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Donnerstag, 6. Juli 1922 BeznasvretS, Monat Anzeige,ipr«tS, Die Kte Petit-Sieilamezetle ».i.Rückp°-.°„.ch.d--leh°..°°..^ I ^nn-!i'L7NPe?Lu^^ Offertenaebühr: kür Selbstabholer S bei Uebcrleiidung tmrck r Gewalt ober beim Ausbleiben der Pavierlieierimgen „>w. erltjiL Aiizeigen-AuslrSge» und Leistung von Schadeuersag. Annahme von EeschSslSanzeigen bi» I« Uhr, von Familie,m,neigen bis II Uhr vormittags. — Annahmestellen in Dresden, Schmldt'Iche Buchhandlung. Inhaber P. Beck. SchloMahs 5. in Bautzen, Franz Nnrjat Au der PetcMkche < Tagesschau Die Berliner Polizei hat in Sachen Aathenan weitere Steckbriefe hinter Oberleutnant zur See a. D. Erwin Kern, wohnhaft in Kiel nnd Kaufmann Hermann Willibnlv Fischer aus Flöha erlasse». Es ist eine Belohnung non einer Million Mark anSgrsept. Zu kleineren Zwischenfällen lam es bei den Demonstrationen tm Dienstag in Köln a. R„ wo einem Schutzmann die Waffe rntivnnden ward und hcrbcigreilte Verstärkungen zur Waffe greife» muhten. Es gab einige Verwundete. Ebenso in Frank furt a. M.. wo Arbeitswillige aus den Lüden geholt wurde», rs wurden Ladcnschilder herabgeri>se». Die Polizei schritt nicht :i», als aber die Ncichswehrangchörigen bedroht wurde», kam :S zum Scharfschießen, wobei mehrere Personen verlebt wurden. Zn Hage». Wests., drangen Temonstranten in die Räume des Westfälischen Tageblattes ei», um nach Arbeitswilligen zu suchen. Der Urtcilsspruch im Hochvcrratsprozes; Leoprechting lautet auf lebenslängliche Zuchthausstrafe. Ncichsgcrichtspräsident Dr. Delbrück ist am 3. Juli in Leipzig gestorben. Wegen llrberfall auf Maximilian Harden ist der landwirt- ichaftlichc Beamte Herbert Weichardt, Oberleutnant a. D.. scstgc- nommcn worden. Auf Ermittlung des zweiten Täters Kaufmann ilnkermann sind 10 000 Mark gesetzt. Dem tschechisch-französischen Gehciinvertrage nach übernimmt eine 6V glicdrige aus französischen Gencralstabsossiziercn be stehende Militärlommission auf 10 Jahre die Gcsamtleitung der lschccho-jlowakischcn Wehrmacht. Bei einem Anschluß Oesterreichs in Dcnischland besetzt die tschecho slowakische Regierung Wien. Bei Winslow (Philadelphia) stürzte der mit 110 Kilometer Reschwindigkeit fahrende Schnellzug teilweise eine Böschung herab, Ls wurden S Tote, 75 Schwer- nnd Leichtverletzte festgejtellt. - > "»" > - - Günther und seine Beziehungen Aus Berlin teilt man uns mit: Dieser Tage wurde durch den amtlichen preußischen Presse- rienst eine Darstellung des Nntersuchungsevgcbnisscs gegen den zefährlichsten Helfershelfer beim Nathcnau - Attentat, gegen den ttechtskandidaten Günther, gegeben. Darin war die Rede, »aß Günther in „gesellschaftlichen und politischen Beziehungen zu serborrageuden Mitgliedern der Deutschnalionalen Bolkspartei" gestanden habe. Es war hinzugefügt, daß man unter anderem Briefe von Helfferich, Ludcndorsf, Jagow und Westarp gefunden habe. Diese Mitteilungen waren von der Rechtspresse sehr scharf angegriffen worden. Daraufhin sieht sich der amtliche preu ßische Pressedienst genötigt zur Rechtfertigung seiner Dar stellung folgendes auszuführeu: .Herr Helfferich hat als Anlage zu seinem durch die Dcutschnationale Parteikorrespondenz ver öffentlichten Schreiben Günther einen Fahnenweihspruch geschickt, der, eigenhändig geschrieben lautet: „iz-ahnensvruch. Mahne an die Bergaugenheit, wache übe, die Gegenwart, bereite die Zu kunft. Berlin 22. März 1022. Am 125. Geburtstage des großen Kaisers. Dr. Helfferich, Staatöministcr, M.d.R." Wenn ein Staatsministcr a. D. und Führer einer politischen Partei in ex poniertester Stellung dem Vorstandsmitglied eines deutschnatio nalen Jugcndbundes einen politischen Fahnenspruch zuwendct, der ersichtliche politische Wirkungen nuslösen soll, so stellt das P o- li tische Beziehungen dar. Herr v. Jagow hat sich in einer Korrespondenz mit Günther bcsunden, von der zwei eigenhändig geschriebene Briefe aus der Festung Gollnow Zeugnis oblegen. Cö handelt sich hier nicht nur uni die bewußte Fahncnwcihe, son dern darüber hinaus um die Einladung an Günther, ihn zu Ostern in Gollnow zu besuchen. Herr v. Jagow, der ausdrücklich bemerkt, daß Briefe nicht kontrolliert werden, erklärt sich noch bereit, zu diesem Besuche Günthers, der im Bahnhosshoicl statr- finden sollte, das Essen zu bestellen. Das kann nur als gesell schaftliche Beziehung bezeichnet werden, und da nicht anzunehmen ist, daß Htrr v. Jagow mit dem 21jährigen Vorstandsmitglied eines deutschnationalen Jugendvereins über andere Dinge als die diesen nnd ihn interessierende politische Frage sprechen wollte, dürste Wohl über das Gesellschaftliche hinaus auch noch der Be griff der politischen Beziehungen zutreffen. Daß dies nicht nur Kombinativu des amtlichen Pressedienstes ist. davon zeugt die Tatsache, daß Günther, der in der Tat zum Besuch JagowS in Gollnow gewesen ist, von Herrn v. Jagow na-.b München geschickt worden ist, um dort in der Angelegenheit der Wiederaufnahme -seines Hochverrats-Verfahrens für ihn zu verhandeln. Bei dieser Gelegenheit hat Günther auch mehrfach mit General Ludcndorsf gesprochen. Es handelt sieb also hier um polnische Kurierdienste. Graf Westarp hat Günther für die Ortsgruppe Hansa des- deutsch nationalen Jngendbundes ebenfalls eine» Fahnenweihspruch für die Flagge schwarz-weiß-rot übersandt. Bei einem Politiker vom Range des Grafen Westarp wird ina »einen solchen Akt, in dem er in einer hochpolitisch gewordenen Frage an die Jugend einer politische» Partei appelliert, nur politische nennen können. Ge neral Ludendorff hat Günther den eigenhändig geschriebenen Fahnenweihspruch gesandt: „Diese Flagge wehte über Helden. Deutsche Jugend werdet solche. Ludendorff". Dem Fahnenwcih- spruch lag ein eigenhändiges Begleitschreiben LndendorffS bei mit der Anrede: „Lieber Günther!" und mit dem Schlußwort: „Mit herzlichem Gruß!". Auch die gewissenhafteste Kritik wird nicht annehmen wollen, daß ein soviel mit Bitten nnd Briefen bestürm ter General wie Ludcndorsf an einen 21jährigen Kand. jnr. in diesem Ton nnd eigenhändig schreiben wird, wenn nicht politische oder gesellschaftliche Beziehungen bereits beständen. Die An nahme von dem Bestehen znm mindesten gesellschaftlicher Bezie hungen wird durch eine weitere eigenhändig geschriebene offene Postkarte LndendorffS aus München an Günther bestärkt, in der er ihm besten Dank für Wünsche anSspricht, die er erwidere. Die Annahme von dem Bestehen weitreichender gesellschaftlicher Annahme des Berlin. 4. Juli. In der gestrigen Sitz»»» des Rcichsrntcs wurde der Gesetzentwurf zum Schutze der Republik mit 48 gegen 18 Stimmen nngenomiiie». Dagegen stimmten außer Bahecu die Provinzen Ostpreußen, Brandenburg, Pommern, Nieder- und Oberschlesien, Schleswig- Holstein und Hessen-Nassau. Das Amucsliegesetz wurde mit üü gegen 11 Stimmeu gleichfalls augeuoiumcu. Dagegen slimmteu Balicru uuo Bremen. Eine Erklärung der bayerischen Staatsstellung Berlin, 4. Juli. Vor der Gesamtabstimmuug gab der bay- rischc Vertreter folgende Erklärung ab: „Der Gesetzentwurf will verbrecherische» Augrisseu aus die verfassuugSmäßige Staats-form mit allcrschärfstcu Mittel» cnt- gegcutcctcu. Angesichts der tieflraurigen Ereignisse der letzten Zeit stimmt auch die bayrische Regierung dieser Absicht grund sätzlich zu. Sie hält jcdvch den Entwurf in der vorliegenden Form nicht für annehmbar. Er geht in seinen Strafandrohungen weit über das notwendige Maß hinaus und enthält in dem Staats gerichtshof ein von der Verfassung nicht zugclasseues Ausnahme gericht. Ter Eutwurs unterwirft das ganze Vereins- und Aer- saiumluugsrccht und auch die Pressefreiheit ticscinschueidcnden Beschränkungen, deren Geltung sogar für die Zeit der Wahlen nicht Schutzgesstzes ausgeschlossen ist. Ec enthält ferner Bestimmungen, die bei einem großen Teile des deutschen Volles Bennrnhigungcu Hervor rufe» müssen. Mit Rücksicht daraus vermag die bayrische Re gierung drin Gesehentwurj ihre Zustimmung nicht zu erteilen.' In der Gesamtabsnunuuug wurde hieraus das- Gesell mi. -18 gegen >8 Stimmen augeuomnicu. Die Stellungnahme Sachsens Der sächsisa-e Gesandte Tr. Graduauer wandte sich gegen den An.-sch.:ßbeßhl»ß, das Gesell nur jnr zwei Jahre gültig zu erklären, nnd beantragte im Auftrag der sächsischen Regierung eine Frist von fünf Jahren. Dieser Antrag wurde mit 10 gegen 20 Stimmen angenommen. Bayern macht Schmierigkeiten München. 4. Juli. Gestern fand eine Sitzung oeS bayrischen Ministerrates statt, in der zu den: Gesetze zum Schutze der Republik Stellung genommen wurde. Ter Ministerrat billigte die Haltung des Ministerpräsidenten nnd beschlost, daß das Ge setz prinzipiell abznlehnen sei. Der „Bäurische Kurier" schreibt zu dieser Frage: Die durch die Unnachgiebigteit der Rcichsregierung geschaffene politische Lage in Bauern ist äußerst ernst. Tie bayri'chc Staatsregiermig und die Regierungsparteien werden i» den näch sten Tagen vor die allcrwichtigsren nnd folgenschwersten Ent schlüsse gestellt. In den Kreisen der Bayrischen Volks-Partei wird der Eutwurs des Rcichsgeselles znm Schutze der Republik als unerträglich (!) bezeichnet. Die Zugeständnisse, die in Berti» gemacht worden sind, seien völlig ungenügend (!) und fast nur sormaler Natur. Beziehungen, auf die sich, wie immer wieder hervorgehobcn wer den muß, Günther ja auch selbst bei seiner ersten Vernehmung be rief, erhält im übrigen auch dadurch noch eine Stütze, daß, wie in Bestätigung einer inzwischen erschienen privaten Korrespon denzmeldung mitgcteilt werden kann, Günther eine Art von Blanko-Empfehlungsschreiben des früheren Oberpräsidenlen der Provinz Schlesien Exzellenz v. Günther besaß, das ihm die An knüpfung gesellschaftlicher Beziehungen in angesehenen deutsch- nationalen Kreisen sehr erleichtern mußte. Dieses Schreiben lautet: „Die Familie des Herrn Leutnants d.N. a.D. Wilhelm Günther ist meiner Frau und mir seit Jahrzehnten wohlbekannt. Ich würde mich daher sehr freuen, wenn er fr-undlichst ausgenom men würde. BreSlau, Hohenzollernstraßc 68, 1., am 10. August 1921. v. Günther, Oberpräsident a.D., Wirklicher Geheimer Rat. Mitglied des Aeichsrates." Ans Grund dieser Nachricht hält also der Pressedienst seine Ausführungen Wort für Wort aufrecht. Die Angelegenheit hat aber noch eine andere Seite: Be kanntlich war sofort in der deutschnationalen Presse mitgetcilt worden, Günther sei schon im Februar >02l anS der Partei aus geschlossen worden. Und nun ergibt sich einmal, daß das cbener- wähnte Empfehlungsschreiben vom 10. August 1021 datiert ist, daß ferner Helfferich am 22. März 1922, also mehr als ein Jahr spater als- der angebliche Ausschluß erfolgt sein sollte, dem Gün ther den Fahncnsprnch übermittelte und daß auch die übrigen genannten Persönlichkeiten Jagow, Westarp und Ludendorff lange nach dem angeblichen Ansschlutztcrniin niunitlelbar mit Günther in Beziehung gestanden haben. Im übrigen hat aber Günther bis zur Zeit seiner Verhaftung der deutschnationale» Parteior ganisation angchört. Erst nachdem er sich durch seine Beteiligung am Rathencmmorde offen lüoßgcstellt hat, ließ der Borsitzende des Deutschnationalen Jugendlmndes Berlin, Ortsgruppe Hansa, eine Erklärung dahin gehend, daß sich Günther durch „sein nu- tzungs-widriges Verhalten" von selbst aus der dcutschnationalen Organisation ans-geschtossen habe. Und noch etwas ist bemerk vis-wert. Günther soll bekannt lich nicht Reserveoffizier — überhaupt nicht Mitglied des- Heeres gewesen sein, wie es- jetzt mit einem Mal heißt. Trotzdem aber war er Mitglied einer ganzen Reihe von Offiziersbünden, die ihn jetzt wieder abstnüüeln. Das zeigt, welche Elemente in diesen Bünden haben cindringen können, eS zeigt aber auch, was am meisten niederdrückt. daß solche Elemente auch sehr wohl dort ge duldet wurde». Günther war. wenn man den Feststellungen der öentschna''onalen Presse glauben darf, nichts anderes als ein ge meiner B artiger, der auf eigene Kappe unter Mißbrauch von Namen bo» Parteiführern Gelder sammelte und dergleichen mehr, trotzdem wurde er aber als Propagandist geduldet und benutzt. — In der Mordsackie Nathenaus ist noch zu bemerken, daß bei den verhafteten Besitzern des Autos, den Fabrikanten Küchenmeister in Freiberg in Sachsen, ein großes eingemanerteS Waffcnlager gefunden wurde. ES befanden sich darin 2 Scheinwerfer, 0 schwere iind 4 leichte Maschinengewehre, 30 Kisten, vollgepackt mit Muni tion und e ine ausgezeichnete moderne Fernsprcchanlage. Offen bar stammen diese Vorräte aus HcereSbeständen. — Inzwischen ist auch die Maschinenpistole, die beim Mord verwandt worden war, gefunden worden. Sie hing in einer Tannenheckc auf einem Gartengrundstück in der Teplitzer Straße in Behmargendorf. Sie war also beim Vorbeifahren fortgeworfcn worden. 24 Schüsse waren »och in der Pistole enthalten. Deutsches Reich Zirm Attentat auf Maximilian Harden Berlin, 4. Juli. Zum Attentat auf Harden erfährt die Telnnion noch folgende Einzelheiten: Maximilian Harden war zu der genannten Zeit gerade aus dem Heimwege in der Nähe seiner Villa in der Hertastraße Ecke BiSmarckstraßc, als er Plötz lich von zwei jungen Burschen mit Totschlägern überfallen und bearbeitet wurde. Harden gelang es jedoch zu entkommen und in sein Hans zu flüchten. Die Tochter Hardcns setzte sich sofort mit der Polizei in Verbindung. Einer der Täter, ein blonder großer Mensch von etwa 20 Jahren, ist bereits fcstgenommen worden. Maximilian .Harden hat fünf erhebliche Kopfwunden. Die erste Hilfe fand Harden im Grunewaldsanatorinm. wo sich sofort die I Aerztc um ihn bemühten. Bald darauf tarn auch der Chefarzt ' des- Moabiter KranteiihauseS. Professor Borchardt. an . Harden ist bei Bewußtsein ub»d konnte bereits- wieder nach seiner Woh- nnng überführt werden. Die U. S. P. wünscht 2 M'ttistersiize zum Eintritt in die Koalition Berlin, 4. Juli. Wir berichteten gestern kurz von der Geneigtheit der U S. P. in die Koalition ei"zut,eten. Wie die P. P. N. hören, hat die Renrskonjerenz der U. S. P. beschlossen, den Dünkt des LeipEger Programms, der die Regiernvgskoa ition mit bürgerlichen Parieien ve-wlr>t, outzugeben. Die Dartei ist el,o entschlösse,', tn di-' Regierung cinzutreten und damit die Ko»li>ion den jüngsten E eignissen ent p echend nach links zu erweitern. Kn kich wollte sich die N. S. P. bei der Beteiligung an der R gi- rung nno L.eg erungskoaiit on mit zwei Ministern oh >e Porirsruilll begnügen. S>e würden aber aller Dorausstcht nach doch tür einen Ressortminister und einen Mia,, er ohne Porte feuille sltmmen. Welches Ressort in Frage komm», steht vorläufig noch nicyt fest. Ber Bürgermeister von Kreuznach verhaftet Frankfurt n. M., 6. Juli. Vor einigen Tagen wurde ohne Angabe von Gründen der Bürgermeister Tr. Fischer und sein Stellvertreter Dr. Leschke. sowie der Dezernent sür Leibesübun gen Dr. von Dewitz in Kreuznach von de» Franzose» verhaftet. Der Bevölkerung hat sich eine große Erregung bemächtigt. Es findet verstärkte Post- und Tel grammÜberwachung statt und eS werden neue Paßkontrollen cingcführt. Festnahme eines seit Wochen flüchtigen Dollar» marders Hamburg, 4. Juli. Bekanntlich ist seinerzeit der Bankbote Gangloff unter Mitnahme von 5000 Dollar flüchtig geworden. Auf Grund des- in ganz Tentschiand veröffentlich::'» nnd ange schlagenen Steckbriefes- und des Lichtbildes- gelang es nun der Swincmünder Polizei den zwanzigjäbrigen Defraudanten in Ge stalt eines BarbesitzerS zu verhaften. Gangloff batte noch weit über 4000 Dollar in seinem Besitz, todaß er durch seine Tat der ÄKrnk, der er das Geld gestohlen hatte, noch Geld dazu verdient bat, da der Dollar inzwischen auf 400 geüirgen nt. Der Desrcw- dank wurde von der Polizei nach Haml'iirg überführt. Weitere Derhaftngcn in Hamburg Hamburg, 6. Juli. Die Polizei bat eine weitere Anzahl vor. Hamburger Angehörigen der Organisation E festgenomnien und dem Untersuchungsrichter zugeführt. Die Ermittlnngen dauern fort. Um die Untersuchung nicht zu gefährden, können weitere Mitteilungen noch nicht veröffentlicht werden. Die Hamburger Warte ans 6 Monate verboten Hamburg, 5. Juli. Das Erscheinen der Hamburger Warle ist ans die Dauer von 6 Monaten verboten worden. Ferner wurde die Beschlagnahme der Nr. 115 der Zeilnng Häuser angeord- net. Die zweite Beilage der Donnerstagnuinmer der Hamburger Nachrichten ist nachiräglich beschlagnahmt worden, weil darin Aeußerungen gegen den Senator Stubmann abgedruckt waren, in denen die Polizeibehörde verleumderische Behauvtungen gegen ein Mitglied einer republikanischen Regierung sah. Die deutsch-polnischen Wirtschaftsverhandlungen Warschau, 4. Juli. Zur Aufnabme der deutsch-polnischen Wirtschafts-Verhandlungen trifft am 7. Juli eine deutsche Delega tion unter dein Ministerialdirektor Stockkammer und dem Leiter der polnischen Abteilung des auswärtigen Amtes- in Berlin Dicrk- sen in Warschau ein. Am 8. Juli sollen die Verhandlungen be ginnen, in denen das Arbeitsprogramm nnd der Verhandlungs-ort festgesetzt werden sollen. PolnifcherscitS wird hierfür Posen in Vorschlag gebracht. Die Deutschen befürworten daaeaen die Ver- leauna der Nerbandliinaen nach Danzig.