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s s VW S^DWM A<WVDWVS8«L AR^UUMU/L VM-M ^WM^RRTANG»« GGG^GIW^ DM M ZvM VW w V V Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend »IIIIIIIIIII»IIIIIII»II«I»IIIIIII»»I» I Die »Ottendorfer Zeitung" erscheint Dien«» 8 tag, Donnerstag und Sonnabend. 8 Der Bejua«-Preis wird mit Beginn 8 jeden Monats bekannt gegeben. » Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst, ü ü irgendwelcher Störungen der Betriebe« der L H Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung«- " 8 Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An- - » spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der »» ü Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreise«. ». Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Mit den Beilagen „Neue Illustrierte*, »Mode und Heim* und „Der Kobold*. Cchriftleitung, Druck und Verlag Hermann Nühle, Ottendorf-Okrilla. - Anzeigen werden an den Erscheinungitagen » 8 bi« spätesten, rwrmitiaa 1V Uhr tu »h, » Geschäftsstelle erbet»«. -- Die Festsetzung de« Anzeigen-Breis«, » ü wird bei cintretender Änderung »in« Nmnmer 8 L vorher bekanntxegeden. 8 8 Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, »Mu 8 8 der Anzeigen-Detrag durch Klag« eingyogen 8 -» werden muß oder wenn der AiHtraggeber in m Konkur, gerät. Gemeinde-Giro-Konto Nr. 136. Hummer f02 Mittwoch, dsn 2H. September ^924 23. Jahrgang. Amtlicher Teil. Beschädigung von Straßenlaternen. Die kaum teilweise in Betrieb genommenen Straßen- lernen bilden bereit» dar Ziel zerflörungslustiger Elemente. Ist der Nacht vom 21. zum 22. ds«. Mt«. wurde die in der Nähe der Post stehcnde Ga»lateme erheblich beschädigt. Wir warnen vor derartigen unverständlichen Uusug und Verden gegen die Schuldigen im Ermittelungrfalle mit den empfindlichsten Strafen Vorgehen. Die Einwohnerschaft wird Um Mitüberwachung dr» öffentlichen Eigentums gebeten, sachdienliche Mitteilungen werden geheim gehalten und nach «^finden belohnt. Httendors-HkriLa, den 23 Sept. 1924 Der Gemeinderat. ?s<biervttssmml«»g Donnerstag, den 25. September, abends 8 Uhr im Teichhaus. HttendorfHltrilla, den 23. September 1924. Der Kirchenvorstand. OrrtlichrS und Sächsische». Mttenb.rf.Vknsta, den 2L. September >42q. — Mit dem heutigen Tage hat der Hnbst seine Herrschaft angrtreten, wenn auch nur nominell. In Wirk- Weit scheint der Sommer nicht so bald sein Szepter »iederlegen zu wollen. Noch deutet, mit Ausnahme der immer kürzer werdenden Tage, nichts darauf hin, daß wir bereit« im Herbste stehen. Zwar waren dis Nächte noch un längst schon ziemlich kühl, doch tagsüber sendet die Sonne noch immer ihre brennend heißen Strahlen hernieder, als künden wir nicht im September, sondern erst im Juli. Und diese milde Witterung zeigt sich auch an den warmen Nächten. In diesem Jahre scheint un« der Herbst das er- irtzen zu wollen, was wir vom Frühjahr vergebens erwartet hoben. Bekanntlich hatten wir Heuer einen endlos langen Winter, der, nach einer kurzen UebergangSzeit, erst dem Kommer gewichen ist, so daß der Herbst gewissermaßen da» Frühjahr Mit ersetzen muß. Der lange Winter hat ver schiedene wirtschaftliche Schäden gebracht, die wieder gutzu- Machen dem Herbste Vorbehalten bleiben soll. So knüpfen kch an den heute beginnenden Herbst viele Wünsche und Hoffnungen, die zu erfüllen ihm vorbehalten bleibt, hoffent- bch in jenem Maße, wie cs der Herbst im Jahre 1911 ae- ionl Unsere Bevölke ung erwart-t von dem Herbste ober noch, daß er sich in besonderer Schönheit und stolzer Pracht entfallen möge. Denn sie liebt die bunte, herbst liche Blätterfärbung der Laubwälder und erfreut sich an kein stimmungsvollen Zauber, mit dem sich zum Beispiel die Heide in dem grellen roten, gelben und dunklen Faiben- keuilsch ihrer Blätter den schönheilStrunkencn Augen ihrer Besucher offenbart. — Wegen de» in der letzten Sitzung der Gemeinde»«- ordneten gefaßten Beschlusses über die Ablehnung der Pflicht« »rbeit machte sich am Freitag eine erneute Sitzung erfordcr- lich. Der Gemeinderat hatte gegen den B schluß Einspruch erhoben, da er ihn al« ungesetzlich und nachteilig für die Gemeinde und die Erwerbslosen betrachtet. Außerdem hat der Arbeitsnachweis Dresden — wie vorauszusehen war — der Gemeinde die Erwerbslosengelder gesperrt. Ueber die Angelegenheit entspann sich nochmal» eine eingehende Aus sprache insbesondere auch über die Art einer derartigen Politik, dem Einspruch de« Gemeinderates wurde gegen 3 Stimmen stattgegeblN Uad der Beschluß aufgehoben. Die Bestimmung, welche PfllchtarbeUen durch die Erwerbslosen iü leisten ist, wurde in die geheime Sitzung verlegt. Eine von Herrn Lehmann eingebrachte Entschließung soll später beraten werden. Ein Antrag des Herrn Wirth brachte ver schiedene Forderungen der E werbslosin vor. Er wird von der Gemeinde unter anderem die Lieferung von Heizmaterial Kartoffeln und Bekleidung verlangt. Die den Erwerbslosen von der Gemeinde schon seither gemachten Zuwendungen Horden erwähnt und beschlossen, auch diese Sache in ge heimer Sitzung zu erledigen. Herr König erwähnte dann hoch ein Vorkommnis in der letzten Sitzung de» Schulaus- schuss«« und sprach seine Mißbilligung über die Behandlung einiger Mitglieder durch den Ausschubvorfitzenden au». Die Eerneiudeverordneten find der Meinung, daß ein uu« entschuldigtes Fernbleiben der fraglichen Herren nicht vorliegt. Die weitere Behandlung der Sache bleibt dem Schulaus schuß vorbehalten. Hierauf geheime Sitzung. Lausa. Eine von der Lehrerschaft unter Leitung de« Herrn Neumann veranstaltete Pilzausstellung erstellte sich lebhaften Interesse« und zahlreichen Besuch» feiten« der Einwohnerschaft. Dresden. Vom Leichenauto getötet wurde am Postplatz die Händlersehefrau Ander«, kleine Brüdergaffe 8, wohnhaft. Da« betreffende städtische Leichenauto kam von der Wettinerstraße und wollte nach dem Postplatz. Der an der Großen Zwingerstraße stehende Polizeiposten gab die Fahrt frei. Frau Anders wollte noch vor dem Auto di« Straße überschreiten, wurde aber durch einen in gleicher Richtung wie da» Auto fahrenden Kohlenwagen so verwirrt, daß sie wieder zurücklief und sich an dem Kotflügel de« Kraftwagens festhielt. Sie wurde umgeworfen und erlitt einen Schädrlbiuch Da» Auto nahm die Verunglückte mit nach der Unfallstelle, von wo aus sie ins Friedrichstädter Krankenhaus gebracht wurde. Dort konnte leid« nur der Tod festgestellt werden. — Am Sonntag vormittag in der ersten Stunde brach ein in der Jnstitutsqaffe für Klempnerarbeiten aus dem Dache eine» vier Stock hohen Hauses ausgestelltes Gerüst in feiner ganzen Breite von etwa zehn Metern zusammen und legte sich schräg über die Straße. Glücklicherweise, wurde niemand getroffen; wenige Minuten vorher hatten aber noch eine Anzahl Kinder dort gespielt und einige Stunden früher war von der Heilsarmee an der gleichen Stelle eine ihrer bekannten Straßenpredigten mit Musikbegleitung unter starker Teilnahme abgehalten worden. Welschhufe. Ein tödlicher Unglücksfall hat sich am Sonntag abend hier zugelraqen. In dec sogenannten Amfelgrundschänke hatte man ein Schweinsprämienvogel- schießen veranstaltet und dazu auch eine Reitschule ausgestellt die durch elektrischen Starkstrom in Betrieb gesetzt wurde, der von der Hausleitung entnommen worden ist. Entweder ist nun die Isolierung nicht dauerhaft genug gewesen oder aber durch den Betrieb, vielleicht auch durch dir Feuchtigkeit de» Erdboden», beschädigt worden, kurz al« der 7 jährige Sohn dc» Bergschmiedes Wehner die Reitschule betreten wollte, berührte er mit einem Fuße die bloßgelegte Stark stromleitung und wurde aus der Stelle getötet. — Dieser Unglückrfall iß um so tragischer, als die 5 jährige Schwester de« Gelöteten am Sonntag den 23. März, das Opfer eine» gewissenlosen Motorradfahrers geworden ist, der, wie seiner, zeit berichtet, am genannten Tage in Begleitung einer Dame durch Welschhufe g«rast kam und das Mädchen tödlich verletzte. Der in Richtung Dresden weitergeraste Motor- fahr«, der im Augenblick des Unglück« der ebenfalls unbe kannt gebliebenen Dame zurufen: „Sitzen bleiben" I konnte his heute noch nicht ermittelt werden. Die wenigen auf der Straße befindlichen Personen hatten vor Schreck über das angerichtete Unglück übersehen, sich die Erkennungrnummer zu merken. Pirna. Einen schweren Unfall erlitt auf dem hiesigen Bahnhofe ein 24 jähriger Streckenarbeiter. Die Schienen entlang gehend, geriet er mit dem Stiefelabsatz in die Weiche. Unglücklicherweise kam in jenem Augenblick eine Raugiermaschine ungefähren und dem jungen Manne gelang es nicht, deu fest eingeklemmten Fuß lotzubekommen. Er besaß jedoch die Geistesgegenwart, sich auf die Seite zu werfen, um nicht unter die Lokomotive zu kommen. Er konnte aber nicht verhüten, daß der Fuß von der Maschine erfaßt und fast zermalmt wurde. Im Krankenhaus«, wohin der Vcrunglückte von Mitglieder der Städtischen ReitungS- gesellschast gebracht wurde, mußte der Fuß bis zum Knöchel amputiert we.den Zittau. Einem Galtenmord ist man im Dorfe Redenitz i. B. auf die Spur gekommen. Dort starb der 52 Jahre alt« Arbeiter Joscf Fichtner nach kurzer Krankheit. In der Bevölkerung sprach man davon, daß er le nes natürlichen Tod s geftorbm, sondern von seiner Frau umge- bracht worden sei. Die Frau wurde daraufhin von der Polizei sestgeriommen. Inzwischen hatte man bei einer Stllion dec Leiche im Magen Gift vorgefunden. Nach anfänglichem Leugnen gestand die Frau, ihren Mann ver giftet zu haben, weil sie nicht länger mit ihm habe leben können. Die Ehe sei unglücklich gewesen und fortgesetzte Ehestreitigkeiten hätten sie zu dem Schritte gedrängt. Die Mörderin wurde dem Bezirksgericht Kaadeu eingeliefert. Leipzig. Im benachbarten Gruna brach am Frei tag vormittag im Hause de» Dachdeckermeister» Mißlitz Feuer ans, da» den Dachstuhl und die oberen Räume de« Hauses völlig vernichtete. Die Feuerwehren au» der Um gebung löschten den Brand. In einem Zimmer wurde der 5 jährige Sohn dr« Besitzer» tot aufgesunden. All« Wilder- belebungSversuche waren bei dem Kinde ergebnislos. Da« Feuer ist durch den spielenden Knaben entstanden. Markranstädt. Auch hier haben die Sozial demokratische und die Kommunistische Partei die Abberufung de« langjährigen Bürgermeisters beantragt. Die Einwohner schaft hat dagegen Protest eingelegt und Bürgerentschetd ver langt. Chemnitz Ein schweres Straßenbahnunglück er eignete sich am Sonntag in Vorort Schönau, wohl da« größt-, das die Straßenbahn bisher betroffen hat. Auf der eingleisigen Strecke fuhren zwei mit Sonntogsausflüglern dicht besetzte Wagen scharf aufeinander. Die Puffen brachen wie Streichhölzer ab. Bei einem Wagen wurde die vordere Plattform völlig eingedrückt. Insgesamt wurden acht Personen verletzt, davon vier schwer. Beide Wagenführer kamen wie durch ein Wunder mit dem Schrecken davon. Die Schuldfrage ist noch ungeklärt. Meinersdorf bei Chemnitz. Auf dem hiesigen Sütcrbahnhof wurde am Sonntag in einem Güterwagen der Sohn des Viehhändler» Dittrich aus Thum, Walter Dittrich, erschossen aufgesunden. Die bisher festgestellten Anzeichen weisen auf Mord hin, der während des Umladen« < de« Viehes vormittag« gegen V» 10 Uhr ausgesührt worden fein muß. Am Tatort hat sich nur die Patronenhülse aber keine Waffe vorgefunden. Wie wir erfahren, kamen Later und Sohn vom Vieheinkauf. Im Wartesaal zu Meiners dorf unterhielten sich beide mit einem Fremden, der dem Sohn kurz vor dem Morde noch dem Viehwagen folgte. Seitdem ist der Fremde verschwunden. Dem Ermordeten fehlen, Geld und Uhr, weshalb man auf einen Raubmord schließt. Plauen. Der Deutsche Tag in Hof am 16. September 1923, der im Beisein von Ludendorff und Hitler so prächtig verlaufen war, hatte bekanntlich für die heim- kehrenden Plauener Teilnehmer di« unangenehme Folge, daß sie auf dem Plauener oberen Bahnhof von proletarischen Hundertschaften empfangen, von diesen durchsucht und daran verhindert wurden, im geschlossenen Zuge durch die Stadt zu marschieren. Auch find zahlreiche Heimkehrer mißhandelt worden. Vor dem gemeinsamen Schöffengericht Plauen hatten sich wegen Freiheitsberaubung bzw. gemeinschaftlicher Körperverletzung der frühere Postschaffner und Kommunisten- führec Alfred Tittel, der mehrheitrsozialtstische Schriftleiter Eugen Fritsch, der sozialistische Genoffenschaftsangestellte Heinrich Steinkopf und der kommunistische Straßenbahner Max Wächter, die alle vier Führerposten bei den Hundert schaften einnahmen, zu verantworten. Lediglich Tittel und Steinkopf wurden wegen Amtsanmaßung und Freiheitsbe- raubung zu je 200 Mark Strafe verurteilt. Dresdner Schlachtviehmarkt. 22. September 1924. Auftrieb: 155 Ochsen, 201 Bullen, 250 Kalben und Kühe, 427 Kälber, 697 Schafe, 1809 Schwein«. Goldmarkpretse für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochsen 30—55, Bullen 30—54, Kalben und Kühe 22—54, Kälber 55—81, Schafe 23—54, Schweine 60—93. Die Stallpreise find nach den neuen Richtlinien der Landespreisprüfungtstelle sür Rinder 20 o/», sgr Kälber und Schafe 18 °/» und sür Schweine 16 «/, niedriger al» di« hier ausgcführten Marktpreise. Produktenbörse. 22. September 1924. Weizen 22,9-23,4. Roggen inländisch. 22—22,50. Sommergerste 24,5—27 5. Hafer 20,1—21,5. Mai» 21— 21,5. Rap, 34-35. Erbsen 25-27. Rotklee 220-250. Trockcnschnitzel 14,50—15,—. Zuckerschnitzel 22—24. Wsizenkleie 14,4—14,80. Roggeuklrie 14—14,40. Weizen mehl 35—37. Roggenmehl 35 -36. Die Preise verstehen sich für 100 Kilo in Goldmark. Rotklee, Mehl, Erbsen, Peluschken, Wicken und Lupinen in Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dreiden, alle« andere in Mindestmengen von 10000 Kilogramm wgfr, Dresden