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Journal. Dresdner M277- I 1S0S Mniglrch Säehsisehev Staatsanzetgev. Verordnungsblatt der Ministerien «nd der Ober- nnd Mittelbehörden. t> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung» Hoftat DoengeS in Dresden. <r Montag, 29. November Nesuaspret»: Beim Ve-uge durch die Expedition, Große Zwingerstraß« SO, sowie durch die deutschen Postanstalten S Mark vwrleljührlich. Einzelne Nummern 10 Ps. Erscheint! Wmcktag» nachmittag». — Fernsprecher: Expedition Nr. 129», Redaktion Nr. 4574. Rnkündigungen: Di« Aelle kl. Schrift der Smal gespalt. AnkündigunMSseite 20 Pf., die Zelle größerer Schrift od. deren Raum aus Smal gesp. Textseite im amtl. Teile 60 Pf., unter dem Rcdaktio ««strich (Eingesandt) 75 Pf. Preisermäßigg. auf Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme »orm. 11 Uhr. Amtlicher Teil. Bom Königlichen Finanzministerium ist die unter zeichnete Generaldirektion ermächtigt worden, am 1. De zember 1909 die Teilstrecke Löthain — Lommatzsch der schmalspurigen Neubaulinie Wilsdruff—Gärtitz dem öffentlichen Personen- und Güterverkehre zu übergeben. Der Betrieb erfolgt nach den in der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung enthaltenen Bestimmungen für Neben bahnen. Die Bahnhöfe der neuen Teilstrecke heißen: Löthain, Görna-Krögis, Mauna, Leutewitz, Käbschütz, Zöthain, Mertitz (Gabelstelle) und Lommatzsch. Der Bahnhof Mertitz (Gabelstelle) dient nur dem Personen verkehr, die übrigen Bahnhöfe auch dem Güterverkehr. Die Frachtsätze für den Güterverkehr sind im Nachtrage 1 zum Güter- und Tiertarif für die schmalspurigen Linien der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen enthalten. Auskünfte erteilen alle Güterverkehrsstellen und unser Berkehrsbureau, Dresden, Wiener Straße 411. Die Beförderungssätze für den Personenverkehr werden auf den neuen und den sonst beteiligten Stationen rechtzeitig bekanntgemacht. Die Berkehrszeiten der Züge sind aus dem Winterfahrplane 1909/10 zu entnehmen. 8262 Kgl. Gen -Dir. der Sächs. Staatseisenbahnen. Für den Regierungsbezirk Bautzen ist zum außer- -rdeutliche» ärztlichen Mitgliede de» Königlichen LandeSmedizinalkolleginm» Herr Sanitätsrat vr. Schneider in Zittau und zum Stellvertreter desselben Herr Sanitätsrat vr. Krutzsch in Schirgiswalde bei der deshalb vorgenommenen Neuwahl wiedergewählt worden. 357II yantzen, am 24. November 1909. 8258 KSnigtiche Kreishauptmannschaft. (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Inseratenteile.) Nichtamtlicher Teil. Bom Königlichen Hofe. Dresden, 29. November. Se. Majestät der König wird morgen abend 8 Uhr 31 Min. von Tarvis abreisen und über München, Hof Mittwoch, den 1. Dezember, nachmittags 4 Uhr 50 Min. nach Dresden zurückkehren. Dresden, 29. November. Ihre König!. Hoheit die Frau Prinzessin Johann Georg besuchte gestern mittag in Begleitung der Hofdame Frl. v. Schönberg- Rothschönberg den Weihnachtsbasar des Dresdner Frauen- vereinS im BereinShause. Bei Ihren Königl. Hoheiten dem Prinzen und der Frau Prinzessin Johann Georg findet heute abend 7 Uhr größere Tafel statt, zu der mit Einladungen aus gezeichnet worden sind: Der Kaiser!. Russische Minister resident Baron v. Wolff, Ihre Exzellenzen der Staat»- Minister Graf Vitzthum v. Eckstädt, General der Infanterie und Generaladjutant Sr. Majestät des Königs v. Treitschke, König!. Oberstallmeister v. Haugk, der Generaldirektor der Königl. musikalischen Kapelle und der Hoftheater, Wirkl. Geh. Rat v. Seebach, der Kommandant von Dresden Generalleutnant v. Seydlitz, ferner der Vizepräsident der Zweiten Ständekammer Geh. Hoftat Opitz, die Geh. Räte Ministerialdirektoren vr. Roscher und vr. Wähle, der Präsident der Generaldirektion der Königl. StaatS- eisenbahnen v. Kirchbach, Generalarzt und KorpSarzt des XII. (1. Königl. Sächs.) Armeekorps vr. Müller, KreiShauptmann vr. v. Oppen, Oberpostdirektor Geh. Postrat Lehmann, der Präses de- katholischen geistlichen Konsistorium» Plewka, Oberst und Abterlung-chef im Kriegsministerium v. Seydewitz, die Geh. Hofräte Prof. Prell und Kuehl, Seh. Okonomierat vr. v. Wächter, Major und Flügeladjutant Sr. Majestät de- Königs Frhr. ». Können-, Landesältester Graf und Edler Herr zur Lippe-Biesterfeld-Weißenfeld, Regierungsrat vr. Lippert, Bürgermeister und stellvertretender Sekretär der Zweiten Ständekammer vr. Rath-Burgstädt, Prof. vr. v. Schubert- Golden» und Pfarre» Kummer-Burkh«d»walde. Dresse«, 29. November. Im Auftrage »Ihrer Köuigl. Hoheit der Prinzessin Mathilde wohnte testen» mittag 12 Uhr da- Hofftäulein v. Schönberg- Rothschvnberg der Eröffnung de» vom Dresdner Fmm n- . serei» Veranstaltern Weihnachtsbasar» im Verein»- Mitteilungen an» der öffentliche« Verwaltung. - Der StaatSminister Graf Vitzthum v. Eckstädt ist von Berlin, wo er an einer Sitzung de» BundesratS- au»schusseS für die auswärtigen Angelegenheiten teil genommen hat, hierher zurückgekehrt. - Bei den Staatseisenbahnen sind im Monat Juli 8 727 056 Personen und 2 897 514 t Güter be fördert worden. Bon der Gesamteinnahme von 14 826 572 M. entfallen 5 839063 M. auf den Personen- und 8 987 509 M. auf den Güterverkehr. Gegenüber der Einnahme im Monat Juli 1908 ergibt die» eine Mehr einnahme von 916162 M. Die Gesamteinnahme vom Januar bis mit Juli beträgt 87 620 368 M., das sind gegenüber dem gleichen Zeiträume des Vorjahres 3 259132 M. mehr. ZeitungSschau. In ihrer gestrigen Nummer schreibt die „Nord deutsche Allgemeine Zeitung" zu der morgen er folgenden Reichstagseröffnung: Nur wenige Tage noch trennen uns vom Beginn der neuen Reichstagssession, die, wie in der politischen Presse anerkannt wird, der sachgemäßen und durch andere gesetzgeberische Materien so wenig wie möglich eingeengte« Beratung de» Reichshaushalt-, etat» günstiger al» sonst werden dürste. Der verhältnismäßig frühe Zeitpunkt de» Osterfeste» im Jahre 1910 legt« e» ohnehin nahe, dem Hause für di« wichtigste der laufenden Arbeiten, deren parlamentarischer Umfang sich, wie die Erfahrung lehrt, niemal» -um vor««» odschätzen läßt, tunlichst freie Bahn -u gewähren. Daß e» a« sonst notwendigen Borlagen — wir erinnern hier zu nächst lediglich an solche, die unsere Handelsbeziehungen zu aus wärtigen Staaten betreffen — daneben nicht fehlen wird, ist ja auch selbstverständlich. Im ganzen genommen liegt es jedoch diesmal den Parteien ob, sich mit der positiven Bewältigung einer normalen Aufgabe zu befassen. Wir zweifeln nicht, und glauben «» auch aus dem derzeitigen Stande der öffentlichen Diskussion zu ersehen, daß der Deutsche Reichstag die zweite Session seine, Legislaturperiod« so zu gestalten bestrebt sein wird, wie e» d«r gedeihlichen Weiterentwickelnug unserer Angelegen heiten und zugleich ihrer heutigen Lag, entspricht. Deutsches Reich. Vom Kaiserliche« Hofe. Pleß, 28. November. Die gestrigen zwei eingestellten Jagden in einem Flächenumkreis von 60 b» waren einigermaßen durch da- Wetter beeinträchtigt. Um 1 Uhr wurde im Kaiserzelte das Frühstück eingenommen. Um H3 Uhr war Streckenlegung; sie ergab für Se. Majestät den Kaiser: zwei Wisente, ein Bierzehnender und ein Zwölfender, sowie acht Sauen. Se. Majestät fuhr um ^4 Uhr im Automobil nach dem Schloß, woselbst 8 Uhr abend- der Tee zu 28 Gedecken eingenommen wurde. Dabei konzertierte die Waldenburg - Pleßsche Kapelle. Heute vormittag 10 Uhr fand Gotte-dienst statt, zu dem der Kaiser Sich zu Fuß begab. Er wurde am Portal von der Geistlichkeit, an der Spitze der Superintendent Noweck, begrüßt. Um 1 Uhr fand Gabelfrühstück statt, zu dem die Geistlichkeit beider Konfessionen geladen war. Nachmittag- erfolgte die Abfahrt nach dem Jagdschloß Prornitz. Abend- 8 Uhr findet daselbst Diner statt, bei dem da» Trompeterkorps der Gleiwitzer Ulanen kon zertiert. Festmahl beim Reichskanzler. Berlin, 29. November. Bei dem Reichskanzler «nd Frau v. Bethmann Hollweg fand gestern abend ein Festmahl statt, zu dem Einladungen ergangen waren an den Königl. bayerischen Borsitzenden im Ministerrate StaatSminister Frhrn. v. Podewils-Dürniz, den Königl. sächsischen StaätSminister Grafen Vitzthum v. Eckstädt, den Königl. württembergischen Präsidenten de» StaatSministeriums StaatSminister vr. v. Weizsäcker, den Großherzo^ich badischen Minister Frhrn. Marschall v. Bieberstein, den Großherzoglich mecklenburg-schwerinschen Staatsminister Grafen v. Bassewitz-Levetzow, den Königl. bayerischen Gesandten Grafen v. Lerchenfeld - Köfering, den Königl. sächsischen Gesandten Frhrn. v. Salza und Lichtenau, den König!, württembergischen Ge sandte« Frhrn. Barnbüler v. und zu Hemmingen, den Großherzoglich mecklenburgischen Gesandten Frhrn. v. Brandenstein, den Großherzoglich badischen Geschäftsträger Ministerialdirektor vr. Nieser, die König!. StaatSminister v. Tirpitz, Frhr. v. Rheinbaben, Delbrück, v. Moltke, v. Trott su Solz und v. Heertngen, die Staatssekretäre Fchr. v. Schoen und vr. LiSeo, die UnterstaatSfekretäre Stemrich und Wahnschasfe und den Oberleutnant Grafen v. Hohenthal. Fördern«- gemeinnütziger RechtsauskunftsstLen durch das «eich. Der Verband der deutschen gemeinnützigen und unparteiischen Rechtsauskunftsstellen verfolgt bekanntlich den Zweck, den minderbemittelten Bevölkerungskreisen eine unentgeltliche Rechtsberatung zuteil werden zu lassen. Seine segensreiche Tätigkeit ist auch bereit» dadurch an erkannt worden, daß ihm von einzelnen Bundesregierungen jährliche Beihilfen bewilligt worden sind. Da diese aber im Vereine mit den bescheidenen Mitgliederbeiträgen nicht zur Deckung der Kosten au-reichen, die besonders dadurch entstehen, daß die Vertretung Versicherter in ihren Rentenangelegenheiten vor dem Reichsversicherungs amte immer mehr in Anspruch genommen wird, will auch da» Reich den Verband in Zukunft durch einen jähr lichen Zuschuß unterstützen, weil seine Bestrebungen den Angehörigen aller Bundesstaaten zugute kommen. Der Verband tauscht die im Geschäftsbereiche der einzelnen Rechtsauskunftsstellen gesammelten Erfahrungen im gegenseitigen Berkehre auS und macht das gesamte Material seinen Mitgliedern zugänglich. Er hält regelmäßig wiederkehrende Übungskurse für Leiter und Angestellte der Auskunftsstellen ab. Für eine gemein same ständige Vertretung aller dem Verbände angehörigen Stellen vor dem Reichsversicherungsamte ist Sorge getragen. Der Verband ist ferner bestrebt, die Gründung neuer Rechtsauskunftsstellen anzuregen und zu fördern, und er unterhält zu diesem Zweck mit gleichartigen und ähnlichen Bestrebungen Beziehungen. (Deutsche Tageszeitung.) Ha«delSinspektione«. Ein alter Wunsch der kaufmännischen Angestellten in Industrie und Handel geht dahin, daß nach dem Borbilde der Gewerbeinspektoren von der Regierung besondere Handelsinspektoren angestellt werden möchten, die über die Durchführung der Schutzbestimmungen für die kauf männischen Angestellten wachen sollen. Es handelt sich dabei hauptsächlich um die Bestimmungen der Gewerbe ordnung in den 88 150b ff und 139off über die Sonn tagsruhe, den Ladenschluß, die Mindestruhezeit und die Mittagspause, ferner um den Bundesratsbeschluß über die Einrichtung von Sitzgelegenheit für die Angestellten in offenen Verkaufsstellen. Der Reichstag schenkte den Bestrebungen Gehör, indem er beschloß, die Petitionen um Errichtung von Handelsinspektionen dem Reichskanzler zur Berücksichtigung zu überweisen. Der BundeSrat stimmte jedoch dem Beschlusse des Reichstag» nicht zu. Neuerdings hat sich der Deutsche Verband kaufmännischer Vereine in der Angelegenheit an das Reichsamt de» Innern ge wandt. Den Kernpunkt der Eingabe de» Verbands bildete di« Behauptung, daß au» allen Zweigen de» Handelsgewerbe» fort dauernd Beschwerden und Klagen laut wurden über die mangel, hafte Au-sübrung, zum Teil sogar gänzliche Außerachtlassung der Schuhbeftimmungen durch die Prinzipale. Diese Behauptung ließ eine Untersuchung der tatsächlichen Verhältnisse dringend notwendig erscheinen. Nachdem im Reichsamt de» Innern festgepellt war, daß dort Material über die Durchführung der Schuhbeftimmungen für die Handelsangestellten nickt vorlag, wandte fick der Deutsche Hantzelstag an di« Handelskammern mit dem Ersuchen, bei den Polizei- behvrden rc. Erkundigungen über Art und Zahl etwaiger Be schwerden der Angestellten und über ihre Beobachtungen über da» Einhalten der Schutzbestimmungen einzuziehen. Auf die Um- frage de» Deutschen Handelstags haben sich bisher 69 Handels kammern geäußert. Das Ergebnis ist kur-folgendes: 22 Handels kammern berichten, daß in den dortigen Bezirken Mißstände über haupt nicht beobachtet worden sind, 28 weitere Kammern, daß sich Mißstände nur in ganz unerheblichem Umfange gezeigt hätten. Vereinzelte Befchwerden und Anzeigen über mangelhafte Durch führung oder Nichtbeachtung der Schuhbeftimmungen für die Handelsangestellten haben 13 Kammern festgestellt. Nur 6 Kammern berichten über Anzeigen und Beschwerden in etwa» größerem Umfang. Häufige Anzeigen und Beschwerden sind lediglich im Ortspolizeibezirk Berlin eingelaufen. Eine Prüfung der Äuße rungen im einzelnen läßt erkennen, daß nach den Angaben de« Polizeibehörden außer den Beschwerden aber Mißstände, die fest gestellt und zur Bestrafung der Prinzipale geführt haben, viele Anzeigen in denunziatorischer Absicht erstattet worden sind, meisten» von früheren Angestellten. Die „Köln. Ztg." bemerkt dazu: Diese» Ergebni» läßt schon jetzt den Schluß gerechtfertigt erscheinen, daß ein Bedürfnis für die Errichtung von Handelsinspektionen nicht vorliegt, und daß die Wirksamkeit der Polizeibehörden auf diesem Gebiete völlig ausreickt Unverkennbar widerlegt da» Ergebni« de« Umfrag« auch die scharfe Behauptung de» Verbandes de» kaufmännischen Vereine Gute Nachrichten a«O Kiautfcho«. Seit Beendigung de» russisch-japanischen Kriege» hatte in ganz Ostasien der Handel unter einem all gemeinem Druck zu leiden, der sich infolge der nord amerikanischen Krisis vom Herbst 1904 verschärfte. Auch Kiautschou wurde davon in Mitleidenschaft gesogen, ««d man glaubte dort, bessere Zeiten nicht sobald erwarten zu dürfen. Inzwischen ist eine angenehme und erfreuliche Enttäuschung eingetreten. Wie der »Deutschen Kolonial- zeitung" von gut unterrichteter Seite au» Tsingtau mit- getellt wird, habe« nach den Ermittelungen de» Seezoll- direktor» Ohlwet daftlbst die Zolleinnahmen für da» letzte