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Wie das j a p a n i s ch e O b e r k o m m a n d o bckanut- gibt, hasten die japanischen Truppen in diesem Naum den Tschnmafln'; überschritlen. Sie setzen ihren Vormarsch in westlicher Richtung aus die Bahnlinie Peiping—Hankan fort. Eine andere japanische Abteilung hat Niutotschen, 20 Kilometer südlich von Kuan, erstürmt und verfolgt die chinesischen Truppen, die sich nach Südwesten znrückzichcu. Javanische Militärflugzeuge haben über den Stellungen der irregulären chinesischen Verbände Flugblätter abge- worsen, in denen sie aufgcfordcrt werden, sich ans die Südseite des Paiiangtiensecs im Zentrum der Hopei- Provinz zurückzuziehcn, da di<? japanischen Truppen nur die chinesische Zentralarmee, nicht aber die irregulären Truppen bekämpften. Die bei Fangschan, 50 Kilometer südwestlich von Peiping, operierenden japanischen Trup pen haben den Tientzcschanberg im Nordwesten von Fang schan, der von den Chinesen hartnäckig verteidigt wurde, nach erbittertem Kampf im Sturm genommen. Die japa nische Einkrcisnngsbewegung um Tschotschau (an der Bahnlinie Peiping—Hankau, etwa 50 Kilometer südwest lich von Peiping» ist zum Abschluß gekommen. Den Ja panern soll cs bei der Durchbruchsschlacht an der Bahn linie Peiping—.Hankan in der Nähe von Tschautschau ge lungen sein, eine chinesische Armee zu umzingeln und von allen rückwärtigen Verbindungslinien abzuschneidcn. Zurückweichen der chinesischen Truppen auch an der Schanghaifront An der S ch a n g h a i f r o u t hält der japanische Druck im Loticnabschnitt an. Die chinesischen Truppen Weichen langsam auf Liutschiahang südlich von Lösten zu rück. Der Ort Kiangwan im Norden von Schanghai wird immer noch von einzelnen chinesischen Widerstandsnestern gehalten, die von japanischen Marinelandungstruppen an gegriffen werden. Im Pntungbczirk setzerk die Chinesen ihre Artillericangriffe auf das japanische Generalkonsulat nnd die japanischen Kriegsschiffe auf dem Huangpu fort. Bombenstasscln der japanischen Marinclnftwaffe haben die dortigen chinesischen Artilleriestellungen, die gut im Bambusdickicht gegen Fliegersicht gedeckt sind, bombardiert. Die chinesischen Streitkräfte unternahmen nachts vom Stadtviertel Tschapei aus den Versuch, in die japanischen Stellungen im Hongkiubezirk einzudringen. Ter Angriff, der auf einer drei Kilometer breiten Front vorgetragcn wurde, hatte offenbar das Ziel, bis zu den Hafenanlagcn am Huangpnfluß vorzustoßen, um weitere japanische Truppenlandungen zu verhindern. Der Vorstoß der Chi nesen scheiterte jedoch im Maschincngcwehrfeucr der japa nischen Marinelandungstruppen. Japanische Truppen aus Aorrnosa in Südchina gelandet Das Hauptquartier der Formosagarnison macht Mitteilung von der erfolgreichen Landung japani scher Truppenteile aus Formosa an der chinesischen Küste. Obgleich aus der Meldung nicht hervorgeht, wo die Trup penlandung erfolgte, läßt sich erkennen, daß sie entweder in Fukien oder im Norden der Provinz Kwantung statt fand. Bei der Landung stießen die japanischen Truppen auf chinesischen Widerstand, der jedoch nach kurzem Kampf überwunden wurde. Japanische Mariireflngzeuge haben wieder Luftangriffe auf Kanton und Schckluug sowie auf das Halbwegs zwischen Kanton und Hongkong gelegene Bocca-Tigris-Fort unternommen. Der Siegeszug der Zayaner Beim japanischen Oberkommando in Tientsin treffen stündlich Siegesmeldungen von allen Kampfabschnitten ein. Die unendlich weit ausgedehnte, von der Grenze der Inneren Mongolei bis südlich von Tientsin reichend» japanische Angriffsfront befindet sich in unaufhaltsamer stürmischer Vorwärtsbewegung in südwestlicher Richtung. Die Japanier standen am Donnerstagabend in der Mitte der Angrisfssront bei Tschukoutschen, fünfzig Kilometer südlich von Lianghsiang, dem Hauptquartier der angret- senden japanischen Streitkräfte. Der rechte Flügel der japanischen Armee ist über Knangling, 5l» Kilometer süd westlich von Kalgan hinaus vorgedrungen, während sich der linke Flügel etwa 30 Kilometer südlich von Matschang befindet. Das japanische Oberkommando meldet, daß in den Munitionsdepots von Talung eine halbe Million Patro nen, 500 Handgranaten und 500 schwere Minen gesun den wurden. Die chinesischen Truppen ziehen sich auf der ganzen Front mit großer Eile zurück, was die führende chinesische Zeitung „Takungpao" in Nanking zu einem leidenschaft lichen Appell an die Nation veranlaßt. Gleichzeitig über schüttet das Blatt die Führung der 29. Armee mit schwer sten Vorwürfen. llWWNm MMOMM ZANG WrZU der Men unter Norden und Brennen Nach dein nationalspa nischen Heeres bericht haben die nationalen Truppen ihren Vormarsch auf Gijon von Osten und Süden her trotz schwieriger Wester- und Geländeverhältnisse fortgesetzt. Im Süden wurde P o l a d e G o r d o n an der Straße nach Pajares eingenommen. Das nächste Ziel ist Pajares, der Mittel punkt eines der reichsten Bergbangcbicte Spaniens, von dem die nationalen Truppen nur noch zwölf Kilometer trennen. Die Noten haben vor ihrem Rückzug die hinter ihnen liegenden Dörfer verbrannt und zerstört. Pola de Gordon ist den nationalen Truppen als Trümmerhaufen in die Hände gefallen. Mit dem Einzug der nationalen Truppen sind dort wieder normale Verhältnisse eingekehrt. Die politischen Sowjetkommissare haben unter den nationalen Geiseln und Gefangenen ein wahres Blutbad angerichtet. Im Abschnitt Valdcscalcra an der Aragonienfront haben die nationalen Truppen einen roten Angriff abgewiesen nnd dem Feind im Gegenangriff Verluste in Höhe von SOO Toten zugefügt. Der nationale Heeresbericht bestätigt ferner den Zu sammenbruch der roten Bergstcllungen an der Südgrenze der Provinz Asturien nach der Provinz Leon zu. Die nationalen Truppen haben den Baragaberg und einen an deren, t384 Meter hohen Gipfel besetzt. Der siegreiche Vor- harsch jm Osten der Asturienfront hat zur Einnahme eines .Bergmassivs zwei Kilometer östlich von Penas Blancas, des Bergmassivs Cares im Nordwesten von Mier, und einiger Bergdörfer geführt. Der Vormarsch geht weiter. Motorisierte Sprengwtonnen -er Roten Der »erüchiigte Oberbolschewist TomaS, der kürz lich erklärte, die nationalen Truppen würden in Astu rien nur noch Trümmerhaufen vorfinden, macht seine Ankündigung wahr. TomaS hat zwei motorisierte SPrc ii g a b t c i l u n g c n znsammengcstellt, die mit den nötigen Werkzeugen, Sprengstoffen usw. versehen sind und von einem Frontabschnitt zum anderen fahren, um ganze Dörfer, Brücken, Straßen usw. vor der Räumung durch die Noten in die Luft zu sprenge». Tomas hat sämtliche Thnamitvorräte in Asturien beschlagnahmen lassen und ausschließlich sür diese ver brecherischen Zwecke bestimmt. Seuischer Relortfiug über den Atlantik In 14)4 Stunden von den Azoren nach Ne?v ?)ork DaS Hochfecpostflugzeug „Ha. 139 Nordwin d" der Deutschen Lufthansa, das Mittwoch morgen 7.10 Uhr deut scher Zeit vom Flugstützpunkt „Friesenland" vor Horta auf den Azoren zum Fluge «ach New Bork gestartet worden war, traf bereits abends um 21.45 Uhr in Port Washington ein. Das unter Fühping von Flugkapitän Diele, Flugkapitän Rodig, Flugmaschinistenfunker Roescl und Flugzeugsunkcr Stein stehende Flugzeug konnte die 3850 Kilometer lauge Strecke in einer Gcsamtflugzeit von 14 Stunden und 35 Minuten bewältigen. Die „Ha. l39" erreichte also auf diesem Flug eine durchschnittliche Reisegeschwindigkeit von 275 K i l o m e t e r tn der Stunde und unterbot damit die bis her von deutschen Flugzeugen und Maschinen anderer Na tionen auf dieser Strecke erreichten Flugzeiten beträchtlich. Diese Leistung ist um so bemerkenswerter, als es sich bei der „Ha. 139* um eine Neukonstruktion der Hamburger Flugzeugwerke handelt, die eigens für den Ntlantikdienst der Deutschen Lufthansa geschaffen wurde und mit Junkers-Schwerölmotoren ausgerüstet ist. Warum sowatenbunv? Wenn im Herbst nach den Manövcrn der Soldat, der zwei Jahre unter den Waffen seine vaterländische Dienst pflicht erfüllt hat. ehrenvoll zur Entlassung ans dem Heeresdienst kommt nnd das Gewehr wieder mit dem Handwerkszeug seiner bürgerlichen Arbeit vertauscht, ist er nur zur Reserve beurlaubt. Er b l e i b t S o l d a t. Und wenn er seine Dienstzeit im richtigen Geiste verbracht Hal, so bleibt er Soldar im Denken und Fühlen bis an sein Lebensende. Die Entlassung ans dem Heercsvcrbande im Herbst, die für Hunderllausende die Rückkehr ins bürgerliche Leben bedeutet, darf für den einzelnen »ich, zn einer völligen Loslösung vom innerlichen Soldatenbernse werden. Wer Soldat gewesen ist, hängt an der kameradschaftlichen Brüderlichkeit dieser Zeit. Er hat den menschlichen Wert dieser in Glück und Unglück treu zueinander hauenden Verbundenheit an sich selbst erfahren, die in Kriegszeiten sich znm größten und alle Schrecken nud alle Freuden einer wilden Zeit überragenden Erlebnis zn steigern pflegt. Nichts liegt also näher, als daß der frisch gebackene Nescrvemann nach Kameraden, nach kameradschaftlichem Verkehr Umschau hält. Dieser Sammelpunkt der gedien ten Soldaten der neuen deutschen Wehrmacht ist der S o l d a t e n b n n d. Seine Gliederungen, die Kamerad schaften, bestehen überall, fast an jedem Ort, nnd stehe» allen in Ehren entlassenen ehemaligen Hecresangchörigen offen. Der Beitrag ist gering, die Möglichkeit aber, sich auch weiterhin als Soldat zn betätigen in Ernst und Scherz, sein militärisches Wissen und Können zu verbrei tern nnd zu vertiefen nud iu echter Kameradschaft Freund; fürs Leben zu finden, ist sehr groß! Der Soldatenbnnd ist im Einvernehmen mit dem Führer und Reichskanzler als Oberstem Befehlshaber der Wehrmacht ans Befehl des Neichskricgsministers v. Blom berg Ende 1935 ins Leben gerufen worden. Die ihm ge stellte Aufgabe ist die „Vcreiuigung der aus dem Heer aus- scheidenden Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften im Geiste soldatischer Kameradschaft*. Mit der Pflege dieser Kameradschaft verbindet der Soldatenbund weiter die militärische Fortbildung der Kameraden, er feiert aber auch mit ihnen die großen Fest- und Erinnerungstage der Nation und des Heeres. Ein kurzer Blick auf das reguläre Arbeitsprogramm einer Kameradschaft mag zeigen, was der Soldatenbnnd dem ehemaligen Soldaten an Anregung nnd Unterhaltung z» bieten pflegt. Der Dienstplan siebt im allgemeinen vor: Mindestens einmal im Monat Appell, verbunden mit Unterricht; einmal im Monat Schießen, Kleinkaliberschießen genau nach den Richtlinien des Heeres, aber in freiem, ost mit hübschen Erinnerungs- Preisen ausgeloblem Wettbewerb; ferner Kartcnlesen, Ge- ländebesprechnngen, Stellung kleiner taktischer Uebnngs- ausgaben, Sandkasten n. dgl. Einmal im Jahr dann Teil nahme an einer größeren Ucbung der Slandorttruppe oder Fahrt ins Mauövcrgclände unter der Führung aktiver Wehrmachtossizicre. Das ist ein vielseitiges, an Anregungen reiches Ar beitsprogramm. Selbstverständlich kommt daneben der der kameradschaftlichen Erholung nnd Verständigung gewidmete Teil an gemütlichen Zusammenkünften nnd festlichen Veranstaltungen nicht zu kurz. Aber der alle Soldat, der auch im Zivilauzug Soldat aus innerstem Be dürfnis bleiben will, wendet seine ganze Liebe und sein vollstes Augenmerk vor allem dem dienstlichen Teil des Kameradschaslslcbens zn. Hier finden seine besonderen soldatischen Interessen, die während seiner Dienstzeit sich natürlich den großen dienstlichen Aufgaben nnterznordnen hatten, bereiNvilligst jede Förderung. Die Organisation des S o l d a t e n b n n d c s ist nun so anfgebaut, da?; zusammcnblcibt, was znsammen- gehört. Nicht ricsenhaile Verbände sind das Ziel, wo keiner den anderen kennt, sondern kleinere Kameradschaf ten, die möglichst nur die Angehörigen des gleichen Truppenteils umfassen. Das sind die Truppen- k a m e r a d s ch a f t e n, die das Ideal einer wirklich kameradschasllichen Vereinigung darstellen nnd die im Bunde bald überwiegen dürften. Nur an kleineren Orten, wo nicht genügend Angehörige des gleichen Truppenteils vorhanden sind, werden Soldate nkameradschaf- ten ausgestellt, die aus Angehörigen aller Waffengattun gen bestehen. Von ihnen können, sobald eine bestimmte Waffe so viel Mitglieder ausznweisen hat, daß sich vis Gründung einer besonderen Kameradschaft lohnt, Waffenkameradschaftcn abgezweigt werden. Der wahrhaft kameradschaftliche Geist kann in diesen Truppenkameradschaslen, die von den früheren Angehöri gen etwa eines Regiments und später, wenn auch deren Zahl zu groß wird, eines Baiaillons oder gar einer Kom panie dieses Regiments gebildet werden, leichter und nach haltiger gepflegt werden als in bnnt zusammengesetzten großen Verbänden. Auch das Mittnn des einzelnen Kameraden bei der Arbeit seiner Kameraden ist gründ licher, interessierter und vor allen Dingen stetiger, wenn er weiß, daß es auch ans ihn ankommt und er nicht in einer unübersehbaren Gefolas^a?» verkcbwindet. Kn den Newe, ren Kameiaoichaslcn hat jeder Mann seinen Wert nno seinen Platz; das wird jeder rasch feststellen. Dadurch wird aber auch die Freude an der gemeinsamen kamerad schaftlichen Arbeit gewaltig erhöht. Der Soldatenbnnd ist eine rein militärische Oraanisaiion. Mit Politik befaßt er sich nicht. Mitglied