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187». Frankenberger Rachrichtsblatt wer Bezirksanzeiger ward lang und ittel sei, und konnte so allgemeines rren Worte Dieser Antrag wird Wit 127 gegen US Sli»^ verein, der denselben zu einem allgemeinen ma chen will, Dank für seine Anregung. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. troter der städtischen Behörden, wie die Hei Oberturnlehrer Zedtler und Turnwart Tippmann zurück. Bei der Sptkiäldebatte beantragt Ay^. Luck zu 8 I: die vom Reichstage - gestrichene«»: Mit dem Lode" wieder Hevustefletl-, Stein 9 Ellen 3 Zoll, und Dort. Pelz von hier, dec ihn 8 Ellen 2V Zoll warf; 5) im Steinstemmen Port. Hartmann aus Chemnitz mit I8mal und ebenfalls Pelz mit I7mal. Am interessantesten scheint den Zuschauern das Rin- gen gewesen zu sein, an dem sich 8 Mann be- theiligien, von denen Vorturner Baumbach aus Mittweida erster Sieger blieb, während als zweite Vorturner Pelz von hier und Turnwart März aus Böhrigen galten. DaS VolkSturnen verlief für Theilnehmer und Zuschauer in der angenehmsten Weise und ist man zu der Ueber- zeugung gelangt, dasselbe bei vorkommenden Fe sten noch mehr in den Vordergrund treten lassen zu müssen. Frankenberg, 24. Mai. In der gestrigen Versammlung des Arbeitervereins sprach zuerst Herr vr. Meding über „Kaffee und Reiö im Zoüparlamente vom medicinischen Standpunkte". Die Zusammensetzung der verschiedenen in- und ausländischen Hülsenfrüchte schildernd, hob er besonders den Reis wegen seines großen Nahi- gehalieS hervor, wennschon dieser seines Preises wegen nicht für alle Klaffen der Bevölkerung Den Tornister gehörig gepackt, rückte diese Cöm» pagnie auS; eS war ein heißer Tag und die Straße war ^staubig, der We, die Herabsetzung des Einfuhrpreises desselben beloben, während er, den Werth keS Kaffees nicht als NahrungS-, sondern nur als Genuß- mittel betonend und auf seinen schützenden Ein fluß gegen den schädlichen vielen Branntwein- gennß hinweisend, von diesem Standpunkte aus die Erhöhung dessen Einfuhrzolls nicht billigen konnte, aber andeutete, daß vorn politischen Ge sichtspunkte wohl ein anderes Unheil zu fällen sei. Der Vorsitzende Herr Pilz reserirte sodann sehr eingehend über die im Vorstände berochene, iür unsre Stadt mit ihrer vorwiegenden Ardei- lerbevölkerung gewiß nicht unwichtige Frage der Gründung eines Sparvereins für Confir- manden und wurde nach längerer Debatte, in der sich die Mehrheit sür diese Gründung ent schied, dieselbe einstimmig beschlossen und eine Commission mit den einleitenden Schritten be traut. Sicher wird manchem Familienvater in der jetzigen schweren Zeit, deren Beendigung zum wenigsten sür unsere Lohnweber nach den Worten des Vorsitzenden höchst betrübender Weise leider nicht abzusehen ist, durch zeitig begonnene Einsteuerung jedes Kindes mit einem geringen monatlichen Beitrage eine wesentliche Hülfe beim Abgang auS der Schule gewährt und da auch Wohlthäter Kinder unbemittelter Eltern in die Kaffe einkaufen können, so ist bet dem hier schon bestehenden Vorgehen von verschiedenen Seiten zur Unterstützung von Confirmanden eine segensreiche Thätigkeit VdS zu begründenden Vereins zu erwarten und gebührt dem Arbeiter- Frankenberg, 23. Mai. Durch ein Ver sehen verspätet, geben wir nachstehenbS noch nachträglich einige Miltheilungen über die am 14. und 15. d. M. hier adgehaltene Vorturner» Versammlung des Mulden-Zschopauthal-Turn- gaueS. Zum größten Theile am Sonnabend, den 14., hier angelangt, waren bei derselben vertretert die Vorturnerschaften der zum Verband gehörigen Vereine Hainichen, Zschopau, Mitt weida, Waldheim, LeiSnig, Hartha, Böhrigen, Döbeln und Frankenberg durch 72 Vorturner (Nossen und Siebenlrhn fehlten). Dieselben sanden sich am Abend im Benedir'schen Saale ein, wo von 8 Uhr a,n die durch einen Orchester-- satz und baS Mozari'sche BundeSlied eingelciteie beratbende Versammlung abgehalten wurde, die der Vorsitzende beS GauturnratHS und deS hie sigen Vereins Herr vr. Meding mit einer Be grüßung der Gäste Namenö deS letzleren und der Stadt eröffneie und leitete. An die ca. 1^ Stunde währende Versammlung schloß sich ein durch Musik, Gesang, wie turnerische und pa triotische Reden belebter CommerS an, der bis Mitternacht Turner und Turnsreunde vereinigt hielt. Am Sonntag Vormittag begann das Turnen der gesammten Vorturner, dem Ver- auS Chemnitz mit einer Anzahl dortiger Vor turner und viele andere Gäste beiwohnten. Die vom, Gauturnwart Schulze aus Hainichen ge leiteten Freiübungen wurden nach dem Takte der Musik von der größten Mehrzahl der Vor turner mit ziemlicher Präcision auSgeführt, ebenso wurde von den meisten Vorturnern an den Geräthen mit Eleganz und guter Haltung geturnt. Zu den mit dem Nachmittags j3Uhr begonnenen VolkSturnen verbundenen Wettkäm pfen im Lausen, Weit- und Hochspringen, Stein- stemmen, Steinstoßen und Ringen halten sich viele Theilnehmer gemeldet und blieben von ihnen Sieger 1) im Wettlaufen der Vorturner Pönisch von hier, welcher di« 200 Fß. rhein. langt Laufbahn hin und zurück, mit zweimaligem Ueberspringen einer 30" rh> hohen Barriere inmitten der Bahn, in 20 Sekunden durchlief, Md Vort. Werner auS Waldheim, der 21 Se kunden dazu bedurfte; 2) Turner Kläser auS 3uiz de Fora in Brasilien, jetzt Schüler des Technicum, mit 7 Ellen 12 Zoll und Vort. Eidam auS Schloßchemnitz mit 6 Ellen 23 Zoll; st) im Hochsprung ebenfalls Lurner Kläser mit »7 Zoll und Bort. Fischer aus Mittweida mit öö Zoll; 4) im Steinstoßen Turnwart Polster «US Leisnig, welcher den 4 Zollcentner schweren Vermischtes. In dem Städtchen Elterlein brannten 2 kleine Häuser ab. Leider hat hierbei der Inhaber ei» ner Bettfeder-Reinigungömaschine Namens Ham- mer mit seiner Frau und ein« I7jährigen Toch»* ter den Flammentod erlitten. Da daS Feuev mit Schnelligkeit um sich griff, so waren Vk» beiden hölzernen Häuschen so rasch «in Raub- der Flammen, daß die Bewohner deS zuerst bren nenden Hauses im Schlafe von dem Feuertod? ereilt wurden. Die EnistrhungSursache ist noch unbekannt. Der „F. A." bericht« auS Freiberg: Am Ak- Mal unternahm die vierte Compagnie deS hie sigen IägerbataillonS einen UebUhgSwarsch nach' Oederan und kehrte gegen 1, Hr hierher zupütK» der Tornister drückend. Auf dem Rückwege i» Kleinschirma wieder angrkommen, vermochte» Mehrere sich kaum noch fortzuschleppen. Eine» besonders, der Sohn deS Tuchmacher Löffler i» Lengefeld, fühlte sich zum Tode ermüdet; „doch fort muß er wieder, muß weiter fort ziehn l" Er vollbringi'S, schleppt seine Last in sein Quar tier; eS war sein letzter Gang, dort eingetrof» fen, finkt er nieder und liegt jetzt als LSiche, er löst, in der Todtenhaüe, während ein anderer seiner Kameraden den Sonnenstich hat. Eine kaum glaubliche Rohheit, die bereits schlimme Folgen brachte, begingen mehrere über- müthige Burschen in Lauter bei Schwarzenberg. Im betrunkenen Zustande gaben ste einigen Kin» Vern, so viel diese genießen wollten, von berau schenden Getränken. Nicht genug, daß die Kin der baldigst in völlig bewußtlosen Zustand ka men, ist auch eins derselben, trotz ärztlicher Be mühungen, bereits verschieden. Die Uebelthäte» find verhaftet worden. Berlin, 23. Mai. Der Reichstag begann heute mit der dritten Lesung deS Strafgesetzbu ches. Bundeskanzler Graf Bismarck, zum er sten Mal seit Ostern wieder anwesend, verwett» vet sich entschieden und eindringlich für Annahme dec Regierungsvorlage, um da» große Werk zu» Ende zu führen und zieht darauf Abg. Planck? seinen Antrag, die Todesstrafe in den Staaten, wo sie aufgehoben ist, nicht wieder cinzusühren.