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abenauer Ammer MllllgPWlMnd, Sklsersdsks, Klein- u. EroMsa Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., sirr aus- . würtige Inserenten 15 Pf. Reklamen ) 20 Pf. Annahme von An ze i g e n für alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Nummer 24. K-rnspreche«: Amt D-«se« 2120 Sonnabend, den 24. Februar 1912. A-rnfpr-cher: Amt D<«be« 2120 25. Jahrgang. Kus Nab rms fern Rabenau, den 23. Februar 1912. — Die Krankenkasse der in Liquidation befindlichen Sächsischen Holzindustrie-Gesellschaft zu Rabenau ist mit ihrem Mitgliederbestand und gesamten Vermögen der hiesigen Octskranksnkaffe einverleibt worden. Sie war eine der ältesten Krankenkassen in Sachsen. — Am 13. Februar hielt der hiesige Nabatt-Spar- Verein seine diesjährige ordentliche Generalversammlung ab. Dem Jahresbericht ist zu entnehmen, daß dem Verein vier Mitglieder beigetreten sind, dagegen erfolgten 3 Austritts in folge Verkaufes, so daß derselbe am Schluffe des Jahres 62 Mitglieder zählte, 1 Mitglied mehr als im Vorjahre. Her Eingang für Rabattmarken betrug 20 410 Mk-, der Ausgang für eingelöste Bücher 20 720 Mk. Der Eingang während des 8jährigen Bestehens 149 390 Mk-, die Auszahlung an das markensammelnde Publikum 142 414 Mk. Aus genannten Zahlen ist zu ersehen, welche segensreiche Einrichtung durch den Nabatl-Spar-Verein geschaffen worden ist. Der Kaffen bestand für noch einzulösende Marken beträgt 6976 Mk , wel cher Betrag beim hiesigen Vorschuß-Vercin deponiert ist. Der Markenumsatz pro 1911 entspricht einem Warenumsatz von 408 200 Mk. Der seitherige erste Vorsitzende, Herr Robert Schminder, wurde auf zwei Jahre wiedergewählt. An Stelle des eine Wiederwahl ablehnenden Kassierers, Herr O. Weiße, wurde Herr Max Grahl zum ersten und Herr Karl Röber zum zweiten Kassierer gewählt. Als 2. Schriftführer wurden Herr Carl Schwind und als Beisitzer Herr Bruno Bellmann wiedergewählt. Revisoren wurden die Herren Max Anders n. Otto Weiße, Stellvertreter Herr Ad. Presser. Atan beschloß eine Kippenhauische Entwertungsmaschine anzuschaffcn sowie die Marken-Couverts aufzubewahren und am Schluffe des Jahres an den Vorsitzenden zurückzugeben. Weiter gelangten noch ver schiedene V-r-insangelegenheiten zur Erledigung. Am Schluffe der Versammlung sprach der Vorsitzende dem bisherigen Kas sierer, Herrn O. Weiße, im Namen des Vereins den Dank für die ersprießliche Tätigkeit aus, während Herr Eisler dem Vor sitzenden den Dank des Vereins übermittelte, gleichzeitig den Wunsch aussprechend, auch zukünftig zusammenzuhallen, damit der Verein weiter blühe und gedeihe. — Wichtig für Gastwirte. Mit dem 1. April d. Js. tritt eine reichsgesetzliche Bestimmung in Kraft, nach der die Biermarken, die in Gastwirtschaften als Zahlungsmittel zwischen der Geschäftsführung und den Kellnern bis jetzt zur Verwen dung gekommen sind, nicht mehr das Bildnis des Kaisers oder eines Bundesfürsten, keine Bezeichnung der Münzgattung oder des Geldwertes tragen dürfen. Es darf keine andere Randschrift als ein Stempelzeichen oder die Firma des Her stellers angegeben sein. Das Gesetz will hierdurch jede Ver wechselung mit den bestehenden Münzsorten vermeiden. — Der 20 jährige Glasarbeiter Carl Swoboda in Döhlen entriß abends auf der Zauckerover Straße und auf dem Wege von Döhlen nach Zauckerode zwei jungen Arbei terinnen die Handtäschchen, in denen er Geld vermutete, welche Hoffnung er aber nur zum geringen Teile erfüllt sah. In einem Falle liegt Straßenraub, im anderen nur Diebstahl vor. Es wird auf 1 Jahr 3 Monate Gefängnis erkannt. Kleine Notizen. Der neunjährige Schulknabe Roß berg in Ziegra siel in einen Bottich mit kochender Viehtränke und starb an den schweren Verbrühungen. — Früh auf Ab wege geraten sind eine Anzahl Schulknaben in Niederhaßlau, die mit Hilfe von Blechmarken die Automaten hier und in der Umgegend geplündert haben. Ein I3jähriger Schulknabe wurde dabei ertappt, er verriet seine übrigen Genoffen. — Der ledige Bürgerschullehrer Lünnemann in Anna berg hat in seiner Wohnung seine bei ihm wohnende Mutter und darauf sich selbst erschossen, Der 38 jährige Lchrer saß tot auf dem Sofa, seine Mutter lag in einem in dem selben Zimmer stehenden Belte. Auf dem Tische lag ein Brief aus dem zu ersehen war, daß gekränktes Ehrgefühl infolge einer Prozeßsache der Beweggrund zu der schrecklichen Tat sein kann. Lünnemann besuchte das Seminar in Oschatz, studierte am Leipziger Konservatorium Musik und ist dann in Annaberg als Lchrer tätig gewesen. Er ist Schöpfer meh rerer guter Musikwerke. — Die 85 Jahre alte Pfründnerin Johanna Walter stürzte, als sie einen im zweiten Stockwerke wohnhaften Be kannten besuchen wollte, so unglücklich die Treppe hinunter, daß sie einen Schävelbruch erlitt, dem sie erlag. — Der verhaftete Schutzmann Gauß hat auch an die Staatsanwaltschaft ein Schreiben gerichtet, in dem er seine Schuld eingesteht und gegen die Verhaftung seiner Brüder protestiert. — Wie aus Bückeburg gemeldet wird, hat der junge Fürst Adolf von Schaumburg-Lippe dem gesamten 7. Jäger-Bataillon 8 Tage Kasernenarrest zudiktiert, weil ihm die als Landesherrn zustehenden militärischen Ehrenbezeugungen nicht erwiesen wurden. — Der unbekannte Tote, der am 13. d. in Burkhardts dorf i. E. in einer abgebrannten Feldscheune aufgefunden wor den ist, wurde auf Grund der noch vorhandenen Kleidungs reste als der 41 Jahre alte Maurer Anton Hase aus Venus berg von seiner Frau erkannt. — Als die beim Gutsbesitzer Emil Schneider in Seifhennersdorf bedienstete ZOjähr. Dienst magd Zimmermann beim Verladen und Abfahren von Holz behilflich war, erhielt sie durch die schwankenden Enden der langen Stämme einen Schlag an den Kopf, welcher nach kurzer Zeit ihren Tod herbeisührte. Dresden. Eine aufsehenerregende Verhaftung wurde hier vorgenommen. Unter der Beschuldigung des Kreditbetrugs ist der Landgerichtsrat Dr. Schnell in Untersuchungshaft ge nommen worden. Dr. Schnell befand sich schon längere Zeit in den drückendsten Vermögensverhältnisssn, es liegt daher eine Reihe ausgekiagter Schuldforderungen gegen ihn vor. Durch aufgsnommene Darlehen war Sch. in eine Wucheraffäre ver wickelt worden. Dr. Schnell ist unverheiratet. Bevor er in den sächsischen Staatsdienst eintrat, war er bei der deutschen Botschaft in Washington als Hilfsarbeiter tätig. — Auf der Schillerstraße in Dresden versuchte die Ehe frau eines Zimmermanns auf den Vorderperron eines fahren den Straßenbahnwagens zu springen. Hierbei rutschte sie ab und geriet mit dem rechten Fuße unter die Räder. Es wurde festgestellt, daß ihr das Fußgelenk völlig zermalmt war. — Der Raubmörder Trenkler gestand nunmehr ein, den an der Familie des Juweliers Schulze in Berlin begange nen Raubmord von Anfang an geplant zu haben. — Vor der 2. Strafkammer des Landgerichts Dresden sollte sich der Handelsmann Drechsler aus Leipzig wegen Un zucht mit einem Kinde verantworten. Diese Verhandlung mußte ausfallen, da Drechsler seinem Leben freiwillig ein Ende ge macht hat. — Bon einem Blutsturz befallen wurde am Dienstag mitten im Fastnachtsrummel auf dem Schloßplatze in Dres den der 20jährigs Kontorist Max Döring und verstarb als bald. — Aus Furcht vor Strafe lötete sich in der vergangenen Nacht in einer Dresdener Gastwirtschaft, wo er übernachtete, der 61jährige Handelsmann Hermann Drechsler aus Leipzig durch Erhängen. — Die Belohnung von 3000 Mk., die auf die Ergreifung des Mörders der Familie Schulze in Berlin ausgesetzt war, ist dem Altwarenhändler Plowitz zuer kannt worden, durch dessen Umsicht der Mörder Tränkler fest genommen werden konnte. — Ein schweres Unglück trug sich in einer Altstädter Maschinenbauanstalt zu. Dort stürzte aus noch unaufgeklärter Ursache der 15jährige Arbeitsbursche Otto Klein in einen mehrere Etagen hohen Schacht hinab und blieb regungslos liegen. Er hatte schwere Schädelverletzungen und Armbrüche davongelragen. — Eingebrochen und ertrunken ist auf dem sogenannten Rittergutsteichs in Frankenhausen der 6 jährige Sohn des Schutzmannes Hering. Schon vor mehreren Jahren ereilte einen Bruder des jetzt ertrunkenen das gleiche Schicksal. — Zu dem Leichenfunde bei Meißen, wo man einen Mann, mit einem Knebel im Munde und gefesselten Händen, aus der Elbe gezogen hatte, wird berichtet, daß in dem Toten der etwa 50 Jahre alte Maschinenreifende Oehle von Meißen ermittelt wurde- Es ist nicht ausgeschlossen, daß Oehle daS Opfer eines Verbrechens geworden ist, doch fehlen alle näheren Angaben. — Der in Naundorf bei Großenhain wohnhafte, wegen Sittlichkcitsverbrechen — begangen an Schulkindern — ver haftet gewesene Schuhmachermeister Mammitz hat sich erhängt- Mammitz war gegen Kaution aus der Haft entlasten worden. — Ein Musketier eines Mainzer Infanterie - Regiments ist nach größeren Unterschlagungen und Verrat militärischer Geheimnisse geflüchtet. — In Wien fand unter großem Zeremoniell und starker Beteiligung die feierliche Einsegnung der Leiche des Grafen Aehrenthal statt. — Unterirdische Gänge hat man in Eckartsberg auf dem Grundstücke der mechanischen Papierhülsenfabrik des Herrn Alfred Hübner- Zittau aufgefunden. Zuerst stieß man auf eine unterirdische Höhle die nach einigen Tagen allerdings wieder größtenteils eingefallen war. Durch Einsinken eines Lastwagen wurde eine zweite Höhle bloßgelegt, die in einem 8 Meter langen Gange verlief, der früher jedenfalls länger gewesen zu sein scheint. Da in dieser Höhle Holzreste und durch Rauch geschwärzte Stellen wahrgenommen wurden, kann wohl darauf geschlossen werden, daß sie einst bewohnt gewesen ist. Höhlen und Gänge haben allem Anschein nach miteinander in Ver bindung gestanden. Welchem Zweck sie gedient haben, läßt sich nicht angeben. — Das internationale Friedensbüro in Bern veran staltet wegen des italienisch-türkischen Krieges eine Weltfriedens ¬ petition.— Das Dienstmädchen Frida Zimmermann, daS sich am 31, Januar von Eisenach nach Weimar begeben wollte, ist seitdem spurlos verschwunden. Man glaubt Anhaltspunkte gefunden zu haben, daß die Zimmermann einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. — Die allgemeine V 0 lksschule und dieBeamten. Unter der in Sachsen jetzt bestehenden Dreiteilung der Volks schulen in einfache, mittlere und höhere, mit der Sachsen in Deutschland übrigens so ziemlich allein steht, haben vor allem die zahlreichen Beamten aller Art zu leiden, die alljährlich im Interesse des Dienstes oder aus anderen Gründen versetzt werden. Sie müssen die Großstadt mit dem GebirgSdorf, die Mittelstadt mit einer Kleinstadt vertauschen uud überall sind die Schulverhältniffe verschieden. Kinder, die erst in die Schulen von Großstädten gingen, müssen Plötzlich die einfacheren Land schulen besuchen, für manchen Beamten müssen so erhöhte Aufwendungen für die Ausbildung seiner Kinder entstehen und manche Beamtenfamilie muß ihre Kinder vorzeitig aus dem Hauss geben und auswärts in Pension unterbringen. Beamte aber, die vom Lande in die Großstadt versetzt werden, müssen in der Regel befürchten, daß ihre aus einfachen Schulen kommenden Kinder nicht in die ihrem Alter entsprechende Klaffe der ausgebauten großstädtischen Schule eingereiht werden, sondern einfach ein Jahr zurückkommen und dann die erste Klasse nicht erreichen. Gerade die Beamtenschaft hat darum ein lebhaftes Interesse an dem Ersatz der Standesschule durch die eine größere Gleichmäßigkeit der Schulbildung sichernde allgemeine Volksschule. R — Reichstagspräsident Kaempf wurde anläßlich seines 70. Geburtstages zum Ehrendoktor der juristischen Fakultät der Berliner Universität ernannt. Kirchennachrichten von Rabenau. Sonntag, den 25. Febr. Dom. Jnvocavit. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst. Text: Jes. 58, 6—9. — Nachm. 2 Uhr Kirchen taufen. — Nachm. 3 Uhr Trauung. — Nachm. 5—7 Uhr Jünglingsverein. Konfirmanden sind dazu Ungeladen. Getauft: am 18. Febr. Susanna Margerete Zimmer, T. des Tischlers August Otto Alfred Zimmer hier. Kirchennachrichten von Somsdorf. Sonntag (Jnvocavit), 25. Februar, halb 9 Jahr Beichte und Abendmahl. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Zurückgekehrt vom Grabe unserer guten Mutter, Schwieger- und Großmutter Frau ÜWeie WiieiiML mw. ÜWtm-M geb. Baumgart sagen wir unsern lieben Nachbarn, Freunden, Ver wandten und Bekannten für den so zahlreichen Blumen schmuck, das ehrende Geleit und für das freiwillige Tragen zur letzten Ruhestätte unsern herzlichsten Dank. Dank Herrn Pfarrer Thomas für die trostreichen Worte am Grabe, sowie Herrn Kantor Hentsch für den erhebenden Gesang. Großölsa, den 19 Februar 1912. Die trauernden Hinterbliebene». MEM«E8MMWM^WWMMWSWWW^WWWSS R^si-mierts Geringe, kratlisringö, 8alrkkn>ngö, »8 L Kolimöp86,8Lure u. Pfeffergurken, Kartoffeln bei vanl Hausmädchen mit etwas Kochkenntnissen. Lohn bis 30 Mark- Kassenfrei. Ferner mehrere Ostermädchen. Nvkn, Vermittlerin. Lsd. »L-n«. AuckeryontglN°'^^LL--. kiiMer uinl »Ile luliMrleile sin^lioblt in grösster ^nscvabl 2a billigsten kreisen Ipsul VwlF, Orossvls». suLcii gerüuciiefiö MiMiniette iieUge emxüeblt IPaul NnÜvKnvN Der heutigen Nummer liegen Prospekte der Firmens Carl May, Deuben und vr. Arthur Ehr hard, Berlin bei.