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s sreBerger IHttgee und Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter und der Stadträthe zu Freiberg u. Brand, Pr«t« vt«r»«ljjhrl. 20 Ngr. Inserat« wtrdm di« gtspalten« Ztile od«r d«m, I ML Raum mit 1 Ngr. b«rtchn«t. Sonntag, den 14. Juli R< Paris, 11. Juls. Das „Evenement'^ schreibt: „Die frauzii- ReMä- Hatz die Regirrm»« -enachrich^, daß sie Erscheint i. 8r«tb«rg j«d. Lpochmt. Ad. S U. für dm and. Tag. Jnser. ««rdm bi» V. 11 U. für nächst« Nr. angm. auch nicht auf die doppelte Stärle gebracht, so doch pro Regiment um eine dritte Abteilung vermehrt werden. Die FeftungSartillerie- Regimenter werden daher künftig wie die Infanterie-Regimenter nicht nur in drei größere tactische Einheiten (Abteilungen) zer fallen, sondern auch je 18 Compagnien führen. Die Gemeinschaft zwischen Feld- und Festung^ Regimentern wird in der Folge inso fern aufhören, al- da« Avancement bei den beiden Waffengattungen gesondert vor sich gehen wird und die Truppen selbst nur in einem der betreffenden Dienstzweige ausgebildet werden, wovon man sich die Erlangung einer gründlicheren Dienstkenntniß verspricht. Da für die bevorstehende Reorganisation erforderliche Ausrüstungmaterial ist vollständig und in neuester Construction vorhanden, auch auf die Aushebung der Mannschaften ist bereit- Bedacht genommen, wobei die Auflösung der See-Artillerie in Berechnung gezogen ist. Essen, 11. Juli. Die Zahl der gestern Morgen auf den in der Nähe unsrer Stadt liegenden Gruben eingefahrenen Bergleute beträgt circa 50 Mann mehr al- vorgestern, so daß seit Sonnabend circa 100 Mann mehr eingefahren find, wie bisher. Auf Zeche „Mathias" wird heute die Förderung wieder ausgenommen werden. Eine große Anzahl Bergleute au- den benachbarten Revieren hat sich, der „Ess. Ztg." zufolge, gestern Morgen al- Arbeiter am Hafen bau nach Ruhrort begeben. Der Strike im Kreise Dortmund gilt jetzt nach amtlichen Nachrichten vom 6. d. M. als wesentlich beendigt. Die Beleg schaften haben fast durchweg die Arbeit wieder ausgenommen. Eine weitere Verständigung mit den Prinzipalen dürfte in freier Ver handlung demnächst noch versucht werden. auch jetzt mehrere Militärgeistliche in einem Schreiben an da» Kriegsministerium erklärt, daß sie, in der richtigen Auffassung und Würdigung ihrer Stellung, nach Nr. 1 der Instruction vom 29. Mai handeln und in treuer Anhänglichkeit an Kaiser und Reich auf ihren Posten bleiben werden. ' Stratzburg, 11. Juli. Die bisher in Elsaß-Lothrtngen noch für gewisse Fälle bestandenen Kriegsgericht« find nun auch insofern auf« gehoben worden, als die Functionen derselben den ordentlichen Ge richten vorläufig übertragen worden find. Sämmtliche in Straß burg und Metz commissarisch beschäftigt gewesenen Mitglieder der Kriegsgerichte find unter ehrender Anerkennung ihrer Dienste von ihren betreffenden Posten verabschiedet worden. - Metz Auch hier ist nun der Zwist zwischen Alt« und Ren« katholiciSmuS offen in die Erscheinung getreten. Mau schreibt den» „Niederrh. Cour." von hier: „Der hiesige Feldgeistliche, wahrscheia« lich Altkatholik, verkündete am 7. Juli Morgen« in her Kathedrale von der Kanzel, daß der Bischof von hier ihm verboten hab«, die Messe am Hochaltar zu lesen, die Obermilitärhchörde ihy» dagegen den Auftrag ertheilt habe, einen Feldaltar zu errichten, um au die« sem die Messe zu lesen. So sahen wir denn in dem Schiffe der Kathedrale einen errichteten Feldaltar, an welchem der Feldgeistliche die Messe celebrirte." Hamburg, 11. Juli. Der StaatSvertrag zwischen Preußen und Hamburg in Betreff der Kuxhavener Bahn wurde in der ge strigen Sitzung der Bürgerschaft definito genehmigt, desgleichen kant da« Bänkvalutagesetz zur Debatte. Hertz rieth dringend ab, da- Gesetz schon jetzt auzunehmen, sondern erst nach eingehender Be- rathung. Sodann wurde ein Antrag auf Einziehung des Ham« burgschen Geldes gestellt. München, 11. Juli. Nach dem von Sr. Majestät dem König nunmehr genehmigten Programm der Festlichkeiten zur Feier de» 400jährigen Jubiläums der Münchener Universität findet am 31, Juli der Empfang in der kleinen Aula statt. Abend- werden al- Festvorstellungen im k. Hoftheater die Wagner'sche Oper „Lohen« grin" und im Refidenztheater da- Lustspiel von Lessing „Minna von Barnhelm" aufgeführt. Am 1. August Vormittag- findet der Festzug von der k. Akademie zur Universität statt, hierauf folgt die Festrede in der großen Aula, Nachmittag- ist Festmahl im k. Odeon, Abend- veranstalten die Studenten einen Fackelzug. Am 2. August werden Vormittag« die Ehrenpromotionen in der großen Aula vor genommen, Nachmittags gieöt der Magistrat ein Festmahl i« großen RathhauSsaale, Abends ist Kellerfest im Augustinerkeller. Am 3. August wird ein Ausflug nach Landshut unternommen. — Der Münchener „Volksbote" jammert, daß die bayrischen Soldaten demnächst „bepickelhaubt" werden sollen. LageSgeschichte. Berlin. Der „R.-A." publicirt das Gesetz vom 23. Juni v., betreffend die Einführung deutscher Militärgesetze in Elsaß-Lothrin- ge»; daS Gesetz vom 20. Juni c., betreffend die Einrichtung der GenSd'armerie in Elsaß - Lothringen; endlich eine Verordnung, be treffend die Errichtung der „UniversttätS- und Landesbibliothek" zu Straßburg vom 19 Juni 1872. — Der portugiesisch-deutsche Handels- und Schifffahrtsvertrag wird, wie verlautet, am 26. d. M. zur Ausführung gelangen, und tritt vön diesem Tage ab der ermäßigte Zollsatz von 2^ Thlr. (4 fl. 46 kr.) für die Einfuhr portugiesischer Weine in Kraft. — Die mehrfach erwähnte Reorganisation der Artillerie wird, wir die „N. St. Z." erfährt, schleuniger inS Werk gesetzt werden, als man anfangs glaubt und schon nach Beendigung der Schießübun gen im Herbst vor sich gehen. ES handelt sich bekanntlich nicht nur um die BilhMg' eine- vollständigen zweiten Feldartillerie« Mgtmeot» bet jedem ArM so daß jeder Division ein Feld« attillttie-Regiment zugetheitt würde, das auch in der Folge mit dieser nach der Nummer rangirt; auch die Festungsartillerie, deren Stärke sich ebenfalls al« nicht ausreichend erwiesen hat, wird, wenn Vom Rhein, 11. Juli, berichtet die „Allg. Ztg.": Infolge des Erlasse- feiten de- Krieg-Minister- an die katholische Militär geistlichkeit vom 29. Mai d. I. hat am 5. Juni zu Münster am Stein (bei Kreuznach) eine Versammlung von Militärgeistlichen stattgefunden, woran sich je einer der beiden von Straßburg und Koblenz, die beiden von Mainz, der von Trier und der von Saar« louiS betheiligten. Ueber da- Resultat ist noch nichts Nähere- bt« kaont geworden, aber nach den Elementen der Versammlung läßt sich fast mit Gewißheit schließen, daß da« Verhalten de« FeldpropsteS NamSzanowSki, dem Staate gegenüber die Billigung der genannten Militärgeistlichen gefunden hat. Vielleicht infolge diese- Vorgangs ivmde Ihnen von Berlin au- gemeldet, daß sämmtliche Militär geistliche (mit nur zwei Ausnahmen) da- Schicksal de- Feldprobste» t» Merl bereit, seftn. .Die» ist jedoch irrig, und e» haben denn fische Wien, 11. Juli. Die auf die Wahlreform Bezug nehmenden Vorarbeiten im Ministerium deS Innern behufs Vorlage eine» GesetzentwurseS über Einführung directer Wahlen zum RetchSrath schreiten fort und eS unterliegt keinem Zweifel, daß der Entwurf noch vor der Wiedereröffnung des ReichSrathS in allen TheiltA vollendet sein und seiner Ueberreichung an daS Abgeordueteuhau» kein Hinderniß im Wege stehen witd. Die PrincipieL de» Gtsttze» waren, wie man vernimmt, im Minifterrathe hereit« sestgestrüt, al« daS von 0r. Herbst entworfene Project zur WahlresorÄ ver öffentlicht wurde. Die Regierungsvorlage ist eine selbstständige Arbeit auf eigener Basis, womit über den Werth und die praktische Verwendbarkeit deS Herbstschen Project» natürlich kein Urtheil gegeben sein soll. - Graf Andrassy begiebt sich Montag» (1L. d. M.) zu einem längeren Aufenthalte nach Ungarns