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Dresdner Nachrichten : 17.01.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188901175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18890117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18890117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-01
- Tag 1889-01-17
-
Monat
1889-01
-
Jahr
1889
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.01.1889
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«r,° »iir oder Pmtciiizcchlim». ^ »nkünoiaunaen yeUme», mnunmchrl nauikatt^^erm^tt^un^-stLUen an. S4. Jahrgang, «ufl. 47,vvv Stück kl"8 von 7^2 « «trSvlLv von vrvsMor Wat'iMtalM v°°8. ^IvM jan LN, 12 !6K. LN. r'ravvaHtr. » 4 uml S, Dresden 1889. »t« .»IresSaer A«SüihleL-z «tut, da, verbreitetst« «LN,», Blatt, welche, >» allen Schichten der Be- völleru», Nnaang aeiunden bat. Di« unvarteiiiche. unabbänaia«. kr«- mülhiae Richtuna welch«die.Dresd ner Nachrichten' nach all«. Gell«, bin veriolaen. bat dem Blatte in .den ddchsicn und einfach,ten Leier- klreiien die Beliebtheit verlchaNt. ! welche sich in der iorlwäbrenben ,4a- nah,!,« der Leier äuhen. Die Re- dactio» wird NetS demirdt ,cin. > durch Lcrantiedung tüchtiaer ichrüt- itellerilcher Krtitte da» Blatt immer lnürlicher und interellanler »u -e> dftallen, um Nck dierduriti auch seiner die Gunki de» Du'ititums »u bewahren. HV. »«««,«, 8äok8. u. k?6U88. Lof^IlntoKrLpb, j Vrvsävn, X»nkl»»u8, 8vv8lru88v -so. 10. »eettn, I «Iprtk«rpI»1» »». «>NWiiir ^sfftüokio öl 81' oittcns vinco^ von l^k SN vom fsss Unsömlievsnliksusllt.S. Vedrüüoi'^eiSLneil Iliester-11. ülsslitz»-Verlvili-Iiisiitiit, ^ I»«al8ülilan«l^ N ^ park., I., II. u. 1H.lltil«;e. A 8 ^nstiÄM naohiEivürtsworcien prompt elloetuirt. '1'oIo>)hon389. ^ l'i'vk..IiiZtzi8 Normal-LllLüKe, °'7:.7LL^S°' Nr. 17. bpiegtl: Fürst Bismarck über die Kolonialpolitit. Hoinachrichlen, Kostümfest der Kuiistgrnvssenschast, GasprciSbcrechnung, Genchts- l Verhandlungen. KunstvercinSauSslellung. Tonnerstag, 17. Januar. LirlMtwottUcher Redatlenr tür Politisches vr. ikmil Bieren »> Dresden. Unwillkürlich mußte der Reichskanzler, der am Dienstag zum ersten Male wieder im Reichstag erschien, immer wieder aut die Kolonialsragen eingehen, oliwolil er ursprünglich erklärt hatte, daß er erst bei der vstatrikaiiischcn Vorlage Rede sichen wolle. Die üch bei jedem Anlässe erneuernden Angriffe der Herren Eugen Richter und Dr. Bambcrger nöthigten ihn dazu. Die Dicuslags- sibmig des Reichstags hatte, äußerlich betrachtet, den Zuschnitt einer „großen Sitzung"; allein sic brachte dein Reichstage, wie dem die Tribünen belagernden Publikum eine Enttäuschung. Ma» Harle allgemein erwartet, Fürst Bismarck werde beim Etat des Auswärtigen Amts hochpolitische Aufklärungen über die Fälle Morier und Geffcken oder das Tagebuch des Kaisers Friedrich «- teilen: aber als schon über die Kvlonialbcaniien gesprochen wurde, rollte erst sein Wagen durch das ReichötagSthm. Im Laufe der Sitzungen ergriff der Kanzler zwar wiederholt das Wort, er sprach mit steiaender Lebhaftigkeit und sagte der unpalriotischcn Partei deö Freisinns mehrereibittere Wahrheiten, aber die erwartete große Rede blieb aus. Für DaS was der Kanzler erklärte, kann man ihm »ur dankbar sein. Ec vertrat in kräftigster Weise den Stand punkt einer besonnenen Kolonialpolitik, indem er einerseits über schwängliche Fantastereien und Abenteuer, wie z. B. einen Kceuz- zug gegen die sklavenhallendeu Mubamedauer, ablelnue, andererseits jedoch die Wahrung deutscher Interessen in überseeischen Ländern als eine nationale Ehrenamgabe vertheidigle. Was hierbei der deutsche Freisinn an Züchtigungen zu hören bekam, wird er wohl nicht an den Spiegel stecken. Erfreulich war aus den Erläuterun gen des Reichskanzlers zu hören, daß die englische Regierung sich za den deutschen Kotonialuntrrnehmuagen durchaus freundlich stellt.» Tie gereizten Erörterungen zwischen deutschen und englischen Zei tungen — man braucht nur a» die Namen Mackenzie und Morier zu denken — habe» ulso auf daö Verhältniß beider Länder leinen Schatten geworfen. Daß die englische Regierung sich ihrer Staats angehörige» im Auslände annimmt, kann ihr Niemand znm Nor- w»ri machen. Wohl aber erregte eS den bittersten Unmuth des Reichskanzlers, daß ein deutscher Abgeordneter io pflichtvergessen war, bei einer zwischen England und Deutschland schwebenden Streitsrage den Engländern Handlangerdienste zu leisten. Es han delt sich uni Südwestakrika. Bon allen unseren Schutzgebieten fft das siid.orstasrikanische dasjenige, über dessen Werth man am wenigsten unterrichtet ist. So viel bekannt, handelt es sich dort um uirausgeschlojsene Mineralschätze. ES genügt vorläufig, daß der deutsche Anspruch darauf feststebt. Einer der dortigen Häupt linge, Kamahrrrero, hat diese Besitztitcl den Deutschen abgetreten: nachher bat der räuberisch in das deutsche Schntzgebict eingefallene Engländer LewcS den biederen Häuplling veranlaßt, sie noch ein mal und zwar ihm abzutretcn. Darüber schwebt ein Streit; einst weilen haben sich Kamaherrero und Lewes stärker erwiesen als der deutsche Rcichskommissar Dr. Göring und die anderen auf dcS Letzteren Seite stehenden Häuptlinge. Fürst BiSmarck hegt die Er- loarlung, daß die englische Regierung das Verhalten von Lewes nicht billigen und nicht unterstützen wird. Denn das Land, um das es sich handelt, liegt diesseits deö 20. Längengrads, der mit England als Grenze zwischen den beiderseitigen Schutzgebieten ver einbart wurde. Was that nun Ehrcn-Bambcrgcr im Reichstage? Er behan delt die Bcsitztttel unserer Landsleute, ja unser ganzes Schutz gebiet daselbst, als werthlos, sodaß die Engländer nun kommen werden und sagen: Mein Gott, wenn cs sich um ein so werth- loics Ding handelt, warum streitet Ihr Euch da mit uns ? Bis marck geriet!, über diese unpatriotitche Handlung BambergerS i» berechtigte Aufregung und beschuldigte diesen Herrn mit dürren Worten, daß er „in wohlüberlegter Weise die Interessen deutscher Mitbürger und die Regierung geschädigt habe." So ist es auch und nicht anders. Das fuhr aber Herrn Bambcrger. der schon sehr gereizt war, weil, wen» ihn Fürst Bismarck einen „deutschen Pa- irioten" nannte, der Reichstag hellauigelacht batte, gehörig in die Nase. Er erdreistete sich, diese Wahrheit damit zu bekämpfen, daß er sagte: ein solcher Ausdruck sei nicht in anständiger Weile erlaubt. Dafür bekam er freilich seinen Ordnungsruf und nun ries er: Au wach geschrieen, das sei das erste Mal, daß er zur Ordnung gerufen worden sei. Unseres Erachtens beweist das nur, daß er bisher verstanden hat. seine dem Wähle des Baterlandcs schädliche Thätigkeit io schlau zu verfechten, daß er der Strafe entgangen ist. Er wußte in seiner angeborenen Geriebenheit zwischen den Maschen durchzuschlüpien. Mit vollem Fug und Recht durfte der Abg. v. Kardorff das in Samoa vergossene Blut auf das Schuldkonto Bam- bergerö schreiben. Auch mit Eugen Richter hielt Bismarck eine strenge Abrech nung. Ter Kanzler hatte mit flammenden Worten, die jedem Ehrenmann zu Gebote stehen, wenn die Rede darauf kommt, daö unpatriotische Verhalten der deutschfreisinnigen Presse gegrißelt, die sich blindlings auf die Seite des Auslandes stellt, jede» Rcichöseind in Schub nimmt und alle Vorwände ergreift, unr den» eigenen Bateüande Unannehmlichkeiten und Verlegenheiten zn bereiten. Eugen Richter suchte dielen Schlag zu pariren, indem er damit Prahlte, dir Freisinnspresse sei die einzige unabhängige und sage Jedermann ungeicheut die Wahrheit. Dieses widerliche Lelbstlob zerstörte aber der Kanzler augenblicks, indem er sagte: er kenne keine abhängigere, geknechtetere, keine mehr von solcher Furcht und Sorgen von anderen Einflüsse» erfüllte Preffe, als die des Freisinns: « werft ihr gerade vor. daß sie die Wahrheit nicht sage. Hoipredigcr Stöcker drückte dies so aus: daß die Frei- siiulSvresse von der Börse, dem Judenthum und dem Großkapital adhängc. Eine» großen Thcil des Unsinns und der Verlogenheit, den die Richter'ichcii Zcilnngc» alle Tage schreiben, stthrle Bismarck übrigens mit Recht ans den Haß Richter'S gegen ihn zurück! Sicht man von Lieien persönlichen Auseinandersetzungen ab, io ergab die Becalhung, daß der Schutz des Reichs dem deutschen ttnlecnchmnngsaciii im Auslande nicht schien wird. Allerdings nicht in der Weise, wie es mit großen! Ungeschick der Abg. v. Kardorff und zudem wahrheilswidrig ausdcückle: daß „wir Teulsche uns von icher gern au, ein Bischen Abenteuer eingelassen haben." Rein, so ileht'S »ichl! Wageimtth ,sl etwas Anderes als Äbentemcrlust. Ohne erstcren kommt Niemand in der Welt vor wärts, den Abenteurer aber bedauert auch kein Mensch, wenn er verunglückt. Wir Dentichen beanspruchen Nichts, als unS einigen Antlicil an der noch nnvergebenen Erde zu sicher»: daö Huilerm- Lien-Hockcn ist nicht nach unserer Ari. Und wenn jetzt bei dem Beginn unserer Kolonieen hie und da Etwas noch schief geht, wenn wir nock Lehrgeld z ihlen müssen, so sagen wir uns: wenn nur kleine Anfänge muthlos preisgeben, io wird nie etwas Großes daraus werden. Man darf, um mit Bismarck zu sprechen, eben nicht die Woche am Sonnabend aniange». Ncncstc Trahtberichte der „Dresdner Rachr." vom l6. Jan. Berlin. Der „Reichs»»;." veröffentlicht Schriftstücke betr. oen Prozeß Gcfscken. Emgelcitct werden dieselben durch einen Er laß des Kaisers an den Reichskanzler vom 13. Januar, wodurch der Reichskanzler hcaustragr wird, den verbündeten Regierungen und dem „NcichSanz." amtliche Mittheilungen zu machen, welche erforderlich sind, den Negierungen und den Reichsangehäcigeii ein eigenes Urtheil über die Neichsiiisiizvcnvaltung i» der Uaiersuch- ungssache wider Geffcken zu crinöglickea. Der Belicht dcS Reichs kanzlers vom 13. Januar an den Kaiser hebt gegenüber der Ten denz der reichsicmdlichcir Preise, Pas Veriahrcir der Rc>ckSanwalt- ichait und deS Reichsacrichres im Lickte der Parleilichkrit und tendenziösen Verhetzungen dnrzuiiellen hewor: Es sei Bedürfnis,, der Justizverwaltung die Möglichkeit eines eigenen, durch die reichsieindtichc Presse nicht geialichien UrtheilS bei den Regierun gen und in der öffentlichen Meinung herzuilellen. Dies tonne nur durch Berössenllichnng des geiamiiiten Materials geschehen. Als dann folgt der Beschluß des Reichsgerichtes vom 4. Januar sowie die nciammte Antlagrichri'l. Ans Letzterer ist hetvorznhcbe», daß das von Gcfscken veröffentlichte Tagcbuchexeerpt a»S dem iliin iniMärz 1873 von dem Ktonvrinze» übergebenen 700 Seiten uiiisassenden Tagcbuche war. Gefisten giebt zn, daß er zur Veroffen iUchnng keinerlei Ermächtigung gehabt und auch nicht geglaubt habe, daß er eine solche von der Kaiserin Friedrich erhalten werde. Ans den Aenße- rungcn des Gencruls Siosch und Gustav Fretstags geht hervor, daß der Kronprinz selbst die Veröffentlichung erst »ach sehr langer Zeit ittc thunlich gehalten habe. Tie Anktagescl»iit veröffentlicht einzelne Stellen des Tagebuches, deie» Geheimhaltiiiig für das Wohl des Deutschen Reiches erforderlich war. Die bezüglichen Stellen betreffend die Entstehung der dentichen Reichsveriassiliig, Beziehungen zur Kurie, zu Rußland, England, L>v?emhurg und den Garanticmächteu Belgien und Frantreich. AIS Diplomat, Staats- und VöikcrrcchtSlehrer konnre der Aiigesclnildigtc über den wahren Eharakter der veröffentlichten politischen Nachrichten nicht in Zweifel sein, falls er nicht geisteskrank war, waS allerdings die Familie, ebenso zwei Hainbmger Aerzte annahincii, während es der Berliner Sladtphysikus Woli verneinte, weicher »ur langjährige Hypochondrie mit periodischen Aniallrir von Angst und Verwirrt heit annahin. Die Motive und der Endzweck der Veröfsentlichnng liegen in der öffentlichen Diskreditmina der Reichspoblik, welche außerdem im Geheime» bezwecklc, die Politik des Reichskanzlers bei dein Kaiser in Mißsicdit zu bringe». Hierfür spreche die vom Angeichulbigtcii entworfene Tcntichriit mit dem Titel.Ausblicke gilt die Regierung Kaiser Wilbelms II. Aus der Anklageschrift crgiebt sich endlich, daß der Erlaß des Kaisers Friedrich an den Reichskanzler nebst Animi „An mein Volt" bvin 12. Mürz 1888 von Äcfscken versaßt ist und zwar bereits im Juni 1885, als Kaiser Wilhelm in Ems emcn tiefen OhnmachtSaniall halte. Gefisten habe die Entwürfe damals mit Sloich beiprochen. Am 20. August 1885 seien sie dem Kronprinzen zugeslellt worden. Roggenbach und Sloich haben sich übrigens dahin cmsgeiprochcii, daß nach ihrer Ansicht Geffckcn sich nicht bewußt gewesen ist. daß seine Veröffent lichung das Wohl dcsTcnlichen Reiches zu gefährden geeignet sei. Beigtiligl sind zwei Briese Roggenbach's vom 2 t. August und 0. September 1888. B erli n. Tie Reichstagskommlision für die Alterö- und In validenversicherung hat die 88 1 und '2 angenommen, elfteren mit einem Amendement, nach welchem der Bunoesrat» diejenigen HanS- industrieen bestimmen soll, welche mit unter das Gesetz satten sollen. Alle übrigen Abänderungsanträge sind abgclehnt worden. Es ist somit Hoffnung vorhanden, das Gesetz noch in dieser Session zu Stande zu bringen. >' Berlin. Tie Neichstagskommiisivn für das GenossenschaitS- geietz nahm die 8ä 2—6 unverändert an, obgleich verschiedene Red ner ihre Bedenken gegen die Zulassung von Creditgenoisenschaiten mit beschränkter Hailpsticht äußerten. 8 6 erhielt iolgcnde Fassung: Daö Statut muß bestimmen den Betrag bis zu welchem sich die einzelnen Genossen mit Einlagen betheiligc» können, sowie die Ein zahlungen ani den GeichäitSaiilheil. zu denen jeder Genosse ver pflichtet ist. Dieletbe» müssen bis zu einem Gesanimtbcliage von mindestens ei» Zehntel des Gelchäitscmthcils nach Betrag und Zeit bestimmt werden. — Die Blidgetkvmluission des Reichstages bclicth den Marine-Etat. Folgende Resolution ward beautragl: Den Reichskanzler zu ersuchen, Maßregel» zu ergreifen, um dem auch vn» der Marme-Bcrwalluiig anerkannten Mangel in der Zahl der Schisisbattiiinemeurc abzuhelicn. Berlin. Das Abgeordnetenhaus wählte das bisherige Präsi dium : v. Köllec (Präsident), v. Hccrcmann 1. und v. Bmda 2. Vizepräsident, wieder. Finanzmiiiister v. Scholz legte das Budget und die damit zuiaiiimcnhängeuvc Fmanzvorlagc vor und gab das übliche Finanz Rcsume. Darnach ist dir Finanztagc eine lehr günstige. Das verflossene Jahr 1887/88 hat einen Ucverschaß von 79'/- Millionen ergeben, trotz der betrübenden elementaren Ereignisje in brr 2. Halite des Jahres. Aus dem von den ReichSsmaazen abhängcnden Thrile des Etats ergirbt sich ei» Mehrüberichaß von, 25'/- Millionen, auS der Eiienbahnvrrwaltnng er» Mehrüberschuß l von 51-Via Millionen. Auch bei de» direkten Steuern und Stcm ! prlabgoben sind Mehreinahmen zu verzeichnen. Nach Abzug der gesetzmäßig zur Schuldentilgung zu venvendcnden Summe bleibt für baS neue Etatssahr ein disponibler Uebrrschuß von 36 Millio nen. während u»l Boranschlaae «ine Anleihe von 40 Millionen in' Aussicht genommen war. Die 56 Millionen sollen zu einer außer ordentlichen Tilgung der Staatsschuld verwendet werden. Auch das lan'endc Etatjahr versvricht einen Mehruhelichnß und zwar im Ge- lammtbetrage von 02 M lliviien, wovon 50Millionen am bieEisen- bahnvecwaltung kommen. Eö sei oder zu bcmstsichtigen. daß der Etat mit 1'/2 Milliarde bnlancirc und daß die Ilebecichüsse nur einen geringen Brnchtheil dieser Summe Hilden. Schwankungen nach öden wie nach unten könnte» sonach cintreien, weshalb der neue Etat mit großer Vorsicht ausgestellt sei. Ter Minister recht fertigt die vorgeschlageiie Erhöhung der Untelslaatssekretäre; bei den Stemvelat'gaben »rußte ein Miiiderestrag mit Rücksicht aus die in Aussicht gestellte Ermäßigung ciiigestelll werden. Vor 10 Jahren habe Preußen noch 1" Millionen a» das Reich zu zahlen gehabt, während cs jetzt 41 Millionen vom Reiche mehr erhalte, als cL an dasselbe abiühre. An Erleichterungen, an direkten Staats- und Kominnnatsteiiern, konnten 78 Millionen gewährt werden, also Alles, was Preußen vom Reiche erhallen habe, sei bis ans etwa 3Mrllio neu zn Erleichterungen verwendet worden. zWiderspruch links?' Wo wären wir, wenn wir der Opposition gefolgt wären: crui ollen Gebieten schwerer Steuerdruck, nur der Weizen der Uazuiriedenhert würde in vollen Achien stehen, iBeifall rechts.) Nächste Sitzung Donnerstag: Berathung des Etats. München. Laut Mittheilung des Jrenidcnblattes ichucßt die Bilanz dcr Kmistgewclbccnrsstellling mit 170.000 Mk. Defizit ab. W i e u. In Angern bei Wien sind i» Folge einer Kessel- cxplosion ein Ehernster und 10 Arbeiter »»igckvninicn. London. Die hiesigen Blätter loben die Freisinnigen wegen deren gestrigen Angriffe auf die Kolonralpolitst. Tie „Daily News" lagt: Die Denifchireisinnige» batten sich wie echte Palrio- , len gegen den Dlttatiirver'ilch gewehrt. England schulde den Ljmttchircisiiinigc» den Dank iür «lue Kritik. Tic Berliner Börse «öffnete schwach aus das Befinden des Königs von Holland, beteiligte sich aber bald, während sich das Geschäft lebhaft entwickelte. Nach erheblichen Steigerungen veranlaßten Realisirnngeii eines Groß-Svckulanten Abichwächun- gcn. Die Nackbörie schloß nach bewegtem Vertanie fest. In großen Betragen gingen Banke» bei steigenden Coursen um. Bahne» waren in der ersten Halite der Börte schwächer und zogen später an. Fremde Nenlen waren seit, schwächten sich aber gegen de» Schluß etwas ab. Bergwerke waren belebt und höber, Laura bevorzugt. Iw. Kassaverkehre herrschte feste Tendenz bei ziemlich lebhaztem Verkehre. Privaldiskvnt 2'/, Prozent. ilrankfur» a. M., Iti Ia»u«r. Orcdi« AI,.». Slaalednhn 217,1». Lom bard-» Ä.il» «tiaiir'cr 174.00. «kaoixer 84.8». lvr»k. Un». Äoldrea« 85.0», Dlscon«, 220 4». Dresdn. vt. —. Laura — —. Null!». Wien. 10. Januar, «rrcvlt :>ll.4», Slaaiaiiah» 2.40,8». Lombarbe» l»1,2!i. SlordUicilb. 177.2.,. Marino»., 09.17'/,. Un,. Orrdi: Ol.i.O». «cflcr. <i a r 1 «. 10. Ja». ' SchluK.' «cnic 82.S2. «melde 104,7». Ilaiicncr !'.'>,0'i, 8laat«da>!» 5018,70. Lmudaroca —. »o. «riorllatcn —. Lsaaier 7i!,ö». ««»vier 427,18. Lttomaue» 1,11.20. Titrkc» —. Trage. 2! a r i 0 «Pro» u ktrnl, 10. Januar. tS.liluö.» Wei.rcn per Januar 2ö,S», vrr Marz-J„»i 20.75,. dchauplcl. Sdiritu» »er Januar 49,2.',, „cr M»l-A»g«ft 41.75,, rndig. Nitbol dcr Januar 7!>.ü». dcr Mai Augnst i>8,25>, stcigciid. A m ft c r » a n,. 10. Januar. Produkten <Sidlu»>. Wcircn der Mitr.r 207,»«, prr Mai 210. Ztciicud. Okoggea vcr Mär.r 128, vrr Mai lidl. Stcigru». London. 10. Januar. Produkten» SOtiu». Gerne fett, alle iidrigc Olrtrcidcarlc» triigrsl, schwach, frciudc-8 Mehl 2t>,—M. — Wetter: Trübe. Ocrtlichrs und Sächsisches. — 2e. König!. Hoheit Prinz Friedrich August begieb. sich heute nach Altenburg, um an cin« Hoisesttichkeit daselbst Thcil zu nehmen. — Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät deS Kaisers wird von der Stadt Dresden Sonntag, den 27. Januar, um 2 llhi Rnchnnttags im aroßen Saale dcr Harmonie cin Feitmahl ver anstaltet. Zur Thcilnahmc an diciem Festmahle sind auch Ein ladungen an die Staatsbehörden «gangen. — Zur Vorfeier des GchurtsscitcS Sr. Majestät des deutschen Kaisers wird Sonnabend, den 26. Jan., in den säten des Gewerbe- Hauses eine Feswct'nininlnng des Eonscrvativen Vereins stcitisinden. Das Programm ist folgendes: I) Kaisermarich von ! R. Wagner, 2) Prolog von E. Stephan. 3) Terzett ans „Elias" . von Mendelssohn, 4) Hyninus iür Männerstimmen und Knaben .chor, 5) Vortrag dcS Herrn Reichstagsabgevrdnelc» und Ober- i staaisanwalts Dr. Harlinann aus Plauen i. V.» 6) Gcsangvoiträge des „MännergcsangocreinS" unter Direktion deS Herrn Jüngst und Jnstnimcnlal-Evncerf der Gewerbehaus-Kapclle. — Die mit ein« Vorwicr des Geburtstags Sr. Maiestät des Kaisers verknüpfte Elinnerungsieicr an die Wicderaui- lichtung des Deutschen sticicheS im Gewerbchaus wird sich naä, jeder Richtung als eine würdige patriotische Kundgebung der am Kriege gegen Frankreich bcchciligten Offiziere und So,daten er weisen. Mit dcr Gedenksci« sino Ovationen iüc Kaiser Wilhelm II., König Albert, de» siegreichen Fuhier dcr Maasarnice, und Genera! ieldmarichall Prinz Georg, den Kommandeur des 12. (sächsischen> AnnercorpS verknüpft. Da Herr Kamineriäng« Scheidcmantel mi Lause dieser Woche dienstlich sehr angestrengt ist und deshalb aus seine Mitwirkung verzichtet werden mußte, io hat in Hebens- würdigster Weise Herr Königl. Hosoperniänger Schrnuis zngc sagt, an seine Stelle zu treten. Herr Schrauff ist überdies Mit kampier von 1870/71 und hat sein großes Interesse iür die Be strebungen dcr Vercinignng auch durch seinen Beitritt zu der Kai»psgciiosse»schait bestätigt. Das Posannen-Quartetl dcr Königt. KapcIle, dem die Herren Kampfgenossen Meiicl, Rcincrt und Gölicct, sowie Herr Bruns niigchöccn, wird die Festrede des Herrn Obersl-- lentnant z. D. V. Mansberg niit dem Adagio Von Franz Schubert rinleitkii. Das Aeco»ipagiieinent bat dcr Kanipsgcnosse. Herr Königl. KanimcrinusiknS Slraiiß übernomnieii. An dcr Feier kann sich, soweit die Eintrittstarlen reichen, jeder Vaterlandssrcund und Gönner der Vercinignng, jede Patriotin bethciligeii. Ter Ertrag des Festes wird nach Abzug der Kosten zur Unterstützung iür hilssbc dürftige Mitkünivi« verwendet. — Die. vierte Brücke bei Dresden ist icrtig! Und zwar eine sehr breite, ausgcdehnlc, vvn starkem E>S schnell geschaffen, die nur de» einen Nacktheit hat, daß man zwar ioivrt darüber gehen und sichren kann, ab« nicht darunter durch. DaS Eis dcr Elbe ist seit gestern Morgen über die ganze Stronibreite hinweg vcibundcn zu einer scsten Decke zwischen, ober- und unterhalb dcr Brücke nach Blaiewitz und dis zum Pieschen« Winkel. Nun kann der seit viele» Jahre» nickt möglich gewesene Eissport aus unserem heimischen Strom beginnen und gewinnt bei voraussichtlich anhalten der Külte gewiß mit sein« bedeutenden Ausdehnung ein großes Publikum. — Gestern Vormittag «streckte sich die Eisdecke der Elve von Diesbar mit mehreren Unterbrechungru stromaufwärts bis nach Dresden zMarieiibrilcke). Au den Führen zu Scharfenberg und Gauernitz sind E iSübergänge sur P«,onenverleb« hcrgesiellt. während die Fährstellcir in Spaar, Gohlis und Preschen dagegen z. Z. nicht paisirbar si»d. SS
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