Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.08.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189108114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910811
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910811
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-08
- Tag 1891-08-11
-
Monat
1891-08
-
Jahr
1891
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.08.1891
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
p-e 8«,. >e-OcU>d«r eli« io«, «u«r loco - N»l»r WM - «,«S, v« - U»s«s : IL.W. x«k r k°eilhj»kk v ttr. i»r ;., S.ÜIle. Ulvr.. txsr >t S.W L, k»l b,7ü II, U-äiivi Utü ILM U. - Lorn«i> L kmt. - »»«»Lot«». 0, v«r 8«p- »e-k>-Lni»r >r - k«beu»r »der Sv.Nt, e «IM - 8«pt»wL«r- «»» tk Lo> » UnkllllN!» ork ÄLUV r» Ni». La. k Nrotuer,» (>'««» x«r »kk»» «k»,r opk«r per It «>». I«r ,» orä. x«r >«, Ui«»»««» rurä«l> pro I,2ö X <pro -8M 4. - v-2,1» ^ - es»»»LLw»i» 0-S.70 sc - Erscheint täglich früh 6'/, Uhr Htkrtion und Lkprditio« JohanneSgaffe 8. AprrchKundku der Kedallion Vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag- 5— 6 Uhr. svdie rm,Wandrer «anulceivle «acht pch »k Nedacn«, »ich» veedmdlich. >«natz«« »er für dir oichftsolgeude H«««er »rsti««ten Inserate an Sachentagrn hi« 3 Uhr Nach«ttta,«, -llSanu- unhAefttageufrühhi«'/,» Uhr. Zn den /Malen für 3ns.-^unahmr: ktt« Me««'« Lartim. (Alfred Hahn), Universität-straße 1, Laut« Lösche, jlathannenstr. 11, patt, und König-Platz7, nur bt« '/,3 Uhr. iMM.TGtblalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. MwnnementspreiS vierteljährlich 4>/, Mk. in Alt-Leipzig, incl. Brinaerlobn 5 Ml., durch die Post bezogen 6 Mk. Knzelne Strn. 20 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilage» iia Tageblatt-Format gesalzt) ohne Postbesvrderung 60 Mt, mil Postdesörderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile 20 Pf. Gröber« Schriften laut uns. PreiSverzeichuiß. Tabellarischer u.Zisfernfatz nach höher« Larii. Ueclamen unter dem Redactionsstrich die Igespalk Zeile üOPf, vor den Famil iennachrlchte» die 6 gespaltene Zeile 40 Pf. Julerate sind stets an die Expedition z» senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prueuumeramio oder durch Post« uachuahAt. N»ron>«l«ei , LIsläooe«» .ltunx. 2iu° orit-deixle» NkurlicL ««- «bot U«rvoe, sieeu xin» — 8orx«o <i«n vr«>»«u 6 re lermui« uaixeii el v»» sk»upr«ll. — k. ^«rmu>« ber - Ocluder , siovemdee- - vrutlo wir M x kein« r Urutt» mit laik«» üo. ll «arlrt i« a » r> 1er 2uruLee» an>1 «leMell ;«o Urten Ural iietidUtmer», iteo 7'NsiI de- >r bielier »ne »»r in »Um I» Ule» t-en»» «u. U«»»«r»i> >r unU reu«»» «UrUeUen pro on pro ?knpä :ktrle»nUe» i ,M X, VNä- len pro vruoil a., VUUeulm k b,V0-«M^, srneetele. pro X, »»Iioctie», », tteUocUeu, inn^e 1»ul>«u stUoll IM d>» Mo. k»om- X»por» 1M0 3. preiober ooer «"»« <iu. 'erktlokerpr«,», o, tltre-LxrU io ?or» 8»iä ltev-Vork iecU« I'»cliell. ä Voermovo", I8> .üretclim »L.NN» Voer- oe <l> 8> .llori, rr» I,xooe >78, irritt. edlecd« 1-loyl- ter „Voltoroo^ .IverpvoU >!«r io; >a E»«U«c rö-ko»t<i»>llpt<>r U» Vo«ro>»llp- kr »8tottr»rr- re; t>»k»ol «>,7!> Io»«Ill (7 8« 1«r rlr etc. «te. mlt »»t deoto uw SpeUttenr I» „liwpre»»" von >oUoo, ..lLqoitx' roo X-ln«r,riUou. Nmvlre" n»cl> o»«n I.0llck00, it«rU»m, .U»iu- oü Ootveodurr. ^itü, ^iorUop. ?In»»,oI>ikf- kericdt U»d«» »ere» kr»cUV-o «Ute Uer lrtrl- »reteo >»». Die»« derr»»en«o, de in »eloker?.«' Ixer «io» »Ure- r'olxen ooturee- > <I»»i <ti«»e 8e- »«!»» «ive veo>k »ber »ucb ooro ieUerk«re»ti<xuok . >of Uer »mm U»Uorck bereor- iwwer Ui« voll« 1»» ^oxedot voll Seit« emvUlll«» er Seeeurobrep. toob »ack oicdt »ot Ueo »'»«oer- <li» >odUok»e U> «eo (t»oi»v bo- r Hübe U-r Vor- :k Nie»» vre«!«» »en Vocd» weu>» lUneeoiittel avii I» «ch perl«kr >r«iw»»«>r «t»»» »-vrexieo lll» vor«» o»rd Uor» i»boi«. SlUckru» iirte» Ul« d'r»clil- kx. Tlocb l.»llde- io»»>r 20 U dod-r. k uoU Nir 8»>p«t»r o»cd 8cbdv«l>»«k oeroU vor »eoi« » n»i b Uort f»»r Oetre.U« Ut-IZ U lteokerr »>°1 Ul» lelreiUe oo<I 8»l- StUekrn» äorrd- »ovotireo »e,t«r »„ »ot»pr»ed«oU o ietiteo Vocdeo b io cken?r»cd»- >w»rkb»r m»e>-I« i im Xlir«o>»>»eo ^vs» 1er letite» tr»<«o w«i»t voob 223. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung, Vir An- und Abfahrt für die nm IL. und 16. August er. ftattsindrndrn Rennen dctressend. 1) An diesen Tagen sind Nachmittags von 1—6 Uhr der Echkibenweg vom Schleußiger Wege ab bi- zuin Iohannavarkwege und der Schleußiger Weg von der Brandbrücke bi- zu den südlichen Schrebergärten für den öffentlichen Fahr- und Reitverkehr, ingleichen der Scheibenweg vom Schleußiger Wege bis zum Kettensteg auch für den Fußvcrkehr gesperrt. 2) Die Prstaloz;»-«tras;r ist mit Ausnahme des Pferdebahn- Verkehrs für allen Fahr- und Reitverkehr gesperrt. 3) Die Ansahrt zur Rennbahn hat ausschließlich vom Schleußiger Wege aus zu ersolgen und haben sich die Wagen streng in der Reihenfolge zu halten. Diejenigen Wagen, deren Insassen an der Tribüne aussteihen wollen, haben links von der an der Tribüne errichteten Ein- friedigung hintereinander und nicht nebeneinander anzusahrcn; diejenigen Wagen, welche mit Karlen versehen sind und direct nach dem Wagenplatz fahren wollen, haben recht- an der Einfriedigung vorüberzusahren. 4) Bis zum Schluß der Rennen haben sämmtliche Wagen durch das Scheibenholz abzusahren. Nach dem Rennen kann die Abfahrt durch daS Scheibenholz oder nach dem Schleußiger Wege zu ersolgen. ü) Stach Schluß der Rennen haben die zur Rückfahrt bestimmten Wagen ausschließlich auf der Westseite der Einfriedigung an- bez. vorüberzufahren. Das Vorfahren vor der Tribüne ist verboten. 6) Nachmittags von 1—6 Uhr darf aus dem Schleußiger Wege kein Wagen halten. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 30 oder mit Hast bestraft. Leipzig, am 10. August 1891. Ter Rath und da« Polizei««» »er Stadt Leipzig. vr. Tröudlia. In Stellvertretung: vr. Schmid. Erledigt hat sich unser« betreffs des Schneiders Lswald Max Stetnert auS Großboihen unten» 17. April lausenden Jahre- erlassene Bekanntmachung. Leipzig, deu 31. Juli 1891. Der Rath Per Stadt Leipzig, Armrn-Awt. X. k. 1/790L. Hentschel. Mr. Diebstahls-Bekanntmachung. Gestohlen wurden laut hier rrstatteier Anzeige: 1) 65» Mark in einem Fünfmarkschein und div. Münze, mittelst Einbruchs vom 30. bis 31. v. M.; 2) 4 Stück RnndreisebilletS znr Route „Frankfutt-Köln- Tüffeldorf-Caffel-Leipzig" mit den Nummern 60M, 6061, 6062 und 6063 im Werthe von 2ü1 M und 100 Stück Postkarten, am 18. v. M.; 3» rin Damen Regenmantel von grauem Stoff, ein Fraurn- rock von arünlicher Farbe, eine grau- und schwarzgestreifte Taille und ein Regenschirm, schwarzseide», mit gelbem Naturstock, am 2. d. M.: 4) ein Sommerüberziehrr von dunkelbraunem Kammgarn mit einer Reihe Knöpfe, braunem Schooß- und buntem Aermelfutter (im Henkel die Firma „Loü'mvister, Dresden"), am b. d. M.; ü) ein Burnus — Bahnunisormstück — mit der Nummer 3116, vom 8. bis 1ö. v. M.; 6) ein Tommerüberzieher, dunkelgrau, mit schwarzem carritten Futter, übersponncnen Knöpfen, verdeckter Batterie und Sloffhenkel, ein schmarzlederncS Portemonnaie mit Nickelschloß, enthaltend 2 Schlüssclchen und 30 -X in 3 Kronen, sowie ein sächs. Lotterie- loos Rr. 10 23r», vom 3l. vor. bis 1. d. M.; 7) ra. 12 Stück Knierohre von Zink und ca. 18 w ebens. Absallrohr vom 30. bis 3l. vor. M.; 8) ein Badeofen von Kupfer, Anfang Mai d. I.; 9) 146 .ck! in einer lOO-Marknote u. div. Silber- und Nickcl- münze, vom 4. bis 9. d. M.: 10) eine silberne Etzlindernhr mit Secunde, ohne Zeiger, mit der cingravirlen Abbildung eine- Schweizerhäuschens, am 4. d. M.; 11) ein Handwagen, blaugestrichen, 4rädttg. mit Kasienaufsatz und ungestrichener, fast neuer Deichsel, vom 8. bis 9. d. M.; 12) ein Kinderwagen, vierrädrig, mit braunem Anstrich, blau ausgeschlagen, sowie 2 rothearrirte Kinderbetten, am 8. d. M. Etwaige Wahrnehmungen über den Verblieb der gestohlenen Gegenstände oder über den Thäter sind ungesäumt bei unserer Criminal-Abtheilung zur Anzeige zu bringen. Leipzig, den 10. August 1891. Das Polizei««» drr Stadt Leipzig. Ju Stellvertretung: vr. Schmid. D. Dienstag den 11. August 1891. Rußland und die Salkanstaaten. Rußland« Balkanpolitik ist in neuester Zeit wieder schärfer bervorgetreten, und eS hat sich das Bestreben gezeigt, die Rußland ergebenen Staaten mit den Strablen der kaiserlichen Huld zu beglücken, die der russischen Gunst abgeneigten Staaten aber als isolirt und dem russischen Strafgericht der Zukunft prciSgegeben darznstellen. Neben Griechenland ist augenblicklich Serbien das Schoßkind russischer Fürsorge. Wahrhaft rührend klingt eS, wenn das „Journal de St. PeierSbourg" schreibt, daß die Wünsche Rußlands nur aus die Blütbe und das Gedeihen Serbiens unter seinem jungen König gerichtet seien. Man erinnert sich dabei des Dankes, den Rußland Serbien für seine Aufopferung in den Jahren 1876 und 1877 gezollt hat. Serbien war die schwierige Auf gabe zugesallen, den Krieg Rußlands gegen die Türkei ein- zuleitcn, und diese Aufgabe bat eS nach Wunsch erfüllt, aber wenn Serbien nicht selbst seine Sache betrieben und auf dem Berliner Congreß Ansprüche erhoben hätte, dann hätte eS aus Dank verzichten und es sich daran genügen lasten müssen, die Sache Rußlands selbstlos und zum eigenen Schaden geführt zu baden. WaS Rußland unter Hingebung versteht, haben besonders Rumänien und Bulgarien erfahren. Rumänien erhielt am Ende de« .Krieges für die erfolgreiche Bekämpfung LSman Paschas die Dobrudscha an Stelle von Beffarabicn, und Bulgarien sollte der iLbrc gewürdigt werden, russische Provin» zu werden, und das würde auch geschehen sein, wenn eS sich litt tapfer dagegen gewehrt und den Beistand Oesterreich- llnzarnS, Italiens »nd auch, wenigsten« äußerlick, iLng- lanrs für sich gehabt bätte, drr ruhigen und geschickten Haiiung drr Türkei nicht zu vergessen, welche Bulgarien »esentlich genützt bat. Rumänien hat gar kein Ber- siänkniß für die russischen Shmpathicn und ist im Gegen- cheil stet« bemüht gewesen, seine UaabhLugigkeit den russischen Ansprüchen gegenüber aufrecht »u erhalten. Gegen wärtia ist c« wieder damit beschäftigt, seine Grenzfestungen widerstandsfähiger zu machen und hat dasür die völlige Nichtbeachtung des RegierungSjubiläumS König Karol's durch Rußland erfahren, eine Rücksichtslosigkeit, die ihm die wahre Gesinnung seines nördlichen Nachbarn besser zeigt, als die glänzendsten Gnadenbeweise zu tbun vermöchten. Rumänien besindel sich in der glücklichen Lage, seine Unabhängigkeit auf Grund der bestehenden Beiträge vertheidigen zu können, was aber nicht hindert, daß die russische Partei auch in diesem Staate, sobald sich nur irgend dazu Gelegenbeit bietet, daS Haupt kühn erhebt. Die Ercignisie des Jahres 1888 sind dessen Zeuge, und die neueste Jutrizue, welche bestimmt war, den Thronfolger regierungSunsähig zu machen, gehört auch in diese Kategorie. Bulgarien ist in einer ungleich ungünstigeren Lage, weil ihm seil dem Rücktritt des Fürsten Alexander die staatsrecht liche Grundlage für die Aufrichtung seiner Selbstständigkeit fehlt. Prinz Ferdinand von lLoburg ist ein Fürst aus Kündigung, denl nicht einmal die Freunde Bulgariens zu Helsen vermögen. DaS Fürstenlbum schwebt zwischen der Hoffnung, die Anerkennung der Mächte für seine gewählten Fürsten zu erhallen, und der Nothwendigkeit, sich von der Türkei unabhängig zu erklären. Bon beiden Zielen ist cs gleich weit entfernt, und es ist auch keine Aussicht vorhanden, daß darin jemals eine Aenderung cintrelcn wird. Prinz Ferdinand kehrt auch in diesem Jahre, dem vierten seiner Regierung, mit leeren Händen nach Sofia zurück, ohne irgendwelche Gewähr dafür zu haben, daß nicht der Berfchwörung Paniha'S und der Ermordung Beltschew'S weitere Anschläge auf die Unabhängigkeit Bulgarien« folgen werden. Der junge König Alexander von Serbien hat sich ge weigert, in St. Petersburg eine bulgarische Abordnung zu em psangen, unter welcher sich Dragan, Zankow, Grucw und Bcndercw befanden, also seine Zustimmung zu den Ber anstaltungen zu geben, durch welche Bulgarien unier russische Herrschaft gebeugt werden sollte. DaS war immerhin ein politischer Acl, welcher beweist, daß Serbiens Regenten nicht gewillt sind, das Land widerstandslos an Rußland auszu liefern. Für Rußland ist diese Abweisung keineswegs schmeichelhaft, sie sübrt ihm sogar zu Gemüthc, daß man mit Leuten von der Art Zankow'S, Grucw'S und Bcnderew's keine Gemeinschaft haben darf, aber sie zeigt andererseits, daß der österreichische Einstich in Serbien durch den Be such des Königs Alexander in St. Petersburg noch nicht aus, gehoben ist. Einen Stoß hat er dadurch erhalten, aber Oesterreich Ungarn hat sich darüber niemals einer Täuschung bingegeben, daß aus Serbien kein Berlaß ist und daß dort lediglich Jntercsscnpolitik in einem Sinne getrieben wird, welcher die einander gegenüberstehenden Machtmittel abwägt und sich dem zu eigen gicbt, der über die größere Macht verfügt. Seit der Thronbesteigung Alexanders üdcrwiegt der russische Einfluß, und der Besuch oeS jungen Königs beim Kaiser von Rußsand ist der beste Beweis für diese Thatsache. Daß der König von St. Petersburg nach Wien und Ischl gehl, will nicht viel bedeuten, denn dieser Besuch ist nur ei» AuSgleichSmittcl und eine Höflichkeit, »m eS äußerlich mit Oesterreich-Ungarn nicht zu verderbe», während der Besuch in St. Petersburg einer Huldigung Serbiens für Rußland gleichkommt. Man würde von dem Besuche des Königs von Serbien in St. Petersburg kaum sprechen, wenn er nicht als Zeichen für die Gesinnungen der serbischen Regierung Rußland gegen über einerseits und für Oesterreich-Ungarn andererseits in Betracht käme. Serbien bat unter König Milan entschieden größere Hinneigung zu Oesterreich-Ungarn gezeigt als zu Rußland und deshalb wurde auch der Rücktritt Milan'S von Rußland als ein Sieg seiner Politik angesehen. Aus der Balkanhalbinsel hat der Satz: .Kleine Ursachen, große Wirkungen" stets seine Kraft erwiesen und auS diesem Grunde ist den Kundgebungen der serbischen Politik eine größere Wichtigkeit zuzucrkenncn, als ihr an sich zukommcii würde. Serbien hat sür Rußland einmal als Grcnzstaat Lesterreich-UngarnS Bedeutung und dann als ehemaliger Gegner Bulgariens, der Novemberkrieg des Jahres 1885 ist in Serbien noch nicht vergessen, und die Schmach von Sliv- nitza und Zaribrod wirkt in der serbischen Armee nach. Daher die Eifersüchteleien zwischen serbischen und bulgarischen Truppen, die häufigen Grenzstreiligkeiten, und die nicht zur Rübe kommenden Gerüchte von beiderseitigen Rüstungen. Solche Bcrhältnisse dienen den russischen Absichten, weil sic aus der Zwietracht mit Leuten beruhen, welche gegen die russischen Hcrrschaslögelüste stets den entschiedensten Wider stand geleitiet haben und deren ganze Zukunft den Erfolg dieses Widerstandes zur Voraussetzung hat. Rußlands Politik den Balkanstaalcn gegenüber ist niemals zweifelhaft gewesen, sie bat die Selbstständigkeit dieser Staaten immer nur als einen vorübergehenden Zustand erachtet, welcher an dem Tage des Einzüge« der russischen Truppen in Konstantinopel sein Ende sinket. Ueber die Möglichkeit eines solchen Ereignisses ist in den letzte» Wochen viel ge schrieben worden, und eS ist klar, daß dieses Ereigniß im Falle deS Abschlusses eines Bündnisses zwischen Rußland und Frankreich mit einen Hauptgrsichiopuncl der zukünftigen Ent wickelung der europäischen Bcrhältnisse bilden muß. Deshalb ist eS richtig und zweckmäßig, die öffentliche Aufmerksamkeit stet« auf die Sachlage auf der Balkanhalbinsel zu richten und alle dort sich entwickelnden Ereignisse auf ihren Ursprung und ihre Bedeutung zu prüfen. Ueberrasckmngen aus inter nationalem Gebiete dürfen nicht eintreten. Sie zu verhindern ist die Aufgabe der Presse. * im Fall, daß der Kaiser bis dahin nicht wieder im Stande sein sollte, zu Pferde zu steigen, an Stelle des Kaisers von dem Prinzen Albrecht abgehaltcn werden würde. * Eentrumsblätter jammern über die Thatsache, daß eine Compagnie eines Münchener Jnfantcrie-Reaiiiienteö »ach den Manövern nicht weniger als sieben Unterossicicre verliere, darunter Leute, die in nicht allzu ferner Frist die Prämie von 1000 erkalten würden. Als Ursache wird die schlechte Behandlung angegeben, und die srcisinnig-dcmo kratische Presse beeilt sich, ' dieser Meinungsäußerung zuru-1 § stimmen, sowie dem Centrum vorzuwerfcn, daß eS im Reicks-1 tag die UnlcrofsicierSprämie durchgedrückt habe. Tie Logik, welche in diesen Ausführungen liegt, ist eine durch und durch falsche. Sie beruht auf der Unkcnnlniß militairischcr Ber- hällnisse und auf der Absicht, der Militairvcrwaltung, koste eS WaS eS wolle, eines anrubängen. Daß nach den Manövern, also zur Zeit der Entlassung der Reserven, viele Untcr- ofsiciere abgehcn, ist allbekannt; daß eö aber stets gerade die Unterossicicre sein müssen, welche nicht mehr capituliren wollen, ist eine durchaus falsche Annahme; die Capilulation setzt ebenso das Einverständniß der Vorgesetzten Behörden, wie der betreffenden Unterossicicre voraus, mir sehr häufig geschieht eS, daß der Truppcntbeil, d. b. die Behörde, nicht mehr mit dem Untcrofsicicr capituliren will. Bevor also nicht angegeben wird, ob jene sieben Unterofsicierc sämmtlich freiwillig dem Dienst cntfagen oder ob die Militairbebörde mit diesem und jenem nicht wieder capituliren wollte, ist die betreffende Mid tbcilung sür die Beurtbcilung der Zustände in jenem Regi- ment vollkommen werthloS. Gerade weil jetzt die Unter, osficicrSprämieii eingeführt sind, wird der betreffende Befehls, Haber bei der Auswahl seiner Untcrofsicicre doppelt vorsichtig zu Werke gehen und wird vielleicht solche Leute, von denen er bestimmt aiinehiiicn kann, daß sie doch nicht die zur Er langung der Prämie erforderlichen >2 Jahre 12 Jahre dienen werden, um so früher entlassen, um den übrigen Unterofficiercn, welche gewillt sind, die 12 Jahre voll zu dienen, nicht das Avance-1 vorbereitet, beginnen wollte, ment zu verlangsamen. Wenn aber die freisinnigen Zeitungen I Male» gesagt worden, die öffentlich« Mei Leipzig, 11. August. * Gelegentlich der Rückkehr deS Ka'serS von seiner NordlandSfahrt besuchte derselbe bekanntlich wieder Bergen und wohnte der im Puddefjord stattgefundcnen Segelregatta deS Geschwader- bei. Der Kaiser vertheilte hierbei eigen händig werthvolle Prämien, darunter mehrere silberne Becker, ein EiSbärenfell u. s. w. Unter den Gewinnern befand sich der Herzog Friedrich Wilhelm zu Mecklenburg. Wahrend de« Aufenthalt« in Bergen wurden auf Befehl des Kaiser« beim Juwelier Hammer und dem Pelzwaarrnbändler Brandt be deutende Einkäufe gemacht. Bei der Abreise sprach der Kaiser seine außerordentliche Zufriedenheit mit der dies jährigen Reise au« und stellte seine Wiederkehr fürs nächste Jahr in Aussicht. — Gerüchtweise verlautete gestern, w,e die .Post" mittheilt, daß die große Hrrbstparade am 22. daS Unpraktische der lOOO-M!-Prämie, welche erst nach zwölf jähriger Dienstzeit erworben wird, hervorheben, so kann man ibncn hierin vollkommen beistinimen, freilich nicht auS dem Grunde, daß Prämien überhaupt überflüssig sind, sondern daß die Berlheilung der Prämie eine falsche und unsack gemäße ist. Der Vorschlag der Freiconservativcn und Nationallibcralcn, nach dem die erste Prämie nach 6, die zweite nach 9 und die letzte und größte nach >2 Jahren zu gewähren sei, muß als der einzig richtige betrachtet werden. Die Bcrtbcilung der Prämie auf diese Weise hält da« Avancement nicht auf, sic ermöglicht eS, Unterofsicieren, denen inan zwar wegen ihrer Brauchbarkeit und guten Führung eine Prämie zuerkcnnen möchte, die aber auS irgend einem Grunde vor dem vollendeten 12. Dienstjahre auSschcidcn, Prämien zukommcn zu lassen, ohne sie jedoch 12 volle Jahre in Dienst behalten zu müssen — kurz, eine solche auf ver schiedene Abschnitte vcrthcillc Prämie ist in jeder Hinsicht einer einmaligen Prämie nach 12 Jabren vorzuzichc». und wir sind der Ucberzcugung, daß sich im Lause der Zeit so viele Unzuträglichkeitcn bei dieser zwölfjährigen Prämie heraus stellen werde», daß selbst das Centrum einer Abänderung der betreffenden Bestimmung nicht mehr im Wege stehen wird. Was aber die Bemerkung betreffs der „schlechten Behandlung" der llntcrofsiciere anbetrisst, so sollten die Blätter derjenigen Parteien, welche sich zu den staatScrhallcnden rechnen, solche agitatorischen, verhetzenden Bemerkungen den Umsturzpartcicu überlassen. * Eine recht angenehme Nachricht ist den Steigern und den unteren Beainten der fiscalischcn Kohlengruben an der Saar geworden, indem denselben die Oualisicativn als Staatsbeamte zu Thcil geworden ist und zwar vom I. Juli d. I. ab. Schon seit Jabren batten die genannten Beamten Schritte in dieser Richtung gethan, aber bisher olme Erfolg; auch als die Markscheider, Werkmeister, Ober steigcr und Fabrsteigcr vor einigen Jahren Staatsbeamte wurden, wurden die anderen Beamten wieder auf die Zu kunft vertröstet, »m jetzt endlich die Erfüllung ihrer Wünsche zu erlangen. Die Beränderung bringt sür die genannten Beamten in niedreren Beziehungen bedeutende Verbesserungen mit sich. Zunächst wird ihre Stellung eine viel sichere. Bisber waren sic auf Kündigung angestellt, konnten event sofort entlassen werden: das hört jetzt auf; nur bei Kobleiimessern und Grubenwächtcrn ist eine dreimonatige Kündigung Vorbehalten, ein Recht, von welchem jedoch nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen Gebrauch gemacht werden darf, nämlich in solchen Fällen, wo andere Beamte ti-ciplinarisch ihres Amtes entsetzt werden würden. Auch pecuniär werden die Beamten bedeutend besser gestellt Während die unteren Beamten bisber nur ei» Maxim»», von l200 -E erreichen konnten, steigen sic von jetzt ab von 1000—t500 DaS bisherige Gehalt der Steiger stieg von 1080—1800 in Zukunft beträgt dasselbe 1300—2300 -4t Dazu kommt noch der WohnungSgeldzuschuß je nach der ServiSclasse des OrtS, zu dem die betreffende Grube gehört, während bisher ein Wohnung-gelb von 72 -4t gewährt wurde. Auch ist der GehaltSuntersckied zwischen den Rechnungsbeamten der Gruben und den BetriedSbeamten zu Gunsten der letzteren jetzt ziemlich ausgeglichen. Bisher standen die letzteren, obgleich sic den gefährlicheren und auch verantwortungsvolleren Dienst hatten, gegen die elfteren ent schieden zurück. * Der „Politischen Correspondenz" geht von ihrem sonst gut unterrichteten Berliner Correspondentcn folgende bc merken-werthe Zuschrift zu: Der Berichterstatter der „Times" hatte in der Voraussicht, baß seine sensationelle Nachricht vom Abschlüsse eines Bündnisse« zwischen Rußland und Frankreich aus Unglauben und Widerspruch stoßen würde, sofort betont, daß aus derartige Anfechtungen kein zu großer Werth gelegt werden sollte, da er versichern könne, daß ihm die Mittheilung von einer gewtffenhasten und wohiunternchletc» Persönlichkeit zugegangen sei. Er ist deshalb auch in drr Lage, seine Behauptung ausrecht zu erhalten, wennschon dieselbe außer- balb Frankreichs in der That nur wenig Glauben gefunden hat. Die bernseusten Organe der öffentlichen Meinung in den verschiedenen Ländern sprechen berechtigte Zweifel an der Richtigkeit jener Nachricht auS, und — was wohl am bemerkenSwerthesten sein dürste — die russischen Blätter beobachten darüber Schweigen. ES wird wohl erst in geraumer Zeit möglich sein, etwa« Bestimmtes in dieser Beziehung seststellen zu können, denn sollte — wie dies die Meinung de« TimeS-Eorrripoadeuten, keineswegs d«S Ihrigen ist — in der That ein Bündniß zwischen Rußland und Frankreich abgeschlossen worden sein, so wäre anzuuehmen, daß die beiden Regierungen die- vorläufig noch alß »iu politische- Geheimnis be handeln würde». Etwaig« JadiScrettone» natergeordaetrr Besäter 85. Jahrgang. oder leicht dingeworsene Bemerkungen hochgestellter Persönlichkeiten werden immerhin nur ganz unsichere Schlüsse gestatten. In hiesigen politischen Nreijeii »imntt inan einstweilen an, daß die Nachricht der „Dimes" auf einer Ueberlreibung dessen, was lhatsächlich vor- aesallen sein mag, bernIN. Man betrachtet es gewissermaßen als selbstverständlich, daß zwischen dein Admiral Gervais und russischen Persönlichkeiten Besprechungen gepflogen worden sind: derartige« findet beinahe immer statt, wenn ein hochgestellter Beamter oder Soldat eines Landes in amtlicher Mission an einem aiideren be freundeten Hose erscheint. Man erachtet es auch keineswegs als ausgeschlossen, daß etwaige Erörterungen zwischen dem sran- ssischen Admiral und dieser oder jener hochgestellten ssischen Persönlichkeit niedergeschriebcn worden sind, und daß ein gegenseitiges Vergleichen und Richtig- besinden der bezüglichen Protokolle durch Unter schreiben der Namen der Betheiligten festgestrNt worden ist. Solche Schriststücke, wenn sie existtreu sollten, würden aber immer nnr einen gewissen historischen Werth haben, und zwischen ihnen und eniem wirklichen Allianzvertrage würde ein ganz erheblicher Unterschied bestehen. Wie immer aber die Sache auch liegen möge, so kann doch bereit« heule constatttt werden, daß dir Besuch des französischen Geschwaders in Rußland, möge derselbe nun durch den Abschluß eines Vertrages zwischen den beiden Ländern gekrönt worden sein oder nicht — das Letztere ist das wahrscheinlichere — genügt hat, uni in Frankreich eine Erregung hervorzurusen, die kaum größer sein könnte, wenn bereits schwarz auf weiß scstgestellt wäre, daß Frankreich unter allen Umständen auf den rückhaltlosen Beistand Rußlands bei etwaige» Schwierigkeiten mit einem anderen Land« rechnen dürfe. Daß diese Annahme nur eine falsche sein kann, bedarf außerhalb Frankreichs kaum der Erwähnung, denn selbst ein Bündnitz zwischen Rußland und Frankreich ist nicht anders denkbar, als daß ein solches einzig einige streng begrenzte Eventualitäten ins Auge fassen würde. Und wenn auch angenommen werden kann, daß „die französischen Gewehre von selbst loSgehen würden", wenn eS etwa zu kriegerischem Vor gehen Rußlands gegen eine andere Großmacht kommen sollte, so er scheint eS andererieils schwer glaublich, daß Rußland sofort offensiv Vorgehen sollte, falls Frankrelch, in Verfolg ausschließlich franzö sischer Interessen, den Krieg, auf den es sich seit 21 Jahre» un- Aber wie zu verschiedenen Meinung wird in keinem andern Lande der Welt so leicht irre geleitet wie in Frankreich, und dort ist heute der Glaube verbreitet, daß Frankreich nicht mehr allein steht, daß seine russischen Freund« in Zukunft seine Waffenbrüder sein werden, aus die es unter allen Umstanden zuversichtlich rechnen kann. Daß die sranzösiiche Schätzung des eigenen WerlheS durch eine solche Annahme in nicht unbedenklicher Weise gesteigert worden ist, dasür legt die Mehrzahl der Organe der öffentlichen Meinung in Frankreich in diesem Augenblick beredtes Zeugniß ab. ES er scheint nicht unwichtig, daß man sich über diesen Thalbestand in anderen Länder« keinen optimistischen Illusionen hingebe, sondern denselben fest tm Auge behalte, als müglichenoeis« maßgebend sür die Ereignisse einer vielleicht uahcu Zukunft. * * » Der „Schlesischen Zeitung" schreibt man auS Wien: Zu Gunsten des bedrängten Kleingewerbes wird seit einigen Jabren viel vorgeschlagen und angeregt, ein nennenswcrther Erfolg ist aber in dieser Richtung bisber nicht erzielt worden, zunächst hauptsächlich deshalb nicht, weil die bestgemeinten Boxschläge an der Indolenz der Kleingewerbetreibenden scheitern. So wurde vor einigen Jahren eine Bewegung eingeleitet, uni die i» der Hand einiger große» Unternehmer concenlrirten Armcelicfcrungen wenigstens zum Theil den Klein gewerbetreibenden zuzuwcnden Durch eine ausdauernde und rührige Agitation wurde der Widerstand der Zdriegsverwallung endlich besiegt. DaS KriegSmiiiistcrium ließ sich berbei, einen Tbeil der Lieferungen speciell sür Kleingewerbetreibende aus zuschreiben. DaS Ergebnis) war aber nicht darnach, um zur Fort setzung dieses Versuches auszumuntern. Ein namkaster Procent satz der vondeiiKlciiiacwcrbetreibendeneingeliesertenLedersorten entsprach weder im Material, noch in der Zurichtung den vor- gcschriebenen Mustern. Trotzdem hat sich das KricgSministerium entschlossen, nochmals einen Versuch in dieser Richtung zu machen. In der LicfcruiigSausschrcibung, betreffend den Be darf an Bekleidung«- und HceresauörüstungSgcgcnständen auS Leder sür das Jahr 1892, bat das KriegSuiinisterium den vierten Tbeil deS Erfordernisses den Kleingewerbctre»bcnden reservirt, jedoch werden diese nachdrücklich darauf aufmerksam gemacht, daß ausnahmsweise Zugeständnisse, wie sie den Kleingewerbetreibenden durch die Abnadme von nicht voll kommen mustcriiläßigen Sorten beim ersten Versuche gewährt wurden, nicht mehr gemacht werden können und daß jedes Ansuchen um ein solches Zugeständniß au« militairischcn Rück sichten unbedingt abgcwiesen werden müßte. * Man kann der dänischen Regierung nicht daS Zeugniß versagen, daß sie der versöhnungSlustigc» oder „moveraten" Linken mit Bezug auf dasjenige, wa- einem Abschlüsse des jetzt sechsjährigen VcrfassungSkampfcS folgen würde, bei Zeiten reinen Wein cinschenkt. Zu Hobro in Jütland hat dieser Tage der Kriegs in in ist er Oberst Babnson, der auch am 26. Juli zu FrederikShavn die hier mitgetheiltcn charakteristischen Angaben über die Kopenbagener Befestigung gemacht Halle, auch die „verhandelnde Linke" und ihr Ver hältnis) zur „BcrtheidigungSsache" in den Kreis seiner Be trachtungen gezogen. Dieselben gingen dahin, daß man dieser gemäßigten Opposition die Zustimmung zu den nicht be willigten BesestigungSauögabcu jetzt noch nicht znmuthen könne, daß aber nach dem Abschluß dieser Befestigungs arbeiten 1893 die Frage praktisch werden werde und dann von Seiten der „verhandclnden Linken" durch Zustimmung zu dem Geschehenen entschieden werden müsse; einstweilen wünsche er derselben im Kampfe gegen die übrige Opposition besten Fortgang, Man kann wirklich nicht sagen, daß Herr Babnson aus seinem Herzen oder demjenigen des aesammten Ministeriums Estrup eine Mördergrube macht. Eine» recht schönen Einblick in daS Parlciwescn des „alten Vaterlandes" baden unterdeß am 2. d. M, die demonstrirenden dänischen NordschleSwigcr in Nästved auf Seeland bekommen, wohin 140 „Südjüten" einen politischen Ausflug unter nommen hatten. Bei dem dort veranstalteten Fest der „VertheidigungSbrüdcr" entstand zwischen der Regierungs partei und der Opposition durch einen Rrdcangriff von Seiten der Erstercn ein förmlicher Tumult, der das Fest der völligen Auslösung nabe brachte. Eine besonder« wirksame Propaganda für die Rückkebr zu der „alten Hrimath" wird man auf diese Weise bei den „sinnigen", d. h. ruheliebenden NordschlcSwigern wobl nicht gemacht baden. * Für die norwegischen Neuwahlen haben sich von dem gemäßigt-demokratischen Ministerium Sverdrup, da« von 1884 bi« rum Herbst >888 bestand, bisher drei Mitglieder al« GroßtvingScandidaten angemeldet: der 75jähriae frühere StaatSminister Johann Sverdrup, sein Neffe und CultuSchef Jakob Sverdrup und der frühere Staatdrath Hauglnnd.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite