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Die Demokraten lehnen den Bürgerblock ab der die Erwägung diese Auffassung Eiue Auslegung -es demokratische» di« erweiterte« Regierung Schwierig ¬ alen darüber tommen, geführt, für eine auSgeht, leiten bereiten würde, wen» di« Außenpolitik unter der K««zlerschaft «ar; fich ans derselben Linie wie bisher bewege« sollte Kalls die Re giernug ohne Demokrat«» Zustandekommen sollte, werden, wie da» Blatt hervorhebl, die beide« b««okrattjchc» Mi» st«r Vr. Seßler nnd ve. Hamm nach ihren gestrigen ausdrücklichen Er- Närnnqea in der Araktio» vom Amte znrücktreten. Gesamtheit fest und geschlossen mit de« Tentschnattonale» geht, «ad «an konnte von Zentrnmsseite auch heute »ur immer wieder HSren, daß du» nach der g«»»e» Lage der Liug« a»»g,schlosse» erscheint. »« steht als» fest, baß eine solche Regierung bet be, ersten entscheidenden «elegenhett z» galt kommen würde. Den» e» kommt noch hinzu, baß die Wirtschaft-Partei, die ja auch mitgezählt wirb, sich ,be»fall» nicht anf Gedeih und verderb mit den Dentschnatwnalen »er- binden wird unb kann, «ber weiter. In einer solche» Regier»»« würden, auch darüber wird man sich tm Z,»tr»« klar werben müsse«, drei Ze»tr»«s«t»ister einer kam- palte« «ajsritüt von sieben Mi nistern der Denlschnationtile» und Bollsparteil«» gegenüberstehe». Will die Zenkumspartei wirklich so weit gehen, will sie um der schönen Augen ihres rechten Flügel« willen in eine Regierung eintreten, in der sie, anstatt wie bisher in ausschlaggebender Stell« zu stehen, n»r «tue machtlos« Posttto« ein- nimmt? chcst Gc- wlcr abcu lasse cs-tz. Mr srzc- ith.a der und Uld* wie die Be- das auf ZentrumSfraktio« stellte der Kanzler iu Übereinstimmung mit ve« Partei führern fest, datz er weitere Verhandlungen mit den KrakttonSführern über die Erweiterung der Regierung für aussichtslos halte. Tie Regierung behält fich ihre Entscheidung vor. maßgtbend, daß die Demokrat«« nicht beabsichtigen, in eine grundsätzliche Opposition zur kommenden Regier»«« zu treten, vielmehr in den meisten sachliche« Fragen, vor allem in der Außenpolitik, »ine vürgerdlockregiernng nnterstützen würde«! . r>- !n,iab>> lcrium a der en. — richtet, > ftr. nkchen scuden i dem fischen iiir I»Il- rverbe- gegen- mni- g in Güter >ns«r!e- Ilichen irse» ht z«. richte», mit üngs- -u da- idcS lfts- dis zsall ^ci- vcr- sible äre. bei, der mn- ksam W,e dock Beschlusses. Berli«, 1«. Oktober. Das „Berliaer Dazrblatt* brto»t hexte, daß Demokratische Partei einer nach rechts wird das Zentrum nicht herum, wir habe« dazu bereit» gestern aas- daß die geringe Mehrheit, die man solche Regierung ausrechnet, davon daß das Zentrum in seiner 1924. . 'es,. >-:bO, >. iest. nup,„. h) uu Groß. Nest. ioggcu- , vind irnstrntz tr hs- eite -V.Il aß, mst der vaß gc- ag- bat. :csc cus ern. ) c- le- die lieb »cue diesen Eindruck verstärken. Man steht vor der Tatsache, daß Vie bisher in Regierung und Politik führende Partei sich einer eigenen Entscheidung enthält und sie einer anderen Partei zuschiebt, bestenfalls, um durch deren Entschluß die Kraft zu einem eigenen Entschluß zu finden, der durch die innenpolitische Gesanitlage doch von vornherein gegeben sein sollte. Aber wie wird nun die weitere Entwick- luug sein? Rach dem neuen Beschluß der Demokrat«« wird sie b«i der entscheidenden Frage anlangrn, ob da» Zentrum eiue Regierung de» sogenannte« klei nen RechtSblock» an» Deutschnationale«, Deutscher Volkspartei und Zentrum mitmachen will, oder nicht. Um die ««tscheidung Neue Hoffnungen der Deutsch- nationalen. Ein kleiner RechtSblock? Berli», 1k. Oktober. Mehrere Blätter glaube», daß trotz beS gestrigen Fraktionsbrschlnsse» der Demokraten noch nicht da» letzte Wort in der Frage der RegierungSkrweiterung nach rechts ge- sprachen worden sei. Die „Deutsche DageS- zeilung" trilt mit, daß die Deutschnatio- na len für heute früh 9 Uhr 3» Min., also vor der Besprechung de» Reichskanzler« mit den Parteiführern, z«m Reichskanzler gebeten worden sind. — Wie der „Lolalanzetger- erfährt, rechnet man in rechtsstehenden politischc» »reisen mit der Wahrscheinlichkeit, daß Zentrum, Deutsche «olk-partei nnd Deutsch nationale auch ohne akttve Detlnahme der Demokraten eine Soalitio« schließe». Für des sse„. tatt, .-rks- chen rage und Po» vo» igcn tiert. olgt. fall» fie wider Erwarte« der Reichstag dazu zwiugt. Entspreche»« ihren bisherige« Beschlüsse« vermag die Kraktio« ei«e einseitige Erweiterung der Regierang nach rechts nicht mit ihrer Ver antwortung zu decken." Dieser Beschlug wurde eine Viertelstunde nach seiner Bekanntgabe vurch folgende Veröffentlichung der demokratischen Fraktion kommentiert: „Gegenüber verschiedenen Deutungsversuchen der demokratischen Entschließung wird von demokratischer Leite darauf hingewiesen, datz der Wortlaut der Entschlietzung nicht zu der Annahme berechtige, datz die Demokraten sich schlietzlich doch «och an einer nach rechts erweiterten Regierung beteilige« und ihre Minister darin lassen würden. Auch der Reichswehrminister Getzler hat erklärt, da»: er dann auch aus der Regierung ausscheidcn würde. Im übrigen wird die demokratische Fraktion, wie wir hören, einer neuen Regierung keine Opposition auf jeden Kall ansagen, sondern erst ihre Zusammensetzung und ihr Programm abwarte». Bon demokratischer Leite wird auch bemängelt, datz die Absicht bestehen sott, eventuell den Reichstag aufzulöse«, ohne erst eine Plenarsitzung anzuberaumen. Man hält es für durchaus not wendig, datz die Regierung auf jede« Kall erst vor den Reichstag tritt, der dann zu entscheiden habe." Die Entscheidung über die Regierungskrise liegt nnnmehr beim Zentrum. Dessen Haltung ist noch «ngewitz m»d wird davon abhängig sein, wie das „Kommentar" der Demokraten zu de«te« ist. WaS NUN? Scharfe demokratische Kritik an der Taktik des Zentrums. Berlin, 15. Oktober. Das demckralijche „Berliner Tageblatt Unklare Lage. Die sozialdemokratische Auffassung. Berlin, 1b. Oktober. Der „Sozialdemokratische Parlamentsdienst" schreibt: Eine endgültige Entscheidung über den Bürgerblock oder die Auflösung des Reichs tag» ist noch nicht gefallen und damit kann der Bürgerblock vorläufig noch nicht als erledigt gelten. Gewiß haben die Demokraten am Mittwoch «inen Beschluß gefaßt, der in seinem Wortlaut dem entspricht, was die Demo- traten im Land« von ihrer Fraktion schon seit mehr als acht Tagen erwartet haben. Di« Ent- schließung lehnt «ine einseitig« Emveit«rung der Regierung nach recht» ab. «ber kaum war der demokratische Beschluß bekannt, al» er auch bereits durch einen Kommentar einer Revision unterzogen wurde. Die Demokraten ließe» erklären, daß sie zwar ihre jetzigen Minister au« einer Regie rung, die durch Deutschnationale erweitert ist, zurückziehen werden und auch Hnr Seßler sein Amt für diesen Fall niederzul«ge« gedenkt, aber sie versicherten gleichzeitig, daß sie einer neue» Regierung kein« Opposition auf jeden Fall ««sagen würden. Als republika nische Partei hätte« di« Demokrat«« aber die Fest bleiben! Entschlietzung ver Berliner Demo- traten. Berlin, 1S. Oktober. Der Bornand ves Bezirsverbandes Berlin der Teutschen oemokr atischen Partei nah», am Tienstag abend folgende k«t- schließung mit allen gegen eine Stimme an: „Der Gebaute des Bürgerblock» ist i«ue>- ««d außcnpolitifch nicht tragbar, weil 1. eine Regierung mit deutsch- nationaler Beteilig»«« gerade,» eine« syste matische« Abba« von Demokratie n«d Republik bedeuten würde, weil 2. die Durchführung der anf Jahrzehnte den Angel punkt deutscher Wirtschaft und Politik bilden den Dawesgesetze eine Regierung er fordert, die das Bertraueu auch der lints stehenden Masse« besitzt, u«d well 2. das Auslaad eiue Bürgerdlockregierung mit Recht als beginueude Rückkehr der mouarchiftischenReaktio« anseheu würde. Der Borstaud des «ezirtsverdaudeS ver wirft daher den Bürgerblock als Grundlage der Regierungsbildung ganz e»1- jchiede», spricht der Fraktion das Bertraueu ans und fordert sie anf, i« ihrer bisherigen Halt,»« fest zu bleib««.* Ter Aonstitt im Nechtsausschust. Die erste Reichstagsvollsitzung sott entscheide«. Berlin, 15. Oktober. Ter Rumpf des Rechtsausschusses des Reichs- razes, de» nur noch aus Sozialdemokraten und Kommunisten besteht, hielt gestern nachmittag unter dem Borsitz des kommunistischen Abz. Katz wiede rum eme Sitzung ab. Zunächst verlas der Bor sitzende einen an ihn gerichteten Brief des Reichstag Sp räsidenten Wallraf mit fol gendem Wortlaut: „Mit Beziehung ans di« im Protokoll der Ltynug vom 14. Oktober 1924 des Rechtsaus- schnsses ntthaltenen Augab«« «ach« ich «r- gebenst darans a»fmerk>a«, daß ich etwaige» Beschlüssen des Ausschüsse», solange dieser »ach z 2 Abs. 2 der «efchäftsord»»»- beschl»ß- »«fähig ist, ei»e g«jchSitsord»»»gs«äßige Folge nicht ,» geben »ermag* Sowohl der Vorsitzende wie d e Abgg. Löbe (Soz.), vr. Herzfeld (Komm.), Frau Pfülf (Soz.) und Saenger (Soz.) legte nun in län geren, teilweise juristischen Ausführungen dar, daß die Auffassung des Relchstagspräsi- deuten eine absolut irrige sei. Nach der Äe- schreibt: „In allen poetischen Lagern ist, nicht weiter betont zu werden braucht, Überzeugung allgemein, daß der zweite schlug des Zentrums von gestern fraglos Ungewöhnlichste darstellt, was man parlamentarischen Gebiete bisher erlebt hat. Was man an Einzelheiten darüber hört, kann nur Pflicht gehabt, unter allen Umständen einen Be- schluß zu fassen, der sich klar und eindeutig für die Republik ausspricht und der, soweit e» möglich ist, den deutschnationalen Monarchisten einen Zutritt zur Reichsregierung verwehrt. Die Zentrumsfraktion hat ebenfalls keine klare Entscheidung gefällt und die wiederholt angesetzte« Frakttonssitzungen lediglich zu dem Zweck vertagt, die notw endige Klarheit zu ver zögern. Sie wird am Donnerstag erneut zu- srmmentreten. jedenfalls haben die letzten Tage wiederum gezeigt, daß de, jetzige Reichst«, zu keiner klaren Entscheidung fähig ist und daß e» ihm zukommt, gewaltsan zu sterben. ES scheint, daß sich auch Reichskanzler Marx, der Gegner de» Bürgerblock« ist, zu dieser Auffassung durchgerungen hat. Al« verantworllicher Leiter de- deutsch» Starttschiffe» hat er jetzt di« Pflicht, von sich au» Klarheit zu schaffe«. Er «uß im Interesse d«» Reiche» den Mut ausbringen, entweder bei dem Reich«- viäsidenten «ine» Antrag auf Auflösung be« jetzige» Reichstag» et »zureicht n, oder wem» er diese Kög. lichkeit, klare «erhältmsst zu schaffen, «r Augen- blick noch »icht fü, gegeben hält, mit seinem Ka binett und dem alten Programm vor de« Reich«, tag treten und di« Bertrauen«frog« stell«». Es kann iebt »»r das ei»« oder ander« gebe»." Keine weiteren Verhandlungen! Bertin, 16. Oktober. Der Reichskanzler empfing heute mittag die KraktionSführer KoalitionSparteien. Rach Bekanntgabe des Beschlusses der schäftsordnung sei der Ausschuß nur dann be- schlußunfähig, wenn seine Beschluß- fähigkeit angezweifelt werde, übrigens seien nachweisbar im Plenum eine ganze Menge von Beschlüssen gefaßt worden, die nach der jetzt bekundeten Auffassung des ReichStagspräsidente» formell rechtsungültige Beschlüsse wären, da die Mehrheit der ReichstagSmitglieder bei der Beschluß- fassung nicht im Saale anwesend war. ES sei abex gang und gäbe gewesen, daß solche Beschlusse ihr Readsirg als rechtswirksam betrachtet wurden, so- fern eben die Beschlußfähigkeit des Reichstags nicht angezweifelt worden war. Bon verschiedener Seit» wurde auf da« Grundlegende eines «ustrqgs dieser Sonprkte bingewiesen. Das rechtliche Mo ment sei in Vies«, Sach« mindesten» so wichtig wie das demonstrative. ES sei doch ganz umnSg. lich, daß in den Ausschüssen für di« Geschäft«. Vor der Entscheidung des Zentrums. Berli n, 16. Oktober. Die Demokratische Kraktion hat am Mittwoch „mit übergrotzer Mehr- heil" folgende Entschlietzung gefatzt: „Die Demokratische Krattion hält daranfest, datz die gegenwärtige Krise ohne Grun d heraufbeschwore« ist und schwerwiegende Gründe der Autzenpolitik ei« Beibehalten der jetzigen Regierung erfordert. Die Regierung hat die Pflicht, sich vom Reichstag die Zu. stimmung für die Kortführung der bisherigen «utzen- und Dresden, Donnerstag, 16. Oktober Nr. 242 1924 Zeitweise Nebenblätter: Landtags-Beilage, Berkaujslifte von Holzpflanzen auf den Staatsforstrevieren. Berantwortlich für die Redaktion: I. v.: OSkar Edel in Dresden SächsischeSlaalZzeilung Skaatsan^eiger für den Zreiftaat Sachsen Erscheint Werktag» nachmittag» mit dem Datum de» Erscheinung»»«-«». Bezug»pret»: Monatlich S Mark. Einzelne Nummern 15 Pf. Fernsprecher: Seschäft»stelle Nr. 21295 — Schriftleitung Nr. 14574. Postscheckkonto Dre-drn Nr. L48S. — Stadtgirokonto Dresden Nr. 140. Ankündigungen: Die 32 mm breite Bnmdzeile oder deren Raum 30 Ps, die 66 mm breite Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 60 Pf., unter Ein gesandt 90 Pf. Ermäßigung auf Geschästsanzeigen, Familiennachrichten u. Stellen gesuche. — Schluß der Annahme vormittag- 10 Uhr.