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Wilsdruffer Tageblatt Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, N«, «L»-r«ffer Tageblatt enthält die amtlichen Bekanntmachnngr« der Nmtshauptmannschaft Weihen, des Amtsgericht« nnd Etadtrats z« Wilsdruff, Fsrstrentamts Tharandt, Finanzamt» Raffe«. Sonnabend, 3V Januar 1926 Postscheck: Dresden 2840 60000 Mann Besatzung? caete der Deutscher Reichstag (151. Sitzung.) eiro. rien, diese Arm inen übe» en," feit Und Um Ott. Berlin, U. Januar. niegt » Ge« reov» nicht >ebeN »nge, tziich- dew wuev doch Ein» er. bin Lien )nke> > fei, rum, viel angt r ich zu n?" )SN. om« tum Die bet agt: em- imer izu? »Du 6"», ermutigt sein will nach so vielen Sorgen unv Noten, die wir durchlitten haben, den kann man mit gutem Grund auf den D e z e m b e r a u s w e i s unserer iHandelsbilanz verweisen, der zum erstenmal seit langen, langen Jahren einen Uberschuß der Ausfuhr über i die Einfuhr aufweist. Daneben setzt sich freilich das un- ' heimliche Wachstum der Arbeits- und Erwerbs- r losigkeit von Woche zu Woche mit einer Regelmäßig- I teit fort, die immer wieder von neuem erschreckt, und es t wird noch schwere Opfer an Geld nicht nur, sondern auch I iau gutem Willen auf allen Seiten kosten, ehe auch hier die i i-Aahlenverhältniffe wieder ein anderes Gesicht annehmen, i !Aber in ber Geschäftswelt hört man vielsach der über- i izeugung Ausdruck geben, daß spätestens im März, aller- I spätestens rm Aprü die Wirtschaft wieder „angekurbelt" l 'werden wird — wie der rasch modern gewordene forsche i ,Fachausdruck lautet. Non solchen Vertröstungen kann man i allerdings nicht leben — was sind Hoffnungen, was sind s Entwürfe? Aber sie smden doch in der Tatsache eine ge- f wisse Stütze, daß die Durchsetzung unserer Wirtschaft mit amerikanischen Kapitalsbeteiligungen von Tag zu Tag zu- nimmt, was gewiß nicht geschehen würde, wenn gar keine Aussicht aus Wiederaufstieg für uns bestünde. Die Dnrch- halteprediger von einst, als wir noch von wassenstarren den Feinden umgeben waren, haben sich ans die Dauer sehr mißliebig gemacht, und doch bleibt auch setzt wieder, wo wir »nur" von dicken Zollmauern und Handels schikanen und Dumpingkulissen in unserer Bewegungs- und Handelssreihett gehemmt werden, nichts anderes übrig, als Geduld und immer wieder Geduld zu predi- aen — und wenn möglich auch noch ein bißchen Verträg lichkeit unter uns deutschen Brüdern und Schwestern. wies in einer Erwiderungsrede darauf hin, daß man damit rechnen müsse, daß sich die Wirtschaftskrise bald ln den Steuereingängen bemerkbar machen werde. Als Ur- Reichsregisrung und PreUe. Stimmen zum Vertrauensvotum für das Kabinett. Die starke Erregung, welche die Entscheidung am Donnerstag abend im Reichstage begleitete, sindet ihren Niederschlag in der Parteipresse. Nach Lage der Dinge äußern sich nur wenige Blätter sehr entschieden „für" und „wider" das zweite Kabinett Dr. Luther. Man ist wohl überall der Ansicht, daß trotz des nur mit einigen Stimmen erfolgten Sieges der Regierung diese nicht auf allzu festen Füßen steht, drückt aber die Erwar tung aus, daß nunmehr ihre Tätigkeit abzuwarten ist. Wir geben einige charakteristische Stimmen wieder. Aus der Mitte. späte' n seh' Ruh' r abet r we it de» ckeren h auü alls i' gena>> Sichte» erurU ersteht en w» :kom^ ind vi' > niÄ al no« in. „Wo wen, rück« jede >en,' rette, heim auch >eitei hör« auen nmei ben? -ich« t bv isserft feinet nach flesell, ccUtv scho» .eraR Fcai „un ieir agte» : wat allz, el be- Rech r D> dein r uni aus?' wiri habesi sprech mm et ruh" lt ih>; st ih» rn; st cumR Landes sich mit dem sonst allerwärts gepredigten Lo- car nogei st schlechterdings nicht vereinbaren läßt. Dr. Sy. In Zeiten wie diesen muß man schon mtt kleinen Bes- serungsansängen als Sendboten einer schöneren Zukunft vorttebnehmen Sind wir auch noch weit davon entfernt, daß di» Berge von Hindernissen an unseren Grenzen wieder abgetrsgen werden, dir den Reiseverkehr nun Aus der Tagesordnung steht die erste Vorlage eines Ge setzentwurfes zur Abänderung des Mieterschutzgesetzes sie nw oem Nenwayrgewenf, entronnen stein und der N« gicrung trotzdem ihre Stärke zu Gemüte geführt hat." » Von Rechts. Deutsche Tageszeitung: „Die Regierung hat dl« Möglichkeit, zu beweisen, daß sie etwas kann, und sie wird den allseitigen Zweifel um so eher besiegen, fe mehr sie mit fruchtbringenden Ideen und wirklicher Tatkraft zu arbeiten versteht. Daraus wird es hinsichtlich ihrer Lebensdauer allein ankommen." — Kreuz zeitung: „Die verkappte Große Koalition strebt nicht zueinander, sondern auseinander. Die Staatskrise ist vertagt, nicht überwunden." — Berliner Lokalanzeiger: „Das zweite Kabinett Luther wird vom Reichstag zwar nicht getragen, doch gerade eben geduldet. Und soll nun arbeiten. Es ist überflüssig, noch einmal zu be tonen, wie überaus kümmerlich dabei seine Möglichkeiten sind." Von Links. Vorwärts: „So mag die Regierung der Mitte nun zeigen, was sie will und was sie kann. Es ist leicht möglich, > daß es in absehbarer Zeit doch zum Konflikt mit ihr kommt, aber die sozialdemokratische Fraktion ist in der Lage, sich Ge- f legcnheit und Zeitpunkt dazu selber zu wählen. Daß sie nccht unbedingte Krisenpolitil treibt — was ungeheuer einfach ist, I aber nicht immer zu den gewünschten Resultaten führt —, hat i sie durch ihr Verhalten gezeigt." I Der Abg. Dr. von Brehmer (Völkisch) verlangte, daß aus i Sparsamkeitsrückstchten diejenigen Beamten abgebaut wür- i den, die nach der Revolution in den Beamtenkörper ohne An- i wartschaft auf Beamtensähigkeit hineingekommen seien. I Finanzminister Dr. Höpker-Aschofs Wer den Berg! Der Passionsweg neudeutscher Regierungsbildungen ' ist wieder einmal bis zum — bitteren oder süßen Ende, ' wer möchte das Voraussagen? — durchschritten. Dr. Lu- z ther und die Seinen haben das Vertrauensvo tum, ohne das sie nach der Festsetzung der Reichsvcr- sasiung nicht regieren dürfen, erhalten, und wenn nicht alles täuscht, hat auch die Opposition erleichtert ausge- atmet, als erst seststand, daß de: Reichskanzler die be rühmte rote Mappe, in der schon, mit der Unterschrift Hindenburgs versehen, die Auflösungsorder be reit gehalten war, nicht zu öfsnen brauchte. Nach einer im ersten Augenblick falsch geratenen Zählung wurde das richtige Resultat festgestellt: das Kabinett bekam das Ver trauen. des Parlaments zugesprochen mit 160 Jastimmen gegen 150 Neinstimmen, 130 Volksvertreter enthielt« sich der Abstimmung. ' * Ehren- oder schandehalber mußte man sich znr Parla mentsschlacht stellen, ohne die nun einmal keine neue Re gierung zu amtieren beginnen kann. Aber daß sie dies Mit Lust und Liebe, mit Feuer und Leidenschaft getan hätten wcrddn im Ernst doch höchstens die Ultraradikalen von sich behaupten können. Die beiden großen Flügel- parteren, die Sozialdemokraten auf der einen, die D e u t s ch n a t i o n a l e n auf der anderen Seite, die bei der Kabinettsbildung — aus Grundsatz oder aus Vorsicht, Wie man Will — draußen geblieben waren, spielten sozu sagen nur mit halbem Herzen mit, jenen wie diesen hätte nichts Schlimmeres passieren können, als wenn das von ihnen abgelehnte Ministerium nach überstandenem Nede- Mmpf auf der Strecke geblieben wäre. So etwas wird > man natürlich nicht sagen, man denkt es höchstens, aber f an Aufregung wird es gewiß durch die in Gang gebrachte l Agitation für die entschädigungslose Enteignung der ehe- i Maligen Fürstenhäuser nicht fehlen, während es sicher ' auch genug Abgeordnete gibt, welche die Not des Volkes i i»nd der Wirtschaft viel zu schwer und viel zu ernst neh- - men, als daß sie eine Reichstagsauslösung unter solchen I 'Zeitverhältnissen hätten herbeiwünschen können. * Dir Zehnstimmenmehrheit des zweiten Luther-Kabi netts ist gewiß keine sonderlich imponierende Grundlage für ein parlamentarisches Ministerium, aber es ist doch einiges mehr, als die erfahrensten Zahlen- und Rechen künstler des Wallothauses herausgewirtschaftet halten, und jedenfalls ist es genug, auf daß der neue Guß nun endlich beginnen kann. Er wird, wie gewöhnlich so Wohl auch diesmal, nicht so schön werden, wie die Regierungs parteien fingen und sagen, er wird aber auch nicht so ^Umm Ausfallen, rvie vielfach in mehr oder weniger abgestuften Prophezeiungen ausgemalt wird. Schließlich hangt auch nicht alles bloß vom guten oder vom schlechten Willen einer Negierung 7b, weder in Deutschland noch anderwärts. Es gibt immer auch noch «me Gunst oder eine Ungunst von Umständen, die von außen hmzukommen und die wahrgenommen sein wollen, so oder so. Es besteht gar kein Anlaß sür uns, den Mut Von vornherein sinken zu lassen oder die Hände in den zu legen, als könnte es etwas anderes als Unheil schon gar nicht mehr für uns geben auf der Welt. So liegen die Dinge nicht, noch lange nicht. - 4- Tägliche Rundschau: „Nach zweitägiger Dauer ist die politische Aussprache zu Ende gegangen. Das Ergebnis ist die Annahme des vom Kabinett geforderten Vertrauens votums. Mit zehn Stimmen Mehrheit nur — eine größere Mehrheit hat auch Briand bei den letzten Abstimmungen für fein Kabinett oft nicht erreicht." — BerlinerTageblatt: „Die Koalition der Mitte wird sich in der ganzen Außen politik und, Wenn nicht bei allen, so doch bei der überwiegen den Mehrzahl aller innerpolitischen Entscheidungen auto matisch zur Großen Koalition erweitern; der gemeinsame Wille, die innerpolitischen Staatsnotwendigkriten im Geist oas geringste Max herabgesetzt werden sollten, so bald die Verträge von Locarno in Kraft getreten seien. Daß eine Besatzung von 60 000 Mann nicht „das geringste Maß" darstellen kann, ist von deutscher Seite schon wieder holt betont worden, und es wäre zu hossen, daß sich der deutsche Standpunkt in dieser Frage endlich auch bei den Alliierten durchsetzen möchte. Die wettere Mitteilung Stresemanns, daß die Räu mung Kölns am 31. Januar, mitternachts, endgültig vollzogen sein wird, ist in ganz Deutschland, besonders aber in der rheinischen Metropole, mit Genugtuung be grüßt worden. In Köln rüstet man denn auch schon, nm die Stunde der Befreiung in würdiger Feier zu begehen Sefremngsseier in Köln. Glockengeläute um Mitternacht. Die Nachricht, daß die Kölner Zone am 31. Januar, 12 Uhr nachts, frei wird, hat in Köln allenthalben freudige Überraschung und Begeisterung hervorgeruscn. In der Nacht vom Sonntag, 31. Januar, zum Montag, 1. Fe bruar, mitternachts, findet eine große öffentliche Befreiungsfeier auf dem Dom platz statt. Wenn die Mitternachtsstunde schlägt, beginnt die deutsche Glocke am Rhein, die Petrus-Glocke des Domes, zu läuten, und sämtliche Kirchenglocken folgen. Vor dem Hauptportal des Domes hält Oberbürgermeister Dr. A d c- nauer eine kurze Ansprache an die Bevölkerung. Die Feier wird durch den deutschen Rundsunksendsr ausge nommen (durch die zurzeit in Köln stattsindende deutsche Funkausstellung ist diese Möglichkeit gegeben) und au alle deutschen Rundfunkempfänger wettergeleitet. Dr. Ade nauer hat sofort beim Kultusminister den Antrag gestellt, am Montag, 1. Februar, den Schulunterricht aus- fallen zu lassen. der republikanischen Verfassung zu ersüllen, wird diese Bundes- genofsenschast zwangsläufig zur Tat werden lassen." — Vos- > fr sche Zeitung: „Aus dem neutralen Kabinett der Mitte ist eine Regierung der verschleierten Großen Koalition ge- I worden, die nur noch der formellen Bezeichnung nach ein ! Minderhettskabinetl ist, in Wirklichkeit dank der wohlwollen- i den Neutralität der Sozialdemokraten aus eine starke Mehr- i Hers rechnen darf." — D e u t f ch e All g e m e r n e Z e i t u a g: I „Dieses Kabinett Luther geht einen Gang, vor dessen Schwie- rigketten jedes sonst f» leicht gesprochene freundliche Wort «... v-r.uui, »»» „„„ L ?lm «heften zufrieden mit dem Ergebnis , tern in gewinnsüchtiger Ansicht ausgenutzt werde znm S^ * der sestti,»» Parl.mentMNnLi dürste die Opposition seM, »«r Ml.tsr Der Redner erklärte IsMckU». »»b seine «Part-, Tagedlat!" erscheint täglich nach«. 6 Ah? fLr der» T«s- Bezugspreis: 2 Mk. i» A-»., KU J-st--».. »k Wochenblatt für Wilsdruff «. Umgegend ^-7-^ «»>»-««». Im Fuke Hetzer« Kries oder »«trl«d,stL-»a»-» besteht stein Anspruch ans Liesern», »«z««»»» »bo Kstqung de, P«,»„preis». — Rü-Ls«»du»e ei»«esandter Schriststiich« erspljt nur, »e»» Porto dritte,!. Steuereingängen bemerkbar machen werde, l fache der Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit bezeichn Minister die durch den Krieg gänzlich zerstörten Handelsbe ziehungen. Allerdings sei erfreulich, daß die Ausfuhr im Jahre 1925 gegenüber 1924 gestiegen fei. Daraus vertagte »er Landtag die Weiteraussprache auf Sonnabend. Nr 26 — 85 Jshrgang. Tel,gr Ad»: „Amtsblatt- Wilsdruff- Dresde« Die Vorlage will die Hemmungen, die setzt der Aufhebung des Mietverhältnisses entgegenftehen, in vielen Punkten beseitigen. Für Geschäftsräume foll die Bedingung der Zubilligung eine- Ersatzraumes nur in ganz besonders dringenden Fällen bei- behalten werden. Das Gesetz sieht Weiler vor, daß bei Ver trägen mtt kürzeren als viertelsährlichen Zahlungsabfchnitten die Aufhebung des Miewerhältnisses bereits dann zulässig ist, wenn der Rückstand den Betrag einet Monatsmiete übersteigt. Außerdem soll das Mieterschutzgefetz, das sonst am 1. Juli 1926 abläuft, bis 1. Juli 1927 verlängert werden. Abg. Silbrrfchmiot (Soz.) bezeichnete die Vorlage als ein. schwere Schädigung der Mieterinteresfen, die setzt besonders > bedenklich fei, weil die Wohnungsnot heule größer fei, als im j Jahre 1923. Ein fo wesentlicher Abbau des MietrrfchutzeS f werde weite Volksschichten in schwerster Weife beunruhigen. * Es bestthe dir Gefahr, daß das neue Gesetz von den Vermie tern in gewinnsüchtiger Absicht »usgenutzt werde znm Schaden für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. An,«i,e»prri«: »ikr,tsP»!ten«A««»,kil«r0<»»ldps<»»t,, di« 4„sPal!t»r8«lt L-r -milichkn Pckattnimachun,«, 4V»*». pfrxni,, »i« Z,«spalte»« ««st:»»«,«il« i» t«rtli<tz«n T«i!« ivv D»ldpst»»i,. R«<tz»eis»»g,,«i>ai,r A> Spidps«»»,,. -l!schriede»e Eischri>t»»,^ —. - . ee r-0« UN» «»»»»«schiMi» werd«» nach Möglichst«;» A-rnsprkchek: Ämt Lütlsdvuff Nr. 6 derürkfi<tz,i„. An,«i,a» un»»hm« sti, o»r»l. 1V Uhr —— ffSr dir Aichti,strU »X durch Fernruf üderurittelteu Anzeigen übernehmen wir keine Garantic. Jeder Aabattanspruch erlischt, >»«»» der Beira, dnech Äl»ge«i»,ej»srnn>erde» mutz »derderAufirngsederinKonknr, ,«rLt. Anjeis-nnehmen alle Drrmittlnn,,stelle» entzea«. Chamberlain bejaht die deutsche Abröstung. Köln am 31. Januar srei. Der englische Außenminister Chamberlain hat Paris wieder verlassen und ist nach London zurückgekehrt, über seine Verhandlungen mit Briand sind reine ossi zielten Kommuniquss ausgegeben worden, so daß ledig lich die Auskünfte, die Chamberlain den Pressevertre tern gegeben hat, der Öffentlichkeit als Material dienen, was von den beiden Staatsmännern besprochen worden ist. Sehr wichtig sür sie weiteren Verhandlungen Deutsch lands mit den Alliierten ist die Feststellung Chamberlains, daß Deutschland alles getan habe, „m feine Abrüstungsverpflichtungen zu erfüllen. Um so erstaunter wird mau in Deutschland darüber sein, das? Chambcrlan und Briand trotzdem übercmgckommen sein sollen, die künftige Besatzung auf 60 000 Mann zu be lasten, während sic nach Ansicht Deutschlands höchstens nur 40 000 Mann betragen dürste. Wenigstens wird die erste Zahl von dem sonst gut unterrichteten „Daily Tele graph" genannt, der noch zu berichten weiß, daß sich daß Chamberlain und Briand trotzdem übereingekommsn sung Deutschlands zum Völkerbund bcschüf- und auch über eitle eventuelle Verschiebung der Ab rüstungskonferenz gesprochen haben. Immerhin wird man vorläufig die vom „Daily Tele graph präzis angegebene künftige Bcsatzungsstärkc noch bezweifeln müssen. Wie Neichsaußenmiuistcr Dr. Stresc- > mann im Reichstag mttgctcitt hat, ist seitens der Be satzungsmächte in Berlin eine Erklärung sin- i gegangen, daß diese entgegen anderen Nachrichten noch keine endgültigen Beschlüsse über die Stärke der künftigen Besatzungstruppen gefaßt hätten. In der Mitteilung war ferner darauf binaewiesen. daß die Truvveu auf icyon feil mcyr ais einem nutzend Jahren hemmen oder s unmöglich machen, so haben doch in diesen Tagen die Schweiz wie auch Holland endlich wenigstens die leidigen Visumvorschriften aufgehoben, womit also die mtt diesen Dingen verbundenen vielen Umständlichkeiten und Kostspieligkeiten der Vergangenheit überliesert sind. Auf der anderen Sette freilich — damit wir nicht übermütig werden! — ziehen sich im Süden wieder neue Gewitter wolken zusammen. Die Italiener haben kein Ver ständnis dasür, daß uns das Schicksal der deutschen Stam- mesgenossen jenseits der Brennergrenze ans Herz greift Schon die bloße Äußerung von Mitgefühl für diese einer j rücksichtslosen Entnationalisierung ausgesetzten Deuischen r wird von Mussolini und den Seinen als ein unzulässiger z Eingriff in italienische Hoheitsrechte hingestcltt und neuer- r dings sogar mit Bedrohungen der im Süden von Italien z lebenden reichsdeutschen Kolonisten beantwortet. Wik t überhaupt die gesamte öffentliche Meinung des Mussolini-