Suche löschen...
Dresdner Journal : 10.02.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187002105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18700210
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18700210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-02
- Tag 1870-02-10
-
Monat
1870-02
-
Jahr
1870
- Titel
- Dresdner Journal : 10.02.1870
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
V 33 LwmunmavpreNV. «drUok » rktr l „ >5 „ :— „ lb ., Li»»«ti»«k»utu»>Lru: l „ l» r-»»»«« nltt ^IdNte» 4 rvtr. dt«wp»tx«budr, »a»»«rl»»ld a«» dlo-äit ko»» u»<t rir^M^Uuit-UI-xbio» »»lrrarrnprrU«: 14» L,l> U»uw «»vor ^»«pitlleneo L«U«: t Nssr vot»r ^LU»^»»»cke" 4t« LeU«: t üxr UrtttM«»: r»rU«L, Mt» L»»l»»t»^« ä«r 8«ill 006 k«t»n«4», ^d«o<l» kür ck«» folx-oä«» I'»M Donnerstag den 10 Februar. Dres-nerZourml. Verantwortlicher Redacteur: I. G Hartmann. kirn »vsrrainiamiaymr lmiwlrl«: r,«tx»lU: k» 8»««r>»»»»»>», < o«om>»»io«L» 6» Dr«»<ti>«r ^on-a»!.; «d-nN»,.: N 8»»»»», Koon- ko«» : N»md!UA-»«rlw- Vi,»r,«ip,tU->»l-l-r-»»IcSLrt » U.: tt»^»»»»,»t» » Vooi ii». I«rU». O»oi»iv»'!>l>!«- Iluekb., Kur«!»!, Ursol-« Uo»»»: vl«a>«i> L ttc»k.o»-»s 8r«U»u I. 8^»»,,» > v Xxuuli'«» ^ur«i»u, ^«»»», 8>n L k»> r-iv: kr«»tt»>n « u. »'»cd«. Uuekk.; HU»r Lo VLvr«»». k»N,^ ttvl.i.1»» »6»., t», kl»c« <i« I» Nour.» >. ?r»x d». k»«l.lo«'» ü»ak-.i Vt«o X>. O--».!« tzrrauvgtdcr: LLot^sl. Lrp«<Ii»>oo 6-, v-e»ao«r ao«»»»»W, 1>r»»<te^ U»»i«o»»k»»»« vlo. 7. Nichtamtlicher Theil, llebersicht. Telegraphische Rachrichteu. ZeitungSschau. TageSgeschichte. DreSduer Rachrichte». Provinzialuachrichten. «ivgtsandte-. Feuilleton. Inserate. Tageskaleuder. vörseu »achrichte». Beilage. LandtagSverhandluugeu. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Mittwoch S. Kebrar Nachmittag-. lW. T.B.) Die „Prov.-Corr?' schreibt: Die Er öffnung des Reichstags de- Norddeutschen Bunde- »ird voraussichtlich durch Se. Majestät den Kö- »ig in Person, der Schluß des preußischen Land- tags spätestens aufana» nächster Woche durch den Ministerpräsidenten Grafen Bismark erfolgen. Darmstadt, 8. Februar. (W. T. B.) Gegen über der Behauptung der „Hessischen LolkSblätter", daß Hessen ber den Kriedrn»verhandlungen von 18SS eine allzu ängstliche Nachgiebigkeit bezüg lich des Mainzer BesatzungSrecht» an den Tag gelegt habe, erklärt die „Darmstädter Zeitung" anscheinend ofsiciöS, daß Preußens Besatzungsrecht unzweifelhaft feftstehe, und bei einer später» Rege lung günstigere Normen nicht verlangt wären. Paris, Dienstag, 8. Februar Abends. (B. T. B.) In der heutigen Sitzung deS gesetzgebenden Kör pers kam die Verhaftung Rochefort'» zur Sprache. Graf K>ratry fragte, weshalb man Rochefort nicht beim Verlassen der Sitzung verhaftet habe, son dern an einem Orte, an welchem nur Störung der Ordnung herbeigeführt werden konnte. Die Minister Ollivier und Chevaudirr erwiderten, die Regierung habe diese Umgebung respeetiren wollen, habe nicht die Schwelle deS gesetzgebenden Körpers zum Theater eines FausikampseS machen wollen. Alles sei beim Fortgehen Rochcfori's vorbereitet gewesen. 50 Freunde hätten Rochefort auf dem Hofe erwartet, 200 sich in der Nähe befunden. Man habe Rochefort nicht überall hin folgen können, man habe ihn in seinen 3 Woh nungen vergebens gesucht. Während dessen beschloß die Versammlung in der Rue-de-Flandre den Auf stand und erwartete nur Rochefort, nm das Signal dazu zu geben. Die Regierung habe nicht seine An kunft abwarten wollen und habe ihn daher zuvor ver haften lassen. Die drei errichteten Barrikaden seien ohne Blutvergießen entfernt worden, nur einFriedeus- offizier sei verwundet worden. Polizei und bewaffnete Macht hätten ein Beispiel großer Mäßigung gegeben, und verdienten das größte Lob. Cs sei ein Waffen magazin geplündert worden und man habe für den Abend ähnliche Austritte angckündigt. Die Negierung habe tndeß leine Furcht, die Pariser Bevölkerung sei mit ihr. Sie- sei aufgeforderl, sich nicht mit dieser Horde zu mischen, die man tsoliren müsse, um sie zu besiegen. Wolle die Negierung brutal versahrcn, so würde die ganze Bewegung nicht 5 Minuten dauern. Ungeachtet der Reklamation KSratry'S beschloß hierauf die Kammer den Zwischenfall durch die Erklärung der Minister al» erledigt zu betrachten und in die Tagesordnung rinzutreten. Die Summe der anläßlich der Ruhestörungen in verflossener Nacht stattgrhadten Verhaftungen beträgt 136. Für den heutigen Abend sind Vor sichtsmaßregeln von der Behörde getroffen. Paris, Mittwoch, S. Februar, Morgens. lW. T. W) Urder die jüngsten Vorgänge liegen folgende Meldungen vor: Man versichert, daß in der letzten Nacht nrch etwa 10 Barrtradrn gebaut worden sind. Arme der- FeuiUeton. K. Hoftheater. Dienstag, den 8. Februar, wurde H. Marschnrr's romantische Oper „HanS Herling* gegeben, und Fräulein Zlmmermann gasiirie darin als Anna. Sir führte diese gesanglich schwierige Par tie musikalisch sehr lobcnewcrth aus; ihr vorzügliches frisches Stimmmaierial, gleichmäßig, biegsam und rein, kam noch zu günstigerer Wirkung als in der Agaihe, und Stellen von heiterer, munterer Stimmung gelan gen besonders wohl. Hinsichtlich einer ausdrucksvollen Gestaltung des naiven Crdenkindes aber, daS sich mit ahnung-bangem Zagen dem unheimlichen Bündnisse rrgirdt, während sie den Jägersmann im Herzen trägt, und von tiefen GemüthSbewegungen erregt wird, mutz das schon ausgesprochene Ürthcil wiederholt wer den. Der Vortrag bleibt kühl, wahres inneres Ge- fühl, geistige Belebung fehlen. " Das Klangcolorit der Stimme bleibt gleichmäßig, wird vivnoton, und die Aus sprache ist zu undeutlich, um hilfreich zu werden. Für Herrn Degele war wegen Heiserkeit desselben Herr Schaf fgauz in der Titelrolle ringetrrtrn; er sang sie sehr brav, mit gelingendem Ausdruck namentlich der sehnsüchtig und schmerzvoll bewegten Affekte. Gin ser- tiaeS dramatische- Colont tn den Steigerungen deS dämonischen und leidenschaftlich ausbrrchrnden Wesen des Haldmenschen konnte bet der raschen Uebernahme der Rolle nicht beansprucht werden, und eS ist tn Rück sicht darauf vielmehr die genügend sichere und der Cha- rattertstik nicht entbehrende Ausführung anzuerkennen. Den Jäger Konrad sang H»rr v. Witt vortrefflich, warm und mit geschmackvoller Behandlung; namentlich sei die empflndungtvoUe Arte im zweiten Acte hervor- ge hoben. Roch dethetligtea sich mit entsprechender Au»- sühnmg ihrer Aufgaben Krautet» Vatbamus und zu werden verlangen, näher bestimmen und ihnen zu ausmachen. Diese Bestimmungen werden, durch Ihre Unparteilichkeit und Weisheit »ur Reife entwickelt, wie Ihre Majestät Hefft, dazu führen, daß unter dem Theile der Bevölkerung, bei welchem solche Gefühle rung betzutiagen, lebendig werden, woduich sich Ihre Unterthemen im Allgemeinen auszeichnen, und werden daher zur festen Begründung des Gebäudes unsers Reichs behilflich sein. Wir haben ferner von Ihrer Majestät die Weisung, auszusprechcn, oaß noch viele andere Gegenstände von öffentlicher Bedeutung Ihrer Fürsorge zu bedürfen schei nen, und darunter Sre besonders zu benachrichikgen, daß ein Gesetzentwurf vorbereitet worden ist, welcher den Zweck hat, die nationalen Unterrichtsmittel auf um- fassender Grundlage zu erweitern. I» Eifüllung einer der Negierung der Vereinigten Staaten gegebenen Zusage wird Ihnen ein Entwurf Nacht ein einziger ernster Zusammenstoß in derSuaß« Obercamp statt; die dortige Barrikade wurde von der Garde-de-PartS entfernt. Die Truppm wachten kei nen Gebrauch von den Feuerwaffen. Seiten d.r Ruhe störer wurden einige Revolverschüsse abgrfeuert. Eia Polizeiagent ist schwer verwundet worden. Es erfolg ten etwa 100 Verhaftungen. Um 1 Uhr herrschte völ- ltge Nuh«. Florenz, Dienstag, 8. Februar, Nachmittags. (W. L. B.) Die Abstriche an den verschiedenen der Erreichung ihres Zweckes behilflich sein soll Sie werden ferner ersucht werden, Vorlagen zu er wägen, welche in Ucbereiustimmung mit den Commis- stvttsvorschlägen über die Gerichtshöfe zur Herstellung einer bessern Verfassung und eines bessern Verfahrens bei' den höher n Tribunalen der Gerichtsbarkeit in der ersten und in der Appellinstanz ausgearbeitct worden sind. Die Frage der religiösen Eide bei den Universitä ten und Cvllegicn in Oxford und Cambridge ist lange Jahre hindurch in Verhandlung gewesen- Ihre Ma jestät empfiehlt eine solche gesetzgeberische Erledigung dieser Frogr, die zur Erweiterung des Nutzens jener ^großen Anstalten britiagtu und die Achtung, deren die selben mit Recht genießen, erhöhen möge. Es sind Gesetzentwürfe vorbereitet, nm die Erhe bung der örtlich zu verschiedenen Zwecken erhobenen großen Stcucrbcträgc nach einem einfachen und über einstimmenden Verfahren auszuführen. Ihre Majestät hat Ihnen gleichfalls anzuempfehlen, daß Sie die Amendirung der Gesetze zur Regelung der Cencrssionscrthcilungcn für den Verkauf gegohrencr und spirtiuöscr Getränke unternehmen mögen. Es werden Ihrer Erwägung ferner Maßregeln zur Erleichterung der Ü bertragung von Grundbesitz, zur Regelung der Erbfolge in liegenden Gründen sowie der Jnicstat.rbfolge, zur Amendirung der Gesetze in Bezug auf die Nechtebeschränkungen der Mitglieder von Ge- wcrkverciuigungcn und zur Consolidirung und Ver besserung der Gesetze betreffs der Handelsschifffahrt vor gelegt werden. Indem Ihre Majestät Ihnen diese wichtigen Ange legenheiten der Gesetzgebung empfiehlt, beauftragt sie uns, hinzuzusügcir, daß die in jüngster Zeit beobach tete Vermehrung agrarischer V.rbnchcn in mehreren Theilen Irlands nedst ihrem Gefolge damit zusammen hängend.r Uebel Ihre Majestät mit tiefem Leidwesen erfüllt hat. Die vollziehende Negierung hat die ihr zu Gebote stehenden Mittel bestens angewandt, um selche Ver brech, n zu verhüten, und cS lätzi sich schon thcilweise erne Besserung wahrnehmen. Obwohl aber die Zahl der Ges tzeeüdcrtretungrn dieser Klasse keineswegs so groß gewesen ist, wie tn einigen früheren Zeiträumen, weigerte die Fortsetzung des Druckes der „Marseillaise*, nrch mangeln, jenes stetige Verträum auf daS Gesetz Dru neuesten Nachrichten zufolge fand tn verflossener und jenes Bestreben, zu dessen erfolgreicher Ausfüh- selbrn wurde durch die Ruhestörer vertheidigt. Ferner wird versichert, die Stadlsergenteu hätten einige Aita- quen mit dem Degen gemacht, wobei mehrere »Ver wundungen vorgekommen seien. Eure Cdasseurschwa- dron stellte im Verein mit den muntcipalen Beamten die Circulation wieder her. Weiter versichert ma», die Ruhestörer hätten nicht auf die Agenten der Be hörde geschossen. Um 1 Uhr herrschte überall voll ständige Ruhe. Die „Gazette deS Tribunaux* signa- listrt einige Versuche zur Errichtung von Barrikaden im Quartier du-Temple. Nirgends erfolgte Wider- stand. Die letzten Berichte ronftatiren, daß in den Quartiers vonVlllette und derBastrlle sowie im Faubvurg- Saint Antoine vollständige Ruhe herrscht. Die Zeitung „Marsetllaise* bestätigt die Verhaftung der meisten Re dakteure der „Marseillaise*. Der Drucker Vallse ver-- Titeln de» AuSgabeetatS sind jetzt mit Ausnahme derer deS Finanzministerium» festgestrllt. Hiernach werben vermmderi ras Justt-budgct um , . - . - , ,. „ . „ 615,000, das Budget der auswärtigen Angelegmheiien ""gelegt Eden, der das Verhalmitz sicher Unter ha- um 401,000, dasjenige des Unterrichts um 442,000, "en und Burger fremder La der, welche namralisirt das der öffentlichen Arbeiten um 2,640,000, da- des Ackerbaues um 321,000, das Budget des Innern um 2,600,000, dasjenige des Kriegs um 2,064,000, und das der Marin, um 5,600,000 Frs. Die Reduction de» Budget» de» Krieg-Mini sterium» wird noch bedeutender werden infolge eine» diesbezüglich einzubringenden Gesetzentwurf». London, DienStag, 8. Februar, Abend». (W. T. B.) Da» Parlament ist heute Nachmittag durch eine Thronrede eröffnet worden, welche im Auftrage der Königin durch den dazu ernannten Eommissar verlesen wurde uuo nach der „Köln. Ztg." also lautet: „Mrine Lords und meine Herren t Wir haben von Ihrer Majestät Befehl, Sie wie derum zur Uebernahme Ihrer schweren Pflichten rtn- zuladen und das Bedauern Ihrer Majestät auszuspre- chrn, daß kürzliche Unpäßlichkeit sie verhindert hat, persönlich vor Sie hinzutrrten, wie es bei einem Zeit- punete von besonderer öffentlicher Bedeutung ihre Ab sicht gewescn war. Die freundschaftlichen Gesinnungen, weiche von al len Seiten unserem Lande kundgegcbcn und von Ihrer Majestät erwidert werden, die wachsende Neigung, in Fällen rnternativnaler Streitigkeiten sich an tue guten Dienste befreundeter Mächte zu wenden, und der ver söhnliche Geist, in welchem mehrere solcher Fälle jüng ster Zeit behandelt und erledigt worden sind, stärken Ihrer Majestät Vertrauen auf die fortdauernde Erhal tung der allgemeinen Ruhe. Cs werden Jhncu Schrift stücke vvrgclegt werden, die sich auf neuerliche Vor gänge in Neuseeland beziehen. Mkiue Herren vom Hause der Gemeinen! Die Voranschläge sür den Staatsdienst des heran- nahenden Finanzjahres sind in ihrer Vorbereitung schon weit vorangcrückt. An erster Stelle mit Rücksicht auf die wirksame Fortführung des Staatshaushalts entworfen, werben sie den Unierthauen Ihrer Maje stät eine verringerte Bürde auferlcg.n. Die Lage der Staatseinnahmen hat dcn während der vorigen Session gefaßten Erwartungen entsprochen. Ihre Majestät baur darauf, daß Sie geneigt sen w:roen, die im verflossenen Jahre von Ihnen ange- vrdnete Untrrsuchung über das Verfahr.» bei Parla ¬ ments - und Gcmcindewahlen zur Vollendung zu füh ren und solcher Maßen dcn Stoff zu nützlicher und baldiger Gesetzgebung vorzubereitm. Meine Lords und meine Herren! ES wird Ihnen der Vorschlag gemacht werden, die Gesetze betreffs des Grundbesitzes und der Grunderwer- bung tn Irland in solcher Weise abzuändern, daß sie den eigenthümlichcn Zuständen jenes Landes entspre chen und, wie Ihre Majestät alaubt, bessere Bczie- Hungen zwischen den einzelnen Klassen Herstellen wer den, welche an dem irischen Ackerbau betheiligt sind und in ihrer Gesammtheit die große Masse des Volks Frau Krebs-Mtchalest und auch Herr Marchion als lustiger Schneider. Die Chöre leisteten sehr Lo- benswerthls. Diese Oper stammt aus jener Zcitcpoche, als man in übelverstandener Nachfolge namentlich deS „Frei schütz* und mit einem krankhaften urd geschmacklosen Mißverstehen romantischer Porste sich abmühie, und dra matische Conflilte zwischen der Geister- und Menschcnwclt ans der Bühne zu produceren- Vian ging dabei von dem nöihigen lief poetischen und symbolischen Inhalt ab und gab Grislerabenirurr zum Besten. FauuUenmr- hältnisje von Geistern und Halbgnstcrn kümmern unS indcß wenig. Hans Heiling's unglücklicher Lirbesver- such ist an sich ohne tirjere Brdeuiung und rigenilich eine mit ziemlich viel Umständen ausgeführte Varia- tion eine- Malheurs, das manchem Erdensohne ganz ähnlich oft possirte und noch ost begegnen wird. Cbcn- sosehr wie bas Sujet ist die Musik von einer manir- rirten Zeitrichtung inficirt. Originell und geistvoll, vorzüglich auegcarbritrt im Chorsatz sind namentlich die lyrischen Situationen und die genrrdtldlichen Epi soden; phantastisch charakteristische Malerei, farbtNvolle Jnsttumcnialion und dramatische Bewegung machen sich überall in ungewöhnlicher Weise gellend, ohne doch unsre Eympatir dauernd fesseln zu können, ohne uns durch geniale Erfindung und Wahlheit zu erfassen. Außer einer maniertrt.n, an Weber sich anlehneuocn Jmria ion und einer ausfälligen, ost mit unnaim lecher Deklamation verbundenen Unschönheit der Gesangsdc- Handlung herrscht in dieser Musik Marschn»r'S ein un ruhig, in stets neuen Ansätzen und Modulationswen- düngen sich drängende» Trelde» und Steigern der me lodischen Phrasen. Die» erzeugt umsomehr eine Be unruhigung und Unvollkommenheit tn Form und Ge- dauke», al» dies« Melvdiephraseu ost überwiegend au» Vordcriähen ohne Nachsätzen bestehen. In „Hans Hel ling" ist das sehr fühlbar, und der dadurch htrgeslcll- trn leidcnichaftlichen Bcwcgung fehlt doch die inner lich edle Kraft der Leidenschaft und der plastisch klare Ausdruck der Seelenstimmung, wodurch wir wahrhaft «griffen werden. Es mag das für Fiauren, wie Hans Heiltng und auch Vampyr charakteristisch richtig sein, doch hat die unheimliche Leidenschaft, wie sie sich in diesen Partien infolge des Sujets ausspricht, ltwas ästhetisch Veil.tzendcs und nicht tn menfcdlich schöner W.ise unser G.fühl Gewinnendes C. Banck- ä Periodische Literatur. Die Zeitschrift sür häus liche Erzt.hung „Cornelia", w.lche vr. Karl Pilz im Verlage d.r Winter'jchen Buchhandlung in Leipzig herausgiebt, hat mit H st 4 und 5 den 12. Band ab- geschlvsstn. Auch die letzten H.fte hoben wieder man ches neue Th'Nia — beispielsweise sei an Prof. Vr. Haunrr's Aussatz „das Waschen und Baden der Kin- d.r erinnert — in den Kreis der Betrachtung gezogen, so daß man Wehl sieht, die Zeitschrift werde nie um Sirff verlegen sein In „Ein Lebrerbildncr* schil dert der H.rauSgrb r mit warmen Worten Leben und Wirken drs verstolbenen SeminardileclorS Dreßler, in „Ein kleiner weiblicher Mozart die vierjährige Auguste Lehmann in Zürich, welche durch ihr Clavier- splrt alleW.ltin Ersiauncnsetzt. lieber Bestimmung, Bil dungund Arbeit der Frauen spricht sich Vr. Hauschild aus. Indem wir nurnoch das warmgesühlle u. schöngcformtc Ge dicht „WeihnachiSbitte* von Ed Kauffer erwähnen, unter stützen wir die am Schluffe deS Bandes ausgesprochene Bitte der Nedaction, daß man nämlich selbige durch Mtttheilungen auS dem ErziehungSleben erfreuen wolle; denn ein einziger erzählter Fall wirkt oft mehr, al» etue ganze ErzirhungSlehre, und die Erfahrung«», so war doch die Abn.igung, zur Unterstützung der Rechtspflege Zmgniß abzulegen, gleich bkmerkrnSwerth und nachteilig sür die Bcseistgung solcher Uebel. Ihre Majestät sitzt ihr vornehmstes Vertrauen aus den dauernden Einfluß weiser und nothwendiger Am- derungen im Gesetze. Dennoch wird sie nicht zögern, Ihnen die Annahme besonderer Bestimmungen anzncmpfehlen, falls eine solche Politik im Laufe der Session im überwiegende» Interesse des Friedens und der Ordnung nothwendig ersch inen sollte. In Bezug auf diese und alle auderen Angelegen heiten erfleht Ihre Majestät für Ihre Arbeiten andäch tig den beständigen Segen Gottes des Allmächtigen.* Beide Häuser de» Parlaments genehmigten die zur Beantwortung der Thronrede vorgeschlagenn» Adressen, nachdem Lord Cairn» im Oberbause und Disraeli im Unterbaust die von der Thronrede angekündigten Maßregeln, > amentlich in Betreff der Regierungspolitik gegenüber Irland, kritisch beleuchtet hatten. Madrid, DienStag, 8. Februar. (W. T. B.) In den Corte» wurde feiten der Regierung eia Telegramm au» Havana vom 6. d. verlesen, wel- chcs meldet, daß die Insurgenten in zwei Gefechten geschlagen sind. Bukarest, DienStag, 8. Februar, Nachmittag». sW. T B ) Der Ministerpräsident Fürst Demeter Ghika zeigte heute der Depuiirtenkammer an, daß das ganze Ministerium seine Demession gegrde» habe. (vgl. unter „Tagcsgejchlchtc*) Washington, Dienstag, 8. Februar. (W. T- B., KabkUelcgramm.) Der höchste Gerichtshof hat entschieden, daß alle aus vor 1862 abgeschlosse nen Kaufcontracten herrührendea Verbindlichkeiten in baarer Münze zahlbar sind. Dresden, 9. Februar. Die Adreßverhandlungen in denbayerschen Kammern werden, da die Angriffe gegen das Cabiaet in erster Linie der auswärtigen Politik des Fürste» Hohcnlvbe gelten, begreiflich rwiist in den preußi schen Blättern mit Aufmerksamkeit verfolgt. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" bezeichnet als das Ziel, welches die bayersch.n Patrioten in ber Adi kßdkbäiie zunächst im Auge hätten, „die Verutchinn- des Bündnißvertragcs zwischen Bayern und Preußen: da sie aber die Unmöglichkeit fühlen und vielleicht auch nicht den Muth haben, geraden Weges auf ihr Ziel loszusteuern, versuchen sie auf Umwegen dem Vertrage auf den Leib zu kommen, indem sie behaupten, derselbe wäre verschiedener Deutungen fähig und brauche nur dann cingebaltcn zu werden, wenn Bayern, d. h. die patriotische Partei, es m t ihr-n Interessen vereinbar finde." Durch eine nähere Bcirachmng des, die Sub stanz des Vertrages bildenden ersten Artikels gelangt das ministerielle Organ zu dem Resullate, daß keiner der beiden Contrahcntcn das Recht habe, zu prüfen- ob und wann das Bündniß seine Wirksamkeit auszu- üben habe, und fährt alSdann fort: „Eine weitere irr- thümliche, aber dessen ungeachtet von den bayerschen Patrioten mit der größten Zähigkeit sistgehaltene und propagirie Annahme sucht tue Sachlage so darzustellen, als ob nur Bayern in dem Alltauzvcrtiage Lasten und Verpflichtungen aufgebürdet wären. ... Preußen und Bayern treten in dem Vertrage als vollkommen gleich berechtigte Faktoren auf, die in demselben eingegangenen Verpflichtungen beruh n auf dem Grundsätze der voll ständigsten Gegenseitigkeit, und es liegt somit eine ab sichtliche Verdrehung des Sachverhalics vor, wenn dem bayerschen Volke eingeredet wird, der Vertrag habe kernen andern Zweck, als Preußen in seinen Kriegt« die Heer, sfolge Bayerns zu sichern. Wenn Bayern die Hilfe des Norddeutschen Bund s anruft, so muß die selbe dem Vertrage gemäß ohne Verzug erfolgen, ohne daß vorher untersucht werde, ob die Forderung Bayern weiche an dcn Kindern gemacht wcraen, sind die bestes Bausteine einer praktischen Psychologie. Möge e» der „Cornelia" auch im neuen Jahre v.rgönnt sein, am Wohle und Glücke der deutschen Familie mit bauen zu helfen! * Drr erste Band dcs Werkes „Friedrich Ferdinand Graf v. Beust. Sein L<b.n und vornehmlich staats männisches Wirken" soll tn den nächsten Togen zur Vcrscndung gclangtn. Durch Anhäufung w rthvrllen Materials veranlaßt, hat der früh-r v-ronschlapttUm fang des Buches, wie die Vcrlagslandlung von Im. Tr. Wöller in Leipzig bekannt macht, wesentlich über schritten werden müssen. Der Verfasser deS gedachten Werke- ist Ker herzoglich sächsische Archivrath Friedrich W Ebeling -j- Die englische Regierung ist im Begriff, den ethnograpischcn Wissenschaften einen neuen be deutenden Dienst zu leisten. W e Oe. Jagor tn der Sitzung der Berliner amhropvlogiichcu Gesellschaft vom 15. Januar d. I. mitthcilte, wtid dieselbe an die Regierungen sämmlltcher Colont. n die Instruction zu wissensedafllich genauer photographischer Aufnahme der in ihren Gebieten lebcnvcn Wilv-n richten. ES wer den von den v.rjchicdenen Stämmen und Völkern charakteristische Individuen in der Wciie dargcstellt w rden, daß nutzbare M ssungen an den Bilvcrn vor genommen werden können, und cs wird damit der Er- kenntniß der körperlich n Eigenschaften der Naturvölker ein Material dargeboten, wie es ihr früher nicht zu Gebote stand. * Frau Lucile Grahn-Doung, durch frühere Gast, spiele auch in Dresden wohlbekannt, ist durch Eatschlte- ßung deS König» zur Dirrctrtce de- Ballet» und der valletschule am k. Hof- und Nattonaltheater in Mün chen ernannt worden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite