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Erscheint täglich nachm. mH «uSnahme der E,n». und Festtage, l > ... Unabhängiges Tageblatt kur Wahrheit, becbt u. freibeit. Inserate werde» die Ngesl'allene Peliizcile vder deren Raum uitt I!» Pf. berechnet, bei trUederlwIung bedittlinider Ribnll. Pnchdrulterci, tttrdattivn und tvrslt,äsl>?s>rlle i Tredde«, Pillniner Ltraste 1:t — FernibrecherNun s :>!r >:W>. g- r Deutsche Cisenbahnpolitik. Die Eröffnung der neuen Rheinbrücke bei Mainz gab dem hessischen Staatsminister Rothe Gelegeilheit, zu betonen, daß dieses imposante Werk nur durch die preußisch- hessische Eisenbahngemeinschaft zustande gekommen sei. In den 0 Jahren, in welchen er an der Spitze des hessischen Staatsmesens stehe, sei ihm niemals ein Zweifel gekommen, dah der darüber abgeschlossene Staatsvertrag Hessen zum Glück und Segen gereiche. Der preußische Eisenbahnminister Budde, der aus diesem Anlaß in den erblichen Adelsstand erhoben worden ist, bezeichnete die Brücke als einen „neuen Sprößling der schönen Ehe der preußisch-hessischen Eisen bahngemeinschaft und sprach sodann die Hoffnung ans, daß die preußisch - hessische Eisenbahngemeinschaft bald einen weiteren Sprößling erhalten werde in dem Umbau des Bahnhofes in Darmstadt. Er erinnerte sodann daran, daß das Deutsche Reich für den heute begrüßten Sprößling ein ansehnliches Patengeschenk gegeben habe, daß sic ein Denkmal der deutschen Einheit und Stärke geschaffen habe. Diese beiderseitigen Versicherungen werden besonders in Sachsen bei manchen den Wunsch aufkommen lassen, daß unsere Bahnen doch auch an die preußischen Staats bahnen angeschlossen seien und das nur wegen der Rentabilität der Obligationen. Man wird vielleicht mit Neid auf das kleine Hessen blicken, dessen Bahnen so glücklich sind, mit Preußen eine Art Vernunftehe eingegangen zu sein; aus Liebe hat Preußen noch nie eine solche Allianz geschlossen. Der preußische Eisenbahnminister allerdings wird in seinem Heimatlande keine Opposition erfahren, weil er das Lob der „schönen Ehe" gesungen hat; doch anders dürfte es dem Redner des hessischen Staatsministeriums gehen. Weite Kreise des hessischen Volkes sind nämlich mit der „schönen Ehe" recht unzufrieden; sie hat zwar dem hessischen Staat ein hübsche Morgengabe gebracht, die jedes Jahr für seinen Etat sehr angenehm ist; aber man hat in eben denselben Kreisen auch die gutbegründete Ansicht, daß diese Morgengabe doch zu teuer erkauft werden mußte. Die Selbständigkeit der hessischen Eisenbahnen ist dahin; in Berlin wird allein entschieden, was den hessischen Eisen bahnen noch frommt. Der hessische Landtag, der früher in diesen Sachen durchaus selbständig war, darf jetzt nur noch bittweise sich dein neugeadelten Herrn v. Budde nähern. Bereits sind auch im hessischen Landtage heftige Klagen über die Nichterfüllung mancher berechtigten Wünsche er folgt; namentlich die lokalen Forderungen derselben ohne jedes Echo in Berlin, und man muß bedenken, wie gerade die Erfüllung von Lokalwünschen für die Bevölkerung so viel ausmacht. Die Errichtung einer Haltestelle, die Schaffung einer kleinen Nebenbahn nsiv. sind es, die der Eisenbahnverwaltung die Shmpathie des Volkes einbringen; aber hierin hat es die „schöne Ehe" sehr fehlen lassen. Gewiß hat sie ein großartiges und bewunderungs würdiges Werk in der neuen Rheinbrücke erstellt; aber Hessen hat nicht allzuviel von derselben; in den Reden selbst ist wiederholt betont worden, daß die neue Brücke eine Hauptbedeutung im Falle eines Krieges erhalten werde. Das scheint uns auch der Fall zu sein. Wenn sie also jetzt so übereifrig gepriesen wird, darf die andere Seite doch auch nicht ganz vergessen werden. Die einzelstaatlichen Eisenbahnverwaltnngen müssen ihre volle Selbständigkeit aufrecht erhalten können. Bei Beratung des NeichseisenbahnamtSetats wurde das klar und deutlich gefordert. Der Zentrumsabgeordnete Gröber stellte zur Wahrung der Selbständigkeit die Forderung auf, daß die unlauteren Konlnrrenzbestrebnngen unter den ein zelnen Verwaltungen endlich einmal anfznhören haben, und daß die deutschen Bahnen wie „ein einheitliches Netz" zu verwalten seien. Der ganze Reichstag schloß sich in einer Resolution diesem Wunsche an. Damals wurde versichert, daß die einzelnen Verwaltungen bereits das nötige ein- geleitet haben, es fanden auch Konferenzen statt. Seither hat man nichts mehr gehört. Um nun die Sache nicht einschlafen zu lassen, wollen und müssen ivir an dieses Zu sagen erinnern. Wie steht es mit den Verhandlungen? Sie sind zmn Abschluß gelaugt; mit oder ohne Erfolg? Ist der Weg für eine wirklich deutsche Eisenbahn- Politik offen? Diese Fragen drängen sich angesichts der Mainzer Festlichkeiten förmlich aus. Reichstag. o. Berlin. bst. Sitzung am >'i. Mai t!»04. Der Reichstag konnte heute endlich die zweite Lesung des Etats zu Ende führen und lebhaftes Bravo, selbst das verbotene Händeklatschen folgte dein Satze des Präsidenten: „Damit ist die zweite Lesung des Reichs- Haushaltes beendigt!" Heute gab es zuvor noch sehr leb hafte Debatten; die Budgetkoimnission hat die Zuschnß- anleihe von »0.5 Millionen ganz beseitigt, indem sie die Einnahmen teils höher cinstellte, teils an den Ausgaben strich und den verbleibenden Nest von 17 Millionen den Bundesstaaten in der Form höherer Matriknlarbeiträge nuflud. Gegen das letztere mm sprachen sich neben dem Staatssekretär Frhr. v. Stengel, die Vertreter von Bahern, Württemberg, Baden und Sachsen der Reihe nach sehr entschieden aus; aber es nützte nichts. Selbst die Reden der Konservativen gingen ans das Schlußlied: „Immer zahlen muß der Sachse!" Sie wollten die Bundesstaaten strafen, weil sie im Bundesrate nicht entschieden genug ans Kündigung der Handelsverträge hingewirkt haben, was höhere Neichseinnahmeu herbeigeführt hätte. Ter freisinnige Gothein versuchte die Haltung des Bnndesrates zu recht fertigen, kam aber dabei stark unter die Näder. Morgen beginnt die Beratung des Gesetzes über die Entschädigung unschuldig Verhafteter. Beim Kapitel „Zu sch nf;a u le i he" bemerlt Berichterstatter Speck (Ztr.), daß der Etat nun zum dritte» Riale vorschlage, den Fehlbetrag im ordentlichen Etat mit ön Millionen durch Zuschuß anleihe zu decken. Tie Bedeuten hiergegen wurden schon früher vorgetragen. Die Einzelslaaten erklärten, nicht mehr als 24 Mil lioncn ungedeckte McNrikiilarbeilräge ausbringen zu können. Staatssekretär Frhr. v. Stengel: Der'Beschlnß der Budget- kommissio» ist ein höchst folgenschwerer, man wollte mit der höheren Belastung der Einzelstaaten eine Pression auf diese ausüben be züglich des Zolltarifs. Aber die Bundesstaaten können in dieser Beziehung gar nichts tun. Dann lehnte man die Z»sehnßanleihe aus prinzipiellen Gründen ab: aber wir sind in einer ganz exzep tionellen Lage und diese rechtfertige exzeptionelle Mittel, wie die Zuschußanleihe eines ist. Tie 17 Millionen sind entstanden durch die Gewährung von Kriegsbeihilfcn. Die Fahrt geht aus die Zer störung der föderative» Grundlage des Reiches. Bapr. B. R.-B. von Burkhardt: Meine Regierung hält den Beschluß der Bndgetkommission für unheilvoll. Eine Steige ruug des Reichsgedankens wird hierdurch nicht herbeigeführt. Würtl. Bevollin. von Schneider bekämpft den Antrag der Budgetkommisnon gleichfalls, ebenso der badische Bundcsratsdevoll mächligte von Scherer und der sächsische von Paulsen. I>r. Baasche (Rail.) bittet, vorläufig an dem Beschlüsse der Kommission festzuhallen. Tie Zuschußanleihe ist gegen die Verfassung. (Sehr richtig!, Tic Gehälter der Beamten in den kleineren Staaten sind niedriger als die in Preußen und sollen er höht werden: aber eine Zuschußanleihe darf nicht aufgenommen werden. — Graf Schwerin (Kons. : Tie verbündeten Regie rungen tragen allein die Schuld an dem Fehlbetrag: hätten sie früher auf die Handelsverträge hingewirkl, dann hätten wir jetzt höhere Einnahinen. Staatssekretär Frhr. von Stengel: Es liegt auch im drin gendslen Fnieresse der Reichsfinanzen, daß der neue Zolltarif mög lichst bald in Kraft tritt. Gothein (Fr. B.): Blei ne politischen Freunde stimmen für den Kommissionsanlrag, weil Znschußanlcihen gegen die Verfassung sind. Dann geht er lange auf die Handelsverträge ein. — von Kardorff (Rpl.s: Von dein Blühe» der Landwirtschaft hängt das Wohl Deutschlands ab: aber große -chiifsrhcder und Börsenleuie haben Einfluß bei Rcichsämlern und henimen die Kündigung unserer Handelsverträge. iRnse: Namen nennen!) Wenn wir bis zur drille» Lesnng nicht genau wissen, wann diese eimrill, bleiben wir bei den Malrikularbeiträgen. — Ga mp (Rpl.i und Gothein (Fr. V.) streiten sich noch des längere» darum, wer Obstruktion getrieben hat. Tie Kommission wurde endlich angenommen und damit die Zuschußanleihe gestrichen. Ter Reu des Etats wurde ohne Teballe angenommen. Nächste Sitzung morgen I Uhr: Ent schädigung unschuldig Verhafteter. Politische Rmrdscharr. Deutschland. — Die Frühjahrsreisen des Kaisers beginnen nächster Tage mit einem kurzen Besuch ans der Wartburg; von dort fährt er zur gräflich v. Goertzschen Familie nach Schlitz > Oberhessen > und darauf zmn Fürsten Mar Egon zn Fürslenberg nach Donaneschingen. Dort wird der Kaiser die Kaiserin erwarten und mit dieser gemeinsam über Slraßönrg nach Schloß Urville reisen. Während des Auf enthalts in Urville werden die Majestäten an der Ein weihnng der neuen evangelischen Kirche zn Metz und der Enthüllung des Kaiser Wilhelm Denkmals in St. Johann- Saarbrücken teilnehmen. Die Rückkehr des Kaiserpaares von dort nach Potsdam soll in der Frühe des Pfingst sonntags erfolgen. Am 27. d. M. wird der Kaiser in Danzig dem Stapellanfe des Linienschiffes „FI" beiwohnen. Der Schlußsatz der kaiserlichen Rede zn Karlsruhe hat eine gewisse Unruhe in Deutschland hervorgernfen; sie betonte die eventuelle Notwendigkeit, „in die Weltpolitik cinzngreifen". Da Wilhelm II. unmittelbar vorher von den Siegen bei Wörth und Seda» gesprochen halte, so nimmt man allgemein an, daß dieser Satz ans Frankreich zielte. Auch bei der feierlichen Eröffnung der neuen Rhein brücke bei Mainz, eines bewunderungswürdigen Kunstwerkes, sprach der Preußische Eisenbahnminister wiederholt von dem Werte dieser Brücke für den Fall eines Krieges. Es in wahr, daß die begeisterte Ausnahme ihres Präsidenten in Italien die Franzosen etwas übermütig gemacht hat. Aber das begründet diese Worte nicht genügend; was geht denn hinter den Kulissen vor? Der Schriftwechsel zur Vorbereitung von Handcls- vertragsverhandluiigen zwischen dem Demichen Reiche und . Oesterreich Ungarn ist beendet. Es läßt sich, der ,.Südd. ^ Reichskorrespondenz" znsolge, zwar nicht genau übersehen, j wie viel Zeit die beiderseitige Prüfung der nunmehr als j Grundlage für die mündlichen Verhandlungen ansgetanichten > umfangreichen Vorschläge in Anspruch nehmen wird, doch Aer ht. Augustinus und die „glänzenden -Laster der Keiden". In seiner am 1». Oktober 1000 in der Aula der Universität Berlin gehaltenen Rektoratsrede „Sokrates und die alte Kirche" urteilte Professor Harnack über den heil. Augustinus, daß er die Schuld trage, wenn die Kirche dem Heidentum nicht mehr gerecht geworden sei. Es hieß in dem Vortrag, der im Jahre 1001 in Gießen im Druck hcrausgcgcben wurde: „Doch — den letzten Schritt hat erst Augustin getan, und zwar durch seine furchtbare Theorie, daß alle Tugenden der Heiden nur glänzende Laster gewesen seien. Erst diese Lehre taucht alles in dunkle Nacht, was das Altertum Er habenes und Großes hervorgebracht hat." (2. 20.» Gegen dieses Operieren mit Augustin trat zuerst der Protestantische Professor Walther-Rostock ans in einer Be sprechung des Vortrages (Evang.-lnther. Kirchenzeitnng 1002 Nr. K und 9) mit der Bemerkung, daß ein Aus spruch Augustins, die Tugenden der Heiden seien glänzende Laster gewesen, wörtlich nicht nachznweisen sei. Hierauf replizierte Harnack: „Mein Vortrag beschränkt sich .... ans die Schrift steller der ersten drei Jahrhunderte, aber ein Ausblick ans Augustin durfte am Schluffe nicht fehlen, nicht auf den ganzen Augustin .... wohl aber auf seine Theorie von der Sünde, die, konsequent durchgeführt, alle vorchristliche Religion und Sittlichkeit entwerten muß und entwertet hat. Daß der Spruch von den Tugenden der Heiden als glän- zenden Lastern wörtlich bei Augustin nicht nachgewiesen ist. war mir bekannt; daß er eine treffliche Formel für den augustinischen Gedanken ist. wird kein Verständiger leugnen." (Theol. Literatnrzeitung. 1002, Nr. 7, S. 210.) Jeder Verständige sieht, daß Harnack den Wortlaut fahren läßt, aber den Satz dem Sinne nach als augnstinisch fcfthält. An diesem Punkte griff Tenifle ein ivgl. Luther und Luthertum I S. OGjsf., und wies nach, daß der Satz, der allerdings eine „furchtbare Theorie" bedeutet und damit eine „furchtbare" Anklage gegen Angnsiinns enhäll, nicht bloß nicht bei Angnstin nachweisbar ist, sondern auch Augustins Gedanken nicht richtig wiedergibl. Zunächst zeigt er, daß das deutsche WoO „Laster" weit mehr besagt, als das lateinische viiiii,,,; dann führt er ans: ,,Das bekannte Wort Augustins, daß .der Heiden Tugenden m>!o,oii<Iu viiiu (glänzende .Laster'> seien', kommt nicht bloß nicht in deck von den genannten von protestan tischen Autoren zitierten Fundorten, sondern im ganzen Angnstin nicht vor. Die erwähnten Gelehrten verfehlen sich in mehrfacher Weise: Für s erste kommt bei Angnstin nie der Ausdruck Z>Ioi>«Ii<Iu. vitiu vor; dann gebraucht er nie. ohne Erklärung, eine so allgemeine Phrase, wie: »min-x virtnlcm smmuxn'um mint viiiu. denn so wäre der Satz mehr als mißverständlich, ja falsch. Der hl. Angnstin er klärt jedesmal, wie er es meine, d. h. wie der Satz zn verstehen sei, indem er ihn imimr als Konsequenz ans seiner früheren Darstellung folgen läßt. Angnstin's Ge danke ist jedesmal, daß eine anscheinend tugendhafte Hand lung nicht wahrhaft tugendhaft sei, wenn ihr Zweck nicht gut, nicht Gott ist, wenn sie vielmehr, sei es ans böser Absicht, sei cs ans Selbstgefälligkeit, oder um des Ehrgeizes und eitler Ehre willen, verrichtet wird. Da in ein inner licher Mangel, so schön auch, äußerlich betrachtet, die Hand- lnng aussieht. Sie ist nur scheinbar tugendhaft, sie in befleckt, mithin ein vitium" <S. Od>»>. Es ist klar, daß damit die „furchtbare Theorie", welche AngnstinnS ansgestellt haben soll, das „Furchtbare" voll- ständig verliert. Denisle bemerkt daher ans Seite XXX über die Verteidigung Harnacks gegen Walther: „Wenn eS ihm bekannt war. warum gebrauchte er den Ausdruck als angnsiinisch? Eitle Ansrede! Wie wenig Verständnis Harnack auch jetzt noch hierhin besitze, beweist, daß er den Spruch als treffliche Formel für den angnstinische" Hauptgedanken ei kennt und noch immer das deutsche Wort „Laster" mit dem angnninischen viiffim identifiziert (gleich- stell! i." Harnack spielt darob den Entrüsteten in seiner Be sprechung des Dennleschen Buches ( Llwol. Lileralnrztg. 10»l Nr. 27» S. 00«>>, von der er setzt wohl selbst zur Erkennt nis gekommen, daß sie einer jämmerlichen Entgleisung gleichkommt, weil Tenifle ihm Lüge vorgeworff'n hätte. TenisleS Art der Polemik ist nicht nach unserem Geschmack. Wir sind der Ansicht, Deniile hätte der Anssage Harnacks Glauben schenken sollen. Seine Anklage gegen dielen bleibt so schwer genug. Denn was Tenifle in der Streitfrage um Angnsiinns Harnack vorwirft, in Unkenntnis des großen Kirchenlehrers in einer nicht eben nebensächlichen Sache; eine Anklage gegen den Verjaiser einer dreibändigen Dogmen- geichichre, in welcher Angnstin als Vorläufer Luthers bezw. lechenr als Vollender Augustins dargestelll wird, wie sie für denen wissenschaftliches Anieben nicht gefährlicher sein kann. Da nutzt es niclns. wie Harnack es jetzt belieb: Tbeol. Lileralnrztg. Iw>t N,. 7 ^ 212«. hinter die reck» be- gneme Erkläinng sich zn verschanzen, mit einem Manne, der muff der Lüge beschuldigt, bin ich 'eilig. Das siebt einer Flucht vor unbequemen Erörterungen recht ähnlich. Warum widerlegt Harnack Deni'Ies Darstellung von Augustins Lehren nicht? Das wäre doch erst ein voller Triumph Harnacks und eine Blamage für den Dominikaner. So bleiln der Eindruck, daß Harnacks wissenschaftliches Am'eben einen reckst starken Stoß ei litten bat. wenn er nickst Dennles Ausstellungen widerlegt, daß er Angnstin eine Lebre unter schiebt. die dieser nie vertreten bat Da diese angebliche „furchtbare Tbeorie" Augustins von gewissen modernen Etlnkern zn reckst bosbasten An klagen gegen das Ebristenlum lind die christliche Sitten - lebre ansgelchlackstel wird gewinnt Denisles Nachweis ein weit größeres Jntereff'e. als ein bloßer Gelehrtenstreit.