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Die Lan-tagsnWen in Kessen ReKtsopposition W von 70 Gltzen, Mer 28 Provinzen Städte Wahl- berechtigte SPD Zentrum SAP Kom.- Opp. KPD Leucht gens DNVP NSDAP He«. Demokr. Nat.-Ein- heitSliste Wahlvorschlag L 2 3 4 5 6 7 8 9 Gesamt-Hesse« 172 851 168 663 11 897 82 111 1 779 11105 328 308 4 929 25 275 Landtagswahl IN. II. 1931 . Reichspräsidentenwahl').... 955 040 168 101 112 444 23 108 106 790 70 384 10 857 16 203 291 183 314 039 4 613 68 208 Mandate 17 (IS) 16 (16) 1 (2) ? (1») - (-) 1 (1) 32 (27) - (-) r (S)') Provinz Starkenburg 87 185 47 666 7 713 49 226 — 4 331 135 133 2 011 12 333 Landtagswahl 15. II. 1931 . Reichspräsidentenwahl').... 442 480 82 834 50 647 16 384 61 929 45 809 —— 4 155 4 177 120 657 129 676 2 266 27 282 Darmstadt 13 865 4 002 276 4 202 75 911 25 236 630 4 322 Landtagswahl 15. II. 1931 . ReichSprSsidentenwahl').... 67 219 12 465 3 944 572 6 579 4 096 I 377 1339 25 832 22 140 849 5 667 Offenbach 13 493 5 448 4 276 6 064 37 603 13 422 275 1863 Landtagswahl 15. II. 1931 . Reich-Präsidentenwahl').... 58 707 10 166 5 647 9 951 7 058 6 273 1083 757 II 997 11 782 176 4 001 Provinz vbcrhrssen 41 951 8 965 1732 10 602 1319 5 070 102 305 1132 5 623 Landtagswahl 15. II. 1931 . Reichspräsidentenwahl').... 225 180 44 003 8 537 2 684 14 716 8 014 —- 3 117 4 620 87 311 104 664 I 007 22 055 Gießen 3 879 1138 165 1324 19 645 9 496 159 1227 LanbtagSwahl 15. II. 1931 . Reich-Präsidentenwahl').... 24 201 4 240 988 221 I 879 962 — 924 1057 9 012 8 299 81 2 234 Provinz Rheinhesse« 43 615 82 638 2 251 22 243 213 2 857 90 870 1 781 7 219 Landtagswahl 15. I I. 1931 . ReichSprSsidentenwahl').... 287 380 41 264 53 260 4 040 30145 16 561 —- 3 585 7 406 83 215 79 699 I 340 18 871 Main» 19167 18 519 1056 10 026 57 880 24 291 396 2 879 Landtagswahl 15. II. 1931 . Reich-Präsidentenwahl').... 102 081 17 940 18 516 2 254 I4 3II 7 889 — 1 565 2 517 24 000 20 844 271 6 447 Worms 5 449 3119 223 4 795 27 469 11 808 219 1242 Landtagswahl 15. II. 1931 . ReichSprSsidentenwahl').... 35 455 4 895 3 219 411 6 312 3 630 — 552 410 10 508 9 256 201 3 741 Einfache Listenverbindung besteht zwischen leiste I (Soz.) und 8 (Hess. Dem.); zwischen Liste 5(LenchtgenS), 6 (DNVP.) und 7 (NSDAP.). Enge Verbindung besteht zwischen Liste 6 (DNVP.) und 7 (NSDAP.). In der nationalen Einheitsliste sind zusammengeschlossen: DVP., Staatspartei, Christl.-Soz. VolkSd., VolksrcchtSp., Hess. Land»., Wirtschaftsp. BergleichSzahlen: ') untere Zahl, DNVP., ReichSprSsidentenwahl l. Wahlgang Duesterberg; NSDAP. H. Wahlgang Hiller; KPD. H. Wahlgang Thälmann. ') Die fünf Sitze der nationalen Einheitsliste sehen sich zusammen aus 2 Mandaten des Hess. Landvolks und je einem der DVP., der Staatsp. und des Christlich.-Soz. VolkSd. Iik Mittr zertrümmert, Verluste Ser Anken Wieder sind aller Augen in Deutschland auf ein kleines Land gerichtet. Nachdem vor vierzehn Tagen Mecklenburg- Schwerin und vor drei Wochen Oldenburg ihren Landtag neu wählten, ging am heutigen Sonntag das hessische Volk zur Urne. Ter Wahlkamps stand auch hier, wie kaum noch besonders betont zu werden braucht, völlig unter dem Einsluß der NcichSpolttik und wurde von den Parteien, zu mal von den Nationalsozialisten, dem Zentrum und der Sozialdemokratie, mit Erbitterung und zäher Energie dnrch- gesochten. In zahllosen Massenversammlungen rang man um jede einzelne Stimme. Besonders bemerkenswert war, baß auch der ehemalige Reichskanzler Rrttning in diesen Wahlkamps eingriss, dabei in seiner Mainzer Rede wieder zum reinen Partctpolitiker wurde und scharfe Augrisse gegen die Negierung v. Pap en richtete. Weit mehr als Olden burg oder Mecklenburg ist das Land Hessen geeignet, ein brauchbares Stimmungöbaromctcr siir die Entwicklung im Reiche zu sein. Einmal hat der Vvlksstaat Hessen eine weit höhere Einwohnerzahl. Oldenburg zählt S40 000 Seelen, Mecklenburg 670 000, Hessen aber mehr als beide zusammen, nämlich 1840 000. Dazu kommt, baß hier nicht die Land wirtschaft siihrend ist, sondern die industrielle die landwirt schaftliche Bevölkerung säst um das Doppelte iiberwiegt. Vor allen Dingen konnte sich aber tu de« Hcsscnwahlcu bereits der stimmungömäsiigc Eiusluß der Regierungsbildung im Reiche und der finanziellen Notverordnung auSwtrken, allerdings noch nicht der der politischen Notverordnung, der SA. und SS. iviebcr frcigab, so daß der mitreißende Schwung marschierender brauner Bataillone noch nicht zur Auswertung gelangte. Zwischen der letzten Landtagswahl und der neuen lagen in Hessen nur sieben Monate. Die Auslösung des letzten Landtages erfolgte nicht ans parlamentarischem Wege, auch nicht durch einen Volksentscheid, sondern durch den Spruch des StaatSgerichtöhoscS auf Grund der Anfechtungsklage der WtrtlchaftSpartet, die ihre Klage gründete aus die Nicht zulassung ihres Wahlvorschlageö zur Wahl im November 1081. Der mit füns Berussrtchtcrn und nenn Parlamen tariern besetzte StaatSgcrlchtShof erkannte die Verletzung formaler Borschrtsten des hessischen Wahlgesetzes an und er klärte damit die Wahl siir ungültig. Es entbehrt nicht eines gewissen Humors, daß der Stein des Anstoßes, die Wirt schaftspakte!, nun in diesem Wahlkamps gar nicht mehr selbständig unter ihrem Namen auftrat, sondern e» für notwendig hielt, um überhaupt zu einem Mandat z« komme», sich mtt der Deutfchen BolkSpartet, der Staat«. Partei, dem Christlich-sozialen Volksdienst, der VolkörechtS- Partei und dem Hessischen Landvolk zu einer sogenannten Nationalen Einheitsliste znsammenzuschlicßcn. „Das rote Hessen" sagt man im VolkSmund. Seit dem am 11. November 1918 der sozialdemokratische LandtagSabg. Ulrich das Minister- und Staatspräsidtnm übernahm, be saßen die Mehrheit im Landtage Sozialdemokraten. Zentrum und Demokraten und trieben eine Finanzwlrtschaft, die die hessischen Landeösteuern zu den höchsten LandcSsteuern in ganz Deutschland werden ließ. Die alles beherrschende schwarz-rote Mehrheit wurde erstmalig erschüttert am 18. November 1981, als die Sozialdemokratie nicht weniger als neun Sitze verlor. Eine arbeitsfähige Mehrheit brachte der Landtag sedoch nicht, sie wäre nur möglich gewesen durch eine Koalition Zentrum-Nationalsozialisten, für die das Zentrum aber die unmögliche Bedingung stellte, die Natio nalsozialisten sollten sich ihm gewissermaßen unterordnen. Die Httlerbewegung hatte aber nicht gekämpft und Erfolge errungen, um nunmehr ihre Grundsätze prciszngeben. Auch in Hessen ging man daher den Ausweg, daß die bisherige Ne gierung wohl zurücktrat, aber geschästSstthrend am Rüder blieb, und so besteht denn zur Zeit noch das hessische Kabinett aus zwei Sozialdemokraten — Adelung und Lenschner — und einem ZentrnmSmann. Nun das Ergebnis der LanbtagSwahl. Der Zusammen bruch der Mitte hat sich in einem Tempo fortgesetzt, das man geradezu überstürzt nennen muß. In dem kurzen Zeit raum von sieben Monaten haben die sechs in der „Natio nalen Einheitsliste" zusammengcschlossenen Parteien fast zwei Drittel ihres Bestandes verloren, gegenüber der NeichS- taaSwahl von 1990 aber, wo sie noch über 187 000 Stimmen ausbrachten, einschließlich der hessischen Demokraten, die Listenverbindung mit der Sozialdemokratie haben, also für links optieren, fünf Sechstel. Das zeigt zweierlei. Erstens geht klar daraus hervor, daß die Versuche, die Mitte in neuen Parteien zu sammeln, verfehlte Spekulationen sind und bei den früheren Wählern der Mitte keine Gegenliebe linden. Zweitens sind die früheren Mittelparteten zu solcher Bedeutungslosigkeit herabgesunken, baß sie moralisch kaum noch Berechtigung haben, im kommenden Wahlkamps selbständig vorzugehen, da höchstwahrscheinlich alle ihre Stimmen verloren wären. Die unerbittliche Logik und nüchterne Ueberlegung sollte daher diejenigen Mittelpar- teiler, die es ablehnen, die Sozialdemokratie zu unterstützen, anf der anderen Seite aber auch nicht für Hitler eintreten wolle«, veranlassen, ihr« Stimmen der einzige« bürger lichen Partei zu geben, die noch intakt ist. Das sind die Deutschnationalen. Auf den ersten Blick könnte es so anSsehen, als hätte die Sozialdemokratie eine leichte Zunahme von zwei Prozent gegenüber den letzten Landtagswahlen zu ver zeichnen. Nun, bas sind geringe Rückflüsse aus der SAP., die bedeutungslos sind und sofort die richtige Beleuchtung erhalten, wenn man den 172851 SPD.-Stimmen von heute die 215 746 der Nctchötagswahl von 1930 gegenüberstellt. Der Rückgang hält an, denn die SAP. verlor gegenüber der letzten Landtagswahl über 11000 Stimmen. Ein Rückgang um 20 v. H. ist auch bei der KPD. zu verzeichnen. Das Zentrum — hat es sich wirklich ge halten? Wahrscheinlich ist, daß der alte Stamm der Zen- trumSwähler nicht mehr so unerschüttert dasteht, wie eS äußerlich noch die Zahlen besagen. Auch frühere nicht katholische Mittelparteiler dürsten vielleicht für das Zen trum eingctrcten sein, die dessen Verluste verdecken. Ist das der stall, so ist die frühere Siegeszuversicht des Zen trums nicht voll mehr berechtigt. Nun zur nationalen Opposition. Die Deutschnationalen haben gegenüber der letzten LanbtagSwahl eine durchaus anerkennenswerte Zunahme erfahren, um so mehr, da Hessen als außerordentlich schwieriger Boden für diese Partei bekannt ist. Einen außerordentlichen Erfolg errangen wiederum die Nationalsozialisten. In sieben Monaten ge wannen Ne 87 000 Stimmen, das sind 5000 weniger, als die gesamte Mitte seitdem verlor. Seit den NeichStagSwahlcn stiegen sie von 138 000 anf 328 000. Insgesamt ist die natio nale Opposition seit 1930 von 150 000 aus 840 000 Stimmen angewachsen, sie hat sich also wett mehr als verdoppelt. Dielen 340 000 Stimmen sichen, wenn man von den Kom munisten absieht, 312 000 Stimmen a l l e r anderen Parteien tn Hessen gegenüber. ES sind 60 000 mehr als Zentrum und Sozialdemokraten in Hessen auswetsen. Das bisherige geschäftsführende Kabinett in Hessen hat also eine so schwere Niederlage erlitten, daß eS kein Recht mehr hat, zu bleiben. Die absolute Mehrheit hat die nationale Oppo sition tn Hessen allerdings nicht erreicht, hier kommen die 94 000 Stimmen der KPD. und SAP. zur Geltung. Ueber- trägt man aber die Hessenergebnisse auf das Reich, dann läßt sich hoffen, daß bei den kommenden Reichstagswahlen die nationale Opposition die absolute Mehrheit erringt, wenn der Wahlkamps mit dem Willen zum Siege herzhaft und energisch geführt wird. Bis dahin stärkt das Ergebnis von Hessen das Kabinett v. Papen in seiner außenvolitischen Befreinngspolitik nnd gibt Ihm den Rückhalt, Laß eS inner politisch seinen Willen durchsetzt gegenüber -en Quertreibe reien süddeutscher Länder. Die geistige Wende in Deutsch land ist unaufhaltsam — das ist die Lehre nun auch von Hessen. M NMnalsvzialisten in Machen verhaftet München, 19. Juni. DaS unerhörte Verfahren der bayri schen Regierung gegen die bayrischen Nationalsozialisten hat dazu geführt, daß der heutige Sonntag für München ein höchst unruhiger Tag war. Die Nationalsozialisten, aufs höchste gereizt durch daö Vorgehen -er Negierung und in der unberechtigten Auffassung, daß ihnen durch das be sondere bayrische Untsormverbot eine besondere Kränkung zu gefügt werden sollte, zeigten sich, wie eS heißt, zu Tausenden im Inneren der Stadt München in Uniformen ans der Straße. Es kam zu zahlreichen Zusammenstößen mtt der Polizei, die rigoros vorging nnd mit dem Gummi knüppel die Nationalsozialisten anSeinanbertricb. Auch soll gelegentlich dieser Zusammenstöße scharf geschossen worden sein. Die Polizei vLrhastete nicht weniger als 6 0 0 Nationalsozialisten, denen die Uniformen weg genommen wurden. Bei der Bestrafung will man sich aus die neuen, verschärften Gesetzesbestimmungen der letzten Notverordnung beziehen. L Wassenta« der Kavallerie ii> Hannover Hannover, 19. Juni. Der 2. Wasfentag der deutschen Kavallerie wurde am Sonnabendabend mit einer großen vaterländischen Kundgebung cingeleitet, die mit den aus allen Teilen des Reiches nach Hannover gekommenen alten Kavalleristen der früheren Regimenter tn den Uniformen der Vorkriegszeit Scharen Tausender aus Stadt und Land im Hinbenburgstabion vereinte. Generalseldmarschall von Mackensen dankte der Stadt Hannover für die dem Wasfentag bereitete frcundltche Ausnahme und den alten Kameraden dafür, daß sie in dieser schweren Zeit den Mut gesunden, zum großen Teil von wett her zu kommen, um sich wieder einmal der Pslege der Kameradschaft zu widmen. Die alten Militär-, Krieger- und KamerabschastSveretne hätten gerade tn der heutigen Zeit, tn der dem deutschen Volk, und nameütlich der deutschen Jugend, die alte, unvergleichliche Armee ge nommen sei, besondere Bedeutung. Denn der lebendige Geist der Kameradschaft und Freundschaft sei das einzige, was dem deutschen Volk vom Feind nicht genommen werben könne. Dieser Geist, der vor allen Dingen auch tn der deutschen Kavallerie stets ganz besonders gepflegt worden sei und der während vier langer KriegSjahre bentfche Männer zu den größten Taten angespornt habe, er dttrse niemals unter gehen, wenn das deutsche Volk wieder besseren Zeiten ent gegen gehen solle. ES gehöre Mut dazu, den Glauben an daö Vaterland tn der heutigen Zett zu bewahren. Die Zu versicht aber, baß nach diesen schweren Tagen ein neues und besseres Deutschland wieder erstehen werbe, müsse uns er halten bleiben, weil darin allein unsere Stärke liege. «.Scchesanv. Rrrsa Slontas, ra.guni io» «segrunöet 18S6 »«N°nd. «nnlnummn t» Pfg., .»»«halb «-«en, 1» mttdenU Ou^en-^ «tnUmMg« »0 mm bi»N« Zett« » vl«., ftU -uZwllrt, ,0 «g-, dl« »o mm »rett« NeName»«!« »00 Vt,., ^nng -udrrh-w ,00 V,,. »ell«n-»l«ag ». r-ry, g-mMen-ni-lgen und Slettengeluch« ohne N-d-tt IN-»« «/" u -u,«ih-c» „ V1«. 0,,eUw,kdLH« ,» P,g. «u,wi>Mg« NuIMlg« gegen «°r°»»be»-v>mg. «erde« Acht -usttw-HN