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wie die i »ehSrt ännten unsere er, werden Wollenwaaren um 12'/, Millionen Mark, für Seide und Seidenwaaren gar um 32'/, Millionen Mark. Es ist das ein Verlust für unsere Textilindustrie, welchen dieselbe schwer empfinden muß, umsomehr, als die Ausfuhr der Gruppe XIII des Handelsausweises: Rohstoffe und Fabrikate der Textil- und Filzindustrie für Fabrikate bereits seit dem Jahre 1887, wo die Ausfuhr 923,3 Millionen betrug, eine beständige Abnahme aufweist. Die Zunahme der Ausfuhr bei einigen Waarengattungen, so bei Eisen nnd Eisenwaaren um 9,6 Millionen Mark, bei Steinkohlen um 4 Millionen Mark, kann den neuen Verlust kaum wettmachen. Die Kon junktur des Weltmarktes ist eben eine dauernd ungünstige, und dazu treten weitere verschlechternde Momente, Verhältnisse in den Vereinigten Staaten. !- ----- - - ' zollern" am Sonntag nach Cowes, wo der Monarch sichtlich am Montag Nachmittag eintreffen wird. Ueber Veränderungen im diplomatischen Dienste berichtet die „Nordd. Allg. Ztg.": Nachdem der durch die Versetzung des Laron v. Plessen nach Athen erledigte Posten des Ge sandten in Darmstadt dem bisherigen Gesandten in Rio de Janeiro, Grafen Otto Dönhoff verliehen worden ist, wird, wie wir aus guter Quelle erfahren, dieser durch den bis herigen Gesargten in Buenos AyreS, Geheimen Legationsrath Dr. Krauel, ersetzt werden. Als Nachfolger des letzteren wird der bisherige Gesandte in Oldenburg, Graf Geltz, nach Buenos AyreS gehen. Den Posten als Gesandter in Olden burg erhält, dem Vernehmen nach, der bisherige kaiserliche Generalkonsul in Budapest, Graf v. MontS. Zum Schutze der deutschen Interessen auf dem japanisch chinesischen Kriegsschauplätze soll einer der gegenwärtig in Rio de Janeiro weilenden Kreuzer „Alexandrine", „Arcona" und „Marie", wahrscheinlich die „Alexandrine", binnen Kurzem nach Ostasten abgehen. Die Entsendung dieses oder eines der beiden anderen Kreuzer kann, ohne der Marincverwaltung sonderliche Schwierigkeiten zu bereiten, um so leichter ge schehen, als ein Kreuzen der in Betracht kommenden Schiffe in der Südsee ohnehin planmäßig vorgesehen war. Gegen wärtig befinden sich in Ostasien nur zwei kleinere deutsche Schiffe, die Kanonenboote „Iltis" und „Wolf", die wegen ihres geringen Tiefganges für Fahrten an der chinesischen Küste und auf den Flüssen ganz besonders geeignet sind. Der ReichStagSbau soll, wie jetzt festgestellt wird, bis zum 1. Oktober d. abgeschlossen sein. Die Bauthätigkeit ist schon seit geraumer Frist auf die Erreichung dieses Ziel gerichtet gewesen. Deutsche* Reich. Der Kaiser reist auf der „Hohen- voraus- nsn. Nach- itt. Wie die dänischen Blätter melden, hat das dänische Kronprinzenpaar bei seiner silbernen Hochzeit auch eine De putation aus „Südjütland" empfangen, die u. A. aus den Abg. Johannsen und Lassen bestand. Beide haben als solche den preußischen Verfassungseid geleistet. Johannsen hält es mit diesem auch für vereinbar, auf dänischen Agitationsfesten Reden auf die dänische Armee und die Wiedervereinigung mit dem „alten Vaterlande" zu halten. Der Fall des Metzer Abg. Haas, der als deutscher Volksvertreter seinen Sohn französischen Offizier werden läßt, wird hoffentlich Gelegen heit bieten, auch das Verhalten dieser Abgeordneten gebührend zu kennzeichnen. Johannsen vertritt auch den 1. Schleswig- Holsteinschen Wahlkreis im Reichstage. Auf dem sozialdemokratischen Parteitag, der in Frank furt a. M. abgehalten werden soll, wird es, wie die „Magd. Ztg." meint, zweifellos viel lebhafter zugehen, als in Köln. Bekanntlich haben die sozialdemokratischen Abgeordneten in der Zweiten bayrischen Kammer für das Budget gestimmt; diese Abstimmung hat in den weitesten Kreisen der „Ge- nosscn" böses Blut gemacht. Den zahlreichen Elementen, die mit dieser Abstimmung unzufrieden sind, ist die bestimmte Versicherung gegeben worden, in Frankfurt a. M. werde man über die Vollmar und Grillenberger scharf zu Gericht sitzen. Ferner werden Seußerungen von den ersten Parteigrößen in Berlin verbreitet, wonach in Frankfurt a. M. eine reinliche Scheidung vorgenommen werden soll. Die Streitigkeiten zwischen den badischen sozialdemokratischen Landtagsabgeord- neten Dr. Rüdt auf der einen, Dreesbach auf der anderen Seite werden den Kongreß ebenfalls sehr stark beschäftigen. Die Parteileitung und vor allen Dingen der Chefredakteur des „Vorwärts" stehen auf Seiten Dreesbachs. Liebknecht hat 1872 bei dem Hochverrathsprozeß über den Studenten Rüdt die wegwerfendsten Aeußerungen gethan, und diese Miß achtung ist eher stärker geworden. Auf dem Parteitag in Halle fertigte er den Dr. Rüvt mit hämischer Freude ab. Selbstverständlich wird auch der Boykott einen breiten Raum in den Verhandlungen einmhmen. Biel mehr hervorragende „Genossen", als man gemeiniglich glaubt, verurtheilen den hauptsächlich von Ginger und der sozialdemokratischen „Bu diker-Fraktion im Rothen Haus" inszenieren Boykott, halten aber natürlich jetzt den Mund, um die Aktion nicht vollständig lahm zu legen. In Frankfurt a. M. aber werden sie sprechen ; es wird, wie gesagt, am Main viel, viel schmutzige Wäsche gewaschen werden. Wie dem „Reichs- und StaatSanzriger" von zuständiger Seite mitgetheilt wird, ist die von einem Berliner Korrespon- Tages,«schicht«. Der deutsche Außenhandel im ersten Halbjahr 1894 hat nach der vorläufigen Werthberechnung der Einfuhr und Aus fuhr nut einer erheblichen Steigerung der Passivbilanz im Vergleich zu dem ersten Semester 1893 abgeschlossen. Die selbe ist von 401549000 M. auf 648 971000 M. gestiegen und übertrifft demnach die bisher schlechteste Bilanz eines ersten Halbjahres, nämlich die des ersten Semesters 1892, mit 627 330000 M. noch um 21,6 Mill. Mark. Ob auf eine Besserung der Bilanz in der zweiten Hälfte dieses Jahres gerechnet werden kann, muß zweifelhaft erscheinen, nachdem der gleiche Zeitraum des vergangenen Jahres die Bilanz des ersten Semesters 1893 noch um 66,7 Mill. M. verschlechtert hat. Die endgiltige Werthberechnung wird viel leicht das Ergebniß der vorläufigen im einzelnen verschieben, doch dürften ähnlich wie im Vorjahre die Abweichungen nach oben und nach unten sich ausgleichen, sodaß das Verhältniß zwischen Ein- und Ausfuhr davon unberührt bleibt. Nun ist zwar das frühere Axiom der Nationalökonomie, wonach jede Passivbilanz beim Außenhandel eines Landes ein Uebel, seinen Verlust für dasselbe bedeutete, längst als unbegründet erkannt. Doch würde man durchaus fehlgehen, wenn man jetzt das Verhältniß zwischen Ein- und Ausfuhr überhaupt und in jedem Falle als gleichgiltig betrachten wollte. Ist der Einfuhrüberschuß ganz oder zumeist auf das Konto der Rohstoffe zu schreiben, so wird man die daraus resultirende Pcssivbilanz als unbedenklich ansehen dürfen. Im vorliegen den Falle trifft das aber nicht zu; denn entsprechend dem Sinken der Einfuhr von Rohstoffen seit 1889 hat die letztere auch im ersten Halbjahre 1894 in den wichtigsten Punkten eine Verminderung zu verzeichnen. Die Steigerung des s Einfuhrwerthes um 151,3 Millionen Mark ergiebt sich viel- ! mehr zum weitaus größten Theile aus der vermehrten Ge- I treibe- und Vieheinfuhr, welche 93,5 Millionen resp. 23,7 I Millionen Mark ausmacht. Die Verschlechterung des Ver- I hältnisses zwischen Einfuhr und Ausfuhr ist um so bedenk- I licher, als dieselbe neben der Steigerung der Einfuhr durch I einen Rückgang der Ausfuhr um 96,2 Millionen Mark her beigeführt ist, und dieser Rückgang besonders auf die Ausfuhr von Fabrikaten fällt. Daß dabei in erster Linie die Textil industrie betroffen wird, rechtfertigt die Besorgnisse, welche I von dieser Seite seit längerer Zeit namentlich an die ame- I rikanische Tarifbill geknüpft worden sind. So ergiebt sich I eine Verminderung der Ausfuhr für Baumwolle und Baum- I wollenwaaren um fast 7 Millionen Mark, für Wolle und nra ifch lker. i»U8 8 Uhr D.«. als den- lhr lung. aaä. nied. »eise» isseln, uchen silr. d Mech- »uerhaft. zum bist, reis >b Pfg-,. r. 79. >ellen, ll. frisch, 79. Größen„ r. 79. leider- lleSor« ürfte« str. 79. -8 Pf. iehlt e. 79. nana. lugnft sik, ber. tfeft.* dein, ten. tsch.* Uiesaer G Tageblatt Lclegramm-Adrrsse „Lageblatt', Rtrsa. Fernfprechstellr Rr. SV « nd Anzeiger Metlatl und Anzeiger). Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zn Riesa. 47. Jahrg. Freitag» 3. August 1894, Abends. Das Rieiae» rageblatt crlchrutt »caci. Tag Abends mil Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla, den Ausgabestelle», sowie am Schatier der lauert. Pviianslalten 1 Mart 25 Ps., durch die Träger frei ins HauS I Mark 50 Ps., durch den Brieswäger frei ins HauS 1 Mart 65 Ps. Aazeigea-Anuahul« für di« Rumuur des Ausgabetages bis Bormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kaslanienstraße 59. — Für dte Redaktion verantwortlich: Hera». Schmidt tu Riesa. Bekanntmachung. Der Haus- und Feldbesitzer Friedrich Moritz Sachse in Bobersen ist wegen Geisteskrankheit am 27. Juli 1894 entmündigt und für ihn der Gasthofsbesitzer Herr Ernst Louis Grohmann in Bobcrsen als Zustandsvormund verpflichtet worden. Auf gestellten Antrag wird solches bekannt gemacht. Riesa, den 2. August 1894. Das König!. Amtsgericht. Kommissionsrath Sinz. Bekanntmachung, das Plakatwesen betreffend. Nach einer Bekanntmachung des Stadtraths vom 12. Juni 1880 ist das Anbringen von Plakaten in hiesiger Stadt nur an den angebrachten Plakattafeln gestattet, an allen übrigen Stellen aber polizeilich bei Strafe verboten. Nichtsdestoweniger werden an allen möglichen Häuserecken, Mauern, Baugerüsten, Planken, Einfriedigungen Plakate in allen Größen und Farben angetlebt. Es wird dcshalb hiermit anderweit bekannt gemacht, dost daS Anbrittgen vo« Plakaten nur an den vo« der Mrma Rudolph Abendroth hier mit Ge nehmigung der Polizeibehörde und der betreffenden Grundstücksbesitzer angebrachten, vor einiger Zeit erueuerte» und vermehrte« Plakattafel« gestattet ist. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafen bis zu 60 Mk. oder entsprechender Haftstrase geahndet. Eine gleiche Strafe trifft Tiejenigen, welche die die Plakate anheftenden Personen hiermit beauftragt haben. Die Schutzmannschaft ist angewiesen, Zuwiderhandelnde zu ermitteln und zur Bestrafung -anzi-zeigen. Wegen der Gebühren des Anheftens von Plakaten an den Plakattafeln ist daS Nähere . bei dem Besitzer der letzteren, Herrn Rudolph Abendroth, zu erfahren. Riesa, den 3. August 1894. Der Stadtrath. Klützer. Bekanntmachung. Nach Z 53 der Straßenpolizeiordnung für die Stadt Riesa vom 2. Dezember 1890 darf die Entleerung von Dünger- und Jauchengruben nur geschehen in der Zeit, im Winter, d h vom 1. Oktober bis 31 März, von Abends 8 bis früh v Uhr, im Vommer, d. h. vom 1. April bis 30. September, von Abends v bis früh Uhr. Nichts destoweniger werden, namentlich jetzt im Gommer, auch zu anderen Zeiten Entleerungen von Dünger- und Jauchengruben vorgenommen. Es wird deshalb hiermit nochmals darauf hingewiesen, daß die Entleerung von Dünger und Jauchengruben, sobald dieselbe nicht mit den Wagen und Gerüchen der hiesigen Dünger- Abfuhr-Actien-Gesellschaft erfolgt, zu anderen Zeiten, als den oben erwähnten, verboten ist. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafen bis zu 60 Mark oder entsprechender Haftstrafe geahndet. Die Schutzmannschaft ist angewiesen, Zuwiderhandelnde zur Bestrafung anzuzeigen. Riesa, den 1. August 1891. Der Stadtrath. Mützer. L- Bekanntmachung. Auf dem sogenannten Zehnigt, d. i. der städtischen Wiese an der Elbstraße, darf künftig Schutt Nicht mehr abgeladen werden. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 60 M. eventuell entsprechender Haft strafe geahndet. Riesa, den 3. August 1894. Der Stadtrath. * Klützer. S