstraße 0 Herr 1'ruil 8el»re!l>vr, Drogengeschäst. Nürnberger Straße 45 Herr U. L VUiredit, Colonialwaarenhandlung. Packhofstraße 1 Herr Ll. 1t. hellroter, Cigarrenhandlung. in Connewitz Frau I^elwr, Hermannstraßc 23, 1. Etage. - Gohlis Herr IN. I>jt/8sckw, Mittelstraße 5». Lindenau Herr ^<1. L. Aüller. Wettiner Straße 51. - Neustadt Herr 1. ttvder, Eisenbahnstraße 5. Pfaffendorfer Straße 1 Herr I^rltL bester, Colonialwaarenhandlung. Ranftfches Gäßchen O Herr k'rlvÜr. k'lZeÜer, Colonialwaarenhandlung. Ranstädter Steinweg 1 Herr 0. LiiKvIimuiii, Colonialwaarenhandlung. Tchützenstraße 5 Herr «tut. 8eliiiiu1t Iivu, Colonialwaarenhandlung. Weftplatz 32 Herr tt. Otttrtvl», Cigarrenhandlung. Aorkstraße 32 Herr 0. Colonialwaarenhandlung. Zeitzer Straße 35 Herr V. Lüster, Cigarrenhandlung. in Plagwitz Herr LI. OriitLinami, Zschochersche Straße 7 a. - Reudnitz Herr IV. Luxiuruiii, Marschallstraße 1. -- - Herr tternt». Weber, Mützengeschäst, Leipziger Straße 6. - Thonberg Herr ü. ttilntset», Neitzenhainer Straße 58. Amtliche Bekanntmachungen. Oeffentliche Sihnng der Stadtverordneten Mittwoch. den 23. September 18!>i. Abend» 6'/, Uhr, im Sttznngssaalc am Naschmarltc. Tagesordnung: I. Wahl eines besoldeten EtaLiraihes. II. Bericht des Versassungs« und Finanzausschusses über: Ab änderung bez. Ergänzung des Lrtsffatuts, die Errichtung einer städtischen Eckffachtvieh-Verficherungsanstalt am städti schen Bich- und Schlachthof betreffend. NI. Bericht deS Oekonomic- und FinanzausschnffeS über: a. Schleußenherstcllung in der Nonnenstraße zu Leipzig- Plagwig, d. Pflasterung und Fublveghcrslelluiig auf der Elsüffer Straße, o. Uebcrwölbung der Rietzschle entlang des Pcnndors'schcn Grundstücks in Lcipzig-Anger-Erottciidorf, ci. Herstellung einer Strecke der Braustraßc und der ver- längcrten Kurzen Straße in Lcipziq-Gvhtis. IV. Bericht des Bauausschusses über: Ausführung von Arbeiten wegen Einführung von Wasserzählern im hiesigen Kranlen- liausgrnndstück. V. Bericht des Bau-, Oekonomic-und Stistungsausschusscs über: Entschädigung des von dem Grundstück der Firma C. G. Röder zu der Straße 8 des Reudnitzer Bebauungsplanes abzutretcn- den Areales. VI- Bericht des Bau-, Oekonomic- nnd Finanzausschusscs über: Ankauf dreier Grundstücke am Schleußiger Wege in Leipzig- Kleinzschocher. VN. Bericht des Ban-. Lekononne-, Finanz- und cvent. Siistungs- ausjchusses über: Ankauf der Parcclle Nr. 681 des Flur buchs für Lindenau. Hierdurch machen wir öffentlich bekannt, daß wir nachfolgend i cnannte, von de» Herren Frtckc nnd Tretnchncr bier hergestellte Straßen in den Fluren Itcipzig-Reudnip und Leipzig-Anger-Erotten- dors in Eigenthum und Verwaltung der Stadtgcmeinbe, — mit Ausnahme der Fußwege, — übernommen haben: ») den Theil der Felixstraße von der Grenze der Parcelle 6l k und 6l p, des Flurbuches für Anger-Crottcndors dis und mit der Kreuzung der von den obengenannten Parcellanten her- gestellten neuen Straße, b) die letztgenannte, die Parcellcn 50, öl, 52 und 60 des Flur buches für Anger-Erottendors und die Parcelle Nr. 104 des Flurbuches für Rcndnitz durchschneidende Straße von der Zweinaunvorser Straße bis zur Felixstraße. Leipzig, den 16. September 1891. Der Rath »er Stadt Lechzt» Io. 4175. Or. Georgi. Pr. Redlich. Wohnungs-Vermictssung. Im städtischen Hausgrundstück Sat;gäs,chrn Rr. 3 ist die in der I. Etage gelegene, aus 7 Stuben, 6 Kammer», Küche, Boden kammern und Kellerabtheilungen bestehende Wohnung vom l. Oct. d. I. ab gegen einhalbjährige Kündigung anderweit zu vermiethcn. Miethgesiich« werden aus dem Nachhause, 1. Etage, Zimmer Nr. 8, entgegengenommen, woselbst auch sonst etwa gewünschte Auslunst ertheilt wird. Leipzig, den 18. September 1891. Ter Ratü »rr Stadt Leipzig. In. 3334. Or. Georgi. Wagner. Bekanntmachung. Die Ausgabe »er starte» für diejenigen Lynagogelchlätze, welche die bisherigen Inhaber auch für das kommende Jahr zu be halten wünschen, findet Montag, den 21., Dienstag, de» 22., und Mittwoch, den 2». September 1891. RackimittagS 2—4 Ulir, in der Gemeindekanzlei (Stmagogengebaude, I Treppe) statt. Ander weitige starten «erden in diesen Terminen nicht ansgrgebc». Wir bitten, bei Abholung der Karten die bisherigen Karten und die diesjährigen Gemcindeftcuerquittungen mitzubringen. Leipzig den 18. September 1891. Der Vorstand der Israelitischen Religionsgcmeinde zu Leipzig. Gefunden ' oder als herrenlos angemeldet resp. abgegeben wurden In der Zeit vom 1. bis 15. September 1891 folgende, zum Theil vermuihlich auch von früher verübten Diebstählen herrührende Gegenstände: zwei Geldbeträge von 5 ->L und 10 ./!, mehrere Portemonnaies mit 3 -4t, 19 38 und 19 ^ 45 sowie mit ge ringeren Beträgen, eine goldene Damennhr mit 2 Kettchen, mebrere Armbänder, darunter ein Haar-Armband nnd werih- voller «ranat-Armrrif, ein goldenes »re»z mit Sette, eine Elfenbein-Halskette. 2 Broschen, 2 Medaillons, 3 goldene Ringe, darunter 2 gravirte Trauringe, einer mit Porte- monnaie, eine Cravattcnnadel. eine Münze, ein Paar Ohrringe, eine Brieftasche mit Lotterie-Loosen, 2 Leihhansscheine. einer mit Portemonnaie, rin größeres Plaa-J»str»mr»t mit Futteral, mehrere Schirme und Spazierstückc, ein brauner Filz. Hut, ein graues Taillentuch, ein Betttuch und ein Taschentuch ein Oberhemd, ein Packet mit l2 Paar Strümpfen, 4 Hemden rc.. ein Sack mit Kartoffeln, eine Anzahl leere Säcke, mehrere Schlüffe!, ein großer Blechkrug, endlich ein zugeslogener Lanarienvogel. Die unbekannten Eigenthümer dieser Gegenständ« werden hier, durch ausgesorderi, sich zur Empfangnahme derselben in unserem Commissartat rechtzeitig zu melden, andernfalls darüber nach K. 239 deS B. G -B anderweit verfügt werden wird. Gleichzeitig fordern wir auch Diejenigen, welche im Juli August und September vorigen Jahres Fundgcgensiände lei uns abgegeben haben, aus, diese Gegenstände zurückzufordern, andern- salls auch hierüber den Rechten gemäß verfügt werden wird. Leipzig, den 17. September 1891. Do» P-ttzrtamt der Stadt Leipzig. Bretschnrtdrr. Ml. Bekanntmachung. Bekanntmachung. Aus den Beständen der Leipziger Bcrnssseuerwehr sollen nach stehende, noch brauchbare Utensilien sreiliändig verlaust werden: I Schlauchwringinajchine, 3 vierrädrige Reqnisitenwagcn, 1 zwei- rädrigcr 8>equisitei»vagcn, 6 Schlauchbrücken, 1 GesimSbrücke mit Leiter, I Rettungsgurt mit Leine, 1 Gurt mit Schloß, l Lberfcucr- welirmaiinohelin, 51 Helme für Cpritzenmänner, 45 Helme sur frei- willige Fcnerwehren, 8 lackledcrne und 8 lederne Leibriemen, 37 lederne Steigergurte, 9 SpritzenmannSgurte, 3 Schwammtajchen, 1 Umbängctasche, 36 Elcmentcngläser, 50 Thoncylinder, 4 Rauch- apparate, 2 Luftschläuche, 5, RcttungSjäcke, 5 Auszirhleinen, 2 Stand- laternen mit Stalis, 2 Schwcberinge, 4 Räder ohne AchSbüchjen, 6 Fenstersliigcl, 5 Bilder, 11 Strobkissenüberzüge. Nähere Auskunft ertheilt das Eouunando der Vcrufsfeuerwehr Leipzig, Flcischerplatz 7. Leipzig, dcu 14. September 1891. Ter Rat», der Stadt Leipzig. Ib. 4299. 1>r. Georgü Wirthgcn. Bekanntmachung. KirchctivorstlNidslvalii für das nrue JolianniS-stirchspiel. Für das neue Johannislirchspiel sind nach unserer Bekannt machung vom 30. August 1891 cls Kirchenvorslcher zu wählen. Tie Wallt soll am Montag, den 21. September 1891, von Vormittags 10 Uhr bis Nachmittags 5 Uhr ohne Unterbrechung in der Johaiiiliokirchc (Vorhalle) stattfinden. Wahlberechtigt sind alle, welche auf Grund persönlicher An- Meldung in die Wahlliste cingeirogen sind. Die Stiminzetlcl, auf welchen els Gcmeindegliedcr der neuen Johannisparochie, welche das 30. Lebensjahr überjchritten habe», nach Vor- und Zunamen, Stand und Gewerbe, zu verzeichnen sind, muffen persönlich abgegeben werden. Wir fordern alle dazu Berechtigen auf, von ihrem Wahlrecht Montag, de» 21. September d. I., Gebrauch zu machen und ihr Augenmerk auf Männer von gutem Ruse, hewatirteiiffchristlichen Sin», tirchlicher Einsicht und Erfahrung (Kirchenvorstandsordnuiig vom 30. Mürz 1868 8- 8) zu richten, lffcipzig, den 18. September 1891. Der Wahlausschiiü snr die ttirchriivorstaiidswahi der Johannisparochie. I». Hölscher, Pfarrer zu St Nicolai, Vorsitzender. Stadtralh Esche. Zimmermeistcr Fricke. Tischlerobermeister Heinrich. Rector Prof. I>r. Raemmel. Fabrikant Korn. Töpfer- meiner Kramer. Kiempncrincister Plesse. Stadtralh Schars. Schuldirector Thomas. Pastor Tranzschel. Postdirector Vodel. Etattrath Wagner. Söhne und Töchter, welche außerhalb Mt-Leipzig wohnen, be dürfen zur Aufnahme in den Confirmanden-Unterricht in Alt-Leipzig einer von den Eltern zuvor einzuholeuden BenehmigungS-Bescheini- gung deS zuständigen Lrispsarrcrs. Zur Entgegennahme von Lonfirmanden-Amneldungen sind bereit und berechtigt: I. bei St. Thomä: 1) Superintendent und Pfarrer II. Pank, Thomaskirchhof 22. 2> Archidiakonus läc. vr. Snppe, Burgstraßc l. 3) Erster Diakonus und Divisiousprediger lue. Or. v. Ericgeru, Gottschedstraße 5, III. 4) Zweiter Diakonus vr. Srömer, Burgstraßr 3. II. bei St. Rtrolai: 1) Pfarrer v. Hölscher, Nicolaikirchhof 4. Erdgeschoß. 2) Archidiakonus I)r. Vinkau, Nicvlaiiirchhof 3, U. 3) Erster Diakonus Schnch, Ricoläikirchhof 3, III. 4) Zweiter Diakonus Ebtiing, NIcolaifirchhof 3, II. III. bei St. Matthäi: 1) Pfarrer P. statser, Sprechzimmer in der Matthäikirchr von 12-l Uhr. 2) Archidiakonus Pescheck, An der Pleiße 9» I. 3) Diakouus Fritzsche, Gustav Adolphstraße 23, IN. IV. bet St. Petrt: 1) Pfarrer v. Hartnng, Alberistraße 38, I. 2) Archidiakonus Scll, Alberistraße 38, II. 3) Erster Diakonus Tilicme, Alberistraße 38, IN. 4) Zweiter Diakon»« Eckardt, Carolinenstraßr 17, N. V. bei der Lutherkirchr: 1) Pfarrer H. von Sehdewilz, in der Sakristei der Lutherkirche. 2) Diakonus Or. A. Jeremias, daselbst. VI. bei der St. Andrrasgrmeiiidr: 1) Pfarrer Or. Schumann, Kaiser Wilhelmstraße 23, II. 2) Diakonus Ttichgräber, Kronprinzslraße 23d, I. (Ecke der Kochsiraße). 3) Hilssgeistlicher Schmidt, Arndtstraße 28, NI. VII. bet St. Johannis: Pfarrer Tranzschel in der Vorhalle der Johanuiükirche (Eingang im Thurmhanse). Leipzig, den 17. August 1891. stönigliche Superintendentur l. O. Pank. Btkanntmachtttty, die Anmeldung zum cvannrlisch-Inthcrischr» Eoofirmandeu Unterricht i» Ait-Lripitg bcireffcnd. Die Eltern derjenigen Kinder, welche i» dem kommenden Winter Eonffrinanden-Unlerricht bei einer der evangelisch-lutherischen Kirchen Ait-Lcipzigs empsangcn sollen, bcz. deren Stellvertreter werden hiermit ersucht, die Anmeldung der Confirmanden bei den zum Confirmandcn-Unierrichi berechtigten Geistlichen, soweit es nicht schon vorher geschehen, in dcr Zeit vom 21. bis rum 2«. September d. I., Rachmittags zwischen 4 »»» « Uhr, und zwar, wenn möglich, persönlich unter Zuführung d»S KindeS, andernfalls schriftlich bewirken z» wollen. Die Wahl des Geistlichen steht den Eltern frei. Wo nicht be sondere seeijorgerliche Beziehungen vorhanden sind, ist eS wünschen«- werib, daß die Anmeldung be« einem Geistlichen desjenigen Kirch spiels geschehe, innerhalb dessen die Eltern wohnen. Bei dcr Anmeldung ist ein RachwriS der Taufe de« Kindes, durch ein Tauszeugniß oder eine Bescheinigung im Familienbuch, beizubringen. Die Geistlichen sind gebunden, bei der Annahme von Lonfir- manden die zulässige Zahl nicht zu überschreiten. Diejenige» Confirmanden, welche bei keinem bestimmten Geist lichen angemcldri und zur Annahme gelangt sind, werden dem Pfarrer deS Kirchspiels, in weichem sie wohnen, mit dem Ersuchen zugeniesen werden, für ihre Aufnahme bei «iuem Geistlichen dc- Kirchspiel» Sorge zu tragen. Symptome der politischen Lage. Es ist offenbar kein Zufall, daß gleichzeitig eine ganze Neihe von Zeichen für den Ernst der gegenwärtigen politischen Lage zur Erscheinung tritt. Die „Opinione", das Organ der italienischen Regierung, sagt bei Besprechung der Reden Kaiser Wilhelm s in Schwarzenau, München, Cassel und Erfurt, daß der Kaiser die Ucberzeugung gewonnen habe, seine ehrlichen Bemühungen, den Frieden ru erhalten, seien nutzlos, die deutsche Einheit werde nicht anders als ferro i^mque (mit Fcrer und Schwert) verlheidigt werden können. Aus Wien kommt die Meldung, daß die Hohe der For derungen für Militairzwecke von den Ergebnissen abhänge, welche die Beratungen einer gemeinsamen österreichisch deutschen Militaircommission über die Erfahrungen bei den dies jährigen deutschen und österreichischen Manöver haben werden. Ein Artikel der „Kölnischen Zeitung" unter der Ueberschrift „Bolkcrkäinpse" verlangt dringend die Stärkung der Wider standskraft Deutschlands und kommt dabei auf die Borschläge des früheren zkriegsministerS v. Bcrdy du Bernois zurück, welcher die volle Verwertung der Bevölkerungszahl für die Verteidigung Deutschlands gefordert hat. Als Hauptgrund für diese Fcrderung wird die unzureichende Deckung der Grenze gegen Rußland geltend gemacht. Es liegen auch noch beachtenswerte Stimmen aus Frankreich und England vor, wie ein Artikel des „Journal de« DSbatS" über den Trink spruch deS Kaisers in Erfurt, und der „Time«" über daS russisch-französische Einvernehmen, aber die drei übrigen Merk male der politischen Lage reichen vollständig auS, um darüber Klarheit zu verbreiten. Wir dürfen nicht vergessen, daß übtr den diplomatischen Corrcspondenzcn dcr Schleier deS Geheimnisses schwebt, welcher von den Regierungen nur selten, dann aber in bestimmter Absicht gelüstet wird. Die Organe der öffentlichen Meinung haben es immer nur mit den Thatsachen zu thun, welche allgemein bekannt sind und sich nicht verheimlichen lasten. Es ist klar, daß die Ansprachen Kaiser Wilhelm'-, welche dir „Opinionr" erwähnt, einen wesentlich anderen Charakter tragen, als er früher bei gleichen Gelegenheiten beobachtet worden ist. und c« ist sehr bemerkt worden, daß der gewiß ebenfalls äußerst friedlich gesinnte Kaiser von Oesterreich in Göpfritz ebenfalls einen sehr ernsten Ton angestimmt hat. Der Sinn aller dieser Äfiindgebungcn der neuesten Zeit ist, daß die Bertrcter deS Dreibundes nach wie vor an der Be wahrung deS Frieden» festhalten, daß sie aber auch dem Kriege, wenn rr ihnen aufgedrungen werden sollte, mit voller Kraft die Stirn bieten werden und daß sie dazu auch die Fähigkeit in sich fühlen. Trotz der vorzüglichen deutschen HecreS Organisation und der ausgezeichneten Leistungen dcr österreichifchen Truppen bei den diesjährigen Manövern bleibt doch immer die Wahr heit bestehen, daß die Zahl der Truppen ein bedeutendes Gewicht in die Waagschale wirft, und in dieser Beziehung md Frankreich und Rußland Deutschland überlegen. Wir haben diesen Mangel nach Kräften zu beseitigen gesucht durch Errichtung eines neuen ArmeecorpS und durch Vermehrung der Artillerie, aber wir haben dadurch noch nicht die Truppen- ahl Frankreichs erreicht, diese Macht allein ist der unseriaen um mehrere 100 000 Mann überlegen. Kriegsminister v. Vcrdy bezeichnete damals diesen Unterschied als ernst, sehr ernst und wies auf die Nothwendigkcit hin, die deutsche Wehrkraft bis aufs Aeußerstc anzuspaunen, so daß auch der letzte dienstfähige Manu Verwendung finden könne. Ter Augenblick für diese Ankündigung war nicht günstig ge wählt, weil der Reichstag gerade über die Erhöhung deS Präsenzstandes um 3l 0»0 Mann verhandelte, aber die UnabwciSbarkeit des Bedürfnisses nach dieser Erhöhung der deutschen Wehrkraft leuchtete schon damals Bielen ein. Die Bedingung, welche die geforderte Bermehrung erleichtern sollte, war die Einführung dcr zweijährigen Dienstzeit für die Infanterie, aber gegen diese erhob sich die Stimme dcö Gencrallieutenants Vogel von Falckenstcin, überhaupt war cS die Meinungsverschiedenheit über die Möglichkeit oder Un möglichkeit, die zweijährige Dienstzeit zu bewilligen, welche die inilitairischen Lkrcise beherrschte und welche eS zu einer ernsten Behandlung der vom Kriegsminister von Verdy auf geworfenen Frage nicht kommen ließ. Heute erscheint die Lage in dieser Beziehung verändert, sonst würde die „Kölnische Zeitung" nicht für die zweijährige Dienstzeit rintreten als Acquivalent für die volle Entfaltung der deutschen Wehrkraft. Ganz besonders erfreulich ist die Nachricht aus Wien, daß eine gemeinsame deutsch-österreichische Militaircommission über die nothwendigen Veränderungen in beiden Armeen Beschluß fassen wird. Jetzt wird das Wort erst klar, welches von halbamtlicher Seite in Wien verkündet wurde, daß diejenige Bundcsgenossenschast, welche bei Aufrechi- erhaliung des selbstständigen Lebens der einzelnen Staaten erreicht werden könne, zwischen Oesterreich-Ungarn und Deutschland besteht. Deutschland richtet sich mit seinen Ver bündeten gemeinschaftlich auf alle möglichen Fälle ein, und beide Verbündete verwerihen dabei die Erfahrungen, welche jeder Einzelne auf mililairiscbem Gebiete gemacht hat. Diese Veranstaltung giebt ebenso Zeugniß von der beiderseitigen Gesinnung, wie von dem Ernst der Lage. Die Schlüsse, welche aus diesen Zeichen zu ziehen sind, ergeben sich von selbst. Kriege sind am schwersten zu ver hindern, wenn die Parteien, welche einander feindlich gegen- übcrstchcn, nur aus das eigene Urtheil angewiesen sind; sie können dagegen vermieden werden, wenn der freie Meinungs austausch vorhandene Vorurtheile als unhaltbar erweist und vorgefaßten Ansichten den Boden entzieht. Die Friedensliebe ist der EntstchungSgrund des Dreibundes und die öffentliche Meinung Europa« hat sich stets in diesem Sinne ausgesprochen, erst dem jüngsten Ereigniß des Einverständnisses zwischen Frankreich und Rußland ist cS Vorbehalten geblieben, dem Dreibund Angriffszwecke unterzuschieben. Auf diese Zumuthung ist die Antwort von Deutschland und von Oesterreich-Ungarn in dem Sinne erfolgt, daß beide Verbündete den Frieden zwar wünschen, aber den Krieg nicht scheuen, wenn er ihnen aus gedrungen werden sollte. Es ist offenkundig, auf welcher Seite die Neigung und wahrscheinlich auch der Entschluß zum Angriff vorhanden ist; nicht der Dreibund bringt dem Frieden Gefahr, sondern da« russisch-französische Einvernehmen. ES ist Heuchelei, wenn das „Journal des DvbatS" schreibt, daß jede- Frirdensjabr in den Augen Frankreichs als ein Ge winn für die Civilisation und die Humanität gilt. Diese Auffassung der Lage ist vielmehr ven jeher die Deutschlands gewesen und eS liegen zahlreiche Beweise dafür vor, daß dem so ist. Wenn da« „Journal deS TSbatS" sich jetzt mit Bezug auf den Trinkspruch Kaiser Wilhelm'» in Erfurt auf denselben Stand- punct stellt, so ist darau» nur zu entnehmen, daß Frankreich mit seinen Rüstungen doch noch im Rückstände zu sein glaubt und eS nicht wagt, dir längst beabsichtigte Friedensstörung in« Werk zu setzen. D,e Auseinandersetzung des Herrn Oppert auSBlowitz in der .HimeS", daß Frankreich durch da» Einvernehmen mit Ruß land in die Unmöglichkeit versetzt sei, den Krieg au» eigener Veranlassung zu erklären, wird überall als Das, was sie ist, erkannt werden, nämlich als der verfehlte Versuch, einen Mohren weiß zu waschen. Wenn Frankreich die Kraft in sich fühlte, Len Kampf mit dem Dreibund aufzonehmeo, der ,hm kaum geschloffen gegenübrrtretrn dürfte, dann würde e<
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