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Mörser s Grenzbote Mu,. ME«Blatt enthAtdie «mMchenBekanntmachung«derAmtshaupt« i——— > u z D« «darf« «renzbote gAanat jed« wochent. ! Mannschaft Oelsnch i. «ogü., des Amtsgericht». t Im Falle höher« Gewalt (Krieg oder sonstig« ! . ««Au»aab«. für den nächsten Tag vord» ! dar Amtsamoaltschast und d« Etadtrate« zu Adorf im Vogtland t Störung de, Betriebes) hat d« Bezieh« keinen f j tt^-Dqeigen nach Tarif^-P^cheLKont- ! Anspruch auf Lieferung od« Nachlieferung d« ! »7SW Leipzig. - Fernruf «r. 1L. Segr. 18« I Rückgabe des Bezugspreises. WÄdork (Bogtl), M M», Lad Lmmbach, ArnSorün, Breitenfeld, Sergen, Freiberg, Ober-«. ilntergeNengrün, Kermsgrün, Weirbara, Lenbetba, Riiblbausea Fitberdrealh, RemtengM, Schönberg, Siebenbrwm, SM Woblbach n. das iibr. obere Bgtl. G»«nt«s< rt«r ttluftrtertd «nt»rhattuno<b»ttav» r«ck «d Verlag: Otto Meyer, Adorf (Vogtl.), Bergstraße 14. — verantwortlich« Schristlett«: Otto Meyer, Adorf (DogÜ.) No. S9 MsnsMg, den 11. MLLrz 1930 96. von der politischen Einstellung dei beeniflußt Es wird dabei auch sch »» .Aachfolgeschaft «örtert. Die Kandidatenliste ist noch durch den Der Kampf um den Youngplan steht unmittelbar Entscheidung. Am heutigen Montagnachmittag sollen im Reichstag die Abstimmungen üb« die ein zelnen Vorlagen stattfinden, und am Dienstag soll dann die dritte Lesung folgen. Seit langem gab cs kernen aufregenden Endkampf um eine Gesetzesvor lage, selbst nicht beim Dawesplan. Der Rücktritt des Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht bat die Krise zwar nicht eigentlich verschärft, aber er hat sie in ihr« nastzen Schärfe «kennen lassen. Letzten Endes war es offenbar dec unbefriedigende Verlauf, den die Verhand lungen über die Deckungsfrage genommen haben, der Dr Schacht zu seinem Schritt veranlaßte, und hierin Was gibt es Aeue- ? — In München findet heute die Beisetzung des Grvß- admirals von Tirpitz statt. , — Am Sonnabend fand eine Besprechung des Reichs ¬ kanzlers mit den Parteiführern statt. — Der Reichsrat wird am Dienstag mit der Be ratung des Finanzgesetzes beginnen. — Der Generalrat der Reichsbank ist zum Diens- berufen worden, um über die Wahl des neuen »etchsbankprästdenten Beschluß zu fassen. Der deutsch-polnische Handelsvertrag ist seinem wesentlichen Inhalt nach bekannt gegeben worden. «laN^nt^A>ankreich wurde der Sonntag anläßlich der bsgang« " Südfrankreich als Nationaltrauertag «uw» hat in der Ukraine 17 Shna- «mwelt?*^" ""d 1" kommunistische Klubs umge- der Tan?damvfer^?st"A von New Jersey liegen- d--i M-nn Zn zwölfter Stunde. wn eifrig die F.nge „ recht umfangreiche Z°«didatenltste ist'noch'durch den Namen des Direktors Kehl von der Deutschen Bank und Discontogesellschaft versichert worden; doch gilt Dr. Luther noch als Adorit Uebrigens sind bereits fiir Dienstag uach- mlttag die Mitglieder des Generalrats der Reichsbank t» Einer außerordentlichen Sitzung einberufen worden, w d« über die Wahl des Nachfolgers Dr. Schachts Beschluß gefaßt werden soll dr °uch mit d« Frage beschäftigt, was A. Schacht nach seinem Rücktritt zu tun gedenke. Wenüber den Gerüchten, Dr. Schacht beabsichtige, ein FAorandum zu veröffentlichen, in dem er nochmals I»ng°n Ober d>- D-Sunpsfr. Dr Schacht zu seinem Schr , liegt die eigentliche Krise. Der Rücktritt Dr. Schachts konnte unter diesen Umständen auch nur vorüber gehend die Börse beunruhigen; bereits am Sonnabend trat wieder eine Besserung der Kurse ein. Aber freilich die Krise besteht fort, und diese "rise wird auch nicht dadurch aus der Welt geschafft, wenn jetzt der Aoungplan mit oder ohne die Stimmen des Zentrums angenommen wird. Wenn es nicht unter ^A!!,?^npolitischen Druck, der vom Young- plav ausging, möglich war, eine Einigung über die Finanzfragen herbeizufuhren, so wird es nach Annahme des Doungplans noch vrel weniger möglich sein. Dann aber droht unmittelbar die Regierungskrise, von der man schon lett Wochen spricht. Für ihre Lösung gibt §8 praktisch nur zwei Möglichkeiten: entweder eine Regierung der Weimarer Koalition oder die Auflösung des Reichstags. Dab« ist es freilich auch noch recht zweifelhaft, ob durch Neuwahlen an der Lage viel qe- lindert werden kann. Der Aoungplan legt Deutsch land politisch fest, eine Kursänderung ist daher nicht möglich, und so können auch nach einer Nemvahl nur die Parteien, die sich für den Aoungplan eingesetzt haben, die Regierung weiterführen. Es ist im übrigen müßig, heute schon Betrach- darüber anstelle« zu wollen, wie sich die Dinge vetterentwickeln werden. Das ist eine Sorge von mor- Das Heute wird beherrscht durch die „Reichs dankkrise", die durch den Rücktritt Dr. Schachts her- vorgerufen worden ist. Hatte man auch schon seit der Haager Konferenz mit der Möglichkeit dieses Rücktritts gerechnet, so ist doch der Entschluß Schachts im jetzigen verchunkt besonders auch dem Ausland sehr über- «-d gekommen. Das kommt in den Pressestimmen ^Auslands deutlich zum Ausdruck. Während die und amerikanischen Zeitungen im allge- anerkennende Worte für die Verdienste Dr. , um die deutsche Währung finden, verhehlen Blätter kaum ihre Genugtuung über den Rücktritt Dr. Schachts. Die Nachrufe der deutschen Presse sind natürlich — - d« einzelnen Blätter De» »MApMiM SandMntmg. Minttlei Abmachungen über Wie. Nach der Rückkehr der deutschen Unterhändler nach Berlin ist das deutsch-polnische „Wirtschaftsabkommen" in seiner jetzt vorliegenden Form sämtlichen Mini-- sterien zur Stellungnahme zugeleitet worden. Von zuständiger Stelle werden über den Inhalt des Ver trages folgende Ausführungen gemacht: Es habe sich für Deutschland in der Harlptsache darum gehandelt, zwei Gebiete zu schützen, die Land wirtschaft und die Kohlenerzeugung. Polen habe seiner seits Wert darauf gelegt, seine Industrie weiter zu ent wickeln und durch geeignete Maßnahmen zu schützen. Der vorliegende Vertragsentwurf enthalte keiner lei Abmachungen über irgendwelche Zölle. Das be deute, »aß der deutschen Regierung die Hände nicht gebunden seien in allen Fälle», in denen cs das deutsche Interesse erheische. D« Vertrag gewähre gegenseitig die allgemeine Meistbegünstigung. Große Bedeutung habe die Ab- machungj daß die sogenannte Handelsvermittlung frei sei. Die wirtschaftliche Lage Deutschlands zu Polen könne dadurch in vorteilhafter Weise ausgenutzt werden. Weiter enthält das Abkommen eine Vereinbarung, daß sämtliche Kampfmaßnahmeu auf beiden Seiten falleugelasscu werden. Ju bezug auf die polnischen Forderungen hinsichtlich einer Ausfuhr von Kohlen nach Deutschland ist von deutscher Seite ein Kontingent von 220 ONÜ Tonnen plus Saldo pro Monat zugestanden worden Die Gestaltung des Saldos liegt in deutscher >wnd P°l,n »--Pflicht-, sich, „ll- lLLmm ,u lassen, dre den deutschen Kohlenmarkt irgendwie be- unruhlgen könnten. Neben diesen staatsvertraalichen Abmachungen ist dem Wirtschaftsabkommen ein Privat vertrag bergegeben, der von den Händlern und Gruben vesitzern unterzeichnet ist, die sich verpflichten, die Koh len nur zu bestimmten Preisen nach Deutschland ein zuführen, die die deutschen Preise nicht unterbieten. In bezug auf die Agrarerzeugnisse ist in dem Abkommen nur die Rede von Einfuhr und Durchfuhr von Tieren. Die Einfuhr von Rindvieh und Rind fleisch bleibt ausgeschlossen, ebenso die Durchfuhr leben der Tiere durch Deutschland. Für die Einfuhr von Schweinen hat Deutschland ein Kontingent zugestanden, das im ersten Vertragsjahr 200 000 Stück beträgt. Vom 18. Monat der Bertragsdauer an wird es um 75 000 auf 275 000 Stück erhöht werden. Nach weiteren zwölf Monaten tritt eine letzte Steigerung um weitere 75 000 auf 350 000 Stück ein. Diese Kontingente umfassen geschlachtete und lebende Schweine. Die Ein fuhr vollzieht sich auf zwei Wegen: Entweder geschlach tete Schweine nur nach Fleischfabriken, die Deutschland in veterinärpolizeilicher Beziehung jede Gewähr bieten; oder lebende Schweine nur über die Seehäfen uno nach See-Grenzschlachthöfen. Das in diesen Schlachthösen geschlachtete Fleisch gelangt in einen bestimmten Ab nehmerkreis des Inlandes, aber nicht an die großen Fleischmäckte, die Notierungen herausgeben. Hier durch will man einen Preisdruck auf dem offenen Markt verhüten. Nach Ostpreußen kommen keine Schweine. In bezug auf das Niederlassungsrecht ist nach langen Kämpfen polnischerseits zugestanden worden, daß die wirtschaftlichen Exponenten Deutschlands in bezug auf die Niederlassung die allgemeine Meistbegün stigung genießen. Es ist aber nicht von Deutschland erreicht worden, allen Deutschen, wie es in den Han delsverträgen mit anderen Ländern üblich ist, das allgemeine Niederlassungsrecht zu sichern. geplante Steuersenkung darlegen wolle, erfährt d« „Börsen-Courier zuverlässig, daß Dr. Schacht nicht daran denke, ein neues Memorandum hinausgehen zu lassen. Er wolle sich vollständig ins Privatleben zurückziehen und sich der Bewirtschaftung seines Gutes widmen. Aus seiner nächsten Umgebung wurde ver sichert, daß er in keiner Weise aus politischen Gründen den gegenwärtigen Zeitpunkt gewählt habe, um seine schon im Haag erwogenen Rücktrittsabsichten zu ver wirklichen. Auch der Fall Quesney habe keine Rolle gespielt. Sein Entschluß sei jetzt endgültig gereift, weil er die Auswirkungen der gegenwärtigen finan ziellen Konstellation nicht zu verantworten vermöge. Das wird auch bestätigt durch folgende Erklä rung, die Schacht gegenüber dem Berliner Mitarbeiter der „Daily News" abgegeben hat. „Warum ich zurück trete? Weil ich nicht glaube, daß ich in meiner Eigen schaft als Präsident der Reichsbank die Versprechungen «füllen kann, die die deutsche Regierung im Haag machte. Was ich sagen kann, ist, daß ich das größt« Vertrauen in die Zukunft Deutschlands habe." Ghandis Ultimatum. Borgehen gegen die Satzsten«. Der Wortlaut des Ultimatums Gandhis an den Vizekönig von Indien ist nunmehr in Delhi bekannt gegeben worden. In dem Briefe heißt es u. a.: „Die Entschließung der indischen Nationalver sammlung, in der Unabhängigkeit gefordert wurde, brauchte kein Grund zur Beunruhigung zu sein, falls das Wort Dominion-Status, wie es in Deiner Erklärung envähnt worden war, auch von den verant wortlichen Staatsmännern in diesem Sinne gemeint wurde. Es ist aber klar, daß die verantwortlichen britischen Staatsmänner nicht die Absicht haben, irgend eine Aenderung der britischen Politik eintreten zu lassen, die schon jetzt zum vollen Dominion-StatuS führen könnte. Ich kann daher nicht länger warten« Meine Politik der Gewaltlosigkeit wird die Form dos bürgerliche» Ungehorsams annehmen, die jedoch vorläufig auf die Einwohner meines Lagers beschränkt iverden wird. Auf meinen Knien bitte ich Dich, meinen Vorschlag anzunehmen. Wenn Du aber keinen Ausweg finden kannst, dieses Uebel zu beseitigen, und wenn mein Brief nicht an Dein H«z appelliert, dann werde ich am 11. März mit meinen Mitarbeitern aus meinem Lager damit beginnen, die Bestimmungen der Salzsteuer zu miß achten, die vom Standpunkt des armen Mannes die ungerechtesten sind und niemals das indische Gesetzbuch hatten verunzieren sollen. Es steht Dir frei, meins Absicht dadurch zu vereiteln, daß Du mich verhaftest. Ich hoffe aber, daß Zehntausend« bereit fetu werden, das Werk nach mir fortzusetzen." Vie Antwort des VtzelönigS. Wie aus Delhi gemeldet wird, hat der Vize« könig von Indien durch seinen Privatsekretär dem Führ« d« wie sie bezeichnenderweise in England genannt wird — „Ungehorsamsbewegung", Ghandi, folgende Antwort auf sein Ultimatum zugehen mssen: „Der Vizekönig hat mich beauftragt, Ihnen den Emp- fang Ihres Schreibens vom 2. März zu bestätigen. Mit Bedauern hat er davon Kenntnis genommen, daß sie Schritte zu unternehmen beabsichtigen, die zweifels- ohne «ne Verletzung des Rechtes und eine Gefahr für die öffentliche Ordnung darstellen, gez. Cunningham". Der Sndlamps um den Noungplan. Aus dem Reichstag. — Berlin, 8. März 1930. In der fortgesetzten zweiten Beratung der Aoung- Gesetze erklärte Abg. Dr. Bang (Dntl.), durch den Rück tritt Schachts werde der letzte Schleier von den Dingen gezogen. Der gestrige Tag bedeute nicht nur einen Kurs- stürz an der Börse, sondern auch den Kurssturz der bis herigen Politik. Schacht habe im Haag gründlich die Ver antwortung für das abgelehnt, was die Regierung dort ge macht habe. Das Polen-Abkommen habe er schludrig und unmoralisch genannt. (Hört, hört! rechts.) Bedauerlich sei, daß Schacht seinen Rücktritt nicht schon damals mit Bögler vollzogen habe. Abg. Jadasch (Komm.) erinnerte an die Reichstags entschließungen, wonach nach der endgültigen Regelung der Reparationsfragen eine weitere Entschädigung erfolgen sollte. Abg. Dr. S ch e t t e r-Köln (Ztr.) wies darauf hin, daß in der Liguidationsfrage nur Amerika das mit der Ver letzung der Heiligkeit des Privateigentums begangene Un recht gutgemacht habe. Das Ergebnis der Verhandlungen war für uns Enttäuschung auf der ganzen Linie. Be sonders bitter war die Enttäuschung über die Haltung der englischen Arbeiterregierung. Die deutsche Mederlage bei den Liquidationsverhandlungen beweist, daß mindestens in dieser Frage bei den Siegerstaaten noch immer die Macht über das Recht gesetzt wird. Abg. Dr. Schnee (D. Vp.) erklärte, daß er zu den jenigen Mitgliedern der Deutschen Polkspartei gehöre, dis gegen die Liquidationsgesetze stimmen werden. Das deursch- polnische Liquidationsabkommen biete für die schweren deur- schen Opfer nicht einmal als Ausgleich die Garantie, daß