Volltext Seite (XML)
ÄMMl Dresdner Nr. 235 1909 Amtlicher Teil m kommt die teilweise autSky freilich wenig ir Leipzig, den 4. Oktober 1909. HL 1117« K-«igliche «reishauptmannschaft 6859 II Nichtamtlicher Teil. König 1 Brausteuergebiet Die Wirkung des Krisenjahrs 1908 auf den Verbrauch von !8VS 712K brückung des Dibambuflusses sein. bei Kilo ! 391 487, IS78117 462 187 I 7VS 158 >172 765 li l 7 I4 8« 78 zz I 8 Bierverkehr zwischen dem norddeutschen und Luxemburg Anwendung " 71 U 14146 1649 264 129 38 468 156 065 24 854 2 1<>6 Deutsches Reich. Bom Kaiserlichen Hose. Am 1. dieses Monats sind der bisherige Bezirks arzt zu Oschatz Herr vr. mv6. Albrecht Holz in Leipzig als Bezirksarzt für den Medizinalbezirk Leipzig-Land und Herr vr. msä. Georg Erdmann Edwin - Lutze in Oschatz als Bezirksarzt für den Bezirk der Amtshaupt- wannschaft Oschatz in Pflicht genommen worden. t 6 255 9 608 51 558 20 845 2 955 254 944 50065 56 322 hinaus Lohnverbesserungen erzielt. erhebliche Verkürzung der Arbeitszeit, auf Wert legt. Bon den Lohnsteigerungen ist auf die Steigerung der Lebensmittelpreise nur ein Teil aufzurechnen, entsprechend dem wird abends den Kommers der Alten Herren des Wei marer 6 6 im Vereinehause mit Allerhöchstseiner Gegen wart auszeichnen. Dresden, 9. Oktober. Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde wohnte gestern dem Symphonie konzert im Opernhause bei. Koloniales. * Die sogenannte Kameruner bahn, die von Duala über Edea Bom Königlichen Hofe. Dresden, 9. Oktober. Se. Majestät der 137 740 3 552 100915 15 459 23 470 21 242 128042 172 695 6 759 6 952 49 145169 68 376 156 378 5 070 »l««gen »gen uns sm) Betrag Mar! Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 20, sowie durch die deutschen Postanstalten 8 Mark merteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktags nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Nr. 12SS, Nedaktton Nr. 4574. Kilometer 18 ist beendet und bis Mometer 24 in Arbeit. In Duala sind die Erdarbeiten zur Auffüllung des Bahnhossgeländes und bis Kilometer 1,2 der Strecke im Gange. Eine nächste wichtige Arbeit wird die llber- Cadinen, 8. Oktober. Se. Majestät der Kaiser be gab Sich vormittags im Automobil nach Frauenburg, wo Er das Kopernikus-Denkmal besichtigte und dem Bischof Bludau einen Besuch abstattete. (Wiederholt) Frauenburg, 8. Oktober. Nachdem Se. Majestät der Kaiser bei dem Bischof vr. Bludau das Frühstück ein genommen hatte, an dem auch der Weihbischof vr. Herr mann teilnahm, kehrte Er um 11 Uhr im Automobil nach Cadinen zurück; um 2 Uhr erfolgte die Abreise nach Marienburg über Elbing. Danzig-Langfuhr, 8. Oktober. Se. Majestät der Kaiser traf um 6 Uhr 25 Min. von Marienburg hier ein und wurde vom Kommandierenden General des XVII. Armeekorps v. Mackensen empfangen. Hierauf begab Sich der Monarch mit dem General v. Mackensen, vom Publikum stürmisch begrüßt, nach dem Neubau des Patschkenhauses im Upenhagenpark, um dort die Zimmer, die mit Majoliken aus Cadinen ausgestattet sind, zu be sichtigen. Sodann fuhr Se. Majestät in das Offiziers- kasino der Leibhusarenbrigade, wo um 7 Uhr Tafel statt fand. Um 10 Uhr 30 Min. erfolgt die Weiterreise nach Hubertusstock. Luxemburgs Austritt aus der norddeutschen Brausteuergemeinschast. Der „Reichs- und Staatsanzeiger" veröffentlicht die nachstehende Bekanntmachung: „Infolge Kündigung des Vertrags zwischen dem Deutschen Reiche und dem Groß herzogtum Luxemburg, betreffend den Beitritt des Groß herzogtums Luxemburg zur norddeutschen Brausteuer gemeinschaft, vom 2. März 1907, ist das Großherzogtum Luxemburg mit dem 1. August 1909 aus der nord deutschen Brausteuergemeinschast wieder ausgeschieden, womit auch die zwischen den zur norddeutschen Brau steuergemeinschaft gehörigen Staaten und dem Groß- Herzogtum Luxemburg früher bestehende Gemeinschaft der Übergangsabgabe von Bier aufgehoben ist. Von dem gleichen Zeitpunkt an finden die für den Bier verkehr zwischen dem norddeutschen Brausteuergebiet und den nicht zu diesem gehörigen deutschen Staaten und Gebietsteilen erlassenen Bestimmungen auch auf den Baumwolle und Jute, die wichtigsten Rohmaterialien der Textil industrie, geht aus den Zahlen hervor. Der Verbrauch steht indes für das Jahr 1908 erheblich höher als im Durchschnitt 1901/05. Die Abnahme des Verbrauchs an gesalzenen Heringen dürfte als ein Zeichen dafür gelten können, daß dieser Konsum artikel der Ärmsten der Armen langsam durch bessere Lebens mittel ersetzt wird. Bei allen wesentlich als Genußmittel in Be tracht kommenden Warengattungen ist eine nicht unbedeutende Steigerung des Verbrauchs eingetreten. Aber die Steigerung des Verbrauch» gerade dieser Konsumartikel zeugt gewiß nicht von einer Verelendung der breiten Bolksmassen. Verringert hat sich der Konsum an Branntwein und Bier, auch der Tabak- verbrauch weist eine schwache Tendenz der Abnahme auf. Aber das deutet, soweit Bier und Branntwein in Frage kommen, auf die höhere Kulturstufe hin, auf die sich die Arbeiterschaft mit Hilfe ihrer wirtschaftlichen und politischen Organisationen gehoben hat. Eine Stüde für die Verelendung findet Kautsky in dieser Berbrauchsabnahme wohl nicht. Der Salzverbrauch zu Speise- zwecken ist im wesentlichen seit 1872 konstant geblieben. Da gegen ist der Zuckerverbrauch von 11,9 k« pro »c>ps im Jahr fünft 1896 bis 1901 auf 17,1 kg im Jahre 1907/08 gestiegen. Hat auch die Herabsetzung der Zuckerpreise hierzu beigetragen, so wird dadurch da» Faktum nicht tangiert,' daß auch bei diesem Konsumartikel eine erhebliche Steigerung des Verbrauchs ein getreten ist. Zu der ArbeiterentschädigungSfrage in der Tabakindustrie ist dem „Neuen politischen Tages dienst" folgendes Stimmungsbild aus Hamburg zu gegangen: „In der ersten Woche nach Inkrafttreten de» Gesetze», mit dem gleichzeitig der Unterstützung»anspruch arbeit»lo» gewordener Arbeiter der Labakindustrie begann, wurden in Hamburg bei der »»ständigen Zollftelle 120 Arbeiter al» infolge der neuen Tabak- steuer entlassen angemeldet. Nun Gibt e« dort, abgesehen von den kleinen und weniger in Betracht kommende» Betrieben, etwa SO Fabriken, für die ungefähr dieselben Voraussetzungen in bezug aus ProdukttouSeinschränkungen und Arbeiterentlassungen vor Teile des Lohnes, der für diesen Zweck verausgabt zu werden pflegt. So verbleibt davon ein anderer Teil zur Bestreitung auch anderer Ausgaben der Arbeiterfamilie, wie für bessere Wohnung, Lebens« und Genußmittel in besserer Qualität event. auch in größerer Quantität rc. Die absolute Berelendungstheorie Kautskys wird nach dieser Richtung auch von der offiziellen Statistik rui absurckum geführt. Das „Statistische Jahrbuch für das Deutsche Reich, Jahrg. 1909, bringt eine Anzahl von Verbrauchsberech- nungen, die von großem Interesse sind. Man findet da beispiels weise eine recht bezeichnende Steigerung des deutschen Verbrauchs einiger im Auslande erzeugten Waren, teils Konsumartikel und Genußmittel, teils Rohstoffe. Demnach betrug der durchschnitt liche Verbrauch folgender Waren pro Kopf der Bevölkerung: Mitteilungen aus der öffentlichen Verwaltung. Das Oberverwaltungsgericht hat nunmehr ent schieden, daß der Betrag, der bei der Veranlagung zur Staatseinkommensteuer nach § 12 Abs. 3 (sog. Kinder- Paragraph) des Staatseinkommensteuergesetzes vom steuerpflichtigen Einkommen des Familienhauptes abgezogen wird, bei der Ermittelung dereinemWahlberechtigtennach dem Wahlgesetze für die Zweite Kammer vom 5. Mai 1909 zustehenden Stimmenzahl mit als Einkommen im Sinne von §11 des Wahlgesetzes anzusehen ist, mit anderen Worten, daß sich die einem Wahlberechtigten nach seinem tatsächlichen Einkommen zustehende Stimmenzahl nicht wegen eines Abzugs auf Grund des sogenannten Kinderparagraphen ver ringert. Die Begründung des Urteils werden wir seiner zeit hier noch veröffentlichen. Das Ministerium des Innern hat die Wahlbehörden angewiesen, im Sinne der vorstehenden Entscheidung die Wahllisten zu berichtigen. Mittelland in den Süd osten der Kolonie geplante Strecke, ist im März dieses Jahres begonnen worden. Ende Juli standen die Arbeiten nach einem Berichte des „Deutschen Kolonialblatts" wie folgt: Die Absteckung der Linie bis Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Im Geschäftsbereiche de» Ministeriums der Kiuauze«. BeiderBerg- undHütten-Berwaltung ist ernannt worden: Heike, seither Dozent, als außerordentlicher Professor bei der Bergakademie Freiberg. Bei der staatlichen Straßen- und Wasserbau-Berwal- tung ist ernannt worden: Hotopp, seither Straßenbauaufseher, als Amtsstraßenmeister. Ankündigungen: Die Zeile kl. Schrift de, «mal gefpalt. Ankündigungssette 2b Pf., die Zeile größere, Schrift ob. deren Raum auf Smal gesp. Textseite im amtl. Teile 60 Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 7b Pf. PreiSermäßiag. aus Geschäftsanzeigen. — Schluß de, Annahme vorm. 11 Uhr meter 20 ist mit der Anlegung eine- Steinbruchs be gonnen worden. In Duala hat man eine 220 m lange provisorische Landungsbrücke erbaut, die bis auf die Platt form am Brückenkopf beendet ist. Nach Angaben der Lokalbehörden wird die Festlegung der Grundstücke zur Ansiedelung der bisher auf dem Bahnhofsgelände an sässigen Eingeborenen in etwa drei Wochen erfolg! sein, so daß nach Auszahlung der Entschädigung mit der Er richtung der Gebäude für die Beamten begonnen werden kann. Auch von der BaSler Mission soll Grund und Boden käuflich erworben werden. Im Juli waren rund 2400 Arbeiter beschäftigt, von denen 1560 Vertrag-- arbeiter waren. Am 15. Oktober d. I. beginnt das dritte Semester deS KolonialtnstitutS und zugleich der zweite Au-- bildungSkursuS, nachdem der erste im August d. I. mit einer Diplomprüfung abgeschlossen worden ist. Der Lehrplan ist wieder erheblich erweitert worden. Mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der Kaufleute ist neben dem Unter ¬ liegen. Trotzdem entfielen von den 120 als unterstützungsbedürftig angemeldeten Arbeitern allein 80 auf eine, und zwar sozialdemo kratische Fabrik. Während also die bürgerlichen Arbeitgeber zu- nächst noch bemüht waren, ihre Arbeiter zu halten und selbst unter persönlichen Opfern durch Fortsetzung der Produktion die Arbeitsgelegenheit zu wahren, hatte die sozialdemokratische Fabrik leitung nichts eiligeres zu tun, als ihre Pflichten gegen die Ar beiter auf den Staat zu schieben, indem sie diese zu Staats pensionären machte, die wenigstens drei Viertel ihres Arbeitslohns als Unterstützung erhalten." theorie Kautskys" Ausführungen, die um deswillen der Verbreitung wert erscheinen, well darin auch von sozialdemokratischer Seite offen anerkannt wird, daß die immer von neuem trotz aller Widerlegungen auf tauchende Verelendungstheorie mit den Tatsachen des täglichen Lebens im Widerspruch steht. Es heißt da u. a.: Die Behauptung, daß die Lohnerhöhungen vollauf wett gemacht werden durch die Preissteigerungen auf Lebens mittel, kann Kautsky durch nicht» beweisen. Er behauptet lediglich, es ist so. Da lebt noch einmal die von Kautsky in seiner Polemik mit Bernstein wiederholt abgeleugnete Theorie der absoluten Verelendung auf. Calwer hat in seinem Beitrag („Korr.-Bl." Nr. 33, S. 504) „Die Steigerung der Lebens- mittelpreise in Deutschland" die Preiserhöhungen der 17 von ihm herangezogenen Warengattungen nach dem Verhältnisse ihrer Ver wendung im Volkshaushalt berechnet. Das Jahr 1895 wurde gleich 100 gesetzt. 1902 war eine Steigerung auf 111,86, 1908 auf 127,46 festzustellen. Sie betrug bis 1902 also 11,86 Proz., von da an bis 1908 15,60 Proz. Eine entsprechende Aufrechnung der Lohnsteigerungen in den von un» herangezogenen Berufen läßt sich nicht bewerkstelligen, well die statistischen Erhebungen nicht einheitlich in gleichen Zwischenräumen vorgenommen wurden. Aber trotz des Fehlens dieser Voraussetzungen für einen Vergleich zwischen den Lohnstatistiken kann festgestellt werden, daß in den letzten 10 bis 15 Jahren fast überall die Preissteigerung von 27,46 Proz. durch entsprechende Lohnerhöhungen zum mindesten wettgemacht wurde, zum Teile wurden aber weit darüber Zettungsschau. In seiner Nr. 40 vom 2. Okt. 1909 bringt da- „ Korre- spon.denzblatt der Generalkommisston der Ge werkschaften Deutschland-" in einer mit „Sisyphus arbeit oder positive Erfolge" überschriebenen Artikelfolge unter der Sonderüberschrift „Die Verelend ung- Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Obersekretär bei dem Amtsgerichte Limbach Karl Otto Naumann bei seinem Übertritt in den Ruhestand das Verdienstkreuz zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Steinbruchsbesitzer Andreas Starke in Burk für eine von ihm am 24. Juni nicht ohne eigene Lebens gefahr bewirkte Lebensrettung die silberne Lebensrettungs medaille mit der Befugnis zu verleihen, sie am weißen Bande zu tragen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß die Wagenfabrikanten Friedrich und Arthur Seegers in Leipzig den ihnen von Sr. Hoheit dem Herzog von Anhalt verliehenen Titel „Hofi lieferanten" annehmen und in der Form „Hoflieferanten Cr. Hoheit des Herzogs von Anhalt" führen. königlich Sächsischer Staatsanzeiger Verordnungsblatt der Ministerien «nd der Ober- und Mtttelbebörden. l> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung; Hofrat DoengeSin Dresden. < Sonnabend, 9. Oktober Warengattung 1896/1900 pro Kopf ^8 1901/1905 pro Kopf ^8 1907 pro Kopf ^8 1908 pro Kopf ^8 Baumwolle .... 5,54 6,15 7,29 6,79 Gewürze (ausl.) . . 0,16 0,16 0,17 0,20 Heringe (importierte gesalzene) .... 3,30 3,71 3,12 2,85 Kaffee (roher) . . . 2,69 3,00 3,02 3,03 Kakao in Bohnen. . 0,28 0,38 0,52 0,52 Reis 2,39 2,33 2,51 2,53 Südfrüchte .... 1,98 2,54 2,96 3,07 Tee 0,05 0,05 0,06 0,06 Jute 1,71 2,04 2,39 2,33 Petroleum .... 16,97 17,04 17,81 17,97