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Sonnabend, den 7. Mai 1932 Nr. 107 88. Jahrg Forttaml Auersberg. Forflbasse Schwarzenberg »»I», i b» »MM 7 Oessentliche Sitzung -es Bezirksausschusses findet Mittwoch, den 11. Mai 1932, vormittag« 1411 Ahr im Schneiderschen Gasthof in Tellerhäuser statt. Die Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, am 6, Mat 1932. Jahrmarkt in Grünhain. Sonntag und Montag» den 8. und S. Mai LSS! Die amtlichen Pekanntmachunaen sämtlicher Behörden können In den Geschäftsstellen des „Ermrbirailcken Volksfreund»" in Aue Eckneebera Löknid und Schwarnenbera »tnaesehen werden Neue Steuern im Anmarsch Wettererhebung -er Bürgersteuer? Berlin, 6. Mai. Der Vorstand des Deutschen Städte- tages hat beschlossen, die Weitererhebung der Dür- gersteuer fiir die Monate Juli bis mit Dezember 1932 zu fordern. Es ist daran gedacht, die Biirgersteuer mit denselben Beträgen weiter zu erheben, mit denen sie in den Monaten Januar bis mit Juni d. 2. erhoben wich. Das Anleihegesetz für Arbettsbeschassung. Berlin, 7. Mai. Da« «eich-tablnett hat gestern abend da« Auleiheg-se- für «rbeit-befchaf. fang verabschiedet. Seine wesentlichste Bestimmung lautet: Der Reichsminister für Finanzen wird ermächtigt, fiir Sied- langen, Meliorationen, Beschäftigung Jugendlicher und so«- stig« Arbeit-beschaffung -ils.mittel im «ege de» Kredite« zu Berlin, 6. Mai. Das Reichskabinett hat in großen Um- rissen den Finanzplan für 1932/33 aufgestellt. Ein abschlie ßendes Ergebnis ist aber noch nicht erzielt. Da erhebliche Mittel sowohl fiir Arbeitsbeschaffung wie für die Arbeits- losenunterstützung bereitgestellt werden müssen, spricht man in politischen Kreisen von der Möglichkeit einer neuen Abgabe. Sämtliche beschäftigten Personen, gleich- viel ob sie in privaten oder amtlichen Betrieben tätig find, sollen zur Ausbringung der Mittel für di« Unterstützung der Unbeschäftigten herangezogen «erden. MWMMenW. SImlsWllM Aomberg. Donnerskaa, den 19. Mal 1932, von vormiilags S Uhr ab, im Galthof .Larlshos' in Schönheberhammer. 641 fi. Abschnitte 7-14 cm --- 29 km, 2834 dql. 18-19 cm --- 311 km, 1349 fl. dal 20-24 cm -- 235 km, 860 dal. 23-29 cm --- 282 km, 568 dgl. 30-52 cm --- 218 km. Aulbersile! in den Abt. 6, 14, 15, 17, 18, 22, 23, 26, 27, 28, 43, 44, 45, 47, 48, 49, 53, 54, 60, 61, 63, 65, 71. (Dorenin. u. Durchs.) Auszüge der Nuhholwerftelgerung vom 20. April 1932 bitte mitbringen. Streiflichter. üning. „Das Wespennest." KamarMa -er Soutane. «M» 0E» „» NUN«». O«„ M M »» UM» «»«»M-«««,«»<«» d» N! — M-»UI»«m«I^, «»!»«,»!-»» I«), »«MM »» di» « mm Sri«» PHI- »0, 10». N>» »I, «0 mm «UI, «M.«»,—»Ust ««. am«»-«» '»t» > oupp» tir. irr«. Ul». s»«m. «r. m. Staalssorslrevier Bockau. versteigert Montag, den 30. Mai 1932, nachmittag 2 Uhr im Fremdenhof .Burg Mettin' in Aue Al-»Kld»mr 3,5 m - 5,0 m lang: 1639 St. 7/9 cm — 54 km, 914 Et. 10 14 cm 55 km, 1351 St. 15/19 cm ---151 km, 997 St 20/24 cm - 177 km, 835 St. 25/29 cm - 140 km, 274 St. 30/45 cm -- 104 km. Aufbereiiet, entrindet und gerückt: Kahlschlag Abt. 43. Bruch und Dürr Abt. 1, 3, 5, 6, 9, 10, 12, 13, 14, 15, 17, 19, 22, 26, 27, 28, 29, 30. Durchforstungen Abt. 8, 22, 25, 38 41. schaftsministers, den die Linke als unerheblich hinstellt, und die Ablehnung Dr. Gordelers, das Amt zu übernehmen, sind Anzeichen für die Wendung der Dinge. Der Sinn der Wahlen wird sich auf die Dauer nicht verfälschen lassen, wie große Mühe sich die Systemparteien auch geben mögen. In ihrer Herzensangst suchen die "Nutznießer der bisherigen Politik verzweifelt nach einem Ausweg aus ihren Nöten. Es kann ihnen verraten werden, daß es einen solchen in ihrem Sinne nicht gibt. * Fast humoristisch mutet es an, wie die sog. Demokratie hinter dem im Rollen befindlichen Wagen herrennt. Sie mobi- lisiert sogar Herrn Heinrich Mann, den Präsidenten der angeblich „Deutschen" Dichterakademie. Und dieser Mann verzapft daraufhin folgenden Unsinn: Die Langmut gegen den Faschismus muß nunmehr einem An griffsgeist welchen, wie er sich ja auch schon in der Auflösung der faschistischen Privatarmee glücklich offenbart hat. Die Idee des freien deutschen Volksstaates muß auch an die herangetcagen werden, die ohne zu wißen, was sie taten, Hitler wählten. Denn hinter den Schlagworten Hitlers „Arbeit und Freiheit" lauern Verarmung und Versklavung. Auf Hitler, dem Gedanken und Gerst mangeln, sind di« Wähler nur hereingefallen, weil er die lauteste Propaganda macht. Dies« Propaganda und di« großen Worte haben dem deutschen Volle Milliarden gekostet, und die Republik hat nun die Mühe, in ernster Arbeit und phrasen losem Handeln, durch di« sie sich stets ausgezeichnet hat, diese Verluste wieder aufzuholcn. Der demokratische Staat allein ist gerecht und wahrhaft national, weil er die Notge- meinschaft des gesamten deutschen Volkes anerkennt. Den Rest von Sicherheit verdankt jeder Einzelne der demokratischen Füh rung Preußens. Ein Dementi. Berlin, 6. Mai. Amtlich wird mitgeteilt: In der Oef- fentlichkeit werden Mitteilungen verbreitet, nach denen die Reichsregierung zur Deckung von Fehlbeträgen eine Zwangsanleihe oder eine Vermögensabgabe plant. 'Mess Nachrichten sind unrichtig und entbehren jeder Grundlage. Was wurde in den letzten Jahren nicht alles schon de mentiert, was hinterher haarscharf eintrafl Ls kann kein Zweifel darüber bestehen, daß der Begriff Bür ger und Arbeiter immer mehr ineinander übergeht, und daß in der Republik der Zusammenhalt der Dolksteile enger geworden ist. Diese begonnene Volksgemeinschaft will der Faschismus wieder auflös«» und an ihrer Stelle di« Gewaltherrschaft einer P«t«b Achten. D wenn auch noch unvollkommenen Volksgemeinschaft. Das erst« Gebot äbet für di« Demokratie ist dieses, daß sie Autorität zeigt und ihren vornehmsten Beruf, nämlich die Wahrung der Lebensrechte aller, durchführt. Nur Führer dieses Geistes sollen gewählt werden. Di« Auflösung der Privatarmee Hitlers allein . genügt nicht. Jede Bedrohung des Systems muß beseitigt, di« Widersetzlichkeit von Beamten, die Hetz« von Lehrern und Professoren gegen diesen Staat unterbunden werden. Nur die autoritäre Demokratie wird bestehen. Auch die Lösung der Wirtschaftskrise hängt allein ab von der Stärke der Demokratie. Die nationalistische Ueberspannung als minderwertig und lebensfeindlich zu behandeln^, muß die Auf gabe der Demokratie nicht nur bei uns, sondern auch bei den anderen sein. Tapfere Männer und Frauen müssen es s«in, di« das deutsche Volk wählt, damit di« Kampfaufgabe der Demo kratie gelöst werde. * Uns scheint, der Mann kommt reichlich spät. Die Demo kratie hat volle 14 Jahre Zeit gehabt, ihre Autorität geltend zu machen und die „wahre Volksgemeinschaft" in die Wege zu leiten. Was dabei herausgekommen ist, erfahren wir täg lich am eigenen Leibe. Jetzt ist Schluß! Das deutsche Volk will einfach von dem demokratischen Schwindel nichts mehr wissen, auch dann nicht, wenn er sich in ein „autoritäres", d. h. diktatorisches Gewand hüllt. Das System hat auf allen Gebieten ausgespielt. Deshalb muß es verschwinden. Die Zukunft gehört neuen Männern und neuen Idealen. Was gerecht ist und national, darüber werden in Zukunft nicht mehr irgendwelche Dichterlinge entscheiden, son dern die dreizehn Millionen Wähler, die „auf Adolf Hitler hereinqefallen sind". Daran ist nichts mehr zu ändern trotz der „Tapferen", welche jetzt plötzlich die „Kampfaufgabe der Demokratie" lösen wollen. Die Arbeiten für die Verbauung des linken Schwarz» waflerufers oberhalb de« Einlaufbanwerke« de« Wasserkraft, werke« A«e/Sa. sollen als Notstandsbau vergeben werden. Rd. 175 obm Massen, 130 obm Mauerwerk, 280 gm Böschungs pflaster. Verdingungsunterlagen gegen postgeld^reie Einsendung von 1,— RM. bei der Staatl. Baudienststell« in Schwarzen- berg/Sa., Obere Scbloßstr. 17. Zeichnungen und Ausführungs unterlagen daselbst einzusehen. Angebote mit der Aufschrift „Uferverbauung an der Hakenkrümme" sind versiegelt und poltgeldfrei bis zur An- gebotseröffnung am Freitag, dem 13. Mai 1932. vorm. 1114 Uhr einzureichen. Zuschlaggkrist 14 Tage. Arbeiisbeginn drei Tage, Arbeitsbeendiaung 25 Tage nach Zuschlogserteilung. Ms 27. Mai 1932 nicht beantwortete Angebote gelten als ah- gelehnt. Staatl. Baudienststelle Schwarzenberg. Augenblicklich scheint also die Gefahr für Drünina nicht mehr akut zu sein, insofern haben die Bayern einen Erfolg zu verzeichnen. Daß er von langer Dauer sein wird, wird nie mand ernstlich behaupten. Die Verhältnisse — nicht nur die innenpolitischen — drängen zu einem Kabinett der Tat, das endlich die am Boden schleifenden Zügel der Regierung in seine feste Hand nimmt. Auck der Rücktritt de« Reichswirt- Tageblatt - »ÄW-LLL E, werd« auberdem veröffenllicht, Bckannimachung« der Sladlräl« p» Au« «d Schwarzenberg. Verlag L. M. GSrluer, Aue, Sachfe«. 1 «» «4 «M »«, «e» ««—»»», 1» »1» or«v«„-nn, «»»lachst» «u»>chl«,»»«, Die Entlastungsoffensive der Bayrischen Dolksp artet für das Reichskabinett scheint zunächst ge- lungen zu sein. Der Kanzler, den auch weite Kreise seiner eigenen Partei bereits aufgegeben hatten, ist noch einmal ge- rettet. Er kann eine, allerdings reichlich verklausulierte, Der- trauenserklcirung des Reichspräsidenten auf sein Haben-Konto buchen. Auch an dem Minister Groener ist das Unwetter vor übergezogen, dem Blitz des Hindenburgbriefes wegen der SA.- Auflösung ist der Donner nicht gefolgt. Es handelte sich um ein Wetterleuchten, das freilich deutlich gezeigt hat, wie wacke lig das Gebäude der amtlichen Innenpolitik ist. * Der „Regensburger Anzeiger", , in welchem aus alter An hänglichkeit sein früherer Redakteur, der jetzige bayrische Ministerpräsident Heldt seine politische Weisheit abzuladen pflegt, läßt die Katze aus dem Sack. In einem, bezeichnen derweise mit der Ueberschrift: DasWespennest versehenen Artikel wird der Schleier von den Gründen hinweggezogen, aus welchen die braven Gänse des bayrischen Zentrums sich zu Rettern des Reichskapitols berufen fühlten. Es heißt dort: „General Schleicher scheint zu den Leuten in Deutsch land zu gehören, die gewiß nicht Nationalsozialisten sind, aber «ine ganz falsche Vorstellung von dem Wesen und dem Charak ter der nationalsozialistischen Bewegung haben. Solche Persön lichkeiten mit einem schiefen Urteil über die innere Dynamik Les Nationalsozialismus, di« viel entscheidender und stärker ist als Lie Gelegenheiisphrasen des Herrn Hitler, sind am wenigstens geeignet, mit der Nationalsozialistischen Partei poli- tisch zu experimentieren" und sie, wie sie wähnen, „zur Raison" zu bringen. Gerade ihr« Irrtümer machen Lies« politischen Mi litärs in der Politik verhängnisvoll und gefährlich. Darum scheint es uns ein Verdienst, rechtzeitig vor politischen Kulissen- schiebereien zu warnen, di« Len Zweck haben, eine» Tages einen politischen General als den Retter Deutschlands auf di« Szen« zu schicken. Für Deutschland taugt weder Las Rezept Musso- linis noch Las Rezept Primo. de Riveras." ck Die Leute um Heldt haben also einen mächtigen Bittern auf Adolf Hitler. Das ist durchaus, verständlich, denn bei der Landtagswahl ist die NSDAP, der herrschenden Bay rischen Dolkspartei scharf an die Gurten gerückt. Die bay- rischen Belange sind in Gefahr, wenn «ine Reichsregierung ans Ruder kommt, welche auf die jetzt üblichen kleinen und großen Münchener politischen Erpressungen nicht zeichnet, son- dern alle deutschen Länder gleichmäßig und ohne Bevorzugung eines einzelnen behandelt. Mit einem Neichskabinett, in dem das Zentrum den Ton angibt und bei dem die verängstigte Sozialdemokratie stiller Teilhaber ist, läßt es sich natürlich besser techtelmechteln als mit einer sog. Generalskamarilla, die sich in erster Linie auf die NSDAP, stützen würde. Daher zieht die Bayrische Dolkspartei die Kamarilla der Sou- tane vor. Amtliche Anzeigen. Zur Abwendung des Konkurses über das Vermögen des Fabrikanten Emil Bruno Seltmann, allein. Inhaber der Han. delsgerichtlich eingetragenen Firma Gebr. Seltmann (Herstel lung und Vertrieb von Blech- und Lackierwaren) in Beierfeld Nr. 93b wird heute, am 8. Mai 1932, nachmittags 144 Uhr das gerichtliche Vergleichsverfahren eröffnet. Der Bücherrevisor Max Hermann Körner in Schwarzen- Berg wird als Vertrauensperson bestellt. Ein Gläubigeraus- schuß wird nicht bestellt. Termin zur Verhandlung über den Dergleichsvorschlag wird auf Mittwoch, de« 8. Juni 1932, vor- mittag» 10 Uhr vor dem Amtsgerichte Schwarzenberg bestimmt. Die Unterlagen liegen auf der Geschäftsstelle zur Einsicht der Beteiligten aus. VV7/32 Schwarzenberg, den 6. Mai 1932. Da« Amtsgericht. Montag, den 9. Mat 1932, vorm. 9 Uhr soll in Ritters- grün 1 Grammophon öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Gasthof Arnoldshammer. Der Gerichtsvollzieber des Amtsgerichts Schwarzenberg. Montag, den 9. Mai 1932, nachm. 3 Uhr sollen im Gast- Hof Albert-Turm in Beierfeld 1 Grammophon mit Platten und 1 Plüschsofa meistbietend gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Sammelort der Bieter: Gasthof Albert-Turm, Beierfeld. Vollstreckungsstelle des Finanzamts Schwarzenberg.