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Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Glauchau, des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. Druck und Verlag vou I. Nuhr Nachfolger Dr. Alban Frisch. Verantwortlich für die Schriftleitnng Dr. Erich Frisch, fin «Äe Anzeigen Otto Koch — — Anzeiger für HstzenOein-Ernftthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Ger-dorf, HerrnAdMA Bernsdorf, RÜSdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Reichenbach, Langenchursdorf, Lallen berg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wiistenbrand, Griina, Mittelbar, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleiha und Rüssdorf. Erschein! jeden Werktag abend« für den folgenden Tag. Bezugspreis frei in» Haus virrtrl- jährlich it.2ö Mb., nionallich t.7b Mk. Durch dir Post bei Abholung aus dem Postamte virrkel- lährlich 14 2S WK., monatlich 4.7b Mg., frei ins Hau» vierteljährlich lb.1L Wk., monatlich b.0K Wk. ULr dir Lückgabr unverlangt ringrsandtrr Hchrififtückr wird keine Verbindlichkeit übernommen. Geschäftsstelle: Schulstratze Dr 3t. Briefe und Telegramme an da» Amtsblatt Hohenstein-Ernstthal. -" ' " ' r ' . "»7 Fernsprecher Ar. 11. Bankkonto: Lhemniher Bankverein, Lhemnch. Postschrck-Lonlo: Lrtprig «S4S4. Der Nnzetgenprets beträgt in den obengenannten Vrkrn für dir sechsgespallrne Sorpu»^L> 7S psg., auswärts 7b pfg., im Lrklamrtril 2.00 Hfg. Bei nirhrmaligcm Abdruck larifmSsttgxi Lachlatz. Lnreigenaufgabe durch Fernsprecher schließt jede» »rschwerdrrrcht au». lwangswriser Eintreibung der Anrrigrngrbührrn durch Llage oder im Lonkursfalle gelangt dm volle Betrag unter Wegfall der bei sofortiger Befahrung bewilligten Abfüge in Anrrchnx-rz Nr. 222 Donnerstag, 23. September 1920 70. Jahrg. Die Amauzkrisis. * Alte offiziösen Beschwichtigungsversuche können darüber nicht hinweglauschen, dass es mit unserer ginanzwirtschast im Reiche wie in den Einzelstaatm nicht sc weiter gehen kamt. Jeder Minister reicht unbekümmert um das Ganze seine Fsrderungen bei dein Säckelgewaltigen ein und die,er soll dann Geld schaffen. Geld hat er aber reines und so wird Papier gesaust, das die Reichsdruckerei mit bunten Farben bedruckt, aus denen lOOO, 100, 50 usw. möglichst grell her- vvrleuchten. Dieses bedruckte bunte Papier wird nun als Geld ausgegoben, um nach Kürze zer lumpt und zerrissen an seine Ursprunatziitelle zu- rückzutebren. Und Pann wird neues gedruckt und der Kreislauf kann wieder beginnen. Ein solches, aller gestmden Volkswirtschaft hohnsprechendes Ee- balren kann natürlich nm eine Zeit dauern und die Zeit dreier Wirtschaft ist anscheinend jetzt ab- aelau'en. Und da zerbrechen sich nun unsere Finanzkünstler die roten Köpfe, wie sie etwas neues erdenken können, ohne daran zu gehen, das Uebel an der Wurzel zu fassen, an der Wur zel, di« sie wohl kennen, die sie aber nicht an- kühren wollen. Aber wir werden nicht eher ae- mnden, bis nicht das ganze Elftem gelinder: wird und mit fester Hand in das wirtschaftliche Ge füge von heute gegriffen wird. Da aber niemand dazu den Mut hat, so wird mit verkehrten Mass nahmen fortgewurstelt, bis eines Tages der völ lige Zusammenbruch da ist, den weder Reichsnot- opser noch Zwangsanleibe auibalten können. Ein fester Plan? Ueoer das, was werden soll, verbreitet sich eine Meldung aus Berlin vom Mittwoch wie folgt: Nachdem bereits gestern innerhalb der Regie rung eine Besprechung stattgefunden hat, die sich mit den Rücktrittsabsichten des Finanzministers Dr. Wirth befasste, wird die heute nachmittag stattfiuöenpe R e i ch s l a b i n e t t tz s i tz ung sich mit - dem ganzen Konflikt der Finan z- fragen beschäftigen. Die Forderungen der Be amten rind Angestellten der Verkehrsresscrts stehen bei dem Meinungsaustausch nicht mehr in erster Linie.^ Die Fratze der Einstufung jener Beamten wird vielmehr im Zusammenhang mit der ge samten Finanzlage des Reiches erörtert werden. Lem Anschein nach Hal sich innerhalb' des Kabinetts jetzt die Ansicht Bahn gebrochen, dass das planlose Draufloswirts chas- t c u nicht mehr so weilebgehen kann Dem Finanzm nisterium nahestehende Kreise wissen von einem festen Plan des Reichsfinanz- ml n i st e r s zu sprechen, der die Gesundung der Reirbsfinanzen herbeiführen soll Auch von den übrigen Kabinettsmugl ckdern wird auf eine Festlegung der Grundsätze für die Finanzpolitik des Reiches Wert gelegt, zumal im Zusammen hänge mit den Verhandlungen in Brüssel, die beute und morgen gleichfalls das Kabinett ein gehend beschäftigen dürften. Wieweit aus diesen Beratungen nun wirklich ein fester Ftnanzplan heranskommen wird, lässt sich noch nicht adsehen. Man wird gut tun, seine Erwartungen nicht zu hoch zu spannen. Weiter wird von ,.im allgemeinen gut unter richteter" Sei!:« zu dem Finanzkoftstikt geschrieben: Sicherem Vernehmen nach hat das Verblei ben des Reichsfinanzministers Dr. W irlh im Amte viel Wahrscheinlichkeit für sich. Die An nahme wäre verfehlt, als wenn Amtsmüdigreit den Minister zu seinem Entschluss bestimmt hätte. Er glaubte nur, durch kein anderes Mittel als durch sein Nücktriblsgesuch seiner Uebcrzeugung ausreichenden Nachdruck verleihen zu können, dass die Finanzlage des Reiches nennenswerte Er höhungen der Etats der einzelnen Ressorts keines falls mehr verträgt. Das Eemch ist daher al- Demonstration, aber als eine recht wirksame Demonstration gegenüber den beteiligten Ressorts anzusehen Anscheinend haben sich die Gegensätze bereits vor der e r st e n Kabilnettsbtzriatung wieder ausgeglichen und Veränderungen des Kabinetts erübrigen sich wahrscheinlich deshalb zu nächst, aber die Krise ist ltztent. Sollten fick, zum Beispiel di? be.eiligten Ressortminister ihren Be amten gegenüber so weit festgelegt haben, dass es für sie kein Zurück mehr gäbe, so ul es keinesfalls sicher, ob das Kabinett später hieraus die Folgerungen ziehen wird, das Rüütrittsge- s.uch gerade des Finanzministers anzunehmen. Da die Ressort'orderungen die Frage der finan ziellen Deckung erneut auftzerollt haben, so wird sich das Kabinett auch mit den neuen steuer- polnischen Entwürfen zu befassen haoen. Die Ent scheidung hierüber wibü aber unabhängig von der Frage, ob die Ressortsorderungen als ge rechtfertigt anzusehen sind oder nicht, getroffen werden. Das deutsche Voll hat mit deni Kom- men der schon viel erörterten Zwangs an leihe in jedem Fallezu rechn'en, da die Reichsbank jede steuerpolitische Massnahme, die eine baldige Verringerung der schwebenden Schuld des Reiches zur Folge hat, mit Nach druck versolgen muss. Das Reichsfinanzministc- lium hat sich deshalb auch jetzt zur Ausnahme der Vorarbeiten für die Auslage der Zwangsan- leihe entschlossen, und es ist anzunehmen, dass uichi zuletzt auf Veranlassung der Reichsbank ein wescnt ich beschleunigtes Tempo in der Bearbei tung eintriti. Immerhin kann vor Jahresende mil der Auflage der Zwanglsanleihe kaum ge rechnet werden. Gegenüber den vielen in die Oeffentlichkeit gelangten beunruhigenden Gerüchten über die Art der Anleihe kann auf Grund zu verlässiger Information «ungeteilt werden, dass die Zwangsanleisse von den beteiligten Stellen nicht als eine neue Belastung neben den« Reichsnot- opser, sondern im wesentlichen nur als ein Vor wegnehmen desselben gedacht ist, so dass die Anleihe auf das Notopfer a n g e- rechnet wird. Die Reichsbank glaubt, durch die Anleiheoperation schneller in den Besitz der nötigen Summen zu gelungen, während die be reits auf Grund des Notopfergesetzes abgabe pflichtigen, aber zumeist nicht flüssigen Beträge spärlich und langsamer eingehen würden, wenn sich die Finanzleitung auf das bisher für die Er- asfung des Notopfers vorgesehene Verfahren beschränken würde. Der Reichehaushalt für 1920,21. Am nächsten Montag beginnen, wie wir bören, im Reichshaushaltsetat die Beratungen über den R e i ch s h a u s h a l 1 für 1 9 2 0, die etwa vierzehn Tage dauern werden. Bis Ende Novemoer dieses Jahres sind die Aus gaben bereits wie man weiss, durch den soge- nonnlen Noktat geregelt. Nach Erledigung des Reichs Haus Halles für 1920 wird sich der Reich s- rat mit dem Reichshaushalt für 1921 zu be schäftigen Haden, den man, wenn es irgend-gebt, bis zum 1. April 1921 parlamentarisch erledigen wiu. Der Reichshaushaa für 1921 gewährt ein e>schreckendes Bild. Für 1919 beliefen sich die Ausgaben aus 17 Milliarden, für 1920 werden sie die Höhe von 30 Milliarden erreichen. Für eilten grossen Teil dieser Ausgaben ist Deckung nicht vorhanden. Der Ausgleich zwischen den Ausgaben und Einnahmen dieses Haushalts planes wird ein ach dadurch erzielt, dass verschie dene Einnabmen willkürlich, unbekümmert dar- um, ob auf sie zu rechnen ist oder nicht, höher auaesetzt worden sind. Sachkundige Männer baden an diesem Verfahren bereits schärfst: Kri tik geübt. H ^IDie Flrggenaffäre vor Gericht. Vor der Strafkammer des Landgerichts i Vc'.lin wurde gestern gogen den 2ljährigen Rol r- cger Paul K r zcminsti verhandelt, der am la. Juli die französische Fahne vom Dache der französischen Botschaft am Pariser Platz entfernt hat. Der Angeklagte erklärte, er Mbe ficb übe» das ausserordentlich belausfm^ Benehmen französischer Offiziere und Zivilisten uregt, dn mit ihren Damen vom Balkon der Botschaft aus der au: dem Platz versammelten Menge Höhnische Bemerkungen zugerufen hätten. In der Menge sei eine sehr erregte Stimmung entstanden Der Angeklagte besliikt, dass er für eine Tal Geld erhalten habe oder zu der Tat an- zestifte: worden sei. Mehrere Zeugen sagten ähnlich aus. Der Staatsanwalt beantrag:« neun Monate Gefängnis. Das Urteil gegen Krzeminski lautete auf 5 0 0 Mark Gcldstrase. Der Angeklagte hat, wie in der Urteilsbegründung ansaeführt und nicht aus eigennützigen Mr ti- oen gehandelt, auch «richt um das Dent'che Reich in politische Verlegenheiten zu bringen, sondern m höchster Erregung. Das Publikum sei durch das Verhalten der Franzosen sebr gereizt worden. Neuregelung der Arbeitszeit. Die deutsche Reichsregierung bereitet, wie du Telegr.-JnWrmatrcn meldet, gegenwärtig vier Gesetzesvorlagen von sozialpolitisch einschneiden de: Bedeutung vor, und zwar 1. die N e u- regelung der Arbeitszeit, 2. d ie Zu sammenfassung der Arbeitsvermittlung in Lan- des-Arbensvermittlungsämtern, 3. die Schlich- tuncsordnung und 4. das GebäudeMbgabe- steuergesetz. Wo bleibt -er Staatsanwalt? Die Ammendorfier Papierfab rik A.-G in Radewell bei Hallx erzielt seit Jahren riesige Gewinne. So schlägt jetzt die Verwaltung für 1919-20 die Verteilung einer Dividende von 60 Pro z. vor. Im Vorjahre gelangten 40 Proz. Dividende und 20 Proz. Sondervergütung, im ganzen also eben falls 60 Prcz., zur AusictMung Findet sich kein Staatsanwali, der sich die Bilanz dieses Unternehmens einmal daraufhin ansieht, wie die Riesengewinne erzielt worden sind? ... : > Die Diktatur der radikalen Eisenbahner. Der Betriebsrat der Berliner Eifenbahnwerk stätte hat in einer gestrigen Entschliessung sich für ! die Kontrolle der Ka r t osfel 1 vans- p orte ausgesprochen und die Eisenbahner auf gefordert, entgegen den Anordnungen des Mini sters diese Kontrolle ebenso zu erzwingen, wie die Kontrolle der Munuicnstransporte erzwungen worden fei. Gestern sind bereits auf dem An- Hatter Güterbahnhof eine Anzahl Waggons ge öffnet worden. In M ü h lhausen in Thüringen ist es zu recht e r n st e n Ausschreitungen ge kommen. Man hat nicht nm Waggons mit Kartoffeln angehalten, sondein sie ailch entla den rmd für 15 Mark den Zentner freihän dig verkauft. Man darf hier die Frage auswersen, wo das Geld geblieben ist. Mit Eiern, die sich bei derselben Ladung befan den, macht« man es ebenso. Es erscheint drin gend geboten, das; die Regierung mit den aller- schärfsten Massnahmen einschreitet, um ein wei teres Umsichgrei en dieser Bewegung zu ersticken. Betriebseinschränkung bei Carl Zeiß. Durch Anschlag in den Werkstätten hat die Firma Earl Zeiss in Jena bekannigegeben, dass die Avveilszeit auf wöchentlich 33 Stunden verkürzt werden müsse. Grund: der Absatz im In- und Auslande stockt, weil die Firma infolge der hohen Ee- stclmngskcsten/immer mehr konkurrenzunfähig wird. Ein bündiges bayrisches Dementi. Zu den Meldungen sozaldemolrattscher Blät ter über angevliche m o n a r ch i ft i s cb e Pläne der bayrischen Einwohner wehr erklärt die Landeslei-ung der Einwohner webren Bayerns: Es wird die Nachricht ver- vreiiet, dass anlässlich des Laudesschicssens dcr Einwohnerwehr ein poliischer Umsturz geplant sei Alle diese Presseäusserungen stellen Lügen und Verleumdungen dar, die in bewusster Ab sicht den Zweck des LandesWesscns und der Or- ganintion selbst entstellen. Allen die>en niedrigen Verdächtigungen gegenüber wird festgcslcllt das; das Landes chiessen eine rein interne Veranstal tung der unpolitischen Einwohnerwehren Bayerns ist. Andere Ziele als die im Programm des Landesschiessens festgelegtcn werden nicht ver fallt. Oberschlesiens endlose Leiden. Fn Oberschlesien kann, wie aus Breslau ge meldet wird, von einer allgemeinen Beruhigung der Bevölkerung immer noch nicht gesprochen werden. Im Bezirk Kattow l p stehen viele GrHirzorte noch vollständig unter dem p o l n i- s cy e n Terror. Aus Boingow sind inzwi schen sämtliche deutsche Familien geflüchtet. In diesem Kreise forderten die Tage während und nach dem Putsch insgesamt 25 Tote. Dazu kom men noch die schweren Verluste der Sicherheits- wehr mit 10 Teten und 40 Verwundeten. In Myslowitz mussten für die polnische Poli zei in der vorigen Woche von feiten der Stadt- verrrdnetenversammlung 130 000 Mark bewil- liat werden. Im Kreise Pless liegen die Ber hättnisse ähnlich wie im Kreise Kattowitz. Aus Grcss-Dombrowka im Kreift Beut Heu find auch die letzten deutschen Familien geflüchtet. Ge walttätigkeiten sind überall an der Tagesordnung. Man kann im Durchschnitt 5 bis 10 Fälle Zvn Mord, Einbruch und Ueberfalll auf den Tag rechnen. Die Zusammensetzung der neuen Ab- stimmungspolizei lässt nicht hoffen, dass den Gewalttaten und dem Terror durch ihr Eingrei- en ein Ende bereitet wird, da die Abstimmungs- polizei zumeist unter polnifünm Emslusz steht. England und Italien gegen Frankreichs Gewaltherrschaft in Vbeischlesleu? Oie „Basler Nachr." erfahren, dass E n g land und Italien einen Schritt bei der französischen Negierung unternommen haben, wobei sie die paritätiche Aufteilung der B e- s a tz u n g s t r u p p e n in Oberschlejien unter Euo'and, Italien und Frankreich verlangen. Die Bestätigung dieser Meldung muss abge- wartet werden. Sie hat indessen einige Möglich keit für sich, da durch das französische Vorgehen in Oberschlesien Deutschlands Tätigkeit zur Wie dergutmachung beeinträchtigt wird und Italien und England keine günstige Gelegenheit haben, sich wie Frankreich durch Besetzung deutscher Ge biete schadlos zu halten. Millerand - Präsident. Bei der gestrigen P r o b e a b st i m m u n q in der Kammer und im Senat erhielten Mille rand 528, Peret 157, Bourgeois 113 und F o ch 6 Stimmen. » So dürste bei der heutigen endgültigen Wahl Millerand als Sieger aus der Urne heroorgehen, auch wenn die Linke ihre Drohung wahr macht und gegen den Revanchekünstler stimmt. Die Bolschewisten in Asien. * Die Lenin und Genossen tun jetzt, um dir Ausmechamkeit der Welt von ihren militärischen, politischen und wirtschaftlichen Missersolgen in Europa abzulenken, durch einen Funkspruch aus Moskau, den „Wolffs Büro" eilfertig verbreitet. ftdermann zu ,'und und wissen, dass sie dem nächst A s i e n z u m K a m p f e gegen Eng- lau d u n d Franlreich ansrufen wollen. Lloyd George — so heisst es in dem Ukas Lenins — habe die politischen Verhandlungen mit Russland abgebrochen lind dürfe sich daher wicht beklagen, wenn sich jetzt eine grosse Bewegung gegen Grossbritannien in Asien ausbreiten werde. Bei der Eröffnung des Kon greises von Baku, welcher die Delegierten oller Völker des Ostens vereinigt, sand eine Kund gebung gegen die englisch-ranzösischen Jmpena- listeu statt. Der Kongress beschloss, die unter- dlückten Völker des Ostens aufzuiordern den eckigen Krieg zu erklären. England wird der bolschewistischen Erhebung :n Asien mit der Gelassenheit ewgegcn'ehm, mil der es seit Jahrzehnten all' die Vorgänge be obachtet hat, die auf einen Sturz seine» asiatischen Machtstellung abzielten. Was den disziplinierten Trunven des Zaren und den Winkelzügen der zarischen Diplomatie nicht gelang, werden die plumpen Fäuste und die verlotterten Söldling« des Bolschewismus, die nicht einmal den ver lumpten Polacken Herr werden konnten, erst recht nicht erreichen. Leider — denn ein Aderlass Eng- lands in Asien würde aus uns befriedigend wirken. SWW MW MMM Die ArbeitSloseufrage war ani Mittwoch Gegenstand der Beratungen ber sächsischen Regierung mit dem Verlretungs- ausschuss der Volkskammer. Wie wir erfahren, will der Staat mehr als bisher Erneuerungs- und andere Arbeiten an eigenen Gebäuden vorneh men lassen und umfangreiche Strassen- und T a l: p e r r e n b a u te n durchführen. Von einer grosszügigen Lösung dieser Frage, von der ein Berichierstatter fabelt kann natürlich bei den jetzigen finanziellen Verhältnissen nicht die Rede -ein Neichsarbeitsminifter Dr. Brauns trifft demnächst in Dresden ein, uni init Nrbeirs- minister Heldt die Erwerbslosensrago zu bespre-