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N« Mi««-» 1» Uh« an»«»», men t» der «tzpMti»,, «artenffratze U. Ga»«. wemch»««.' Mich U »,r. «-. «rrn I Nt» !W», Hageökalt für Unterhaltung uud Geschäftsverkehr. Mitredactem: Theodor Drobisch. M«. SV. Freitaq, den 29. Januar 1864. «»zetae»t. dies. «l.tte, daepnAeit t» SSO» «nm»l rrs<v«nt, iknden «in» nfolgr»«»« Verbreit««» Dresden, den 29 Januar. — Se. Majestät der König hat dem emeritirten Assisten ten bei dem Hauptzollamte Leipzig, Friedrich August Köhler, die zum Verdienstorden gehörige Medaille in Gold verliehen — Vorgestern Abend fand im k. Schlosse der diesjährige zweite große Hosball statt, welchem am 20. Januar ein Kam- merball vorausgegangen war. Auch dem vorgestrigen Ballfeste haben II. MM. der König und die Königin, sowie II. KK. HH. der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin, Prinz und Frau Prinzessin Georg und Prinzessin Sophie beigrwohnt. Di« Zahl der geladenen Therlnehmer an demselben hat gegen 600 betragen. — Das 24. Stück deS Gesetz- und Verordnungsblattes veröffentlicht ein Gesetz, wonach die im Jahre 1855 nur bis Ende 1863 ertheilte Ermächtigung zum Umlauf von 1 Million Lhaler CafsenbilletS bis zum Schluffe des Jghres 1870 per länge« wird. Die Hinterlegung eines gleich hohen Betrag verzinslicher Staatspapiere bleibt selbstverständlich wie bisher Es wäre nun nur zu wünschen, sagt das S. W., daß nrcht gänzlich destruirte, CafsenbilletS von den Staatskassen wieder ausgegeben, sondern gegen neue umgetauscht würden. — Im pädagogischen Vereine fand am vergangenen Sonn abende in der letzten Plenarversammlung dcS VrreinsjahrS die Todtenfeier für die im abgelaufenen Jahre verstorbenen vier Mitglieder: Zeichnenlehrer Mökrl, Schuldirektor Goldammer, Oberlehrer A Mende und Gymnasiallehrer Sachse statt. Mor gen, Sonnabend, Abends 6 Uhr wird die Stiftungsfeier durch einen Festactus in Meinholds Saale begangen, zu welchem Herr Schuldirektor Heger die Festrede und Herr Cantor I. G. Müller, Dirigent des Orpheus, die Leitung der Gesänge übernommm hat. Der pädagogische Verein besteht bereits 31 Jahre und hat in diesem Zeitraum« nach verschiedenen Seiten hin Gutes gewirkt — Mit Vergnügen hören wir, daß die Sächsische Jnvaliden- Stistung ihr junges Leben zu einer bereits wirkenden Thatkraft entwickelt und von Händen befördert wird, welche Voraussicht- Uch für eine erwünschte Zukunft bürgen. So wird auch Herr Musikdirektor Berndt mit seinem Corps morgen Sonnabend im Saale de- Lincke'schen Bades ein Concert geben, besten ganzer Ertrag der Jnvaliden-btiftung -»fließen soll. Dem wohlwollen de» Publikum ist hierbei außer dem musikalischen Genüsse Ge- legenheit geboten, durch zahlreich« Betheiligung dg- Wachschum der jungen Keime diese- Verein- zu einem starken Baume zu befördern, welcher die nützlichsten Früchte zu tragen verspricht, die alten hilflosen Kriegern zu Gute kommen werden. ; — 8. Wir leben jetzt in einer Zeit der Maskerade», sei'- auf dem Gebiete der Politik, fei'S auf dem des geselligen Ver kehrs, überall Maske, nichts als Maske, Jeder giebt sich für etwas Anderes au» als^er ist. Der Schein regiert die Mit. Aalten wir berichten über alle die Maskeraden des Carnevtls, wir brauchtenmehrTinte pnd Papier) als unsere Diplomaten von heutzrchrge mrd «ehr Zeit als» sich der gMe deutsche Bundes- tag »ei der Regelung der holstckrschen Srbfolgestagr nimmt; drum genüge zu wissen, daß auch das Neustädter Bürgercasino am verflossenen Sonntag ein Contingent zur Armee des Prinzen Carneval stellte. Ein Aufzug und Tanz von Fischern und Fischerinnen zeigte, daß man hier nicht zusammen war, im Trüben zu fischen; die reizenden Fischerinnen warfen ihre Netze recht zierlich aus, und manches Fischchen mag sich wohl gefangen haben. Viel Spaß machten die lebendigen 8 bunten Papier- düten in allen denkbaren Farben, auf der Rückseite dos ominöse Wort „Eilgut" und auf der Vorderseite mit „Vorsicht" signirt. Prinz Carneval erfreut sich übrigens diesmal einer allseitig«» Anerkennung; denn die Huldigungsadressen in den täglichen Anzeigeblättern nehmen gar kein Ende, als gäbe es gar keinm 9. Februar, wo die Executionstruppen der Fastenzeit seiner Herrschaft ein Ende machen ; aber auch er wird kommen und die Gemüther beruhigen; bis dahin laßt dem Narren seine Kappe, und damit, ist ja Allen pholfen; den» da» Sprüchwort sagt j-: ,L«dem Narren gefällt seine Kappe." — < , — ». Oeffentliche Sitzung der Stadtverordnete» am 27. Januar.*) Herr Stadtrath Gehe hat an das Stadt verordneten.Collegium ein Schreiben gerichtet, in welche« rr sich gegen die harten Beschuldigungen verwahrt, die in der vo rigen Sitzung gegen ihn im Stadtverordnetencollegium erhob«» worden sind. Die Aeußerungen, welche im Collegium solche» Anstoß erregt hätten, seien nur für sein Collegium bestimmt gewesen. Wenn er sie gethan, so habe er von seinem Rech« Gebrauch gemacht, sein« individuellen Ansichten ausgesprochen. Jndeß habe er nicht im mindesten daran gedacht, den Stand der Privatschuldirectoren dadurch zu beleidigen, auch haste er nicht gewußt, daß solche im Collegium seien, welche Drei durch«» nicht gemeint seien. Es gäbe sehr viele PrivatschuldireMe», die sich der allgemeinsten Achtung und de- größten VewpAwns zu erfreuen hätten, seine Aeußerungen hätten sich daher nur auf einen Theil derselben beziehen können. Tief gekränkt haben ihn aber die gegen ihn erhobenen Beschuldigungen umsomehr, als er sich bewußt sei, zur Hebung und Ausbildung des Volk», schuswesenS nach Kräften beigetragen zu haben. Da- Solle,iu« faßte auf Vorschlag des Vorstandes bei diesem Schreiben Be ruhigung. Weitere», meinte der Vorsitzende, sei hier nicht zu thun, da Reklamationen über Debatten im Collegium vo» apße» her nicht anerkannt werden können. Fallen anstößige Wich» runge», so habe nur der Vorsitzende da» Recht, den Redner puMkMwisen Uebrigen» erkenne er gern die Brredienste de» Heyn Stadtrath Gehe an, welche auch jedenfalls durch di, jüngste Debatte nicht hätten geschmälert Verden sollen, jbe« *) Au« der vorigen Sitzung habe» wk noch nachzukage», Selegerchrit der Deputationewahlen Herr Stadt» Gregor da« um sein Befremden darüber au«z»deüch»o, daß trandes Vts! »«Matten für Kirchen u,d kirchlich« Sitftungea t« Gtadweraedniten- -oHrgiuin, dies« vom betr. Stadtrath seit einer Nette »on Jahren gar nicht etnderüf«, worden sei und daß infolge dessen ei» bezüglicher, »am Stellv, «tkermann formulirt« «»trage beim Siadtrath anzutr^en, wart, die» feinen Grund Hab» und ob vüartchl vrangel an Stoff dt« Gsachr sei, rtvsttmmi- angenommen wurde.