Volltext Seite (XML)
Kankenbevser Tageblatt «alt „schaint °>> t-d-m «Uri lag: «, I« d<« «aigadtftrllk» dar «tadl ».00 Mi., In da» «atgadk. kanddajlr!«« ».10 M., »al gutragung Im «ladtgedIU ».1» «1, »al gutragun- Im Sandg-blcl ».»u Mt. SlnzelnummerlUVIi., «oanadandnummar»UM. WDchrMIaont» I Sei»»!, »roi. S»m«I»d,gtr»k«nt» I granlrndar,. P»»»N»»»ch,» stl. »alagrnmmai ragadlatt granknbrrglaql«». WMkS'WFtiMiger A»,»i>»«pr«i»l l Mllllmil« HSH« clalpaiu, t— »« MM drall) V«/, Planais, Im diadaUIanairU (— ?» wm drall) »U Männig, »laln« u»d«lg«a stad »al u»fgad« z» dazahlcn. gar «achwtll und OarillUllma, »!i Plannlg «oildrrgcdü-r. — gür lchwlerlge Vadarlrn, dal A«Un< dlgungr» mchrrrar Anilraggrder la alnrr Ungelg« und dal PlagdarlchrUchii «uN-ia^ Val «rdierea «luflrlgr» und tm Wladar-olungdaddMlt »r- mailzung nach kststedandar Staffel. S« Nmieirekr« rasebiaü m da» M VerWaillihiiiig»« mallWa« MamumaW»«« d« War-SWtmamWft Wtza, der AwtsgeklW md d« eiadttals zu zrMeaberg M dar »emelade Rlederwieja dehSrdNAkselt» bestimmte Ma» MWaardkstll md Mrlaa: SS.Robberg <rah.Skaft«orb«kst im.) ia Namen»«-. »«antworMch stir die Redaktion: «ar! MM» in WMndera Dienstag den 28. September i»8v nachmittags 222 89. zahrgang Cs jchischs Außenminister war, also der Vertreter Mchs Außenminister war, also der Vertreter europäischen Problem des Minderheitenschutzes, eines Volkes, das selbst im jahrhundertelangen. zu unserem politischen Schi 4sal werden kann, Kamps gegen die türkische Gewaltherrschaft sem überhaupt kein Verhältnis. B iand ist überdies Rationelles Dasein und seine staatliche Selbstän-' politisch der Schirmherr aller der Staaten, die oigkekt wieder erkämpft hat. heute am meisten gegen die Verpflichtungen aus Curtius konnte Ihn daraus Hinweisen, daß es sich setzt um weiter nicht» handele, al« um die Erfüllung derjenigen Pflichten der Minderheitenschutzes, die gewisse Staaten, auch Polen, übernommen hätten, als man ihnen im Friedenrvertrag Sie Herrschaft über grohe Minderheiten anoertraut hat. , Diese Assimilationstheorie, gegen die sich Dr. Curtius mit vollem Recht in äusterster Schärfe wandte, Ist ihrem Wesen nach in nichts «nterschledeii von jenen barbarischen Methoden der Völlerausrottnng, wie sie heute noch in Kleinasien üblich sind. Wenn man diese Theorie als richtig anerkennen wollte, dann hätten Mussolini und die polnische Nationalitätenpolitik hundertprozentig Recht, dann dürste man dm Minderheiten ihre Schulen weg- nehmm, die daran hindern, ihren Kindern in der Muttersprache die religiöse Unterweisung zu geben, dann dürfte man das Sprechen der Min derheitensprache cm öffentlichen Orten verbieten und was dergleichen Menschlichkeiten mehr sind. Tie Afsimilationstheorie unterscheidet sich von der Musrottungstheorie etwa ebenso wie eine schwie rige Operation mit Narkose von einer solchen ohne Betäubung. Das Ziel, die Ausrottung der Minderheiten, die Vernichtung ihres kulturellen Charakters, bleibt das gleiche. füllen. Dabei bleibt es besonders erstaunlich, dah ausgerechnet diejenigen Staaten heute den wüstesten Terror gegen die Minderheiten erheben, deren Völker früher einmal wirklich oder ver meintlich in der Entwicklung ihrer nationalen Eigentümlichkeiten durch andere Staaten gedrückt worden sind. Wenn irgendwo etwas Minderheitcnfeindliches im Werden ist, dann kami Briand nicht fehlen. Die französische Mentalität hat zu dem mittel mässig leicht, «inen großen rednerischen Sieg da- vonzutragm. Koch-Weser aber nahm schon am nächsten Tage Gelegenheit, die Debatte wieder in Gang zu bringen, und Dr. Curtius konnte am Montag tatsächlich den minderheitenfeindlichen Vertretern eine große Niederlage beibringen. Man sollte es wohl kaum für möglich halten, das; heut« noch auf der offenen Bühne des Völ ckerbundes jemand es wagt, jene Assimilations- theorim vorzubringen, die den Minderheiten einen langsamen und schmerzlosen Tod bereiten möchten, und daß dieser Jemand ausgerechnet der grie- Elne ausgewetzte Scharte (Eigene Meldung.) heute am meisten gegen die Verpflichtungen ans den Minderheitenschutzverträgen sündigen. Er ist doch nun einmal eine Tatsache, das; diese Staaten fast samt und sonders nicht im entfern test«» daran denken, diese Verpflichtungen zu er Noch keine Verhandlungen liker Herab setzung der interalliierten Schulden London, 22. 9. Zwei Reutertekegramme aus Neuyork melden, daß ein neuer Versuch zur Herabsetzung der alliierten Schuldenzahlungen an Amerika Levorstehe. Man betrachte es als un vermeidlich, daß die außerordentlich großen Ge winne der Extremisten in Deutschland den Be strebungen zur Eröffnung der Schuldenverhand lungen einen neuen Anstoß geben würden. Hierzu wird von zuständiger englischer Stelle erklärt, daß diese Meldungen nicht zutreffen. Eng land vertrete auch jetzt noch den Standpunkt, daß man warten müsse, bis Amerika die ersten Schritte in der Schuldenfrage ergreife. Dazu. sei nur dann Aussicht vorhanden, wenn die Ab rüstung in Frankreich und in anderen Ländern in Angriff genommen werde. Daher habe Hender son die baldige Einberufung der Abrüstungs konferenz verlangt. Dle „Times" zum Kursrückgang deutscher Anleihen Kein Grund zu Besorgnisse» London, 23. 9. (Funkspruch.) Zu dem Kurs- Em Rejchswehrgeneral »ach Amerika abkommandiert Ge.reral v. Blomberg, Befehlshaber des Wehrkreis I, wird am 1. Okto ber für zwei Monate zur Armee der Vereinigten Staaten abkommandiert, um Schulmethoden "und Keereseinrichtungen zu studieren. Kommission des Völkerbundes in Genf hat Reichs- außenminister Dr. Curtius erfreulicherweise die Gelegenheit gegeben, die Scharte des letzten Wahltages wieder auszuwetzen. Damals hatte Koch-Weser durch sein unglückliches erstes Auf treten auf dem Genfer Boden den Minderheiten keinen guten Dienst erwiesen. Der Führer aller Minderheitenfeinde, Briand, hatte es vethältnis- konnte zwar die Verlegenheit nicht ganz verber gen, die aus dem völligen Mangel an sachlichen Gegengründen gegen die Rede des deutschen Außenministers entspringt, aber er, der wohl als der gefährlichste Feind der Mrnderheitenbewogung anzusehen ist, tat wiederum alles, um eine sach liche Förderung der Debatte zu verhindern. Durch die Rede von Curtius ist der Welt öffentlichkeit wieder einmal klar geworden, daß Deutschland aus zwingenden Gründen seiner poli tischen Lage immer der Vorkämpfer einer ver nünftigen Minderheitenpolitik sein muß, sobald es seine Aufgabe in Europa begriffen hat. Zaunlus gegen Curtius Gens, 22. 9. Der litauische Außenminister Zaunius hat an den Generalsekretär des Völker bundes ein Schreiben gerichtet, in dem er fest stellt, daß die litauische Regierung an sich durch aus die Gelegenheit begrüße, vor dem Völker- bundsrat die notwendigen Auskünfte über die von der deutschen Negierung beanstandeten Vcr- waltungsmaßnahmen geben zu können. Der deutsche Außenminister habe es jedoch nicht für notwendig gehakten, die Bestimmungen des Artikels 17 der Memelkonvention einzuhalten, wie er nach dem Bericht der Juristen vom Völkerbundsrat am 20. September 1926 ange nommen worden fei. Anstatt Beweise zur Stützung seiner Anklagen zu bringen, habe Dr. Curtius sich damit begnügt, beim Völkerbunds rat zwei Beschwerden einiger Personen zu über mitteln, die zwar im Memelgebket wohnten, die es jedoch vorgezogen hätten, anonym zu bleiben., Diese Beschwerden dürften nach Auffassung der litauischen Negierung in keinem Falle Gegen stand von Verhandlungen im Völkerbund sein, da das Beschwerderecht beim Bruch der Kon vention von Paris den Angehörigen dieses Teiles von Litauen versagt sei. bundesrat notwendig machen. Die Reichsregie rung wird daher die sofortige Erledigung der beiden Hauptbeschwerdepunkte: parlamentarische Bindung des Direktioriums und Unterlassung aller Wahlbeeinflussungen in den Verhandlun gen vor dem Völkerbundsrat fordern. Dr. Breitscheld lm AbriWngsausWtz Genf, 22. 9. Im Abrüstungsausschuß der Völkerbundsoerfammlimg wurde am Montag das Abkommen über Kriegsverhütungsmaßnahmen er örtert. Di« deutsche Abordnung hat einen Ab- änderungsantrag «ingebracht, wonach der Völker bund bei drohender Kriegsgefahr aus Grund des Artikels 11 des Völkerbundspaktes eine Zurück ziehung der bereits in das feindliche Gebiet oder in die entmilitarisierten Zonen eingedrungenen Truppen fordern könne, die auf eine bestimmte Ent fernung von der Grenze gebracht werden müßten, um Zwifchenfäll« zu vermeiden. Die vertragschlie ßenden Staaten sollten sich verpflichten, derartigen Anordnungen des Vülkerbundsratcs Folge zu leisten, ohne jedoch die Befestigungen aufzugeben, die in normaler Zeit von ihnen besetzt sind. Nach einem weiteren deutschen Abänderungsantrag kann der Völkerbundsrat von den vertragschlie ßenden Staaten verlangen, daß sie ihren Truppen die Anweisung geben, weder Feindseligkeiten zu begehen, noch zu provozieren. Dr. Breitfcheid gab zur Begründung dieser deutschen Anträge eine Erklärung in franwsislber Sprache ab, daß der deutsche Vorschlag die bis herigen Gegensätze in dieser Frage beseitigen und den Abschluß eines Abkommens auf dieser Voll versammlung des Völkerbundes ermöglichen solle. Der deutsche Vorschlag habe den Zweck, zu ver hindern, daß die Gewehre von selbst losgehen. Wenn die Regierungen vom guten Willen beseelt seien, einen Konflikt in friedlicher Weise zu regeln, so könnten sie nicht wünschen, daß die Militärs diesen guten Willen sabotierten. Die deutsche Abordnung wisse aus der Erfahrung des Welt krieges, mit welcher großen Leichtigkeit Militärs zu Maßnahmen greifen, die folgenschwere Gegen maßnahmen zur Folg« haben könnten. Falls eine Einigung nicht zustande käme, so müsse der Abschluß des Abkommens dem Völkerbundsrat selbst übertragen werden. rückgaug deutscher Anleihen bemerkt die „Times", ", —„ , , . , das; man in gutunterrichteten Kreisen nicht die Zaunrus ^erklärt am Schluß seines Schreibens, gangste Besorgnis wegen der Sicherheit der zu semem lebhaften Bedauern sehe er sich ge- Neparationsbonds hege. Die Gerüchte, das; zwungen, den Antrag der deutschen Negiermrg, ^edite in großem Umfange aus Deutschland zu- diese Frage auf die Tagesordnung des Völker- iMgezogen morden seien, sollte man mit erheb- bundsrates zu setzen, abkehnen zu müssen. ! sicher Zurückhaltung betrachten, denn während Es bedarf keines Hinweises, daß dieses von holländischer und auch anderer Seite eine Schreiben der litauischen Negierung, sowohl gewisse Menge von MarkverkSufen stattgefunden seiner Form wie dem Inhalt nach völlig un- hätten, sei Amerika am Montag Käufer für haltbar ist. Die Neichsregierung hat auf Grund Mark in Verbindung mit den deutschen Sicber- des Memelstatuts das Recht, jeden Bruch der heften in erheblichem Umfange gewesen. Die Memelkonvention durch die litauische Regierung wirtschaftliche Krise in Deutschland sei nicht vor dem Völkerbundsrat zu bringen. Hierüber schärfer als in anderen Industrieländern. Obwohl besteht nirgends auch nur der geringste Zweifel die Eisen- und gewisse andere Industrien unter Der allgemein erwartete Versuch der litauischen : der Depression litten, sei eine Besserung in der Negierung, sich der Verhandlung der Memel- j Lage der Tertil-, Kohlen- und Schiffahrtsindu- beschwerde vor dem Völkerbundsrat durch for- strie zu verzeichnen gewesen. Line gewisse Un- mal'e Hinweise zu entziehen, dürste jedoch kaum sicherheit möge andauevn, bis sich das deutsche Erfolg haben, da die in der Beschwerde an- Parlament am 13. Oktober versammelt habe, geführten Tatsachen bereits seit Jahren bestehen Der rücksichtslose Verkauf von erstklassigen deut- und keinerlei neue Tatsachen vorliegen, die schen Sicherheiten sei in keiner Weise o">»cht- eine besonders Untersuchung durch den Völcker- fertigt. Terror gegen die Minderheiten Die Ansrottungspolitik der „Siegerstaaten" j Zaleski, der mit großer Geste gleichfalls wieder j seinen minderheitenfeindlichen Standpunkt zum ' Ausdruck brachte, forderte von der deutschen Poli- Berlin, 22. 9. Der Gang der Aussprache tik, sie solle vorangehen und neue Minderheiten- Über das Minderheitenproblem in der politischen Verpflichtungen aus sich nehmen. Kurzer Tagesspiegel In einer Unterredung mit einem französischen Pressevertreter erklärte der Reichskanzler, die Politik der deutsch-französischen Zu sammenarbeit könne nur dann in vollem Maße Frucht bringen, wenn man sich aus beiden Seiten über die Schwierigkeiten dieser Politik volle Rechenschaft ablege. Nach Moskauer Meldungen hat die Sowjet union eins große sowjetfeindliche Or ganisation aufgedrckt. 31 Personen wurden verhaftet. Der Hauptbefchuldigte soll im Solde der englischen 'Industrie gestanden haben. Im Abrüstungsausschuß der Döl- lerbundsversa mm kun g gab Abgeordneker Dr. Breitfcheid im Rahmen der Erörterung des Abkommens über Kriegsverhütungsmaßnahmsn am Montag Erklärungen zur Begründung der deutschen Anträge ab. Aus Süd-Chile werden Nachrichten über den Ausbruch eines neuen Militäraufstandes ver breitet. Auch in Ecuador wird der Ausbruch eines Aufstandes befürchtet. Entgegen von Reutermeldungen, wonach ein neuer Versuch zur Herabsetzung der alliierten Schuldenzahlungen an Amerika unternommen wer den sollt«, wird von amtlicher englischer Seit« erklärt, daß Amerika die ersten Schritt« in der Schuldenfrage ergreifen müsse. Der litauische Außenminister Tau nius wandte sich in einem Schreiben an dm Generalsekretär des Völkerbundes, in dem er gegen die Ausführungen des Reichsaußenministers Dr. Curtius Stellung nahm. Die rumänische Negierung hat die Verhandlungen wegen Auflegung einer Wieder aufbauanleihe in Höhe von 100 Millionen Dol lar ein geleitet. Mar Hölz, gegen den bekanntlich doppelter Haftbefehl der deutschen Behörden erlassen wurde, ist nach Rußland geflüchtet und, wie er mitgeteilt hat, wird er nicht eher zurückkehren, bis er die Aufhebung des Haftbefehls durchgesetzt hat. In der Nähe von Dijon in Frankreich wurde ein Kraftwagen von einem Schnell zug erfaßt, wobei 4 Personen getötet wurden. In Norwegen stürzte ein Omnibus einen zehn Meter hohen Eisenbahnabhang hinab, wo bei 15 Personen verletzt wurden. Der schwere Sturm an dernordfran- zö fischen Küst« hat am Montag wiederum vier Todesopfer gefordert. Die Stürme der letzten Tage an der französischen Küste, haben unter den Fischern bisher 30 Todesopfer gefordert. Der Sachschaden ist ungeheuer grosz. Am Montag nachmittag ist in Augsburg die allgemein evangelisch-lutherisch« Konferenz feierlich eröffnet worden. Der neue Chef des Truppenamtes General Adam, der bisherige Ches de» Trupponkommando« l, ist als Nachfolger General Hammersteins zu« Chef des Truppenamts ernannt worden,